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—- AageszeMmg mö Anzeiger für DWoMswal-e. Schmteoeberg «.L »ettrst« L»iS»«S H»« »» »»«»»««»— Deranüorrlllchs» U«-a»lei»r Sekr IeHne« --- Druck und Verla, r S«l 8eH>« ix 96. Jahrgang l Nr. 213 8rche AWmMkk Wcrfms i« 8ms 1» die fk- ge- hat er re da ch der Dann Genf, 11. September. Der englische Außenminister Hen derson hat in der RachmittagSsitzung der VölkerkundSver- sammlung am Donnerstag die angekündigte große Rede ge halten, die sich unerwartetermeise zu einem ungewöhnlich scharfen Vorstoß gegen die bisher noch immer nicht erfolgte Abrüstung der Siegermächte gestaltete. aus. - da Don« l un- Ver- Hendersons Erklärungen sind durch ihre ungewöhnlich scharf formulierte Forderung der Erfüllung der Ab- rüskungsbestimmungen der Friedensverträge und des Völkerbundsvertrages das Ereignis des Tages. Kurve g. Die Kör- sie in mten, n mit « Motcr, d Vieser gebracht einzigen ncn lw- ektrifche « entge- Arbcit nd clck- neb gc- n Län- n, also an. Nach Mitteilungen der Feuerwehr handelt es sich um ein sogenanntes Mittelfeuer, bei dem größerer Schaden jedoch nicht entstanden sein dürste. Die Brandursache konnte noch nicht festgestellt werden. Falkenstein i. V. Um sich den Strafvollzugsbehörden zu entziehen, stellte sich der Bücherrevisor Bruno Helmbold eine Sterbeurkunde aus, nach der er im Juni d. I. infolge Herz schlages gestorben sei. Dann ging er auf Reisen, die ihn nach München und später nach Falkenstein führten. Alle Zustellungs urkunden, die man Helmbold nachschickte, sandte seine Ehe frau mit dem Bemerken zurück, daß ihr Mann doch gestorben sei. Um ihren Mann weiter vor seinen Verfolgern zu schützen, ließ Frau Helmbold sogar Todesanzeigen drucken und ver öffentlichen. Heute stand nun der Drückeberger wegen Urkunden fälschung vor den Schranken des Schöffengericht», daß ihn zu l Jahr 7 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechts verlust verurteilte. 20 Mitglieder der Kommunistischen Partei unter Führung Kuhnerts, Schmiedeberg, welcher auf den sehr interessanten Vortrag von Frl. v. d. Hagen scharf erwiderte. Ein jüngerer Herr aus Bärenburg wies ihn aber ab. Ein temperament volles Rededuell zwischen Kuhnert und Frl. v. d. Hagen schloß den Abend noch ziemlich friedlich. Freital. Der Rat nahm in seiner letzten Sitzung Kenntnis, daß in der Nacht vom 2. zum 3. September das Dach des städtischen Jugendheims mit einer Wahlpropaganda der KPD. beschmiert worden ist. Er sieht sich mangels Mittel außer stande, die Schrift aus städtischen Mitteln beseitigen zu lassen. Da jedoch zweifellos Beziehungen zwischen der das Heim be nützenden Jugendgruppe der KPD. und der KPD. bestehen,, wurde auf Vorschlag des Finanzausschusses beschlossen, der Jugendgruppe der KPD. die Benützung des Heimes auf solange zu entziehen, als nicht durch diese entweder der Täter dem Rat bekannt gemacht oder die Schrift aus deren Kosten beseitigt worden ist. Dresden. Ein weithin sichtbarer Feuerschein verkündete am Freitag in den ersten Morgenstunden einen größeren Brand auf den Räcknitzer Höhen. Um 12?s Uhr wurde die Feuer wehr durch Feuermelder nach dem Zelleschen Weg gerufen, wo bei Ankunft eine Strohfeime in Hellen Flammen stand. Das Feuer, das von zwei Löschzügen und dem Großbrand- löschzng bclämpst wurde, dauerte gegen 3 Uhr morgens noch «»zetgenprots: vte « Millimeter »reit« Pttlyetl« l» Nvichspfenntge. Eingesandt »nd Reklamen « «etchspfenntge Henderson gedachte eingangs der seit der letzten Völker bundsversammlung verstorbenen Staatsmänner Balfour, Stresemann und Nansen. Wer die letzten Ausführungen Dr. Stresemanns in der vorigen September-Versammlung ange- hört habe, so sagte Henderson, habe sich davon überzeugen können, daß sich dieser große Führer für die Gache der euro päischen Zusammenarbeit und der Völkerverständigung in un gewöhnlich hohem Maße eingesetzt habe. Stresemann sei ein großer deutscher Patriot gewesen und habe unter außer ordentlich schwierigen Umständen die Belange seines Landes im internationalen Leben vertreten. Dem Wirken Dr. Stresemanns sei es zu danken, daß Heuke alle deutschen Gebiete von der militärischen Be setzung frei seien. Henderson sagte dann zur Abrüstungsfrage u. a.: Nach der Auffassung der englischen Regierung seien Sicherheit und Ab rüstung eng verbunden. Nichts könne die Völker stärker vor dem Ausbruch eines neuen Krieges schützen als ein allge meines Abrüstungs-Abkommen. Die Sicherheit sei undenk bar, solange das gegenwärtige Wettrüsten andauere. Das ganze englische Volk sei sich darüber einig, die Maschinerie des Völkerbundes in der Sicherheitssrage nur dann weiter auszubauen, wenn die Abrüstung aushöre, eine leere Phrase zu sein und endlich Wirklichkeit werde. Auf diesem Grund satz werde die «künftige englische Politik aufgebaut sein. Von allen Maßnahmen für die Sicherheit sei die Abrüstung bei weitem die wirksamste. Die Ziele des Völkerbundes würden niemals erreicht, wenn nicht Lie Mächte sich entschlössen, aus Grund eines internationalen Abkommens zur allgemeinen Abrüstung zu schreiten. Die Schöpfer des VölkerbunLSver- trages hätten niemals an eine internationale Zusammenarbeit geglaubt, wenn die nationalen Rüstungen bestehen blieben. Deshalb sei im Artikel 8 des Völkerbundsvertrages die Ver pflichtung zu einer allgemeinen Herabsetzung und Beschrän kung der nationalen Rüstungen ausgenommen worden. Schon elf Jahre werde die Abrästungsfrage ohne Fort- schritt behandelt. Jetzt sei der Augenblick gekommen» endlich zu handeln. Die Abrüstungsbestimmungen des Dölkerbundsverkrages bildeten einen Teil der Friedens verträge. Jede Regierung sei durch diese Verpflichtungen gebunden. Zn den Verhandlungen im Jahre 1S1S sei diese Verpflichtung ausdrücklich wieder festgelegt und feierlich sodann von neuem in der Schlußakte des Lo- carnovertrages bestätigt worden. Vor zwei Jahren habe die Völkerbundsversammlung feierlich festgestellt, daß der gegenwärtige Stand der Sicherheit «den Abschluß eines allgemeinen Abrüstungsäbkommens erlaube. Die Völker begännen an Treu und Glauben Ler Regierungen zu zweifeln. Die Londoner Floktenkonserenz sei zweifellos ein Erfolg auf Lem Wege zur Abrüstung. England habe sich in dem Londoner Abkommen endgültig verpflichtet, die Schlachtschiffe um 25 v. H. zu vermindern und bis 1966 neue «Schlachtschiffe nicht zu bauen. England hoffe, daß beim Zu sammentritt der Meltabrüstungskonserenz weitere wesent liche Herabsetzungen der endlischen Seestreitkräfte erreicht sein würden. Die Herabsetzung der Rüstungen einzelner Mächte sei keine Erfüllung der internationalen Abrüstungsverpflich tungen. Nur wenn ein allgemeines AbrüfiungSabkom- men für die Land-, See- u. Lwftstreitkräflo abgeschlossen sei, könnten die FriedensverkrägS und der Völkerbunds- ' vertrag als erfüllt angesehen werden. Nur dann werde der Friede Europas gesichert sein. England erwarte, daß -er Abrüstungsausschuß endlich zu einem praktischen Ergebnis gelangen werde, -aß die Neuerungen ihren Vertretern Anweisung geben würden, di« einen Erfolg der Abrüstungsverhandlungen sicherten. England erwarte ferner die Einberufung der Welkabrüstungskonferenz zum Jahre 1931. Es betrachte die Abrüstungsfrage als die lebenswichtigste und hängendste von allen politischen Fragen- die jetzt erörtert würden. Die Regierungen hätten Lie Pflicht, Len nächsten Krieg un möglich zu machen, Ler noch schrecklicher sein würLe als Ler letzte. Die englische Regierung rufe Leshalb alle in Gens vertretenen Regierungen aus, ihre Kräfte gemeinsam zur Er reichung Les Zieles einzusetzen, für das Ler Völkerbund ge schaffen worden sek. Die Erklärungen Hendersons, insbesondere Lie Fest stellung, daß die Abrüstung eine bindende Verpflichtung Lev Friedensverträge Larstelle, wurden von einem großen Teil des Saales mit stürmischem Beifall ausgenommen. Mehrfach wurden die Ausführungen Les englischen Außenministers Lurch starken Beifall unterbrochen. Die Wirkung Lex Rede war weit, stärker als die Ler Vormittagsrede Briands. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Donnerstag nachmittag gegen V-4 Ahr wurde von der Kirchplatz 130 wohnenden Frau verw. Bobe ein Schadenfeuer in ihrer Wohnung bemerkt, verur sacht durch eine schadhafte Stelle LeS Ofens. Dieser, ein Kachelofen, war zwischen StUbenwand und Esse gesetzt wor den, man hat aber damals Lie Seiten nicht mit Kacheln aus gesetzt, sondern nur mit Lehm geputzt. Mit der Zeit ist die- ser rissig geworden und Lie Flamme hat Lurchgefchlagen und einen Balken Les TürgewänLes angekohlt. An dem Balken mag das Feuer schon längere Zeit geschwelt haben, erst da durch, daß Putz absprang, erhielt es Luftzutritt und begann hell zu brennen. Zwei Feuerwehrleute löschten mit einem Trockenlöscher Len Brand. Der Sachschäden ist gering, trotz dem ein beträchtlicher Teil des angekohlten Balkens heraus genommen werden muhte. Ein Glück wars, Laß Las Feuer bemerkt wurde, als es sich auszuLehnen «begann. Dippoldiswalde. Der am 23. 8. 1908 geborene Berg arbeiter Herbert Köhler in Oelsnitz i. E. wohnte im Jahre 1928 bei dem Fabrikarbeiter Schütze in NieLerschlottwitz in Untermiete. Als Schütze am Sonntag, 24. Juni, gegen 1 Ahr nachmittags mit seiner Frau Lie Wohnung verlassen und ab geschlossen hatte, stieg Ler Untermieter Köhler durch« ein offe nes Fenster in die Wohnung «Schützes ein und stahl aus die ser 115 MM., die Schütze unter sein Kopfkissen versteckt hatte. Von Lem gestohlenen Gelbe verwendete Köhler 30 A.-Mark in seinem Nutzen, Len Rest versteckte er im nahen Walde in einem Skeinbruch. Dort wurde Ler Betrag später gefunden, er konnte Lem Geschädigten wieder zurückgegeben werden. Megen dieses Einbruchsdiebstahls hakle sich «Köhler gestern vor dem hiesigen «Schöffengericht zu verantworten. In -er Hauptverhandlung bestritt Ler Angeklagte Lie Diebstahls absicht. Er will Mr deshalb in Lie Wohnung «ingeLrungen sein, weil er keinen «Schlüssel zu seiner Wohnung hatte. Da bei will er Las Geld zufällig gefunden und an «sich genommen haben. Das «Gericht schenkte Lem Angeklagten jedoch keinen «Glauben un- erkannte auf Lie mindestzulässige Strafe von -rel Monaten «Gefängnis. Es wurde ihm hinsichtlich der ganzen «Strafe eine dreijährige Bewährungsfrist zugebilligk. — Ein Bauerntag, zugleich Wahlversammlung, soll morgen nachmittag im Bahnhotel gehalten werden. Es spricht Direk tor Feldmann, Dresden. Näheres siehe Inseratenteil. — „Die Konkurrenz platzt" betitelt sich der Hauptfilm, der von heute ab in den Ar-Ni-Lichtspielen gezeigt wird. Dazu läuft als zweiter der Film „Das wilde Blut", zudem Wochenschau und Kulturfilm. — Die Konservative Volkspartei hatte für gestern abend eine Wählerversammluug im Bahnhotel anberaumt. Ganze l l Personen waren erschienen. Trotzdem wurde die Ver sammlung abgehalten. Ist das nicht Verschwendung von Zeit und Kraft? kolkenkaln. Im hiesigen Gasthof war am Mittwoch eine nicht große, aber sehr belebte Versammlung der Deutsch- nationalen Volkspartci, besonders belebt auch durch etwa Bevsteigerung. Sonnabend, am 13. September, vorm. 10 Uhr, sollen Im ge richtlichen Versteigerungsraume Teilbestände einer Farben- und Drogenhandlung öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Mellei» kill» mongen: Vorwiegend starke Bewölkung und zeitweise Regen» Temperatur-Verhältnisse wenig verändert. Mäßige, freie Lagen frische Winde, zunächst aus östlichen, später auch aus nördlichen und westlichen Richtungen. Akel»« WlaU eulhSU Hie amtliche« Bekanukmachlmge« D»ll Amtshauptmannschafl, He» Amtsgericht» »mH »es Stadlrar« -u Dl-poiHis«alH« Wettzeritz-Jeitung Der «Antrag «der Frau Marie verw. Heine geb. «Stenger in Dippoldiswalde, Markt Nr. 21, als Inhaberin des Ofenfetz- gefchäftS Arthur Heine «daselbst, «über ihr Vermögen das Ver gleichsverfahren zur Abwendung «des Konkurses zu eröffnen, «wird abgelchnt. Zugleich« wird gemäß 8 «24 der Vergleichsordnung «heule am «11. September «1930, nachmittags '/24 Ahr das Konkurs- verfahren «über «das Vermögen der Antragstellerin eröffnet. Der NechtSanwalb Weihe in Dippoldiswalde wird zum Kon kursverwalter ernannt. KonkurSforderungen find bis «zum 15. Oktober «1M0 bei Lem Amtsgericht anzumelden. Es wird zur Deschluhsassüng über «die Beibehaltung des er nannten oder die Mahl eines anderen Verwalters sowie über «die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretendenfalls über Lie im 8 132 «der Konkursordnung' bezeichneten Gegenstände auf Dienstag, den 7. Oktober 1S3Ü, nachmittags 4 Uhr, und zur Prüfung «der angemeldeten Forderungen auf Dienstag, den 4. November 1930, nachmittags 4 Uhr, vor «dem unterzeichneten Gerichte Termin an beraumt. Wer eine zur Konkürsmaffe gehörige Sache in Besitz hat oder zur «Konkursmasse etwas schuldig ist, «darf nichts an den Ge- meinschuldncr «verabfolgen «oder leisten, muh auch« den Besitz der «Sache und die Forderungen, für «die er aus der Sache abgeson derte Befriedigung beansprucht, dem Verwalter bis zum «15. Ok tober 1930 anzeigen. K 18/30. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 11. «September« «tM>. in sHugspre»: Für «inen Monat r.20 NM. mit Zutragen, einzelne Nummern 1» Reichs- pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 14 343 »«» Freitag, am 12. September 1930