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Dresdner Journal : 27.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190603271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060327
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060327
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-27
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 27.03.1906
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Drrs-lm Journal Herausgegeben von der Königl. Expeditton des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1298. Erscheine«: Werktags nach«, ü Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. ^71 1S06 Dienstag, den 27. März nachmittags Amtlicher Teil. Nichtamtlicher Teil. Kunst und Wissenschaft. des am Berlin Majestäten Se. Majestät ist in — Ihre Majestät die Königin-Witwe gestern abend bei bestem Wohlsein von Arco Lugano eingetroffen. *) ES war rinmal. Märchen von Helene Ryblom. Einzig berechtigte Übersetzung au- dem Schwedischen von Martha Sommer München, tSOb. Verlag für Literatur und Kunst. Albert Langen. Deutsche- Reich. Gestern morgen unternahmen Beide den gewohnten Spaziergang im Tiergarten der Kaiser hatte sodann eine Besprechung Vom Bahnhof aus erfolgte die Fahrt in einem L la Daumont bespannten Wagen unter Geleit einer Eskadron des Königl. 1. Ulanenregiments Nr. 17, welche zur Hälfte vor und zur andereu Hälfte hinter dem Königl Wagen ritt, nach dem Königl. Residenz schlosse. Der Weg wurde über Wienerstraße. Lüttichau straße, Bürgerwiese, Georgplatz, Friedrichsring, See straße, Altmarkt, Schloßstraße, durch das Georgentor und die Einfahrt ins Schloß durch das grüne Tor genommen Im großen Schloßhofe erwies dem hohen Gaste eine zweite Ehrenkompanie! des Königl. 1. (Leib-) Grenadierrcgiments Nr. 100, bei welcher auch Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian mit eingetreten waren, die militärischen Ehren. Im Vestibüle des Schlosses fand sodann ein Empfang Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit durch die Herren des Königl großen Dienstes statt. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde begrüßte den hohen Gast bei der Ankunft in der II. Etage des Schlosses. Se. Kaiser!, und König!. Hoheit der Erzherzog be wohnt die nach dem Bärengarten in der II Etage gelegenen Gemächer, vor welchen ein Unteroffiziers- ehrenposten des Königl. 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 1Oo aufgetreten ist Im Gefolge Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit des Erzherzogs befinden sich: Se. Durchlaucht der Fürst von Starhemberg, Kämmerer Graf Eugen Czernin v. Chudeniß, Kammervorsteher, Kämmerer Rittmeister Frhr. v. Rumerskirch und Militärattache Flügel adjutant Major Klepsch Kloth v. Roden. Als Ehrendienst sind befehligt: Sc. Exzellenz Generalleutnant v.Kirchbach, Kommandeur der 3. Divi sion Nr. 32, Oberstl utnant Frhr. v. Milkau, Kom mandeur des 1. Ulanenregiments Nr 17 und Ritt meister v. Arnim desselben Regiments. Zu Ehre» des Hohen Gastes findet heute nach mittag 6 Uhr im Residenzschlosse eine Königliche Galatafel und abends 8 Uhr ein Besuch der Königlichen Hofoper statt. Morgen vormittag wird Se. Majestät der König mit Sr. Kaiser!, und Königl. Hoheit einige Militär etablissements in der Albertstadt besichtigen und nachmittags folgt ein Besuch der Königl. Porzellan manufaktur und der Albrechtsburg in Meißen Tagesgeschichte. Dresden, 27. März. In Erwiderung vorjährigen Besuchs Sr. Majestät des Königs mit dem Reichskanzler und dem Staattsekretär des Aus wärtigen Amtes Im Königl. Schlosse empfing Se. Majestät den früheren spanischen und den früheren japanischen Militärattache Oberst de la Bega und Oberst Oi und hörte die Vorträge des Chefs des Zivilkabinett-, des Generalstabsarzt» der Armee und des Chefs des Marinekabmetts. Gestern abend 7 Uhr fand in Anwesenheit des Kaiserpaars und der nächsten Verwandten in Schloß Marly eine Trauerandacht im Sterbezimmer der ver witweten Herzogin Wilhelm zu Mecklenburg- Schwerin geb. Prinzessin Alexandrine von Preußen statt. Später wurde die Leiche nach der Potsdamer Friedenskirche übergeführt, wo heute vormittag eine Ge dächtnisfeier in Gegenwart des Kaiserpaars und der Fürstlichkeiten abgehalten wird. Hiernach erfolgt die Überführung der Leiche nach Schwerin. — Zu Ehren des von Berlin scheidenden sächsischen Gesandten, Grasen v. Hvbentbal und Beruen, batten Dresden, 27. März. Se. Kaiserl. und Königl. Hoheit der Erzherzog Franz Ferdinand von Osterreich-Este ist heute nachmittag 1 Uhr in Dresden eingetroffen und hat im Königl. Residenz schlosse Wohnung genommen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem RechtSanwalte, Direktor der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt vr. Paul Julius Harrwitz in Leipzig den Titel eines Justizrats mit dem Range in Klasse IV Nr 1 der Hofrangordnung zu ver leihen. Am 1. April 1906 wird die an dem verlängerten Gütergleise k X Plagwitz-Lindenau neuangelegte Lade stelle Leutzsch-Lindenau für den öffentlichen Eilgut-, Stückgut- und Wagenladungsverkehr eröffnet. Tier verkehr ist ausgeschlossen; ebenso können Fahrzeuge, für deren Verladung eine Rampe erforderlich ist, und Stückgüter größeren Umfanges nicht befördert werden. Im Verkehr zwischen Leutzsch-Lindenau einer- und Plagwitz-Lindenau Sächs. St. E. Ort andererseits sind der Frachtberechnung 6 Kw, im übrigen aber für Leutzsch-Lindenau Sächs. St. E. die jeweiligen Entfernungen für Plagwitz-Lindenau Sächs St. E zuzüglich 6 Irm zugrunde zu legen. Sämt liche Güterverkehrsstellen geben auf Aufrage weitere Auskunft. 2140 ßzl. tzkNtMiktktim d» Sächs. Stastttisküdiihiikii. Areuoe Haden kann, so nm ste zu gleicher Zett sur vaS Recht der Eigenart, der individuellen Besonderheit ein und spiegelt im Märchen uralte Fragen von Leben und Kunst Man kann Helene Nybloms Geschichten recht wohl mit der Fidelunka ihres Jungen vergleichen „Seine Fidelunka war ein Instrument, das sich der Junge selbst ausgedacht hatte Es war keine Trompete und keine Flöte und auch keine Mundharmonika Es war eben eine Fidelunka Sie war so klein, daß man sie kaum sehen konnte. Der Junge versteckte sie tief drinnen in seinem Munde, dann spielte er — Aber obwohl Vater und Mutter nie wohler ums Herz war, als wenn sie den Jungen spielen hörten, fanden sie, daß sein Spiel doch bloße Zeitvergeudung sei. Er solle Stiefel flicken und Holz hacken oder ein ordentliches Handwerk lernen, aber nicht nur so im Winkel sitzen und seine Fidelunka drehen und wenden. Und was ihnen am meisten gegen den Strich ging, war, daß seine Fidelunka kein richtiges, anerkanntes Instrument war, auf dem man sich hätte hören lasten können und mit dem man hätte Anerkennung und Geld verdienen können Da war nun vor allen Dingen der Schulmeister! Er war ein alter Mann, aber er spielte noch auf seiner Violine mit drei Saiten, auf der er sein Leben lang gespielt hatte und immer das selbe Stück Da« zu hören war denn doch der Mühe wert! Das klang, als würde eine kranke, alte Katze in den Schwanz gekniffen und dazu trat der Schulmeister den Takt, immer entgegengesetzt zu dem, was er spielte. — — Und dann war auch Per da, der Schneider. Er blieS die Klarinette, daß eS nur so seine Art hatte; er mußte auf dem Tanzboden aufspielen und bekam Bier und Branntwein dafür, oftmals auch einen blanken Taler. Schneider Per war aber auch ein strammer Kerl Und seine Klarinette, ja, da« war ein Instrument! Die knarrte und schrie, wie der Ausrufer werden, vaß durch eme gute Verdeutschung ihrer Märchen ') eine schwedische Dichterin wie Helene Nyblom dem größeren deutschen Publikum nähergerückt wird Helene Nyblom gilt in ihrem Vaterlande seit Jahrzehnten als eine hochbegabte poetisch - ursprüngliche und geistvolle Dichterin; ihre lyrifchen Gedichte, ihre Novellen haben Verbreitung und lebendige Wirkung gewonnen. Der Dichterin ist auch ein kritisches Talent zu eigen, als Gegnerin nicht Ibsens, aber der ausschließlichen Jbsenvergötterung, ist sie viel genannt worden. — Ihr Bestes, eine glückliche Zusammen stimmung ursprünglicher Phantasie und Stimmungskraft, eines wannen natürlichen Erzählertalents und einer in mancherlei Lebenskämpfen gewonnenen höchst selbständigen Weltanschauung, hat sic wohl in ihren Märchen gegeben Die zwölf Märchen, die Martha Sommer verdeutscht hat, „Eyvin mit dem Pferd", „Vom Berggeist geraubt", „Vier Brüder", „Tie wilden Wogen des Meeres", „Vom Mädchen, dem die Waldfrau begegnete", „Als das Dampfboot zur Felseninsel kam", „Vom Jungen und seiner Fidelunka", „Dummklas", „Vom Prinzen, der das Schweigen zum Reden brachte", „Alles, was fliegen kann", „Das Meerkind", „Vom Mädchen, das allen vorbeitanzte" zeigen eine feinsinnige Durchdringung der anmutigen, gewinnenden Erfindung, der Lust am bunten Fabulieren mit schalkhafter Klugheit und echtem Humor. Tie Dichterin besitzt die Fähigkeit, all ihre Welterkennt nisse und Reflexionen, selbst die pädagogischen, in die schlichte spielsreudige MärchenwciShrit umzuwandeln Und wenn sie die Geschichte „vom Jungen mit feiner Fidelunka" erzählt, an der ein Kindergemüt seine unmittelbarste sich gestern abend um den beliebten Diplomaten und besten Gemahlin im „Hotel—Kaiserhof" die näheren Freunde seiner Hauses an festlicher Tafel versammelt Auch der Reichskanzler Fürst v Bülow mit Gemahlin war erschienen. Vom diplomatischen Korps sah man die Botschafter von Rußland, England, Österreich- Ungarn, Italien, Spanien und den Vereinigten Staaten mit ihren Gemahlinnen, ebenso den türkischen Botschafter u. a. Von den Ministern waren erfchienen Graf v. Posadowsky-Wehner, v Tirpitz, v. Rheinbaben, Studt, der Hausminister Graf Wedel, ferner waren anwesend Generalfeldmarschall v Hahnke und mehrere Mitglieder der Hofgesellschaft. Der Reichskanzler hielt eine An sprache, in der er zunächst daran erinnerte, daß vor 21 Jahren Kaiser Wilhelm I. die Wahl des Grafen v Hohenthal und Bergen zum sächsischen Vertreter in Berlin als ihm besonder« genehm bezeichnet habe. Da« damalige Beglaubigungsschreiben des Grafen sei von dem unvergeßlichen König Albert unterzeichnet worden. Seitdem hätten zwei sächsische Monarchen diese Be glaubigung erneuert In manchem Wechsel der Jahre seien die engen nachbarlichen Beziehungen zwifchen Preußen und Sachsen unberührt geblieben, und sie hätten sich bei Graf v. Hohenthal und Bergen jederzeit in guter Hut befunden Graf v Hohenthal und Bergen bleibe auch fernerhin Mitglied des Bundesrate«, dessen eifriger Teilnehmer er stets gewesen sei, und Fürst v Bülow hoffe, ihn noch oft zu wichtigen Bundesrats sitzungen hier erscheinen zu sehen. Er, Fürst v Bülow, sei überzeugt, daß Graf v. Hohenthal und Bergen trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse der ihm in Dresden gestellten ernsten Aufgabe sich gewachsen zeigen werde, denn er besäße diejenigen Eigenschaften, die im politischen Leben und im politischen Kampfe schließlich doch obenauf bleiben, nämlich Ruhe, gesunder Menschen verstand und Festigkeit de« Charakter«. Sr. Exzellenz werden bei seinem Scheiden au« der Reichshauptstadt von den führenden Berliner Blättern warme Abschiedsworte gewidmet. Die „Kreuzzeituna" schreibt in einem längeren Artikel: „Der scheidende Ge sandte hat sich durch seine langjährige Wirksamkeit in Berlin hohes Ansehen erworben und sein entschlossenes und gewinnendes Wesen hat ihm in Verbindung mit der vornehm-behaglichen Gastfreundschaft seine« Hause« ungezählte Verehrer und Freunde in den Kreisen der Hofgesellschaft und des diplomatischen Korp« gewonnen; seine Landsleute verlieren in ihm einen gütigen Für sorger und Förderer. .. Im Königreich Sachsen sicht man der Wirksamkeit de« neuen StaatSminister« mit vollem Vertrauen entgegen Und von hier aus geleiten ihn die aufrichtigen Wünsche auf seinen neuen Posten, daß er durch seine Tatkraft und Umsicht die politischen Gegensätze in seinem Laterlande ausgleichen und zu heilsamer Arbeit zum Nutzen des ganzen Deutschen Reiche« vereinen möge!" — Der Bundesrat hat in seiner gestrigen Sitzung die Vorlage betreffend den Entwurf eines Gesetzes für Elsaß-Lothringen wegen Abänderung der Benim- mungen der 88 4 und 5 des Gesetzes über die StaatS- depositenverwaltung dem zuständigen Ausschuß über wiesen Der Bundesrat hat seiner dem Antrag Württem bergs wegen Zulassung der österreichischen Scheide münzen innerhalb des Zollgrenzbezirks des Hauptzoll amts Friedrichshafen zugestimmt. — Dem Reichstag ist ein Antrag vr. Ablaß und Gen., betreffend die Reichsvermögenssteuer, zu gegangen, der folgenden Wortlaut hat: Für den Fall der Annahme des einzigen Paragraphen des Gesetzes bezüglich der Deckung der Mehrkosten aus diesem Gesetze durch eine ReichSvennegenssteuer folgende Bestimmungen anzufügen: Hin Bom 1 Oktober 1908 ab ist eine Vermögens steuer zu erheben von allen deutschen Staatsangehörigen, deren bewegliches und unbewegliches Vermögen nach Abzug der Schulden den Gesamtwert von 100 600 M. erreicht. Die Vermögenssteuer beträgt bei einem steuerbaren Ver mögen von looooo M bis 120 000 M KO M und steigt bei größeren Vermögen bis zu einer Million für jede an- gesangcnen 20 000 M um 10 M; bei Vermögen, die über den Betrag von i Mill. M hinausgehen, steigt die Steuer für jeden angefangenen Betrag von 20 000 M. um 20 M 8 1 t>. Durch den Reichsbaushaltsetat wird alljährlich sestgestellt, wie viele MonaiSralen gemäß Ztr zu erbeben sind. Kaiser!, und Königl. Hofe in Wien traf heute mittag Se Kaiserl.und König!. Hoheit der Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este in Vertretung Sr Majestät dcS Kaisers und Königs Franz Joseph zu Besuch am Königl. Hofe in Dresden ein. Dem hohen Gaste war ab Bodenbach ein Königl. Sonderzug gestellt worden, welcher mittags 1 Uhr am Hauptbahnhofc eintraf. Hierselbst fand großer Empfang statt, zu dem Sich Sc Majestät der König und Se. Königl. Ho heit der Prinz Johann Georg, sowie die Herren Staatsministcr und die Spitzen der Behörden ein gefunden hatten. Gegenüber dem Ausgange vom Fürstenzimmer des Hanptbahnhofs war eine Ehren kompanie des Königl. Schützen-(Füsilier-)Rcgiments Nr. 108 mit dem Hornistenzug und der Regiments musik ausgetreten. Ebendaselbst hatten sich auch die Generale und die Stabsoffiziere der Garnison ver sammelt. Se. Majestät der König, Allerhöchstwelcher die Uniform Seines Königl. und Kaiserl. Österreichisch Ungarischen Dragonerregiments Nr. 3 angelegt hatte, begrüßte Seinen hohen Gast bei der Ankunft aufs herzlichste und geleitete Höchstdenselben, nach Vor stellung und weiterer Begrüßung der zum Empfang Anwesenden und der im beiderseitigen Gefolge be findlichen Herren, zur Ehrenkompanie, deren Front abgeschritten und deren Vorbeimarsch entgegengenommen wurde. i» lr Se. Königl. und Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Ferdinand trng die Uniform des Königl. Sächs 1 Ulanenrcgiments Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Österreich. König von Ungarn". «nründisnniSgedühren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung-Seite oder deren Raum 20 Pf. «ei Tabellen- und Zissernsatz 5 Pf Aufschlag für die Zeile Unterm Re- daktionsstrich (Eingesandt) oie Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren - Ermäßigung bei vfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittagS 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Nummer. Aus dcr König!. Gemäldcgalcric. Die Abteilung neuerer Bilder unserer Galerie hat abermals einen Zuwachs von zwei größeren Ölgemälden erhalten Beide sind lebensgroße Bildnisse verstorbener Meister, die zum Dresdner Kunstleben in Beziehung standen Das eine von ihnen, ein wirkliches Meisterwerk unseres Altmeisters Prof. I M. Heinrich Hofmann, stellt den großen Dresdner Bildhauer Ernst Julius Hähne! (1811 bis 1891) in der Blüte seiner Jahre (1852) dar Das zweite, ein willkommenes Geschenk dcr hiesigen Herrmann-Stiftung, rührt von Friedrich Heyser her und gibt den bekannten in Dresden gebildeten Maler Her mann Wislicenus, den Schöpfer der Bilder „Abundantia und Miseria" in unserer Galerie, der Vier Jahreszeiten in der Nationalgalerie zu Berlin und der Wandgemälde des Kaiserhauses zu Goslar, mit überraschender Ähnlich keit wieder. Beide Bilder sind vorläufig mit der jüngst von Hrn Ed Cichorius geschenkten Landschaft Ludwig Richter« im Zimmer 43 dc« Erdgeschoßes, drm letzten vor dem Eingang in die Direktionüräume, aufgestellt worden Da die sofortige Einreihung neu erworbener moderner Bilder in die übrigens ja auch besetzten oberen Haupträume nicht ohne ausgleichende Umhängungen denk bar ist, di« wieder die Standortangabe der Führer und Kataloge in Verwirrung bringen, fallen die neuerworbenen modernen Bilder in Zukunft überhaupt in diesen unteren, bcqucm zugänglichen Räumen für so lange untergebracht werden, bi« eine neue Auflage der Kataloge eine Ver änderung der jeweiligen Ctandortangaben ermöglicht K W Helene Nybloms Märchen. Wir können uns in Deutschland nicht rühmen, eine umfaßende und tiefreichende Kenntnis dcr schwedischen Literatur erlangt zu haben Freilich hat es eine Zeit gegeben, wo die Romane der Bremer und der Flygarc Carlen mit großer Pünktlichkeit alsbald nach ihrem Er scheinen in Stockholm übersetzt wurden und zum eisernen Bestand jeder besseren Leihbibliothek gehörten. Und Tegners „Frithjoft-Sagc" hat über zwanzig deutsche Nachdichter gefunden, einige dcr poetischen Übertragungen des schwedischen Gedichts haben zahlreiche Auflagen er lebt Auch mehrere der anderen Dichtungen Tegnörs, einiges von Almquist, alle Dichtungen L. Runebergs, die Erzählungen von Zacharias Topelius, Gedichte des Grasen Carl Snoilsky, des Victor Rydberg sind ver deutscht; in neuester Zeit die kleinen realistischen Romane und Novellen A. v Hedcnstjernas und die symbolistischen von Selma Lagerlöf. Im Augenblick ist der dämonische A Strindbcrg die gepriesenste Erscheinung der schwedi schen Literatur Wie seinerzeit dcr Däne Oehlenschläger zwei Drittel dänischer, ein. Drittel deutscher Poet war, schreibt Strindberg wechselnd Schwedisch und Teutsch. Tas alles aber reicht doch nicht aus, ein lebendige« Bild dc« schwedischen Leben« und Geistesleben« zu gewinnen Im Vergleich mit der Vollständig keit, mit der uns die wertvolleren Schöpfungen der dänisch-norwegischen Doppelliteratur angeeignet worden sind und im Vergleich mit dem, was die schwedische Dichtung nicht an Genie«, aber an eigentümlichen Talenten bcsitzt, stellt sich ein Mißverhältnis heraus Die Zahl der Deutschen, die schwedisch lesen und sprechen, ist natürlich verschwindend klein, der einzige Ausgleich, der hier möglich ist, sind gute Übersetzungen In diesem Sinne muß e« hochwillkommen geheißen vezusspret«: Beim Bezüge durch die HelchästsÜeue innerkal« Dresdens 2,50 M (einschl- Zutragung^, durch die im Deutschen Reiche 8 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurücksendung der für die Schristle.tung bestimmten, aber von dieser nicht ern» geforderten Beiträge bean- strrucht, so ist das Postgeld beiznfügen. 8 1o. Bis zum Erlasse eine- ReichsvermögenSsteuer- gesetzeS finden in bezug aus die Steurrpflicht, den Maß stab der Besteuerung, die Veranlagung, die Veranlagung»- prrtode und Verminderung der veranlagten Steuer innerhalb derselben, die Steuererhebung, die Strafbestimmungen und die Kosten die entsprechenden Bestimmungen de-Ergünzungssteuer- gesetzes für die preußische Monarchie vom 14 Juli 189» sinn gemäße Anwendung Die näheren Bestimmungen werden durch eine vom BundeSrate zu erlassende Verordnung sestgestellt. § tä Die Zentralbehörde jedes Bundesstaat- bestimmt die Behörden, die mit der Veranlagung der Steuer, der Be- rusung gegen die Veranlagung und der Erhebung in den Bundesstaaten zu beauftragen sind. Österreich-Ungar«. Budapest Ministerpräsident Baron Fejervarv ist gestern mittag mit sämtlichen Ressortministern nach Wien abgcreist, um dcm König über die politische Lage Be richt zu erstatten. Ter „Neuen Freien Prcße" zufolge gilt der ungarische Ministerrat, der in Wien unter dem Vorsitz des Kaisers stattfindet, besonders der Frage, ob Neuwahlen für den ungarischen Reichstag innerhalb der gesetzlichen Frist auszuschreiben sind. Arairrreich. *Derneue französische Linienschiffstyp weist fol gende Maße und Eigenschaften auf: Deplacement 18 000 t, Länge 145 m, Breite 25,65 m, Tiefgang 8,44 m. Die Maschinen indizieren 22 500 Pferdekräste und erzielen eine durchschnittliche Fahrtleistung von 19 Knoten in der Stunde Der Aktionsradius bei einer Geschwindigkeit von 10 Knoten und normalen Kohlenvorräten beträgt 4000 Seemeilen, er kann aber bei Anwendung der Höchstgeschwindigkeit und entsprechend größerem Kohlen« verbrauch auf 8500 Seemeilen gesteigert werden. Die Artillerie besteht aus vier 30,5 cm-, zwölf 24 cm-, sechszehn 7,5 cm» und acht 4,7 om-Geschützen Die Besatzung beträgt 31 Offiziere und 690 Mann Frank reich hat also, wie diese Angaben erkennen laßen, sowohl im Tonnengehalt wie in der artilleristischen Ausrüstung seinen neuesten Linienschiffstyp dem englischen Vorbilde angepaßt, das in der am 10. Februar vom Stapel ge laufenen „Dreadnought" da« erste englische Schlachtschiff mit einheitlich schwerer Armierung darstellt Dagegen scheint sich die französische Admiralität zur Aufnahme de« Turbinenmaschinensystcm«, wie die« in England ge schehen ist, nicht entschloßen zu haben Jndeßen ist c« nicht unmöglich, daß von den sechs Linienschiffen, die in den erwähnten Maßen erbaut werden sollen, eine« oder da« andere mit einer Turbinenanlage versehen wird, wenn die in der englischen Marine gemachten Erfahrungen noch mehr als bisher die Vorzüge diese« System« be stätigen sollten. Schweiz. Bern (Schweizerische Dcp -Ag ") Tie eidgenössische Staatsrechnung für 1905 schließt mit einem Einnahme- Überschuß von rund 12 H Mill. Frc«. ab — Der Ständerat genehmigte in Übereinstimmung mit dem Nationalrat die Vorlagen betreffend die Neu organisation der Gebirgsartillerie und die Neu bewaffnung derselben mit einem Kruppschen 7,5 cm- Rohrrücklaufgeschütz. Spanien. * Die nunmehr der Öffentlichkeit übergebenen Schreiben, die anläßlich der bevorstehenden Vermählung dc« Königs Alfonso XIII. zwischen diesem und dem Papste Pius X. ausgetauscht wurden, hatten, wie man aus Madrid schreibt, im wesentlichen folgenden Inhalt: Der König teilte in einem vom 11. Februar datierten Schreiben den, Papste mit, daß er die Prinzessin Viktoria Eugenia von Battenberg zur Lebensgefährtin gewählt habe, von dcr er glaube, daß sie in jeder Beziehung würdig sei, mit ihm den Thron seiner illustren Vor fahren zu teilen Er habe hierfür bereits die Gut heißung seiner erhabenen Mutter, der Königin Maria Christina, erhalten, deren Sorgfalt und gutem Beispiele er das Glück verdanke, in Taten, Worten und Gefühlen so katholisch zu fein, wie es ein König des katholischen Spaniens sein müße Ebenso habe er bereits die Zu«
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