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Dresdner TLoiiiglich Lächstsehrr Staatsanzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 84. 4> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <- Mittwoch, den 11. April UM. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Gr. Zwingerstr. 20, innerhalb Dresdens 2,50 M. (vom 1 Juli ab 2 M), durch die Post im Deutschen Reiche 3 M. (vom 1. Juli ab 2,50 M) viertel jährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher 1295. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der 6 mal gespaltenen AnkündigungSseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der 3 mal gespaltenen Textseite oder deren Raum KO Pf. Gebührenermäßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. Amtlicher Teil. Dresden, 9. April. Der bisherige Professor der Theologie an der katholischen Fakultät der Universität Straßburg, Prälat vr. tbeol. Aloys Schäfer ist von dem päpstlichen Stuhle zum apostolischen Vikar in den König!. Sächsischen Erblanden er nannt und nach erfolgter Allerhöchster Anerkennung von Sr. Majestät dem Könige in Gegenwart des Staatsmmisters und Ministers des Kultus und öffentlichen Unterricht« heute in dieser Eigenschaft verpflichtet worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Direktor der Gefangenanstalt Dresden Christian Philipp Oskar Brandt den Titel und Rang eines Regierungsrats zu ver leihen Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenanntcn die ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich verliehenen Ordensauszeichnungen an nehmen und tragen, und zwar da« Großkreuz des Franz Josef- Ordens: Kreishauptmann vr. Rumpelt in Dresden; den Stern zum Komtur des Franz Josef-Ordens: Oberbürger meister Geh. Finanzrat a D Beutler in Dresden; das Komturkreuz des Franz Josef-Ordens mit dem Stern: Polizei präsident Küttig in Dresden; das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens: Polizeileutnant Matthes in Dresden; das goldene Verdienstkreuz mit der Krone: Polizeiinspektor Le udert in Dresden; das silberne Verdienstkreuz mit der Krone: Polizeiwachtmeister Strunz in Dresden; das silberne Ver dienstkreuz: die Stadtgendarme Emil Albin Göthner und Ernennungen, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im Geschäftsbereiche -es Ministeriums der Finanzen. Bei der Berg- und Hütten-Verwaltung sind ernannt worden: Gruft, seither Malereiafsistcnt, als Malereiinspektor bei der König!. Porzellanmanufaktur zu Meißen; Göpfert, seither Gängsteiger bei den staatlichen Erzbergwerken, als Steiger bei dem König!. Blau farbenwerke zu Oberfchlema. Am Geschäftsbereiche deS Ministeriums deS NultuS und Sstentl. Unterrichts. I. Gymnasien. Leipzig, König Albert Gymnasium: vr. pb. W. K Voigt, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer. —II. Realgymnasien. Chemnitz: K. Buder, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer; Zittau: vr. pb. A R. Helbig, bisher nicht ständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer. — III. Real schulen. Chemnitz: Vr. pd. K. F. W Arnold, bisher nicht ständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer; DreSdcn- Johannstadt: G « Geißler, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer; DreSden-Neustadt: vr. pb. M. Große, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer; Oschatz: vr. pb. W. Große, bisher nicht ständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer; Rade berg: P. G. Wagler, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer an der Realschule in Großenhain, als ständiger Lehrer, K. R. Grüntzig, bisher Büraerschullehrer, als ständiger technischer Lehrer. — IV. Seminare. Plauen i. B : J.W Seidel, bisher personal ständiger Hilfslehrer, als etatmäßiger ständiger Lehrer; Rochlitz: A. P Bogel, Hilfslehrer, Verleihung der Personalständigkeit; Stoll berg: GF. Gietzelt, bisher Privatrealschullehrer in Dresden, als ständiger Lehrer. — V. Höhere Töchterschulen. Chemnitz: E. E Weineck, bisher nichtständiger wissenschaftlicher Lehrer, als ständiger Lehrer. — Hierüber ist den ständigen Lehrern Oberturnlehrer I. Mitschke und R L. Reinhold am Gymnasium Chemnitz, L. R. I. Koch am König Georg-Gymnasium in Dresden, W. E. Stolz am Realgymnasium Döbeln, F. A. Pfeiffer und vr. pb. E. M. Müller am Realgymnasium Freiberg, vr. pk. H. B Basse am Realgymnasium Leipzig, vr. pH A R Wetzig und H. A. Lämmler am Realgymnasium in Zwickau, O. R Bödme am Realprogymnasium in Blasewitz, K. H. Rudolph an der Realschule in DreSden-Neustadt, R R H. Flohr an der Realschule Pirna, vr. pH. Th. K. H. Arldt an der Realschule Radeberg, H R. Roatzsch am Parallelfeminar in Annaberg, B. E. Freitag am Seminare in Grimma, K M. Th. Richter am Seminare in Walden burg, B. O Neustadt an der höheren Töchterschule in Chemnitz, K A. Gelbke und vr. pd. R. O Neubert an der höheren Töchter- ichule in DreSden-Neustadt der Titel .Oberlehrer" und der ständigen Lehrerin A.JH. Förster an der höheren Töchterschule zu DreSden- Altstadt der Titel .Lberlehrerin" verliehen worden. Karl Ewald Hecker in Dresden und Portier Müller im Ministerium des Innern. Dem bisherigen außeretatmäßigen außerordentlichen Pro fessor in der Mechanischen Abteilung der Technischen Hochschule zu Dresden Ernst Lewicki ist unter Beförderung zum etat mäßigen außerordentlichen Professor ein Lehrauftrag für er gänzende Fächer des MafchinenbaueS erteilt worden. Zu vergeben ist die Lieferung von 485 000 Rüböl, 420000 kx russ. oder österreich. Petroleum, 1035 000 Ilß Mineralschmieröl. Nach diesen vlsorten getrennte Lieferungs bedingungen und die zu den Angeboten zu benutzenden Vor drucke können gegen Einsendung von 25 Pf. für je 1 Stück Bedingungen und 25 Pf. für je 1 Stück Angebots-Vordruck von unserem Werkstätten-Bureau in DreSden-A, Strehlener Str. 1, bezogen werden. Zusendung erfolgt auf Kosten des Bestellers. Lieferungs-Angebote sind mit der Auf schrift: „Angebot auf Ole" spätestens bis 1 Mai an das genannte Werkstätten - Bureau postfrei cinzureichen und werden daselbst in Gegenwart der erschienenen Bieter am 2. Mai vormittags 10 Uhr geöffnet und verlesen. Die Anbieter bleiben bis 30. Juni 1906 an ihre Gebote gebunden, haben letztere aber als abgelehnt zu betrachten, falls bis zu Vieser Zeit eine Benachrichtigung nicht erfolgt ist. 2697 Kgl. Generaldirektion der Sachs. Staats eisen bahnen. Am 18. d. M. wird der gesamte Verkehr des jetzigen Bahnhofs Thum nach dem neuen Bahnhofe Thum verlegt. Kgl. Generaldirektion der Sachs. StaatSeisenbahnen. Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 11. April. Se. Majestät der König nahm heute mittag die Vorträge der Departementschefs der König!. Hof staaten entgegen. Deutsches Reich. Der Kaiser. Berlin, 11. April. Gestern morgen ritt das Kaiserpaar und Prinz Oskar von Preußen im Tiergarten spazieren. Se. Majestät der Kaiser hörtr später im Kömgl. Schlosse die Vor träge des Chefs des Militärkabinetts, des Chefs des Admiral- stabcs der Marine und des Stellvertreters des Chefs deS Marinekabinetts. Später nahm der Monarch eine militärische Meldung entgegen. Reichskanzler Fürst v. Bülow. Zur bevorstehenden Beurlaubung des Reichskanzlers er fährt die „Tal. Rdsch", daß die Ärzte dem Fürsten größte Schonung auserlegt habe», damit die geplante Erholungsreife, für die sich die Ärzte elle Entscheidungen noch vorbehalten haben, möglichst bald aigetreten werden kann. — WaS die Frage der Stellvertretunx betrifft, so ist, wie das genannte Blatt erklärt, die Meldung, Exzellenz v. Radowitz würde die Leitung der auswärtigen Politik übernehmen, selbstverständlich unbegründet. Fürst v. Btlow wird von einem vortragenden Rate begleitet sein und dir laufenden Geschäfte selbst erledigen. Im übrigen ist StaatSsekritär vr. Graf v. PosadowSky-Wehner im BundeSrat der Stellvertreter des Kanzlers, und die Leitung des Auswärtiger Amtes liegt bekanntlich in den Händen des Hrn. v. Tschiischky und Bögendorff; e« find daher besondere Vertretungen überhaupt nicht erforderlich. Der Unterstaatssckretär für das neue Reichskolonialamt. Zum UnterstaatSsekretär für da« neue Reichskolonialamt ist, wie die „Tgl Rdsch." mitteilt, der Dirigent im Aus wärtigen Amt, W»rkl. Geh LegationSrat vr. v. Schwartzkoppen in Aussicht genommen, dw bisher da« Personaldezernat mit Ausschluß deS diplomatischen Dienste« im AuSwättigen Amt inne hatte. Rcichstagsarbeit. Die „Berl. Polit Nachr" schreiben: Die hauptsächlichsten Ergebnisse der Reichstagsarbeit während der laufenden Tagung liegen auf handelspolitischem Gebiete. Der Reichstag hat die Verträge mit Bulgarien und Abessinien sowie die HandelS- provisorien mit England und den Vereinigten Staaten verab schiedet. ES ist sehr wahrscheinlich, daß er noch in die Lage kommt, sich während der laufenden Tagung weiter in gleicher Richtung zu betätigen. Zunächst ist dabei an den deutsch schwedischen Handelsvertrag zu denken Dieser ist bekanntlich vorbehaltlich der Einigung über einzelne strittige Punkte, über deren Natur man sich überall auch ohne nähere Information klar sein wird, unterzeichnet worden. Man wird wohl in der Annahme nicht fehlgehen, daß diese Einigung nicht lange mehr auSstehen wird. Ist aber zwischen den Regierungen alle« ins Reine gebracht, so liegt kein Anlaß vor, mit der Einholung der Genehmigung der gesetzgebenden Körperschaften zu zögern, und dann würde der Reichstag auch bald mit der entsprechenden Vorlage befaßt werden. Außerdem sind die deutsch-spanischen Handelsbeziehungen in einer Lage, die vielleicht zu einer ge meinsamen Aktion Anlaß geben wird. Das Deutsche Reich befand sich in der Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bekanntlich mit Spanien in einem Zollkriege, der durch eine die Meistbegünstigung verbürgende beiderseitige Er klärung beendet wurde. Diese Vereinbarung ist gekündigt worden Tritt nichts anderes an ihre Stelle, so würden sich beide Staaten von der Mitte de« laufenden Jahre« ab nicht mehr als meistbegünstigt behandeln. E« ist aber anzunehmen, daß bei beiden Staaten, die sich ja inzwischen neue Zolltarife zugelegt haben, der Wunsch nach der Fortsetzung geregelter gegenseitiger Handelsbeziehungen besteht. Auch hier müßte jede neue Abmachung dem Reichstage unterbreitet werden Nach alledem ist e« sehr wohl wahrscheinlich, daß der Reichstag noch in der laufenden Tagung eine weitere handelspolitische Vorlage zugestellt erhalten wird. Kartellcnquete. Zur Kartellcnquete schreibt die „Neue pol. Korresp ":: Wenn als bisheriges Gesamtergebnis festgestellt werden kann, daß sich die große Mehrzahl der Verbände zur Erteilung ein gehender Auskunft bereit gefunden hat — im besonderen gilt die« von den großen Verbänden, die im Mittelpunkt der öffentlichen Erörterungen gestanden haben, z. B. vom Stahl- werköverband, vom Kohlensyndikat u. a. —, so läßt sich gleich wohl ein weitgehendes Bestreben, sich der AuSkunftSerteilung zu entziehen, nicht verkennen, ein Bestreben, da« sich in einzelnen Fällen bi« zu dem Anträge steigerte, selbst von der Erwähnung der Existenz de« Kartells in der für den Reichstag bestimmten Denkschrift Abstand zu nehmen. 20 Verbände haben trotz wiederholter Mahnung die Fragebogen überhaupt nicht be antwortet. Der ReichSverwaltung, welche die Kartellbewegung seit Jahren mit Aufmerksamkeit verfolgt und sich über die Tätigkeit der einzelnen Verbände nach Möglichkeit zu informieren bestrebt ist, sind daher Zweifel aufgestoßen, ob die ihr zu stehenden Befugnisse ausreichend sind, den wünschenswerten Einblick in das Entstehen, die Organisation und Wirksamkeit der einzelnen Vereinigungen zu gewinnen. Nach der gegen wärtigen Lage der Gesetzgebung ist die Erteilung einer Aus kunft durchaus freiwillig und im Ermessen des betreffenden Verbands liegend. viscnbahntarifrcform. (W. TB.) Karlsruhe, 10. April. In der Budget kommission der Zweiten Kammer wurde heute von feiten der Regierung auf eine Anfrage erklärt, daß neuerdings in der Frage der Personentarifreform eine Sitzung der Vertreter der Verbündeten Negierungen stattgcfunden habe zur Einsetzung einer Unterkommrssion für die Ausarbeitung einer Vollzugs ordnung über die früher vereinbarten Vorschläge. Die Ver bündeten Regierungen ständen heute noch auf demselben Stand punkte wie früher, vorbehaltlich der Rücksprache mit den Volks vertretungen. Sollten die Vorschläge von diesen angenommen werden, so könnte mit dem Vollzüge frühestens am 1. April 1907 begonnen werden. Bezüglich der Betriebsmittelgemeinschaft seien die Verhandlungen noch nicht weiter gediehen. Bezüglich der Personentarifreform, über die in der heutigen Sitzung verhandelt wurde, war die Kommission der Meinung, daß dem Zweipfennigtarif für Personcnzüge dritter Klaffe zuzu stimmen sei, aber eine Verteuerung des Fernverkehr« vermieden werden solle. Sozialdemokratische Anerkennung staatlicher Arbeiter fürsorge. E« gibt Sozialdemokraten, die das soziale Empfinden einer bürgerlichen Regierung anzuerkennen vermögen Aus dem oldenburgischen Landtage wird der „Weser-Ztg." mitgeteilt: In der letzten Sitzung des Landtag- stand di« Regierungs vorlage zur Aufbesserung der Löhne und Bezüge der Eisenbahn arbeiter zur Verhandlung, welche die Regierung in der Höhe von 15b 000 M vorgeschlagen hat Dem EtsenbahnauSschuß rst es ge lungen, noch 100 000 M mehr für diese Lohnerhöhung herauS- zuschlagen. Der Landtag nimmt diese Mehrau-gabe an. Damit ist zugleich die Einsührung der neunstündigen Arbeitszeit verbunden Eine Reihe vou Wünschen wegen deS ArbeiterurlaubS, der Freifahtt- scheine für Arbeiter, der Konkurrenz der ansässigen Handwerker rc. Die in Gemäßheit von H 9 Absatz 1 Ziffer 3 des NeichSgesetze« über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 — Reichsgesetzblatt S. 261 flgde. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise der Hauptmarktorte de« hiesigen Regierungsbezirks im Monat März dss. IS festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden, resp. Quartierwitten im Monat April ds«. Js. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: Chemnitz, am 6. April 1906. im LieserungSverband der AmtShauptmannschaft: im Hauptmarktort: Durchschnittspreis für 100 Hafer Heu Stroh M Pf M. Pf M. Pf. Chemnitz (Stadt und Land) .... Flöha Marienberg Chemnitz 18 es 7 77 5 88 Annaberg Glauchau Glauchau 17 85 8 40 5 25 Königliche KreiLhauptmannschaft. 2691