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Dresdner Journal : 21.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190603215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-21
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 21.03.1906
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Bezugspreis. Beim Bczuge durch die Htschäflsgess, innerbalS Dresden» 2,30 M. (rinschl- Zulragung^ durch die im Deutschen Reiche 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksenduna der für die Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein* geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizusügen. Dres-mr Lülmal Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktags nachm. b Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden «»rünpiguugsgedühreu. Die Zeile kleiner Schrift der 7mal gespaltenen Ankündi gung--seite oder deren Raum 20 Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz 3 Pf Aufschlag für die Zeile Uuterm Re daktiouSstrich (Eingesandt) die Textzeile mittier Schrift oder deren Raum 5» Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi mittags 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer ^66. 1SO6 Mittwoch, den 21. März nachmittags. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Assessor bei dem Landgerichte Dresden I)r Alexander Willy MiruS vom 1. April 1906 an zum Landrichter bei diesem Gerichte zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Teilhaber der Firma Kübler u. Niet hammer in Kriebstein, Franz Albert Johannes Niethammer daselbst den Titel Kommerzienrat mit dem Range in der IV. Klasse der Hofrangordnung, sowie dem Fabrikdirektor der genannten Firma, Woldemar Crusius in Kriebethal das Ritterkreuz 2 Klasse vom AlbrechtSorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, der Gräfin Sidonie Vitzthum v. Eckstädt in Dresden den Sidonienorden zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Kontrolleur bei der KultuS-Ministerial- Kasse Rechnungsrat Friedrich Ernst Liesche daS Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtSorden zu ver leihen. Srnermungen, Versetzungen re. im öffent lichen Dienste. Im «efchäflSderetche de» Ministerium» de» «ul- tu» «. öffentl. Unterricht». Zu besetzen: Ostern die 3. ständige Lehrerstelle in Birkigt. Kollalor: Ministerium des Kultus rc. 1200 M Grundgehalt neben freier Wohnung; Höchstgehalt 2700 M. neben freier Wohnung nach dem 30. Dienstjahre. Gesuche mit den erforderlichen Unterlagen bis 3l. März an den Bezirksschulinspeklor für Dresden 1l, Schulrat Fink, Dresden-A, Gerokstr 2b. (Brhördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) Nichtamtlicher Leit. Tagesgeschichte. Dresden, 21 März. Se. Majestät der König wird heute abend 7 Uhr den Vortragsabend der Offiziersgesellschaft des Landwehrbezirks II Dresden im städtischen Ausstellungspalast besuchen und an dem sich dem Vortrag anschließenden Essen teil nehmen. — Für die Anwesenheit Sr Kaiserl. und Königl. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand von Osterreich-Este in Dresden am 27. und 28. März 1906 ist vom Königl. Lberhofmarschallamte folgendes Programm aufgestellt worden: Dienstag, den 27. März. Nachmittags 1 Uhr Ankunft Sr. Kaiserl und Königl. Hoheit des Erz herzogs Franz Ferdinand von Osterreich-Este auf dem Hauptbahnhofe. Großer Empfang Begrüßung durch Se. Majestät den König, Se. Königl. Hoheit den Prinzen Johann Georg, die Herren Staats minister und die Spitzen der Behörden. Fahrt nach dem Königl. Schlosse über Wiener Straße, Lüttichau straße, Bürgerwiese, Georgplatz, Friedrichsring, See straße, Altmarkt, Schloßstraße, durch das Georgen tor. Einfahrt durch das grüne Tor. Ehren kompanie steht im großen Schloßhofe Empfang durch den Königl großen Dienst im Vestibüle an der Haupttreppe. Begrüßung durch Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde im Öuartier Sr Kaiser!, und Königl. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand von Osterreich-Este Nachmittags 6 Uhr Königliche Galatasel im Balliaale des II. Stocker. Kunst und Wissenschaft. Wissenschaft. * Es ist endlich gelungen, einen Beweis für das tat sächliche Vorhandensein der berühmten und vielumstritte nen Kanäle auf der Oberfläche des Planeten Mars zu bringen Gerade in den letzten Jahren war mit mehr Entschiedenheit als je zuvor von einigen hervor ragenden Himmelsforschern behauptet worden, daß diese Gebilde (eine Gesichtstäuschung sein könnten Jetzt hat die lichtempfindliche Platte die Frage entschieden. Von ihr ist nicht anzunehmen, daß auch sie solchen Täu schungen unterliegt. Der unermüdliche Marsforscher Prof Lowell, der über eine trefflich ausgestattete Stern warte an einem ungewöhnlich günstig gelegenen Punkte von Arizona verfügt, hat jetzt fünf Lichtbilder der Royal Society in London vorgelegt, die im Laufe des vorigen Jahre» ausgenommen worden sind. Die Veröffentlichung hat sich deshalb verzögert, weil Prof Lowell zuvor einen genauen Vergleich mit den ganz unabhängig von den Ausnahmen von ihm hergestelltcn Zeichnungen der MarS- oberfläche vornehmen wollte Dieser Vergleich hat er geben, daß die hervorragendsten kanalähnlichen Gebilde auf den Lichtbildern in derselben Weise zu erkennen waren wie aus den Zeichnungen. Soweit e« das Korn der Platte gestattet, kann man die schmalen Kanäle ver folgen, wie sie in Linien, die den Bogen großer Kreise entsprechen, in scheinbar planmäßiger Anordnung verlaufen Dieser bedeutsame Erfolg ist durch eine besondere Vorrichtung an einem Fernrohr erreicht worden, wodurch der störende Einfluß der Lustbewrgungen auf die Schärfe de» Licht bilde» ausgeschaltet worden ist. Dabei wird nämlich die Öffnung de» Fernrohr» soweit abgeblendet, daß Abends 8 Uhr Besuch der auf Allerhöchsten Befehl stattfindenden Vorstellung im Königl Opernhause. Mittwoch, den 28. März. Vormittags Be sichtigung der Militäretablissements in der Albert stadt Nachmittags 2 Uhr ab Hauptbahnhof mit Königlichem Sonderzug nach Meißen. Besichtigung der Königl. Porzellanmanufaktur und der Albrechts burg. Nachmittags 4 Uhr 45 Min. Rückfahrt von Meißen mit Königlichem Sonderzug. Abends 7 Uhr Familientafel bei Sr. Königl Hoheit dem Prinzen Johann Georg im Palais Zinzendorfstraße. Abends 8 Uhr 10 Min. wollen Se Kaiserl. und Königl. Hoheit der Erzherzog Franz Ferdinand von Oster- reich-Este Dresden vom Hauptbahnhof wieder ver lassen. Dresden, 21 März. Sicherem Vernehmen nach steht die Einberufung der bevorstehenden VIII ordentlichen Landessynode erst für Anfang des Monats Oktober zu erwarten Deutsches. Reich. Berlin Gestern morgen machten Beide Majestäten den gewohnten Spaziergang im Tiergarten Se. Majestät der Kaiser sprach darauf beim Reichskanzler vor, hörte im Königl. Schlöffe die Vorträge des Chefs des Militär- kabinett», des Ehefs des Admiralstabs der Marine und des Ehef« des Marinekabinetts, empfing den General feldmarschall Grafen v Haeseler, nahm militärische Mel dungen entgegen und empfing zur Meldung den neu ernannten Marineattachs bei der hiesigen französischen Botschaft, Konteradmiral de Jonquivres. Potsdam Um 12 Uhr 45 Min. trafen gestern Prinz Eitel Friedrich und Gemahlin auf dem festlich geschmückten Bahnhofe zu Potsdam ein. Hier wurde das hohe Paar vom 1 Garderegiment mit Fahnen und Musik, den direkten Vorgesetzten des Prinzen, sowie sämtlichen Offizieren des Regiments erwartet. Der Oberpräsident, der Regierungspräsident, der Polizeidirektor, ebenso der oldenburgische Gesandte mit Gemahlin, die ein Bukett überreichte, waren anwesend Beim Einlaufen de» Zuge» ertönten 21 Salutschüsse. Nachdem der Prinz die Front der Ehrenkompanie abgeschritten hatte und deren Vorbeimarsch erfolgt war, bestieg das hohe Paar einen offenen Sechsspänner a I» Daumont. Je eine halbe Eskadron GardedukorpS ritt vor und hinter dem Wagen, recht« neben dem Wagen der Stadtkommandant, Generalmajor v Westernhagen, links der Kommandeur, Rittmeister Graf v. Spee Sodann folgten in einem Zweispännerwagen die Oberhofmeisterin Gräfin v Schlieffen mit der Hofdame Gräfin Finck v. Finckenstein, im dritten Wagen Kammerherr v Heynitz, im vierten der Haupt mann Graf Blumenthal und der Oberleutnant Frhr. Schilling v. Eannstatt. Der Zug ging über die Lange Brücke zum Rathaus Die Schulkinder bildeten von der Bahn bis hierher' Spalier Vor dem Rathaus standen der Magistrat und die Stadtverordneten. Bürgermeister Vorkastner hielt eine kurze Ansprache, und drei Ehren jungfrauen überreichten der Prinzessin ein Bukett. Der Prinz sowie die Prinzessin reichten dem Bürgermeister die Hand und sprachen ihren Dank aus Der Kronprinz und die Kronprinzessin sahen dem Vorgänge vom Fenster des Stadtschlosses aus zu. Unter Hurrarufen des Publi kums setzte sich der Zug wieder in Bewegung, ging durch Schloßstraße, Hohen Weg, Nauener Straße und Brandenburger Straße nach der Villa Liegnitz Die gesamte Garnison bildete in diesen Straßen Spalier In der Villa Liegnitz wurden die hohen Herrschaften vom Hofmarschall von Lettow-Vorbeck empfangen. Lübeck. Die Synode verwies den Gesetzentwurf des Kirchenrats, der Abweichungen der Geistlichen von der positiven Lehre als Amtsvergehen bez. Amtsoerbrechen bestraft, nach lebhafter Debatte an eine Kommission. Darmstadt. Die Zweite Kammer hat m ihrer gestrigen Sitzung einen Antrag angenommen, demzufolge die Regierung ersucht werden soll, im Bundesrat dahin zu wirken, daß die den Etemein^en ,n aewäkrende Ver- hochfiens eure Lustwette .gtclchzemg rm GrfiHlSsetv sein kann, und auf diese Weise wird die Zerstreuung der von dem Planeten ausgehenden Lichtstrahlen verhindert Außer dem wurden die Lichtbilder durch einen farbigen Schirm ausgenommen, und die Kammer bewegte sich derart mit dem Planeten mit, daß zahlreiche Aufnahmen nach einander auf derselben Platte gemacht werden konnten. Im ganzen sind etwa 700 Mars-Photographien während der letzten Opposition des Planeten an der Lowell- Sternwarte erzielt worden. * über eine interessante Entdeckung wird aus Rom berichtet: Der bekannte Forscher Boni entdeckte im Sockel der Trajan-Säule die von Tiocassius und Eutrop erwähnte geheime Nische, die eine goldene Urne mit den Überresten des Kaisers bergen soll Die Nach grabungen werden mit großem Eifer fortgesetzt Geschichtliche Literatur. Im Verlag von Georg Wigand in Leipzig und Beilin beginnt soeben eine neue illustrierte Ausgabe (in 40 Lieferungen, Lexikonformat, zu je 50 Pf.) von Thomas Earlyles großem Geschichts- werk „Tie französische Revolution" ihr Erscheinen. Die deutsche Herausgabe besorgt Theodor Rehtwisch. Es ist wohl nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, daß kaum je ein neuerer Schriftsteller auf die Literatur seines Vaterlands, ja auf dessen ganze geistige Ent wickelung einen so eminenten Einfluß geübt hat wie der schottische Historiker. Uns Deutschen allerdings ist der geniale Mann als Literarhistoriker vertrauter geworden denn als Historiker; gibt cs zahlreiche Gebildete unsere« Volkes, die sein „Leben Schiller»", seine „Deutschen Romantiker" kennen, so wird die Zahl derer, die mit seinen großen GeschichtSwerkcn bekannt sind, nur Nein sein, obgleich die meisten von ihnen seit Jahren in deutscher Sprache erschienen sind Auch bei dem großen Werke „Die fran zösische Revolution", das im Jahre 1837 zuerst erschien, lst die» der Fall. E« ist zu wünschen, daß die neue illu- gütung fürdieVerpflegung einquartierter Truppen erhöht werden möchte. Karlsruhe. Zweite Kammer Eichhorn (Soz) führte aus, die Äußerung des Ministers, daß die Schutzleute sich nichl mit Beschwerden an sozialdemokratische Abgeordnete wenden dürsten, sei direkt verfassungswidrig. Die Fraktion lehne das Budget ab wegen der Stellung des Ministers zur Verfassung, wegen feines Verhallens zur Sozialdemokratie, und weil er offen dargrtan habe, daß er nichl gleiches Recht für alle wolle. — Venedey (Demokrat) kann der Behauptung de- Ministers nicht beistimmen, daß die Schutzleute ihre Be schwerden der den Sozialdemokraten nicht vorbringen dürsten — Binz (natlib.) kann in der Äußerung des Ministers eine BersassungSverletzung nicht finden. — Fehrenbach (Z) er klärte, daS Mißtrauen der Sozialdemokratie gegen da- Ministerium des Innern sei eigentlich erst am Sonnabend ad irato gekommen, und er möchte dem Minister zu erwägen geben, in welche Stellung das Ministerium käme, wenn einmal das Zentrum ähnlich vorgehen würde Bezüglich der Stellung deS Zentrums zur Angelegenheit vom Sonnabend erklärte er, daß die Rechte aller Abgeordnete» gleiche feien. — Minister Schenkel erwiderte, er sei nach wie vor der Ansicht, daß die Schutzmannschast nicht bei einer Partei ihre Wünsche vorbringen dürfe, die daraus ausgehe, den monarchi schen Staat zu vernichten, und die in ihren weiteren Zielen daraus auigehe, die Gesellschaftsordnung zu stürzen. Er, der Minister, sei ein Freund einer geordneten und gemäßigten Freiheit. Die- habe er in einer Reihe von Jahren bewiesen. Schweiz. Bern. Der Nationalrat hat mit 94 gegen 12 Stimmen einen Bundesbeschluß angenommen, wonach die Abgabe von elektrischer Energie, die aus inländischer Wasserkraft gewonnen wird, ins Aus land der Bewilligung durch den Bundesrat bedarf. Die Gültigkeit dieses Bundesbeschluffes soll auf drei Jahre beschränkt werden Ter Bundesrat wurde gleichzeitig eingeladen, eine Verfassungsreoision zum Zwecke der all seitigen Wahrung der volkswirtschaftlichen und nationalen Interessen bei der Verwertung der Wasserkräfte der Bundesversammlung zu unterbreiten. «rotzbrilanWte». London. Unterhaus. Der Präsident des Handels amts Lloyd George hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der in der Hauptsache die Ausdehnung der jetzt für britische Schiffe gültigen Bestimmungen in bezug auf Überladung, Seeuntüchtigkeit, die Stauung von Getreide und das Vorhandensein von Nettungsapparaten auf alle fremden Schiffen vorsieht, die britische Häfen an laufen. Schiffe, die Ländern angehören, die bereits Be stimmungen erlaßen haben, die den britischen Vorschriften tatsächlich gleichkommen, sollen von der Wirkung de» Gesetzes nicht betroffen werden Bradford Der deutsche Botschafter Graf Wolff- Metternich hielt gestern abend in der Bradforder Handelskammer eine Rede, in der er zunächst für den freundlichen Empfang dankte und dann ausführte: Als ich die Einladung der Handelskammer erhielt, empfand ich für den Augenblick das Gefühl angenehmer Über raschung, daß ich von einer der bedeutendsten englischen Handelsstädte eingeladcn wurde, Ehrengast zu sein an einem Orte, wo eine große und zahlreiche deutsche Kolonie lebt und wo daher anzunchmcn war, daß eine starke deutsche Konkurrenz Platz greifen werde. Aber Garne, die in Bradford hergestellt werden, gelangen in die Webereien meiner Heimat zur Verarbeitung Weit davon entfernt, als Konkurrenten betrachtet zu werden, sind die Deutschen, wie meine heutigen Wirte versichern, in Bradford nicht nur beliebte und geachtete Gäste, sondern sie bilden eine wertvolle Triebkraft der Brad forder Industrie, indem durch ihre Mitwirkung der beste fremde Markt sür die Bradforder Garne gewonnen wird Tie Erzeugnisse der Bradforder Textilindustrie erhalten durch die deutsche Industrie eine Wcrterhöhung; wo der eine Teil mit der Arbeit aushört, fängt der andere an und vollendet das Werk zu beiderseitigem Vorteil Blickt man tiefer in die Handelsbeziehungen der verschiedenen Nationen, wird man ost finden, daß die viel gefürchtete Konkurrenz nur eine verschleierte Wohltat ist, daß das eine Land gibt, mas das andere braucht, daß der WarenanSKnück den Industrien mr An- stnerte Ausgabe, tue jetzt ericyemt, auch ven Historiker Earlyle weiten Kreisen des deutschen Volkes vertraut macht, denn sie ist vortrefflich geschaffen, die entscheiden den Merkmale seines Könnens zu zeigen: seine unnach ahmliche Kunst, die Menschen in ihrer Natur und Per sönlichkeit plastisch und psychologisch bis ins feinste ge gliedert zu schildern Freilich erkennt der Leser in dieser Darstellung auch einen der nie abgelegten Mängel der Carlyleschen Geschichtsbetrachtung: seine Neigung zur einseitigen Beurteilung der Geschehnisse und seine oft wunderlich barocke Art der äußeren Schilderung Tie vorliegende Lieferungsausgabe erscheint in sehr vornehmer äußerer Ausstattung und wird mit insgesamt etwa 500 Ab bildungen geschmückt sein Wir empfehlen das Werk der Beachtung der Leser. ys. Bildende Kunst. Knnstliteratur. Von der vom Verlage von E A. Seemann in Leipzig herausgegebenen Sammlung „Meister der Farbe", künstlerisch ausgeführten Reproduktionen berühmter Bildwerke in Dreifarbendruck, ist die I Lieferung des Jahrgangs 1906, deS III. ihres Bestehens, kürzlich erschrencn Wir haben des öfteren Veranlassung gehabt, diese vorzüglichen Nachbildungen hervorragender Werke der Malerei zu empfehlen; sie sind geschaffen, dem Sinn sür Schönheit und der Freude an der Kunst nachhaltige Nahrung zu geben In dem uns vorliegenden Hefte findet man neben Arbeiten Hans v Bartels, Georg Buchner», des Spaniers Jos« Benlliure y Gil, des Italieners Paolo Michetti und de« Ungarn Szinyei- Merse, eine solche de» frühverstorbencn Weimaraner Malers Karl Buchholz, besten Nachlaß auf der vor- jährigen Ausstellung deutscher Landschafter in Berlin die Bewunderung der Kunstfreunde hervorrief. Buchholz teilte das Schicksal so manches deutschen Künstlers: die Mitwelt erkannte sein Können nicht — er mußte zuvor regung dient, daß, je mehr ein Land erzeugt, es desto mehr auch von anderen kaufen kann, daß die Welt zu groß ist, als daß ein Land alle Bedürfnisse erfüllen könnte. Obgleich das Beispiel von Bradford ein be sonders schlagendes ist, ist eS doch nicht ein allein stehendes. Wenn die HandelSwelt in England und Deutschland nicht überzeugt wäre, daß die beiden Nationen einander sehr nützlich sind, ließe es sich schwer erklären, woher die spontane, allgemeine, wohltuende Be wegung entstanden ist, die auf freundliche Beziehungen abzielt und die Unterstützung der Handelskammern in beiden Ländern genießt Es hat im Gegenteil den Anschein, als ob die vielbesprochene Konkurrenz auf dem Gebiete de« Handel» ein mächtige» Band mehr bilden würde zwischen unseren beiden Ländern und auch zwischen anderen Nationen, die ähnliche Befähigung für den Markt zeigen, wie wir Die Kaffandrarufe können wir daher getrost den Pessimisten überlasten, die sich zwar vermindern, aber wahrscheinlich niemals ganz verschwinden, diesen Pessimisten oder viel mehr Spezialisten, die anscheinend eine Vorliebe dafür haben, die Zukunft unserer Länder am dunkelsten dar zustellen Das Zusammenwirken auf dem Gebiete des Handels und der Wettbewerb um die Güter der Kultur wird zukünftig England und Deutschland in den gleichen Beziehungen finden, wie in der Vergangenheit. Spanien. Madrid. Der Ministerpräsident Moret hat dem König die Demission de« Kabinetts überreicht Der König hat sich die Entscheidung bi» morgen vorbehalten. Portugal. Lissabon DaS Kabinett ist, wie folgt, neu ge bildet: Hintze Rebeiro, Präsident und Inneres, Eampos Henriques, Justiz, Teixeira Souza, Finanzen, Pimente! Pinto, Krieg, Pereira Santos, öffentliche Arbeiten, Antonino Azevedo, Marine, Wenceslao Lima, Auswärtiges Die Deputiertenwahlen sind auf den 29 April, der Zusammentritt der Eortes auf den 1. Juni festgesetzt Rußland. Moskau In die im Mittelpunkte der Stadt, nahe der Börse gelegene Bank „Kreditgesellschaft auf Gegenseitigkeit" drangen gestern ungefähr 20 mit Revolvern bewaffnete Leute ein und raubten, indem sie die Angestellten mit ihren Revolvern bedrohten, un gefähr 850000 Rubel in Gold und Kreditbilletten au» der Kaste; der Bande gelang e« zu entkommen. Türkei. Konstantinopel (Wiener Tel-Korr-Bur) Ter wegen Akaba entstandene Konflikt zwischen England und Ägypten einerseits und der Türkei anderseits verschärft sich Auf englischer Seite beschwert man sich darüber, daß die entsandten türkischen Kommissare Kairo passierten, ohne mit den ägyptischen Behörden in Fühlung zu treten, ferner darüber, daß die türkischen Truppen weiterhin Taba besetzt halten, obwohl deren Zurückziehung der Beginn der Verständigung sein sollte. England erklärte, daß es diese Tatsachen bedauere und gezwungen sei, weitere Maßregeln zu ergreifen Marokko. *„EoeningNewS" meldet von gestern aus Algeciras angeblich aus autoritativer Ouelle, daß hinsichtlich der Polizeifrage und der Bankanteile vollständiges Ein verständnis zwischen Deutschland und England erzielt worden ist, womit die Konferenz praktisch be endet sei. Dem „Temps" zufolge hat Graf Lamsdorff an Graf Cassini, den Vertreter Rußlands auf der Konferenz von Algeciras, nachstehende Depesche gerichtet: Es ist durchaus falsch, daß die russische Regierung Frankreich geraten habe, die österr ichischen Vorschläge die Polizei organisation betr. anzunchmcn Ebenso ist es falsch, daß die russische Regierung glaube, Frankreich könne zulasten, daß die Organisierung der Polizei in Casablanca einer neutralen Macht annertraut werde. Die russische Re ster den, ehe man ihm unv seiner Arbeit Gerechtigkeit widerfahren ließ Heute fetzt die Welt ihn bereits in die erste Reihe deutscher Meister der Farbe. Der Secmannschen Verlagshandlung gebührt besonderer Dank dafür, daß sie — in vorzüglicher Wiedergabe — ein Werk Buchholz', ein duftiges Frühlingsbild, dem vorliegenden Hefte der „Meister der Farbe" beifügt. Die Sammlung kostet beim Abonnement auf 12 Hefte (ein Jahrgang) 24 M; der Einzelpreis jeder Lieferung (mit einem Inhalt von sechs Kunstblättern) beträgt 3 M — In demselben Ver lage erscheint ein anderes Sammelwerk ähnlicher Art unter dem Titel „Die Galerien Europas". Es stellt sich die Aufgabe, die schönsten Befitzstücke der großen europäischen Sammlungen in ihrer vollen farbigen Erscheinung wiederzugrbcn Das erste Heft dieses LieferungSwerke«, das in seinem Gcsamtumfange 25 Hefte mit 200 Farbenreproduktionen umfaffen wird, ist an dieser Stelle bereits besprochen worden; das jüngst erschienene zweite enthält wiederum acht Nachbildungen von Werken aus den Galerien zu Berlin, Amsterdam, Wien, London und Paris, darunter einen Murillo au» der kostbaren Privatsammlung deS Frhrn Speck v Stern burg in Lützschena bei Leipzig. Jedes der acht Bilder wird von einem erläuternden Text au« fachkundiger Hand begleitet; außerdem enthält das Heft ein Estay über Fragonard von vr Richard Graul und einen Auf satz über das photographische Dreifarbenversahren von vr HuSnik Der ÄbonnementSpreis für jede« Heft dieser Sammlung beträgt 3 M. Kunftzcitschriften. „Die Kunst" VII. Jahraang. Heft 6. März 1906 Nunmehr fangen auch die führen den Kunstzeitschriften an, eingehende Berichte über die deutsche Jahrhundertausstellung in der Berliner National- aalerie zu veröffentlichen Die erste ist dir bei der Vcr- lagSanstalt I. Bruckmann A - G in München heraus kommende „Kunst", in deren Verlag ja auch der
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