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Dresdner Journal : 26.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190603264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-26
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 26.03.1906
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Bezugspreis: Beim Bezüge durch die HelikästsNeike inn,r«as» Dresdens 2,50 M (einschl Zurragung», durch die ^->6 im Deuischeu Reiche 3 M. (ausschließlich Beällgelty viertelj rhrlich Einzelne Nummern lo Pf. Wird Zurückiendung der sür die Zchnktleilung beslimmlen, aber von dieser mchl cm» aciorderlcn Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizusügen Erschein«,: Werktags nachm. 5 Uhr. — Origiaalberichte und Mitteilungen dürsen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden rlnkündigungSgedühren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung«-Zeile oder deren Naum 2« Pf. Bei Tabellen und Ziffernsatz ü Ps. Ausschlag sur die Zeile Unienn Ne daktionsstrich (Eingesandt) oir Txlzeile mitiler Schrift oder deren Raum LV Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wltderhoinng. Annahme der Anzeigen bi« mittags 12 Udr jur die nach mtttogs erichei itndeNummer ^70 1906 Montag, den 26. März nachmittags. Amtlicher Teil. St. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Alfred Ackermann in Leipzig, Rittergutsbesitzer auf Gundorf, den ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Meiningen ver liehenen Titel Hofrat annehme und führe Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Papiersaalmeister Ernst Traugott Schlegel in Kriebethal dar Allgemeine Ehrenzeichen zu ver leihen Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Aufwärter Kaden beim Kadettenkorps da» Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Maurermeister Alfred Schneider in Oelsnitz i. V. die ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Luitpold, des Königreich- Bayern Verweser, verliehene Jubiläumsmedaille an nehme und trage Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Professor an der Kunst gewerbeschule und Direktor des Museums für Säch sische Volkskunde Seyffert in Dresden die ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge Ernst von Sachfen- Altenburg verliehene Verdienst-Medaille für Kunst und Wissenschaft in Silber mit der Krone annehme und trage. Kadetten-Verteilung. 24 März. Nachgenannte Kadetten als charakterisierte Fähnriche in der Armee angestellt und zwar: v Pereira im 1. (Leib-) Gren.- Regt. Nr. 100, Stark im 2. Gren.-Regt Nr 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Saupe im 3. Jnf-Regt Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Rasch im 4 Inf. Regt Nr 103, Ulrich im 6. Jnf-Regt Nr 105 „König Wilhelm II. von Württemberg", Neubert im 9 Jnf-Regt. Nr 133, Sommer im 10. Jnf-Regt. Nr 134, Lipfert im 11. Jnf -Regt. Nr 139, Spann im 14 Inf-Regt Nr. 179, v. Schwake im 1. Jäg-Bat Nr. 12, v Sandersleben im 2. Jäg.-Bat. Nr. 13, v. Box berg im 2. Ulan-Regt Nr. 18, v Pawel- Rammingen im 3 Ulan-Regt. Nr 21 „Kaiser Wilhelm U, König von Preußen", Mühlmann im 1. Feldart-Regt. Nr. 12, Kretzschmar im 8. Feld- art.-Regt Nr 78, Schneider (HanS) im Fußart.^ Regt. Nr 12, Gerlach bei der 3 Königl. Sächs. Kompagnie deS Königl. Preuß. Telegraphen-BatS Nr. 1. Diese haben am 2 April bei ihren Truppen teilen einzutreffen Bekanntmachung, die Verleihung von Stipendien aus dem goldenen Stipendienfonds betr. Aus dem goldenen Stipendienfonds können in diesem Jahre neun Stipendien an Studierende der Universität zu Leipzig sächsischer Staats angehörigkeit verliehen werden Diejenigen, welche gesonnen sind, sich um Verleihung eines dieser Stipendien zu bewerben, haben ihre Gesuche unter Berücksichtigung der in den nachstehend abgedruckten Kß 6 und 8 der Stiftungsurkunde vom 14. Fe bruar 1873 vorgeschriebenen Bedingungen schriftlich bis zum 15. Mai d. I. bei dem unterzeichneten Ministerium einzureichen Dresden, den 21. März 1906. Ministerium des Königlichen Hauses. v. Meirich. 2>« Kunst und Msftllschllft. Königl. Schauspielhaus. Am 25. d M: „Ultimo." Lustspiel in fünf Akten von G. v Moser. Im Moserschen Lustspiel „Ultimo", einem der ver gnüglichen Schwänke, die so recht in TreufreundS un vergleichlicher, weicher, wohlgepolsterter Stadt entsprungen scheinen und alle Schrecken der rauhen Wirklichkeit, selbst einen Börsenultimo, in biederes Wohlwollen und guten Spaß auflösen, gastierte, in der Rolle des Kommerzien- ratStöchterleins Therese Schlegel, Frl Proft vom Stadt- theater in Görlitz. Hätte die junge Darstellerin auch nur ein Zehntel der ungeheuren Heiterkeit und des schallenden Beifalls, den der Abend weckte, auf sich be ziehen dürsen, so würde sie einen großen Erfolg zu ver zeichnen haben. Leider ist die Rolle des Fräulein Therese nicht danach angetan, über eine gewiße Munterkeit und frische Beweglicheit hinaus irgendwelche schauspielerischen Vorzüge geltend zu machen und sich neben den Matadoren des Stücke« auszuzeichnen Erscheinung und Organ von Frl. Prost sind nicht unsympathisch und den verliebten Backfisch, der bei der Rückkehr aus der Pension mit einem vertrauenerweckenden jungen Manne gleich auf dem Bahnhof anbändelt, spielte sie so glaubhaft als möglich. Den eigentlichen Lacherfolg heimsten naturgemäß die Herren Müller (Prof Reinhard Schlegel), Renö (Hr. v Haa«), Wierth (Georg Richter), Gebühr (Bruno Berndt), Bauer (Kommerzienrat Lebrecht Schlegel) ein, die Moser« Holzschnittfiguren virtuo« rundeten und kolo rierten A St Auf der Luche nach dem Land am Nordpol. Line kühne Schlittenreise in unbekannte Gebiete de« nördlich.n Polarkreise« will der dänische Polarforscher StiftungSurkun de, den goldenen Stipendiensoad betr. vom 14. Februar 1873. re. re re. 6 Diejenigen jungen Männer, welche aus Verleihung eine» Stipendiums Anspruch machen wollen, haben innerhalb der bekannt zu machenden bestimmten Frist ihr Gesuch bei dem Ministerium Unseres Hauses schriftlich rinzureichen und demselben » ein obrigkeitliches Zeugnis über ihre sächsische Staats angehörigkeit, über ihre Mittellosigkeit, über Letztere nach Borschrist der Ministerial-Berordnung vom 2. April 1834, ferner d) einZrugniS de- Direktoriums der Gelehrtenschule, aus welcher sie zur Universität vorbereitet worden sind, über ihr sitt licher Verhalten in den letzten drei Jahren und daß sie bei der bestandenen Abiturienlenprüsung die erste Zensur (la Ib) erlangt haben, im Original oder beglaubigter Abschrift beizusügen, und gleichzeitig o) eine freie Arbeit in deutscher Sprache rinzureichen. Tie Wahl deS zu behandelnden Themas bleibt den Be werbern um das Stipendium überlassen; eS wird jedoch vorausgesetzt, daß dieselben hierbei einen solchen Gegen stand wählen, bei dessen erschöpfenden Besprechung ihnen Gelegenheit geboten ist, außer der Fertigkeit im Stil, auch die Reife ihres Urteils und den Umfang ihrer er langten allgemeinen wissenschaftlichen Bildung zu zeigen. Der Arbeit ist die ausdrückliche Erklärung, daß sie vom Einsender selbst, und ohne fremde Beihilfe gefertigt worden, beizusügen. 8. Solche junge Männer, welche aus einem ausländischen Gym nasium vorgebildet sind, oder sich lediglich durch Privat unterricht zum Besuch der Universiät vorbereitet haben, oder doch in der letzten Zeit ihrer Borbereitung eine Äelehrten- schule nicht besuchten, und daher von der Gelehrtenschule, vor welcher sie die MaturitätSprüsung zu erstehen haben, das Z S unter b erwähnte SittenzrugniS nicht beibringen können, haben sich über ihr sittliches Verhalten aus eine andere glaubhafte Weise auszuweisen. Dagegen finden die übrigen im 8 S unter u b c er wähnten Borschristen aus diese Kategorie von Bewerbern um daS Stipendium volle Anwendung. re. re. rc. Er»e»«irnge«, versetz»»«»« re. im öffent licher» Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Kriegs. Schmidtchen, Stabsveterinär der Laudw. 2 Auf gebots deS Landw Bez. Leipzig, behufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt. (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Teil. Dresden, 26. März Am morgigen Tage trifft Se Kaiser!, und Königl. Hoheit der Herr Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este zur Erwiderung des Besuchs hier ein, den unser Allergnädigster König und Herr in den ersten Maitagen deS vorigen Jahres Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joseph von Österreich apostolischem König von Ungarn abstattete. Ter Besuch gerade deS Mitglieds des österreichischen Kaiserhauses, das dermaleinst berufen sein wird, Krone und Zepter der österreichisch - ungarischen Monarchie zu tragen, bekräftigt aufs neue den alt ehrwürdigen, schönen Freundschaftsbund, der daS habsburgische und das wettinische Herrscherhaus, der Österreich-Ungarn und Sachsen seit Jahrhunderten verbindet Seit den großen Kämpfen vor Wien im Jahre 1683, seit den Tagen Leopolds I und Johann Georgs III hat treue Waffenbrüderschaft ein feste- Band zwischen dem Sachsenvolke und dem Volke der Österreicher und Ungarn gewoben; ein inniges, vertrautes Verhältnis ist zwischen beiden Nationen historische Tradition geworden, und bei jedem Anlasse zu frohem Feste oder ernster Teil nahme erhält diese Tradition neue kraftvolle Be stätigung. Wie könnte es auch anders sein, da beider Völker Fürsten nicht nur durch innige Bande der Verwandtschaft, sondern wie die Völker selbst auch durch Bande herzlichster Zuneigung und Freundschaft verknüpft sind. Wenn unser Allergnädigster Herr bei Seinem Besuche am Wiener Hofe in Seinem Trinkspruche auf den ehrwürdigen Kaiser Franz Joseph diesen „Seinen lieben, väterlichen Freund" nannte, so geschah dies aus einem tiefen, inneren Herzensbedürfnisse, aus den Gefühlen kindlicher Ver ehrung heraus, die Ihn erfüllt für den greisen Fürsten, den vertrauten Freund Seines hochseligen Herrn Vaters und Seines Oheims, der unvergeßlichen Sachsenkönige Albert und Georg So darf denn der durchlauchtigste Herr Erzherzog herzlichen Empfangs in Dresden gewiß sein Unser Allergnädigster Herr verehrt in Ihm nicht nur den Sendboten eines mächtigen Herrschers und teueren Freundes, sondern auch einen vertrauten Freund selbst; daS Sachsenvolk aber heißt Ihn ehrerbietig willkommen, weil es in dem erlauchten Herrn einen Fürsten erkennt, der die FreundschastSbeziehungen Seines Hauses und des Volkes der Österreicher und Ungarn zu dem Fürstenhause und Volke der Sachsen immerdar als unverbrüchliches Erbe weiter pflegen und erhalten wird! Tagesgeschichte. Dresden, 26. März. Se. Majestät der König besuchte am gestrigen Sonntag den VormittagSgottes dienst und unternahm mittags die übliche Ausfahrt. Nachmittags 4 Uhr wohnte Allerhöchstderselbe mit den Prinzensöhnen und Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen Johann Georg und der Prin zessin Mathilde der zugunsten der Kinderheilanstalt im Zentraltheater stattgefundenen Wohltätigkeits vorstellung bei. Die Königliche Familientafel fand gestern nachmittags 6 Uhr bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg im PalaiS Zinzendorf- straße statt. Heute vormittag 10 Uhr empfing Se. Majestät der König den Königl außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Wien, Kammer- Herrn Grafen v. Rex in Audienz, nahm hierauf militärische Meldungen entgegen und hörte später die Vorträge der Herren Staatsminister und des Königl. Kabinettssekretärs Deutsches Reich. Berlin. Am vergangenen Sonnabend mittag empfing Se. Majestät der Kaiser im Rittersaale des hiesigen Königl. Schloßes in feierlicher Audienz die chinesische Mission in Gegenwart der Prinzen des Königl Hause«, des Reichskanzlers und des Hauptquartiers Die chinesi schen Herren wurden in Galakaroffen zum Schloß geführt. Edrenvosten der Sckloßaardekompanie batten die Wendel- Kapirän Mrkkelion unternehmen, um die für die arktische Forschung äußerst wichtige Frage zu lösen, ob es im Norden von Amerika in der Beaufort-See einen großen unbekannten Kontinent oder Archipel gibt, wie man nach verschiedenen Lotungen, aus dem Vorkommen von Treibholz, aus der Stärke des Eises, den Strö mungen rc. geschloßen hat Der dänische Forscher führt seinen Plan mit Genehmigung der Regierung der Ver einigten Staaten aus, und er will, wenn er das Land glücklich findet, das Sternenbanner hier aufpflanzcn Er hat seine interessanten Pläne bis in alle Einzelheiten ausgeaibeitet und schildert sie selbst folgendermaßen: „Meine Begleiter, der Geologe Ernst Leffingwell und der Naturforscher und Künstler Ejmar Ditlevsen, werden Ende Mai nach dem Mackenzie ausbrcchen und auf einem Dampfer bi« zur Mündung dieses Flußes in das nörd liche Eismeer fahren Ich selbst werde am 1 August mit Proviant und wissenschaftlichen Instrumenten aus gerüstet auf einem Walfischsänger von San Francisco absegeln und durch das Beringmeer und die Bering straße fahren; dabei will ich unterweg« an verschiedenen Stellen an der Küste von Sibirien und Alaska ein oder zwei sibirische Ponys und in den Eingeborenen Kolonien ein Rudel Hunde kaufen. Ende August will ich dann mit meinen Gefährten an der Mündung de« Mackenzie zusammcntreßen. Unser Proviant und unsere Ausrüstung sollen an Bord eines kleinen Schoners verschifft werden, und dann wollen wir nach Kap Nelson auf Banks Land gehen, wo unsere Ausrüstung ausgeschifft werden soll. Ein Boot deS Walfischsängers, das drei bis vier Tonnen Proviant tragen kann, wird eine Abteilung nach Kap Prinz Albert oder zu einer anderen Insel in der Nähe der Küste bringen, wo ein Depot angelegt wird Diese Abteilung wird durch Jagden unsere Verprovian tierung vervollständigen, so daß wir im folgenden Früh ling eine Zeitlang dort blerben können, ohne unsere Vonäie an^ugreifen. Ich will unterdessen auf BanlS- Land Schlittenfahrten machen und meine Hund trainieren, um ihre Leistungsfähigkeit aufs höchste zu entwickeln. Möglichst früh im folgenden Jahre, etwa im Februar, wird dann die ganze Gesellschaft, die noch durch Eskimo« verstärkt ist, auss Eis gehen und nach Norden vorstoßen. Wir werden mit Schlitten fahren, die von den sibirischen Ponys und etwa 30 Hunden gezogen werden. Proviant nehmen wir für etwa 140 Tage mit und für die Hunde wenigsten noch 250 Pfund Fleisch. Vor allem wird cs unsere Ausgabe sein, genaue Lotungen anzustellen Zu diesem Zweck nehmen wir starke, verschieden lange Silber fäden mit, an die kleine Gewichte gehängt werden; damit können wir durch das Eis hindurch bis zu 100 Faden und noch mehr den Grund finden Mit Hilfe dieser Lotungen werden wir erkennen, ob wir den Rand des kontinentalen Riffe« gekreuzt haben oder nicht. Wir werden uns dabei bemühen, stets eine west-nordwestliche Richtung festzuhalten Wenn wir Land finden, so werden wir nur eine oberflächliche Vermeßung vornehmen und ungefähr die Größe seststellen, um ein Urteil über feine Bedeutung zu gewinnen, und dann erst zurückkchren, um eine zweite umfassende Expedition zu organisieren Auch wenn es uns nicht gelingen sollte, auf Land zu stoßen, so würden wir doch gewiß für die geographische Erkenntnis dieser Gebiete der nördlichen Zone wertvolles Material sammeln " Auch der Aufenthalt aus Banks-Land und die Fahrten über die Insel, über die seit den Berichten von McClure im Jahre 1851 nicht« Neue« bekannt geworden ist, werden manchen wichtigen Aufschluß bringen können Mikkelson will ferner nach dem Eüdosten von Wollaston- Land fahren und dort mit einem Gefährten acht Monate leben, um die Sitten und Gebräuche der Eskimo» und besonder« ihre Sagen zu studieren Leffingwell und Ditlevsen werden in den 1'» Jahren andere wissen schaftliche Aufgaben zu lösen suchen, u. a sich mit der treppe besetzt. Um 1 Uhr fand zu Ehren der chinesischen Mission in der Bildergalerie eine Frühstückstasel statt — Die Mission überbrachte dem Kaiserpaar kostbare Ge schenke, die aus prächtigen Seidenstoffen, Schnitzereien, Porzellan- und Lackgegenständen bestanden Die Unter haltung während der Tafel war äußerst lebhaft; der Kaiser erkundigte sich auf da« eingehendste bei den Chinesen, wa« sie in Berlin in Augenschein genommen haben, und was ihre Aufmerksamkeit und ihr Gefallen besonders erregt habe Oberhaupt trug der ganze Empfang einen überaus herzlichen Charakter, worüber die Gäste sich später hochbefriedigt aussprachen Zum Schluffe verlieh der Kaiser den beiden Führern der Mission, dem Minister Pai und dem Vizekönig Tuan- Fang sowie dem hiesigen Gesandten Din - Seliem den Preußischen Kronenorden 1 Klaffe. — Gestern morgen besuchte da« Kaiserpaar mit der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen den Gottesdienst in der Garnisonkirche Zur FrühstückS- tafel waren geladen Geh OberregierungSrat Köser und vr Th Wiegand — Die.vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr, für Zoll- und Steuer wesen und für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten am vergangenen Sonnabend Sitzungen ab — Der dem Reichstage zugegangene Ergänzungs etat fordert im ganzen 6 362 200 M., und zwar 31 700 M. zur Umwandlung der Gesandtschaft in Tokio in eine Botschaft und 6 330 500 M. für die Ver vollständigung des Eisenbahnnetzes im Jntereße der Landesverteidigung — Die in der Preße seit Jahren vielfach erörterte Frage der Schaffung eine« 25-Psennigstücks wird demnächst im Reichstage von einem Mitgliede der nationalliberalen Partei, dem Abg. Ortel, Thorn, durch einen Antrag in Fluß gebracht werden — Auf Anregung des christlichen Arbeitrrver- bandS tritt zu Ostern eine Abordnung deutscher Arbeiter eine auf vier bi« fünf Wochen berechnete Studienreise durch die industriellen Gegenden SüdruhlandS an. Neben den Vertretern de» christ lichen Verbands nehmen auch Vertreter der Hirsch- Tunckerschen Vereine, der Gesellschaft für Sozialreform und der Zentralstelle deS Dolksvereins für das katholische Deutschland teil. — Die Freisinnige Volkspartei des Reichs tag» wählte bei der durch dm Tod de« Abg. Eugen Richter notwendig gewordenen Ersatzwahl den Abg Blell zum dritten Vorsitzenden, so daß jetzt der Vor stand aus den Abgg Schmidt-Elberfeld, vr Müller- Sagan und Blell besteht. — Die Jsteinnahme an Zöllen und Verbrauchs steuern hat in den ersten elf Monaten des laufenden Finanzjahrs 839,9 Mill M. oder 82,8 Mill M mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs betragen Da» günstige Ergebnis ist in der Hauptsache den Zollein nahmen zuzuschreiben, die vor dem Inkrafttreten des neuen Zolltarifs so angewachsen waren, daß sie im Fe bruar 1906 nahezu das Doppelte des Ertrags vom Februar 1905 ausmachten Das Mehr bei den Zöllen belief sich Ende Februar auf 98,6 Mill. M, wovon nahezu 42 Mill M allein auf den Februar entfallen Aus der Maischbottichsteuer sind 3,7, aus der Salz steuer 1,2, aus der Brausteuer 1,1, aus der Tabak steuer 1,0 und aus der Schaumweinsteucr 0,3 Mill. M mehr vereinnahmt, dagegen haben Zuckersteuer und Branntweinverbrauchsabqabe ein Weniger, erstere mit 13,3, letztere mit 11,6 Mill M ergeben. Rechnet man die in den Etat nicht eingestellte Brennsteuereinnahme mit 1,6 Mill M von dem Ergebnis der ersten elf Monate ab, so bleiben 838,3 Mill M an Jsteinnahme übrig Im Etat für 1905 ist die Einnahme an Zöllen und Verbrauchssteuern für das ganze Jahr auf 881,3 Mill M veranschlagt Es ist demnach, wenn auch berücksichtigt wird, daß seit dem ersten März die Einnahme aus den Zöllen nachgelassen haben wird, jetzt sicher, daß der Etatsansatz erreicht und wahrscheinlich, daß er überschritten Ausgrabung von Eingeborenen-Dörfern, oie McClure erwähnt, befaßen; sie hoffen, dadurch da» ungelöste Probjcm, vaS die Vorfahren der Eskimos der Wissen schaft bieten, erhellen zu können. Die Forscher glauben auch, daß sie einen primitiven Volksstamm entdecken werden, der noch nie mit der Zivilisation in Berührung gekommen ist. Diese Annahme stützt sich darauf, daß der Kapitän eines Walfischsängers auf einer entfernten Insel der Beausort-See einen verlorenen Stamm von Eingeborenen fand, dessen Kulturstufe noch tatsächlich die der Steinzeit ist Es waren etwa 50 Menschen, die weder Holz noch Meral! hatten und kein einzige« modernes Gerät oder Werkzeug besaßen. Ihre Pfeile und Harpunenkpitzen bestanden aus Feuerstein, ihre rohen Lampen und Kochgeräte waren aus Kalkstcinplattcn her gestellt, in denen sich ein Gemisch aus Ol, Ruß und Blut befand. Ihre Nähnadeln waren aus Dogelkiclen gefertigt, fast alle Becher und Schüsseln aus Fischbein Auch einen Schlitten au» Fischbein besaßen sie, und ihre Winterhütten waren aus Walfischschädeln gebaut Aus dem niedrigen Kulturzustandc schloß man, daß dieses primitive Volk mit der Außenwelt noch gar nicht in Berührung gekommen war Die ganze Expedition MikkelsonL soll etwa bis zum Juni 1908 dauern, zu welchem Zeitpunkte die Forscher auf ihrer großen Reise mit Schlitten und Kajak» Wrangel-Land oder Alaska zu erreichen hoffen. Wissenschaft. * In drei Jahren feiert die Universität Leipzig da» Jubiläum ihre» fünshundertjährigen Be stehen», da sie am 14 Dczember 1409 durch eine Sezession von einigen tausend Studenten der Universität Prag in» Leben trat Zu diesem festlichen Termin be reitet die Königl. Sächsische Historische Kommission rin umfaßende» Werk über die Stadt und Universität Leipzig
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