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Weißeritz-Zeitung : 10.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193009107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-09
- Tag 1930-09-10
-
Monat
1930-09
-
Jahr
1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.09.1930
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Mr Wohnhäuser und neun WirWastsgeböude eingeäschett t^bsum. Durch ein Großfeuer wurden in den ersten Mor- genstuut« tz« tzeoachbarten Dorf Elia innerhalb weniger Stunden drei Vrmevngehöft-e vollständig vernichtet. Dem Brand fielen ein Arbeiterwohnhaus und sechs Wirtschafls- gebäude zum Opfer, ebenso der Tanzsaal des Dorfgasthofes, m dem bei Beginn des Feuers noch getanzt wurde. Line Reihe benachbarter Wohnhäuser ist stark beschädigt und konnte nur mit Mühe vor der Vernichtung bewahrt werden. Infolge ungünstigen Windes bestand zeitweise große Ge fahr für das ganze Dorf. Zur Bekämpfung des Feuers wa ren die Motorsprlhen von Loburg und Rodach eingesetzt wor den. Bach den bisherigen Ermittlungen soll die Ursache böswillige Brandstiftung fein. Ilmenau. Ein zweites Großfeuer wütete in Groß breitenbach in Thüringen, hier kam in den Hinteren Gebäuden des Schneidemüllers Schoa ein Feuer aus, das mit ungeheuerer Schnelligkeit auf die Nachbargebäud« des Malermeisters Sommer, der Witwe Iunkler und des Porzellangießers Büttner Übergriff. Die vier Wohn häuser mit sämtlichen Nebengebäuden einschließlich Futter- Vorräten, Möheleinrichtungen und ein porzellanlager wur den vernichtet. Sechs Familien sind obdachlos. Die Orts feuerwehr, unterstützt von den Motorspritzen von Stadtilm und Ilmenau, hatte große Mühe, die durchweg fast nicht massiv gebauten und eng benachbarten Grundstücke zu ckük- zen. Die Brandursache ist unbekannt; der Scheden gröhken- lenkeils durch Versicherung gedeckt. MdzeMger Winter? Berlin, 9 September. Des; Leiter der Forschungsstelle für langfristige Witte- mgsoorhersage in Frankfurt am Main, Dr, Baur, gibt ff Grund seiner mit Unterstützung des Reichsministeriums ' r Ernährung und Landwirtschaft durchgeführten Forschun- , n folgende Temperaturvorhersage für den Herbst 1930: Die gegenwärtige warme und heitere Witterung wird ar mit kurzen Unterbrechungen noch längere Zeil forlbe- ! hen, im Oktober und November wird aber die Temperatur Deutschland im Durchschnitt unter der normalen liegen, daß in diesem Jahre mit einem ziemlich frühzeitigen Ein- .. i des Winters zu rechnen ist. Sie Berliner Tonfilm- AranMrmge» der Woche Der Ufa-Tonfilm „Ein Burschenlied aus Heidelberg" war schon beim Bekanntwerden seines Namens eine um strittene Sache. Heidelberger Studenten, die in ihm Mit wirken sollten, lehnten es ab, weil eine Darstellung des Studentenlebens mit Paukerei, Liebelei und Biertrinken un zeitgemäß sei und nicht dem gegenwärtigen, entbehrungs- oollen Studium entspreche. Der Film ist da und enttäuscht angenehm. Wenn auch bezüglich der Stoffwahl das Thema Merkstudent" zeitgemäßer gewesen wäre, so vermeidet der Film doch geschickt Auswüchse, die man in früheren Studen- ienfilmen unter der Devise „Studentenromantik" reichlich serviert bekam. Eine kleine Liebesgeschichte jener Amerika nerin, die zum Studium nach Heidelberg kommt und sich in einen Kommilitonen verliebt — oder auch umgekehrt — gibt den Rahmen. Karl Hartl, ein neuer Regisseur, sorgt für ein flottes Spiel, Betty Bird, Willi Forst als glückliches paar, helfen ihm dazu. Gut wirkten Hans Brausewetter, Ernst Stahl-Nachbaur und vor allem Ida Wüst als Zim mervermieterin. Harry Liedke, ehemals Liebling der Frauen von 14 aufwärts und 60 abwärts, ist auch im Zeitalter des Ton filmes noch nicht vergessen. Eifrig klatschte man ihm bei seiner Premiere „Der Korvettenkapitän" zu. Aber mit dem singen, Herr Liedke, hapert es sehr. Sicherlich gehört das dazu bei einem so flotten Film, den die Aafa vom Stapel läßt, und die recht netten Einlagen passen sogar. Weshalb aber muß sich denn ausgerechnet der Herr Kapitän an den Flügel setzen und im Kreise seiner Offiziere für Lustigkeit und Unterhaltung sorgen? Der Stoff zum „Korvetten kapitän" ist keineswegs neu und originell. Wenn er in diesem Film einschlug und Erfolg hatte, so lag das daran, daß Verwechslungen, absichtliche und unabsichtliche, schon immer komische Situationen schufen und immer lustig wir ken mußten, wenn sie einigermaßen richtig angepackt wur den. Man vertauscht die Rollen. Der „tolle Robert", Kor vettenkapitän, zieht die „Kluft" feines Burschen an, das reiche Haustöchterchen tauscht mit der Köchin. Liedke, Kam pers hier, Maria Paudler, Lia Eibenschütz dort, das gibt ein lustiges Durcheinander und Gegeneinander mit dem richtigen happy end. Rudolf Walther—Fein dreht mit Routine. Lustig zu geht es auch in Oßwalds neuem Tonfilm- schwank „Die zärtlichen Verwandten". Aber es ist eine Lustigkeit, der das System fehlt. Es wirbelt nur so durch- > einander von Situationen und Begebenheiten, die dadurch < entstehen, daß die junge Hausfrau anläßlich ihres einjähri gen Hochzeitstages die ganze Verwandtschaft zur Feier ein lädt. Hier sind es die Schauspieler, die den Hauptanteil am Erfolg tragen. Voran Felix Bressart, Ralph Artur Roberts, Adele Sandrock, Wilhelm Bendow und das junge Ehepaar Eharlotte Ander und Harald Paulsen. „Rosenmontag", so heißt die Tragödie, die schon lange - vor dem Kriege ein wirksames Bühnenstück war (Otto Ernst ! Hartleben). Ein Drama, das sich um einen jungen Leutnant ! abspielt, der sich in ein nicht standesgemäßes Mädel ver- - liebt. Seine Vettern suchen im Auftrage der Großmama s eine Verbindung zu verhindern, stempeln geschickt das brave Bürgermädchen zu einer nichtswürdigen untreuen Person, erzwingen so die Auflösung des Liebesverhältnisses und be günstigen die Heirat mit einer reichen Kommerzienrats- sochter. Er kann, jedoch seine Geliebte nicht vergessen, der Schwindel wird entdeckt, er gab sein Ehrenwort und brach es — die Katastrophe bricht herein. „Am Rosenmontag liegen zwei, die kalten Hände eng umschlungen" - - - - - Ein photographiertes Bühnenstück? Eigentlich ja, aber tech nisch und formell z. T. ganz vorzüglich. Von Anfang bis mm Ende hat man nichts nötig, mühevoll die Ohren zu , spitzen, damit auch jedes Wort verständlich werde. Dieser Vorzug kommt nicht nur auf die Kosten guter Sprecher, sondern ist ein erfreuliches Zeichen sauberer, ernster Ton- stlmarbeit. Nur die Tonregie, der man den immerhin nicht — Die „Sächsische Evangelische Korrespondenz" schreibt: Wir ??.rb?.fprechungen erledigt haben leider Veranlassung, auf eine höchst bedauerliche Enkg-lei- fftandige itaonicye Beamte sung der deutschen ReichÄxchn-Reklame die Aufmerksamkeit zu vorherige Einholung von senken. Zn den Abteilen der deutschen D-Züge wurde in letzter mehmigen wollte; auch in Zelt massenhaft ein Prospekt mit Bildern verbreitet, der auf den >r Baulustige nicht einfach Salonwagenzug der Deutschen Reichsbahn nach OberammerMM, -er Schwere Zusammenstösse in eine«' Köl^-Versammlung Hölz schwer verwundet Bad Elster, 10. September. In einer für Diens tag abend von den Kommunisten nach der Äilhelms- höhe einberufenen öffentlichen Versammlung kam es noch vor deren Beginn zwischen Kommunisten und National sozialisten zu schweren Zusammenstößen, wobei Mar Hölz so schwer verletzt wurde, daß er sich in ärztliche den Saal. l Hierzu berichtet noch Ml-^SachseMenst: Zu der von den Kommunisten einberufenen öffentlichen Versammlung waren etwa 500 Personen erschienen. Einen Saalschutz hatten die Kommunisten nicht angesordert. Hölz ordnete sofort nach Ankunft an, daß Tische und Stühle aus dem Saale beseitigt Sächsisches. — Staatliche Kraftwagenlinie Dippoldiswalde—Lehnmühle. Infolge Früher-Legung der Arbeitszeit an Sonnabenden macht sich eine Veränderung der Fahrten 3 und 4 notwendig. Es wird ab 13. 0. wie folgt gefahren: Fahrt 3 ab Dippol diswalde l l.30 an Lehnmühle 12,15, ab Lehnmühle 12,35 an Dippoldiswalde I3.20r Die anderen Fahrten bleiben werden möchten, damit Raum für die noch draußen wartende große Zahl Zuhörer frei werde. Kaum war diese Anordnung getroffen, so entwickelte sich eine schwere Schlägerei. Es wurde mit Biergläsern geworfen und mit Stühlen geschlagen. . Der Kampf währte etwa S—4 Minuten; dann war der Saat s leer, bis auf die Gendarmerie, die dort verblieb. Eine Per- : son aus Auerbach, die schwere Verletzungen erlitten hatte, : wurde nach dem Sanatorium gebracht. Hölz selbst, der i schwere Kopfwunden davon getragen hatte, die anscheinend ' von Würfen mit Biergläsern herrühren, wurde in die Be- Handlung eines Arztes in Bad Elster gebracht. Hölz erklärte aber, nicht in Bad Elster bleiben zu wollen und fuhr mit Auto nach Falkenstein. Dort liegt er noch heute bei einem seiner politischen Freunde und steht in Behandlung eines dortigen Arztes. Der Luftschiffhafen auf dem Wolkenkratzer. Schon seil längerer Zeit melden die Newyorker Zeitungen immer wie der Neuigkeiten von dem Bau des Wolkenkratzer-Luftschiff- i Hafens, ohne bisher genaue Angaben machen zu können Jetzt sind die Schwierigkeiten der Vorbesprechungen erledigt die sich ergaben, da der hierfür zuständige ' "" ein derartiges Bauwerk ohne vorherige Einholung von Gutachten nicht ohne weiteres genehmigen wollte; auch in den Vereinigten Staaten kann der Baulustige nicht einfach darauflosbauen! — Der jetzt genehmigte Plan sieht folgen den Bau vor: Gegenüber dem alten Waldorf Astoria-Hotel wird auf einem 85 Meter hohen Gebäude, dem Hotel, der Luftschiffankermast von etwa 24 Meter Höhe errichtet. Der 68. Stock wird zur Aussichtsgalerie ausgebaut, auf dem mehrere hundert Personen den Landevorgang der Luftschiff« ichmeichelnden Vorwurf vom „photographierten Theater" machen muß, hat einen Mangel. Bild und Klang, so her- oorragend sie an sich sind, entbehren der inneren Verkettung. Man vergißt das ziel- und sinnvolle Vorwärtstreiben der Handlung. Gerade weil es sich um ein verfilmtes Bühnen stück handelte, mußte das typisch Filmische mehr betont und müssen reine Sprechszenen unter Beschneidung des Dialogs rach Sinn und Inhalt optisch verdeutlicht werden. Durch- veg gut ist das Schauspieler-Ensemble mit Mathias Wie- nan, Lien Deyers, Eduard v. Winterstein, Karl Ludwig Viehl, Peter Voß usw. „Rosenmontag", der Ufa-Tonfilm unter der Regie von Hans Steinhoff, hatte bei seiner Ur aufführung starken Erfolg. Verschiedenes Sie fährt leidenschaftlich gern Auto. Eine sonderbar^ Manier hat ein 26jähriges Fräulein, die Adoptivtochter eines Geistlichen, die sich gern als Gräfin Stosch ausgibt. Un ter den verschiedensten Ausreden versteht sie Chauffeure zu Autofahrten zu bewegen. Sie fährt von Berlin aus im gan zen Reich umher, ohne die Autoreifen bezahlen zu können. Schon einmal war sie festgenommen worden, doch ihr Adop tivvater löste sie wieder aus, indem er die aufgelaufenen 1000 Mark Autoschulden bezahlte. Jetzt ist sie erneut von der Polizei festgenommen worden und gab freimütig an, wieder etwa 3000 Mark für Autofahrten schuldig zu sein. Sie ist eigentlich Krankenschwester von Beruf, doch hält sie es nirgends lange aus, weil ihre Autoleidenschaft sie zu im mer neuen Abenteuern reizt. beobachten können. Diese Galerie wird ganz aus einem Nickel- und Stahlgerüst mit Verglasung bestehen Weiter oben befindet sich dann die Wetterbeobachtungsstelle und darüber ein Flugfeuer sowie ein Richtfunksender für den Luftverkehr. Ein Fahrstuhl wird die Luftfchiffgäste vom Luftschiff in fünf Minuten bis zur fünften Avenue der 43 Street auf den Boden bringen. Zum Bau des Luftschiff- Hafen-Hotels werden 46000 Tonnen Stahl notwendig sein und die Gesamtkosten wurden mit 55 000 000 Dollar veranschlagt. Die Finsternisse im Jahre 1SZ1. Im nächsten Jahre finden 3 Sonnenfinsternisse und 2 Mondfinsternisse statt, von denen nur die beiden Mondfinsternisse in unserer Ge gend sichtbar sein werden. Am 2 April verzeichnen wir die erste totale Mondfinsternis, die um 19.53 Uhr beginnt, 20.22 Uhr ihren Höhepunkt erreicht und um 21.53 Uhr endet. Eine partielle Sonnenfinsternis findet vom 17. bis 18 April statt; sie beginnt um 23.57 Uhr im südwestlichen China und endet um 3.32 Uhr im Nördlichen Eismeer;, dabei wird der halbe Sonnendurchmesser verfinstert. Die 2. partielle Son nenfinsternis ist am 12. September; sie beginnt um 5.15 Uhr im Norden von Alaska und endet um 6.09 Uhr bei Aleuten. Die 2.totale Mondfinsternis beginnt am 26. September um 18.54 Uhr, total um 20.05 Uhr, endet um 22.42 Uhr. Die beiden Mondfinsternisse können in unserer Gegend in ihrem ganzen Verlauf verfolgt werden. Die 3.partielle Sonnen finsternis findet am 11. Oktober statt; sie beginnt an der Küste Perus um 12.01 Uhr und endet im Südlichen Eis meer um 15.49 Uhr; dabei werden 9/10 des Sonnendurch messers verfinstert werden. „Berlinisch" vor 20k Jahren Das „Icke, det und kiekemal" aus Berlins I. w. d. Janz weit draußen) gehört zum Sprachrequisit, das der Fremde in Berlin sich als merkwürdiges Berlinisch aneignet and als Berliner Sprachprobe gelegentlich zum Besten gibt. Zanz andere Bemerkungen aber legte ein Halberstadter christlich fest, der 1727, 1730 und 33 nach Berlin kam und illes ihm merkwürdig Erscheinende in seinem Tagebuch notierte. Als besondere berlinische Ausdrücke hielt er folgen des fest — Spute dir, mache fort, eile. Der Ausdruck „Sputen" also war ihm neben dem „Mir und mich, dir und dich" fremd. Statt „hingegangen" benutzte damals der Ber liner die Bezeichnung „er ist gegehen". Die Eile bei Be fehlen drücke er durch das Wort „forts" aus, „gehe forts hin nach dem Schuster". Den Bräutigam bezeichnete der Alt- Berliner als „Brutmann", den Aufschneider als „Windbeu tel", den Brunnen als „Pütt", den Schrank als „Spinde". Line Spule, eine Federspule, wurde als „Pose" bezeichnet. Die Berliner Jungs, die „Streiche spielten", betitelte man mit „Faxen", die Hökerin verkaufte den Berlinerinnen „Rübrettige". Da man entsprechend der Zeit alles mit der Ruhe ausführte, wurde den hastig Mahnenden erwi dert „Hab er man ein Häppken Geduld". Das Wörtchen „selbst" drückte der Alt-Berliner aus durch „allein". So gab es für ihn das Sprichwort „Allein ist der Mann". Manche dieser Bezeichnungen, die dem Halberstadter vor 200 Jahren als „berlinisch" vorkamen, sind heute allgemeines Sprach, gut geworden. Nur das „mir" und „mich", „dir^ und Mch" gehört noch heute zum speziellen Berlinisch, das nicht selten Zielscheibe des Witzes ist. Liedes, aber auch Tenor- unk VaUolis sowie Ouartektv-orträ-ge heiterer und ernsterer Art sanden wohlverdient« Anerkennung. Mel zu schnell vergingen die Munden, noch- einmal ergriff Sanges- bru-der Klengel, ZohnÄach, daS Wort und sprach vom -deutschen Lied und Sängerlreue, dabei zwei aller mitonweienden 'Sänger, Vater Dietze, Zohnsbach, mit seinen 76 Jahren u-no einem 82 jäh rigen Gast von Dresden, der- noch -vor zwei Zähren milgeturnt hat, besonders erwähnend und sie als leuchtendes- Beispiel -deulscher Sängerlreue hinstellend. Zum Schluß dankte Vorsitzender Uhlig, Dresden, nochmals für die Mithilfe zum Gelingen des Abend. Am Sonntag vormitlog -fanden sich -die Dresdner Turnersänger im Oberen Gaslhof Zohnsbach- zum Frühschoppen ein, um dann nach Bärenstein weiterzuwandern, nicht ohne vorher noch -den Vor sitzenden des Zohnsbacher Mänuergesangvereins, SangeSbrudcr Vater, welcher wegen eines Motorrad-Unfalles nicht an -den Ver anstaltungen t-eiln«-hmen konnte, zu begrüßen. ZohnSbach. Das vor einigen Wochen an einem Sonntag nie dergebrannte Hausgrumdslück des Maurers und- Mitschaft sbchtzers - Reinh. Potscher ist bereits soweit -wieder aufgebaut, daß vor eini gen Togen -daS Dachgerüst aufgesetzt -werden konnte, so daß es möglich -sein dürste, -daß der Brandaeschädigt« noch vor Eintritt i des Minters in -sein Heim ein-ziehen kann. Auch- das im Gommer - kurz oberhalb-der-Dorsm-ühle neu erständen« Wohnhaus d«s Herrn - Wirtgen konnte bereits vor einigen -Tagen bezogen -werden. i : Dresden. Infolge der immer weiter sinkenden Beför ¬ derungsziffer der Dresdner Straßenbahn hat sich die Ver waltung entschlossen, die schon seit längerer Zeit durchgeführ ten Betriebseinschränkungen weiter zu verschärfen. So wird die erst im Frühjahr eingerichtete Linie 8 ganz eingezogen, weitere Linien werden verkürzt bezw. wird die Wagenfolgc verlängert. Die unausbleibliche Folge dieser Einschränkun- -lonwagenzug -d-er Deutschen Reichsbahn nach Oberamme. , die „-schönste", rascheste und bequemste Fahrgelegenheit zum Be suche der Passtonsspiel«" empfehlend hinweist. Die Abbildung e-lneS Kreuzes -im Hochgebirge, darunter -die Aufforderung zur Be nutzung des Zuges schmücken das Titelblatt. Besonderer Beach tung wird aber die 'Innenseite empfohlen. Hier -präsentiert sich Mr Linken das Wageninnere mit seinen bequemen Polstersesseln, rechts erblickt man die Abnahme des Le ichnams Christi vom Kreuz, darunter Hinweis auf Fahrpläne, Dolmetscher und Erfrischungen, die im Zug« zu haben sind. — Wie uns bekannt, hat dieser Pro spekt, insbesondere lene Bilderpaarung auf der Znn-enseite, i-m Reisepublikum geradezu -Empörung hervorgerufen. Mit Recht bemerkt ein« bekannt« Persönlichkeit des politischen und öffent lichen Lebens, die eine Probe dieser -Oberammergauer Reklame eingeschickt hat, daß- sie wohl -das unwürdigste -von Zumutung an jedes religiöse -Empfinden -darstelle, waS -seit -langem aus geschäft lichen Gründen geleistet worden ist. Man kann sich -diesem Urteil nur anschlieh-en und die bestimmteste -Erwartung aussprechen, d-ahl diese grobe Entgleisung sofort aus dem Reiseverkehr verschwindet. Ein öffentliches Znititut von- der Bedeutung- -der Deutschen R-eichs- bahnge-sellschast sollte sich- vor solchen Taktlosigkeiten gegenüber den heiligsten Empfindungen weiter Volks-Kreise zu hüten wissen. Falkenhain. Einen genußreichen Abend bot am Sonnabend abend im- hiesigen Gaslhof die Gängerschaff des Turnvereins Neu- und A-ntonstadt Dresden. Sie feiert jedes Zahr -ihr -Stiffungsfe-st durch eine 'Wanderung in die engere Heimat, um- ihre harmo nischen Weisen- im Freien und dann bei einer -frohen Geselligen ertönen zu lassen. Diesmal hatte die Abteilung nun- -ihr Ziel- nach hier verlegt. Mit der Bahn war eine stattliche Anzahl bis Kips dorf gefahren und hatte -dann den -Meg nach- hier -zu Fuß zurllck- ! gelegt, um im hiesigen Gaschos Einkehr- zu halten und mit demhie- s sigen und dem- Männerg«sangv«rein Zohnsbach einig« fr-ohe, unge- - trübte Stunden zu verleben. Auch- -war Einladung an die beiden - Turnvereine und an die Einwohnerschaft Falkenhain ergangen. ! Während sich- -die Falkenhainer recht zahlreich eingefunden- -hatten, ! -lieh hie Beteiligung der Zohnsbacher zu wünschen -übrig. Mit , herzlichen Worten der Begrüßung leitete der Vorsitzende der Sängerschaft Uhlig den Kommers ein. Zn- -seinen Worten brachte i er zum Ausdruck, daß die Abteilung diesmal ihr 66 jähriges Be- i stehen feiern könne und hierzu- mit besonderer Vorlieb« die Fai- l k-e-nhainer Gegend ausgesucht habe, wo so mancher -Turn- und j Sangesbruder in Sommerfrische geweilt habe. Sie kämen nicht > nur um etwas zu zeigen, sondern insbesondere auch um eiwasvom I Lande mit in die Großstadt -zuvück-zunehmen. Vors. Püschel vom ! Männeraesangverein Falkenhain und Liedermeister Voigtländer, ! Zohnsbach, dankten- im Namen ihrer- Vereine, desgl auch- Bürger- ' meister Klotz, Falkenhain, im Namen der Gemeinde. Zn längeren ! AuSf-ührungen -sprach- Turn- und Eängesbruder Nickel, Zohnsbach, der auf die Morte -des verstorbenen Gruppen-vorsihenden und Gau vertreter Rob. Vogel, Glashütte, hinwies: Turner und Sänger ge- - hören zusammen, -was hier recht zur Geltung komme. Ferner ge dachte er -der Gauverschme-lzung d«S Mittelelbe-Dresden- und Müglitzlalgaues -und gab -seiner Erwartung -Ausdruck, daß der Abend mit dazu beitragen werde, -daß sich Großstadt und LaNd-- vereine näher kommen zum Wohle der Turnsache. Sein« Morte klangen auS in herzlichen Millkommensgrüßen im NamendeSBe- zirkes Müglitztal u nd der Gruppe Glashütte. Re icher Beifall be lohnte die wohlgemeinten, von Herzen zu Herzen gehenden Worte. Ein Sängerspruch, «in Lied nach dem anderen schallte durch -den Saal. Sowohl die Sängerschaft- als auch -di« Männerye-sang- vereine Falkenhain und- Zohnsbach boten Perlen des deutschen Behandlung begeben mutzte. Die Kommunisten flüchteten durch Türen und Fenster ins Freie. Gendarmerie räumte
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