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"Die hier geschilderten Verhältnisse haben dann im Laufe Monats August eine weitere Verschlechterung sowohl Mfichtlich der mengenmäßigen Ernteerträge, als auch der qualitativen Beschaffenheit der Getreideernte erfahren. Dies Alt für sämtliche Getreidearten. Während Roggen und die Wh reifenden Weizensorten in den nördlichen Bezirken des Landes bereits vor Eintritt der Regenperiode gemäht und zum Teil auch schon eingebracht werden konnten und auf den leichten Sandböden der Hafer sogar schon zur Notreife neigte, fiel der Beginn der Wintergetreideernte in den mittleren Lagen zeitlich mit dem Einsetzen der Regenperiode zusam men. In den höheren Lagen des Erzgebirges und Vogtlandes wurde sowohl bei Winter- wie bei Sommergetreide die Kör nerausbildung durch die starken Niederschläge und die hefti gen Gewitterstürme sehr in Mitleidenschaft gezogen. In den Ernteertragsschätzungen des Statistischen Landesamtes für den Monat August ist bei allen Getreidearten in den einzel nen Bezirken ein Rückgang der Ernteerträge gegenüber den vorjährigen Ergebnissen schon jetzt festzustellen, doch wird diese Entwicklung erst in dem nächstfälligen Septemberberichl deutlicher zum Ausdruck kommen, wenn die ersten Druscher gebnisse vorliegen. Nach den Mitteilungen der Landwirt- sthaftltchen Zentralgenossenschaft hat das beiden ersten Druschergebnissen von Weizen und Roggen noch verhältnis mäßig hochliegende Hektolitergewicht bei den im Laufe des Monats, August einlaufenden Proben eine fortgesetzte Ber- Mechterung erfahren und ist bei Weizen auf 73 bis 74, bel Roggen bis auf 69 Kilogramm heruni."gegangen. Nach der Auffassung der Landwirtschaftlichen Zentralge nossenschaft mutz der qualitative Lrnleausfall im Arelstaal Sachsen als wesentlich ungünstiger bezeichnet werden als in den benachbarten preußischen Provinzen. Insbesondere oird noch darauf aufmerksam gemacht, daß die Sommergerstr unter dem Einfluß der schlechten Ernteverhaltnisse als Drau aerste kaum verwendbar sein wird und unter dem starken Preisrückgang nur zu Futterzwecken auf dem Markte wirk umgesehk werden können. Für die mittleren und höheren Lagen des Gebirges wirk die marktmäßige Verwertung insbesondere des Roggens au, große Schwierigkeiten stoßen, da der Roggen im Korn nich nur sehr leicht und flach geblieben ist, sondern durch Aus- wuchs auch einen schlechten Erhaltungszustand zeigt. Al- einzigen Ausweg, der die dortigen Landwirte vor weiterer Verlusten schützt, kann lediglich die rasche Verwendung die ses Roggens zu Futterzwecken in Vorschlag gebracht werden Der Vorstand der Landwtrtschaftskammer hat deshalt beschlossen, das Wirtschaftsministerium um Vorstelligwerder bei dem Reichsernährungsministerium dahingehend zu bit ten, daß auch in Sachsen eine Stelle eingerichtet wird, in bei dieser nur noch zu Futterzwecken brauchbare Roggen zusam mengefahren und nach erfolgter Kennzeichnung mittels Eosir dem gedachten Verwendungszweck zugeführt wird. Als ge eigneter Abladeplatz wird mit Rücksicht auf die Benutzung de- Wasserweges der Elbe der Riiaer Hafen empfohlen Die Lage der Oberlausitzer Landwirtschaft Die Kreisdirektion der Landwirtschaftskammer für di« Oderlausitz beschäftigte sich mit der Lage der Landwirtschaft und den zu ergreifenden Maßnahmen. Vom Vorsitzenden wurde ausgekührt, daß man die Erträge der Oberlausitz im mer überschätze. Die Erträge seien wesentlich unsicherer und geringer als die anderer sächsischer Bezirke. Die Erträge von Roggen und Hafer seien ost so minimal, daß man von einer teilweisen Mißernte reden müsse. Auch der Weizen habe viel gelitten. Die Kartofflernte werde voraussichtlich eine nur mäßige werden. Gut sei nur die Futterernte gewesen. Zahl reich seien die Zusammenbrüche der Landwirtschaft in der oberlausitz. Zn der Verschuldung marschiere die Oberlaufit an der Spitze in Sachsen. Die Aussprache mit dem Mrt fchaftsministerium habe ergeben, daß eine allgemeine Not standsaktion nicht in Frage komnten könne. Die Lage der Landwirtschaft der Oberlausitz sei verzweifelt. Die Ernte sei mindestens 15 bis 26 Prozent teurer gewesen als in normaler Jahren. Die Getreidepreise seien um die Fracht Bautzen- Dresden geringer, die Kraftfutterpreise um diesen Betrag höher als die Dresdner Preise. Die Schweizertarife müßten gekündigt werden. Die Lausitz müsse darauf dringen, daß ihr noch ein Sitz im Gutachterausschuß zugeteilt werde. Die Oper der „Valencia" - Komponisten Jost Pa dilla hat. vor einigen Jahren weiteren Kreisen durch den unleugbar flotten Rhythmus feines Tanzschlagers „Valen- cia" bekannt (und nebenbei millionenschwerl) geworden, jetzt seine Freunde mit der Mitteilung überrascht, daß er eine Oper „Die Pharaonin" geschrieben habe; den Text dazu lieferte der spanische Schriftsteller JosS Mantilla de lv' Pios. st. Sächsisches — Dor kurzem brachten wir gleich vielen anderen Zei- tungen eine Notiz, daß das Photographieren vom Eisenbahn zuge aus verboten sei. Ursache für diese Meldung war, daß aus der rheinischen Strecke «in Reisender von einem Fahn dungsbeamten der Reichsbahn-irektion Essen darauf auf- mermerksam gemacht worden war, daß er vom Zuge aus nicht photographieren dürfe. Dem Reisenden war sogar mit der Beschlagnahme seines Apparates gedroht worden. Zu der Angelegenheit teilt die Ueberwachungsstelle der Neichsbahn- -irektton Köln nunmehr mit, daß sich der Beamte auf eine Bestimmung gestützt habe, die in den Verordnungen über Sicherheit und Ordnung im Verkehr zwar noch besteht, je doch keinerlei Bedeutung mehr hat. Sie war vor und wäh rend des Krieges vom militärischen Bevollmächtigten der Reichsbahn erlassen worden, und zwar aus Gründen der mili tärischen Sicherheit, die ein Verbot des Photographierens von Festungsgeländen und Brückenköpsen notwendig macht«. Heule ist ein solches Verbot gegenstandslos. Die Reichs bahnwünscht sogar, daß möglichstviel vom Zuge aus photographiert wird, damit die Schönheit deutschen Landes auch dadurch gezeigt wird und sich die Lieb haber-Photographen von Studienreisen nicht abhalten lassen.' — Damit ist die erwähnte Frage nunmehr wohl endgültig geklärt. Lehnmühle. Am Montag abend ereignete sich infolge Un vorsichtigkeit einessein Fahrrad schiebenden Mannes ein Mo torradunglück. Als ein Motorradfahrer in sehr mäßigem Tempo von der Arbeit kam, lies der Radfahrer von links nach rechts, direkt ins Motorrad. Der Motorradfahrer wurde nach rechts in den Graben geschleudert und kam unter das f schwere Rad zu liegen. Er wäre in eine Arbetterfußgänger- gruppe gefahren- wenn diese nicht schnell beiseikegesprungen waren. Von diesen wurde der Motorradfahrer aus seiner schlimmen Lage befreit. Er hatte Hautabschürfungen an den Händen und Quetschungen des Beines erlitten. Auch das Aad erlitt ziemlichen Schaden. Der Radfahrer Kam mit dem Schrecken davon. Wieder einmal hat es sich gezeigt, wie unsinnig und rücksichtslos es ist, planlos auf -er Straße zu laufen. Kipsdorf. Auf der geraden Streck« Mischen hier und Buschmühle trug sich gestern abend gegen 7 Uhr ein Au to nn fall zu, bei dem, so schlimm auch der Magen aussah, Personen glücklicherweise nicht zu Tode kamen. Der Maler meister Auppmann, der früher hier wohnte, sich j«ht aber in Dresden aufhält und dort eine Anto-Lackieranstalt besitzt, hatte hier seine Tochter besucht und war auf der Heimfahrt begriffen. Menn auch gesagt wird, er sei nicht schnell gefah ren, muß man doch das Gegenteil annehmen. R. fuhr mit dem rechten Vorderrad an einen Strahenbaum an und fuhr an diesem mit dem Magen entlang. Dann verließ der Wa gen nach rechts die Straße; nur die linksseitigen Räder fuh ren hart am Straßenrand« hin, die rechtsseitigen bewegten sich in der Lüft. Am nächsten Baum fuhr das linke Vorder rad an und der Wagen wurde umgelegt. Ein Baum be wahrte ihn vor völligem Umsturz. Ein Glück für R. war es, daß das Auto rechtsseitig gesteuert wurde, dadurch erlitt er nur einen linksseitigen doppelten Schienbein- und Maden beinbruch und einen Bluterguß im linken Bein«. Er wurd« nach Kipsdorf gebracht und vom Vertreter Dr. Sperlings be handelt, worauf er ins Carolahaus überführt wurde. Der Wagen ist fast völlig zertrümmert. Er wurde heute vormittag abgeschleppt. Kreischa. Das Arthur Goldammersche Fabrikgrundstück wurde am Dienstag vor dem Amtsgericht Dippoldiswalde zwangsweise versteigert, es war gerichtsseilig bei 64 200 AM Friedensbrankasse aus 64 700 AM. geschätzt. Außer den anwesenden Hypothekengläubigern war nur der Inhaber der Padella-Schuhwerke Kreischa, Max ^Schulze, als Interessent zugegen, der auf das Grundstück 35 200 AM. als Höchstgebot abgab. Um «ine bal-möglichste Miederinbetriebnahme des seit Ansang Januar IM) stillliegenden Unternehmens durch führen zu können, hat das Amtsgericht als Termin zum Zu schläge des Grundstücks Freitag, den 12. Sept., anberaumt. Dresden. UnglaublicheRohheit. Bewohner eines Hauses auf der Neitbahnstraße bemerken auf dem Dache eines Gr mdO"- 'n der benachbarten Carolastraße einen sungen Mann liegen. Wie die polizeilichen Nachforschungen ergaben, handelte es «ch um einen Klempnerlehrling, der mit einem Dachdeckergehilfen mit Ausbefserungsarbeiten auf dem Lache beschäftigt gewesen war. Beide waren in Streit gera- !en, in dessen Verlauf der Lehrling von dem Gehilfen be- wußtlos geschlagen und hilflos auf dem Dache liegen gelas sen worden war. Der Lehrling wurde dem Krankenhaus ;ugeführt. Dresden. Aus dem Fenster gesprungen. In seiner Wohnung auf der Gutzkowstratze geriet ein Dienst- mann mit seinem 26 Jahre alten Sohn in Streit. Der Soyn wußte schließlich, um sich vor seinem sich wie rasend gebärden den Vater zu retten, keinen anderen Ausweg, als aus dem Fenster zu springen. Er blieb mit erheblichen Verletzungen liegen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Der Vater wurde der Heil- und Pflegeanstalt zugeführt. Eine am 30. August oorgenommene Erhebung im stich fischen Zimmerergewerbe ergab, daß von den 18 009 Per fonen (ohne Lehrlinge) 9985 arbeitslos waren. Das ent spricht einer Arbeitslosigkeit von 55,4 Prozent gegenübe! einer solchen von 56Z einen Monat zuvor. Am Mittwoch begann in Dresden der 24. Bundestag des Bundes 3er Inspektoren und Amtmänner der Deutscher Reichsvost. Im Namen des Reichspostministers sprach Präsi dent Weia el von der Dresdner Oberpostdirektion. Dei Bundesvorsitzende Schäfer-Barthold behandelte be sonders die Erfolge des Bundes in Besoldungsfragen, 1» Prüfungswesen usw. Oberpostdtrektor Menge wandte sich in einem Vortrag über das Thema »Das Berufsbeamtentum gegen die Vorwürfe, daß die Beamtenschaft unproduktiv sei uns daß sie die Schuld an den Mängeln der Verwaltung trage. Das Ern iterte Schöffengericht Freiberg ver- -andelte über den Unfall, der sich am 29. Oktober 1929 an der baustelle der Saidenbachtalsperre ereignete. Hierbei ist der )4 Jahre alte Bauarbeiter Friedrich Bretschneider tödlich oer- inglückt. Angeklagt waren der Oberpolier Meichsner aus Leipzig-Reudnitz und der Vorarbeiter Fritzsche aus Nie ter-Lauterstein, denen fahrlässige Tötung und Verletzung ter Berufspflicht zur Last gelegt wurde. Das Gericht er- iannte aus Freispruch, da den Angeklagten keine Schuld m dem Unfall beizumessen sei. Diese treffe vielmehr die bauleitung. Das Gemeinsame Schöffengericht Chemnitz verur- -eilte den im Ruhestand lebenden 68 Jahre alten früheren bürgermeister von Frohburg, Robert Rosenfeld, wegen ilmtsunterschlagung und Untreue zu zehn Monaten 8 efängnis. Rosenfeld war Geschäftsführer einer Reihe -on Stromvcrsorgungsverbänden im Erzgebirge und im Vogtland und hatte als solcher nach und nach iS öoo RTN Verbandsgeldcr unterschlagen. Die Geschädigten lind die Stromversorgungsverbände Oelsnitz im Crzg., Ooer- ungwitz, S-bwarzenberg, Bergen und Pleißathal. Inzwi- chen hätte der Angeklagte 30Ü00 RM der unterschlagenen summe gedeckt. Der Staatsanwalt beantragte acht Monate Gefängnis. Das Gericht ging jedoch in seinem Urteil über riesen Antrag hinaus und lehnte die Bewilligung einer Be- währunasfrist ab. Mulda. In der Nacht zum Dienstag schloß der wett über die Grenzen d«r Gemeinde Mulda hinaus bekannte Vater Seifert seine Augen für immer. Der Hochbetagte erreicht« das überaus gesegnete Alter von 101 Io^ren und 10 Mona ten. Vor einiger Zeit erlitt der Heimgegangene einen leich ten Schlaganfall. Nach mehrwöchigem Siechtum ging er nunmehr Mr ewigen Ruhe ein. Leipzig. In der Nacht zum Mittwoch kam es in der Hochstraße in Leipzig-Connewitz zu einer Schlägerei zwischen Hitlerleuten und Strasseranhängern, an der sich dann auch noch ein Kommunist beteiligte. Vom Uebersallkommando wurden zwölf Personen dem Polizeipräsidium 'uneführt, von worden. Nerchau. Ein im Dienste der Stadt stehender junger Be amter, der sich Verfehlungen im Dienst hatte zuschulden kommen lassen, wurde seines Postens enthoben. Wie man hört, haben die Eltern des jungen Mannes den der Stadtverwaltung ent standenen Schaden ersetzt. Bennewitz. Baubeginn der Mulde-Unter- führung. In der letzten Sitzung des Wasseroersorgungs- Iweckverbandes wurde nach längerer Aussprache über die vorliegenden Kostenanschläge für die Mulde-Unterführung einstimmig beschlossen, die Firma Jensen in Freiberg nm der Ausführung der Arbeiten zu beauftragen. Bereits am 17. September sollen die Ausbaggerungsarbeiten in Angriff genommen werden. Leipzig. Großer Rauckwarendieb stahl. In sen Morgenstunden des Mittwoch drangen unbekannte Diebe vermutlich mit Nachschlüsseln in die Geschäftsräume einer Rauchwarenfirma im Brühl in und stahlen eine Anzahl Pelzsachen, darunter einen Kamtschatka-Rotfuchs, der in dxr Gleichmäßigkeit seiner Farbe eine Seltenheit ist. Der Wert der gestohlenen Waren wird auf etwa 18000 NM ge' yätz , für ihre Wiedererlangung sind 1800 RM Belohnung aus gesetzt Leipzig. Die Stadtverordneten hatte vom Rat der Stadt verlangt, das Erholungsheim Neusorge zur Einrichtung eines Landschulheims zu pachten. Der Rat hat mitgeteilt, daß aus Mangel an Mitteln dieser Frage nicht nähergetreten werden könnte. Leipzig. Am Mittwoch, gegen 4 Uhr vormittags, drangen unbekannte Diebe vermutlich mit Nachschlüssel in die Geschäfts räume einer Rauchwarensirma im Brühl ein. Von den vor handenen Warenbeständen wurden Rauchwaren im Gesamt wert von etwa 18 000 Mark gestohlen. Eroltau (Laus.). 3m Verlaufe eines Streites, dessen Ur sache die Entrichtung der Schornsteinfegergebühr war, wandte sich der Dachdecker Küchler gegen die Enkelsöhne der 74 jährigen Frau Hauptvogel. Letztere wollte ihren Enkelsöhnen zur Hilfe eilen, worauf sich K. von seiner Wirtschafterin einen Schiefer deckerhammer reichen ließ, auf Frau H. einschlug und ihr dabei den Knochen des rechten Unterarmes zerschlug. Sie mußte ins Krankenhaus nach Lallnberg gebracht werden. Bautzen, lieber die Diphtherieerkrankungen in Wehrs- oorf wird noch mitgeteilt, daß neue schlimmere Fälle nicht isinzugekommen sind. Vom Schularzt werden alle Schulkin der untersucht. Nach dm Ergebnissen der Mandelabstriche find zehn Prozent aller Schulkinder Bakterienträger. Auch sorschulpflichtiae Kinder wurden als solche ermittelt. Die konfirmandenstunden fallen vorläufig aus, ebenso die wö- Amtlichen Turnstunden des Turnverein- Barchen. Wie in der Stadtverordnetensitzung bekanntge geben wurde, hat die Stromabgabe des städtischen Elektrizitäts werkes in diesem Jahre bis August um 14 Prozent nach gelassen. Der Geschäftsbericht für 1020 weist noch einen Rein gewinn von rund 451 000 Mark aus, der mit Ausnahme eines kleinen Betrags an die Stadthauptkasse abgeführt wurde. Burgstädt. SelbstmordaufdenSchienen. Der 13 Jahre alte Filialleiter der hiesigen Zweigstelle des Kon sumvereins, Paul Rottluff, ließ sich aus bisher unbe kannten Gründen auf der Strecke Burgstädt-Collen von linem Zuge überfahren und war auf der Stelle tot, Oberfrvhna. Unter Anteilnahm« -es ganzen Ortes wurde auf -em hiesigen Frie-Hof -ie fechsköpfige FiMilte Fischer, -ie gemeinsam -urch Gasvergiftung in -en To- gegangen ist, zur letzten Ruhe gebracht. In -em Aufbahrungsraum« lägen -ie sechs Leichen nebeneinander, -ie Mutter mit einem fast freudigen Ausdruck im noch jungen Antlitz, -er Vater mit tiefem Emst in -en erstarrten Zügen, während um das Ge sicht -er vier Kinder ein tiefer Frieden gebreitet lag. Ein endlos langer Trauerzug begleitete -ie sechs Särge hinaus nach -em einen Grabe, in -em nun auch -ie Familie schlum mern soll. Nachdem sich der letzte Sarg -es kaum V, jährigen Kindes in -!e Gruft gesenkt hatte, ergriff Pfarrer Ebert das Wort, um auf dem letzten Worte -er toten Mutter, das diese in einem Briese an ihren Bru-er geschrieben hatte: .Gott verzeihe uns unsere Sünde' eine von tiefem warmen Mensch heitsverstehen zeugende Grabrede aufzubauen. Karl Elster. Mar Hölz hat bei der Schlägerei in einer Wählerversammlung eine Gehirnerschütterung erlitten. Von den durch Türen und Fenster flüchtenden Versammlungs teilnehmern sind, wie sich jetzt erst herausgestellt that, außer Hölz noch zwölf weitere Personen verletzt worden. lilrkkau. Als am Montag in einer nationalsozialistischen Wahlversammlung ein kommunistischer Debatteredner die Frage nach der sogenannten Moskauer Mordparole nicht eingehend beantwortete, sollte ihm das Wort entzogen und aus dem Saale gewiesen werden. Der Saalschutz machte Miene, den Mann mit Gewalt zu entfernen. Hiergegen erhob sich stür mischer Widerspruch. Damit es nicht zu Tätlichkeiten kommen sollte, löste die Polizei die Versammlung auf. Aufickau. Als bei einer Vereinsfestlichkeit in einem be nachbarten Orte ein Vogel durch Kinder abgeschossen werden sollte, wurde ein fünfjähriger Junge von hier von einer so genannten Stechtaube so unglücklich getroffen, daß er nach dem Krankenstift gebracht werden mußte und dort seinen Verletzungen erlegen ist. Iwlckau. Vom Gemeinsamen Schöffengericht zu Zwickau wurde der Rödlitzer Girokassenvorsteher Georg Herbert W. wegen unbefugten Ausleihens von Krediten zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er hatte, entgegen der ausdrücklichen Anweisung, eigenmächtig 03000 Mark Kredite an Rödlitzer Einwohner ausgeliehen, wovon im günstigsten Falle 50000 Mark durch Hypotheken gedeckt werden können. W., ein weichherziger Mensch, hat sich durch seine Gutgläubigkeit zur Hergabe der Darlehen verleiten lassen, ohne selbst einen Vor teil zu haben. Deshalb sah das Gericht von einer schwereren Bestrafung ab. kärenwalcke. 3n der Nacht zum Mittwoch brannte die Mariin-Leistnersche-Zicgelei nieder. Am Tage vorher war ge rade die Arbeit des Brennens eingestellt worden, nachdem den ganzen Sommer hindurch Ziegel fabrizieri worden waren.