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Dresdner Journal : 07.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190603076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-07
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 07.03.1906
- Autor
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Bttu-Sprei«: Beim Bezüge durch die EesäsLft-kene inuertut» Presdeus 2,50 M (einschl Zutragung^, durch die Vß ü» Deutjchei. Reicht 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurücksendung der für die Schriftleitung bestimmten, aber von dieser nicht nu» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist da- Postgeld beizufllgen. Dresdner W Immml. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 129Ü. Erscheine«: Werktags nachm 5 Uhr. — Originalberichte m»d Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. «»rtndtsnns-stdühre«: Dir Zeile kleiner Schrift d« -mal gespaltenen Ankündi gung« seile oder deren Raum 20 Ps. Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Ps Aufschlag für die Zeile Untrem Re» daltionsstrich (Eingesandt) Vie Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum 56 Ps. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mitt»^ 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. W55 1806 Mittwoch, den 7. März nachmitta-s. Amtlicher Teil. (Behürdl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile) nichtamtlicher Leit. 160« üunss und Wissenschaft. pulte saß Hr. Konzertmeister Bruno Brenner 8. von Ernst Arnolds Kunstsalon. ahnt man ost auch, was man in einer Ausstellung finden wird, wenn man liest, daß der oder jener Künstler Wunderlich in Dresden-A; die nachgen. HilsSbahn- fteigschaffaer rc. als Packer: Hustig in Seifhennersdorf, Irmscher in Sohland, Schirmer in Wilthen und Zeidler in Chemnitz Hbf.; MagiriuS, seither Streckenarbeiter, als Bahnwärter Kolonnenführer) in Rottluff. Dresden, den 27. Februar 1906. Ministerium des Innern. Von einer Wohltäterin, die nicht genannt sein will, ist durch letztwillige Verfügung unter dem Namen Johann-Bertha-Stiftung mit einem Stammkapitale von 200000 M. eine auf Wunsch der Erblasserin mit Rechtsfähigkeit ausgestattete Stiftung begründet worden, deren Zweck es ist, solchen armen, würdigen, im Königreiche Sachsen heimatsangehörigen Personen ohne Unterschied deS Glaubensbekenntnisses aus den Stiftungserträgnissen Unterstützungen zu gewähren, die infolge überkommenen Augenleidens oder durch Operation das Augenlicht ganz verloren haben, oder denen der Augenarzt eine Kur verordnet, bez. nach einer Operation oder aus sonst einem Grunde kürzere oder längere Schonung der Augen empfoh len hat Indem das bestimmungsgemäß mit der Ver waltung der Stiftung betraute Ministerium des Innern der hochherzigen Stifterin hierfür öffent lichen Dank ausspricht, bringt es die Errichtung und Genehmigung mit der Bemerkung zu allgemeiner Kenntnis, daß dar Nähere darüber, wo und wann Unterstützungsgesuche einzureichen sind und in welcher Weise die Stiftungswohltaten über das ganze Land verteilt werden sollen, in den einzelnen Regierungs bezirken noch besonders bekannt gegeben werden wird. da oder dort mit neuen Arbeiten aufgetaucht sei. Diese Erfahrung bestätigt sich aufs neue bei der jüngsten, in Ernst Arnolds Kunstsalon arrangierten Au«- fttllung Ihren hauptsächlichsten Anziehungspunkt bilden Dresden, 7. März. Se. Majestät der König von Württemberg sind heute vormittag 10 Uhr von Dresden wieder abgereist. Dresden, 7. März. Se. Königl. Hoheit der Herzog und Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit die Frau Herzogin Robert von Württemberg sind heute früh 7 Uhr 8 Min. in Dresden eingetroffen und haben im Prinzl. Palais Zinzendorfstraße Quartier genommen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den am 31. März 1905 mit Allerhöchster Ge nehmigung aus dem Staatsdienst ausgeschiedenen Landrichter Gustav Richard Adam in Leipzig vom 1. April 1906 ab wieder zum Landrichter bei dem Landgerichte Leipzig zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem in den Ruhestand versetzten Eisenbahn sekretär, prädizierten Magazinverwalter Hanisch in Dresden das Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtS- orden zu verleihen. Er»e«»«nge», Versetzungen re. im Ssfent» liche« Dienste. Im Geschäftsbereiche pes Ministeriums »er Kinanze«. Verwaltung der Staatseisenbahnen. Ernannt: Gerber, seither StationSassistent I Kl, als Güterkassierer in Hainsberg; Walther, seither Stations assistent I Kl , als Fahrgeldlassierer in Zittau; Hammer, seither Bahnmeisterassistent, als Bahnmeister in BrandiS; Eisenb.-Jnv Burkhardt, seither Stationsaspirant, als StationSassistent II. Kl in Leipzig l; die Mil.-Anw. Berger und Langhof, seither Diätisten, als StationS- assistenten II. Kl. in Leipzig I und Auerbach u. B; Tech niker Lindemeyer, seither Streckenvormann, als Bahn meisterassistent cn Plagwitz Lindenau; die Mil-Anw. Müller", Schlegel ' und Seifert", seither Bremser, als Schaffner in Hof, Gera (Reuß) und Meuselwitz; Butter, seither Bahnwärter, als Weichenwärter ll Kl. in Flöha; die nachgen HilsSweichenwärtrr rc. als Weichenwärter II. Kl : Jurk in Dresden-N, Lißner in Niederwiesa, Otto in Chemnitz hkl. '* Steudel in Mebltbener. Süße in Potschavvel und Tagesgefchichte. Dresden, 7. März. Zur gestrigen Anwesenheit Sr. Majestät deS Königs von Württemberg ist zu berichten: In den Nachmittagsstunden stattete Se. Majestät der König von Württemberg Ihrer Majestät der Königin-Witwe, Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen Johann Georg und der Prinzessin Mathilde, Sr. Hoheit dem Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz, sowie Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzessin Albrecht zu Waldeck und Pyrmont und Frau v. Wuthenau, geb. Gräfin von Württemberg, Erlaucht, Besuche ab. In das Residenzschloß zurückgekehrt, empfing Allerhöchst- derselbe zunächst den Königl. Württembergischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Staatsrat vr. Frhrn. Varnbüler von und zu Hemmingen und gewährte hierauf mehreren Königl. Württembergischen Staatsangehörigen Audienz. Gegen '«4 Uhr besuchte Se. Majestät die Königl Gemäldegalerie. Um H6 Uhr nachmittags fand zu Ehren Sr. Majestät deS Königs von Württemberg eine Königl. Gala täfel statt. Neben Sr. Majestät dem Könige und dem hohen Gaste nahmen Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde, sowie Se. Hoheit der Herzog Karl Bor win zu Mecklen burg-Strelitz, umgeben vom Königl. großen Dienst und dem weiteren Gefolge und Ehrendienst teil. Mit Einladungen zu dieser Tafel waren ferner ausgezeichnet worden: der Königl. Württembergische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Frhr. Varnbüler von und zu Hemmingen, die Königl. Staatsminister v Metzsch, vr. Rüger, vr. Otto, General der Infanterie Frhr. v. Hausen und v. Schlieben, die Präsidenten der beiden hohen Kammern der Ständeversammlung Oberstmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt und Geh Hofrat vr Mehnert, der kommandierende General deS XU. (1. K. S.) Armeekorps General der Kavallerie v. Broizem, Oberhofmeister Wirkt. Geh. Rat v Malortie, der Königl. Gesandte in Stuttgart Wirk!. Geh. Rat Frhr. v. Friesen, Stadtkommandant Generalleutnant v. Schweinitz, der Ministerialrat im Königl. Hausministerium Geh. Rat v. Baumann, der Generaldirektor der Staatseisenbahnen v Kirch bach, der Kommandeur der 1. Kavalleriebrigade Nr 23 Generalmajor v. Müller, Kammerherr v. Metzsch-Reichenbach, der Abteilungschef im Kriegsministerium Oberst v. Criegern, der Kom mandeur des 2. Grenadierregiments Nr. 101 Oberst v Schlieben, der Kommandeur der Pioniere Oberst leutnant Krahl, Polizeipräsident Köttig, Oberbürger meister Geh Finanzrat a. D. Beutler, Geh. Legationsrat v. Stieglitz, Königl. Württemb. Gesandtschaftsattachö vr. Frhr. v. Gemmingen, der Kommandeur des Pionier bataillons, Oberstleutnant Wilhelm, Major v. Jssen- dorff und Hauptmann Frhr. v. Welck des 2. Grenadier regiments Nr. 101, Hauptmann Oldenbourg des 1. Pionierbataillon», Adjutant des Krieqsministers Dem Urteile ist Neues nicht hinzuzufügen. Da« Text buch, obwohl e« die Mitarbeit eine« erfahrenen Theater schriftsteller« fand, wird einer freundlichen Aufnahme der Musik, die in Einzelheiten recht Ansprechende« enthält, dauernd als Hindernis im Wege stehen, denn eS ver zichtet auch in seiner gegenwärtigen, wie es übrigen« scheint, wesentlich umgearbetteten Gestalt vollkommen auf eine straffgegliederte Handlung, beschränkt sich vielmehr auf die losesten Zusammenhänge und sucht alle Wir kungen durch Situationskomik zu erzielen Auch die Musik ist alle« andere eher als bedeutend; aber man erkennt Hauptmann v. Dambrowski und Rittmeister v. Zeschau des Gardereiterregiments. Die Gäste versammelten sich im Stucksaale. Eine Paradewache des Königl. Gardereiterregiments erwies ihnen bei der An kunft im Vorzimmer zur französischen Galerie die militärischen Ehren Die Versammlung der Fürstlichen Herrschaften erfolgte im gelben Salon. Se. Majestät der König holte Seinen hohen Gast in Allerhöchstdessen Appartements zur Tafel ab und begab Sich dann, gefolgt von den übrigen Fürstlichen Herrschaften und den weiteren Gästen, unter Vortritt und Begleitung des Königl. großen Dienstes an die Tafel. Dem Cortöge schritten die Königl. Leibpagen in ihren kleidsamen Rokokokostümen voraus. Die Königl. Galatafel war im großen Ballsaale hergerichtet worden und zählte 68 Gedecke. Zur Schmückung derselben war das Goldservice mit den prächtigen, goldenen Tafelprunkstücken aus dem 17.Jahrhundert und das alte Watteau-Porzellan ver wendet worden. Die Mitte der Tafel zierte ein kunstvoll ausgeführtes Blumenarrangement von aus gesucht Hellen Amarylles und verschiedenartigen Orchideen, dem sich rechts und links auf goldenen Epargnen, Blumenkörben und Vasen herrliche Buketts dunkelfarbiger Amarylles und weißer Orchideenrispen in zartester Farbenzusammenstellung anreihten und so dem gesamten Tafelarrangement einen ganz be sonderen Glanz verliehen. Die beiden Längsseiten des Saales schmückten große Goldbüfetts mit hervorragenden Kunstgegen ständen, bestehend aus silbervergoldeten Pokalen, Tabletten, Vasen und Terrinen rc. Das Placement an der Tafel war folgendes: Se. Majestät der König von Württemberg nahm die Mitte ein; rechts AllerhöchstdeSselben saß Se. Majestät der König, links Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde. Sr. Majestät dem Könige schloffen sich an: Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg, Frau Oberhofmeisterin von der Gabelentz-Linsingen, die Staatsminister vr. Rüger und v. Schlieben, Oberschloßhauptmann v. Carlowitz-Hartitzsch, General leutnant v. Schweinitz rc. Links von Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde folgten Se. Hoheit der Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz, Hofdame Frenn v. Gaertner, Staatsminister vr. Otto, Präsident Geh. Hofrat vr. Mehnert, Oberhofmeister v. Malortie, Oberstallmeister v. Haugk rc. Gegenüber waren placiert: Lberstmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt, Königl. Württembergischer Gesandter Freiherr v. Varnbüler, Staatsminister v. Metzsch, Staatsminister General der Infanterie Freiherr v. Haufen, Königl. Württembergischer General der Infanterie Freiherr v. Bilfinger, Generaladjutant General der Infanterie v. Minckwitz, General der Kavallerie v. Broizem, Generalleutnant Basse, Ge sandter Freiherr v. Friesen und Generaldirektor Graf v. Seebach rc. Nachdem der Braten serviert war, erhob Sich Se. Majestät der König zu folgendem Trinkspruch: Euer Majestät heiße Ich herzlichst willkommen als teueren East in Meinem Hause Nur wenige Monate, nachdem Ich in der schönen Residenz Ew. Majestät einen so liebevollen, herzlichen Empfang gesunden habe, ist Mir die Belegenheit geboten, Allerhöchstihnen zu zeigen, daß die damals von Mir betonte warme Freundschaft kein leereS Wort war, und daß wir Sachsen aufrichtige Freude darüber empfinden, den Herrscher eines der größten deutschen Bundesstaaten in unserer Mitte zu begrüßen. Ich halte eS für überaus wichtig, in diesen Tagen hochgehender politischer Erregung, daß besonders Wir deutschen Bundesfürsten eS zeigen und betätigen, wie treu und sest Wir zusammenstehea zum Segen Unserer Länder und zum Heile Unseres großen deutschen Vaterlands. Wie nahe liegt die- gerade für UnS beide! Denn alte, auf blutgetränktem Schlachtfelde begründete Waffenbrüderschaft vereinigt Unsere Armeen, in deren Annalen die Namen VillierS CHampignq für alle Zeiten einen guten Klang behalten werden. Aber auch enge verwandtschaftliche Beziehungen verbinden Unsere beiden Häuser. So lange Ich lebe, werde Ich der hochherzigen, leider viel zu früh verstorbenen Fürstin, welche auS Ew. Majestät Hause entsprossen, während 10 Jahren für UnS alle ein Engel im wahren Sinne deS Worte- war, ein dankbare-, liebevolle- Andenken bewahren. Alle diejenigen Gefühle de- Danke- und wahrer Freund schaft, die Mich für Ew. Majestät beseelen, bitte Ich in die Worte zusammensaffeu zu dürfen: Se Majestät der König von Württemberg, Mein er lauchter Gast und lieber Freund lebe hoch, hoch, hoch! Im unmittelbaren Anschluß hieran cnvidcrte Se. Majestät der König von Württemberg folgendes: Ew Majestät gestatten Mir den Gefühlen des wärmsten und innigsten Dankes Ausdruck zu geben, welche Mich bewegen angesichts der schönen und erhabenen Worte, welche Ich soeben aus dem erhabenen Munde Ew. Majestät vernommen habe. Sind eS doch dieselben Gefühle und Gesinnungen, die auch Mein Herz bewegte», als Ich vor drei Monaten das Glück hatte, Sachsens König in Meinen Landen zu begrüßen, Gefühle, die Ich heute so warm, alS Ich eS nur auSzusprechcn vermag, erwidern darf, da Mir ein so unendlich liebevoller, herzlicher Empfang in Sachsen- Hauptstadt durch Ew. Majestät und Hochdero HauS zuteil geworden ist. Ew Majestät sagten richtig, daß die Bande, die die beiden Kontingente Sachsen und Württemberg eng verschlungen haben vor 35 Jahren, nie sich lösen werden, daß sie für alle Zeiten sest in aller unser Herzen eingegraben sind. Ew. Majestät haben ferner des unfere beiden Familien jo tief schmerzlich berührenden Ereignisse-, welche- vor bald zwei Jahren unsere beiden Häuser in tiefe Trauer versetzt hat, mit so warmen Worten gedacht. Als der Ches des Württembergischen Hause- darf Ich den innigsten und herzlichsten Dank sagen für daS Glück, den warmherzigen Empfang, die zweite Heimat, welche eine Angehörige Meine- Hauses in Ew. Majestät Lande gesunden hat. Mit wahrer Freude und mit Glück habe Ich die hoch patriotischen Worte gehört, welche Euer Majestät eben an Mich gerichtet haben, mit vollem Gewissen und voller Über zeugung darf Ich sagen, daß es die Gefühle sind, die auch Mich beseelen, daß die innige, treue Bundesfreundschaft der deutschen Fürsten die festeste Bürgfchaft dafür ist, daß auch in schweren Zeiten, vor welchen unS Gott bewahren möge, immer ein fester Hott an den Thronen Deutschlands zu finde« ist sür rechte Sitte und Ordnung. In treuer Hingebung an das große deutsche Vaterland fühlen wir uns alle geeint. Die» hindert aber nicht die innige Anhänglichkeit und warmen Ge fühle des einen Stammes sür den andern und in diesem Sinne darf Ich denn nochmals Meinen Dank sür alle Gnade, alles Wohlwollen, welches Ich hier empfangen habe, in die Worte zusammenfassen: Se Majestät der König von Sachsen, Mein sehr werter und lieber Freund und Bundesgenosse und Sein Haus Sie leben hoch, hoch, hoch! Beide Toaste wurden mit Fanfaren der Königl. Hoftrompeter begleitet. Nach aufgehobener Tafel fand im Stuckfaale Cercle statt, wobei Kaffee und Likör eingenommen wurden. Die Tafelmusik hatte das Hoboistenkorps des Königl. 12. Infanterie-Regi ments Nr. 177 ausgeführt. Abends '/,9 Uhr folgte ein Hofkonzert. Diesem wohnten bei: Se. Majestät der König und Sein hoher Gast, Ihre Majestät die Königin-Witwe, Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Johann Georg und die Prinzessin hat, crvcixt. Bildet hier Vic sumpfige Briefe, aus weicher der Fuchs herausschaut, mit ihrem saftigen Grün einen energischen Farbengegensatz zu dem Braun des Fuchse», so ist die Schneelandschaft bei einem zweiten Fuchs, der gleichfalls mit einer Ente im Fang, eilig flüchtet, kaum als solche zu erkennen. Auf anderen Gemälden erblicken wir Seemöven, Birkhühner, eine Bekassine und einen ein Eichhörnchen abwürgenden Bussard Auch dieses Geflügel bezeugt die genaueste Kenntnis de« Naturbeobachters, aber der Darstellung fehlt daS Temperament, das die früheren Arbeiten deS Künstlers in hohem Grade be weisen. Kann man bei Liljesor», der noch im besten M^meS- alter steht, annehmen, daß er über seine heutige Trocken heit der Darstellung wieder hinauskommt, so wird man von dem mehr al« 70 Jahre alten Berliner Loui« Douzette, der jetzt in Barth an der Ostsee lebt, kaum ermatten, daß er feine seit langem bekannte Art noch ändert Er bringt wieder eine ganze Reihe von Mond scheinlandschaften, darunter eine geschickt aufaenommene Ansicht von Dresden mit der katholischen Hofkirche, dem Schloß und einem Stück der AuguftuSbrücke und einen kleineren „Mondschein am See" in Hochformat, die be weisen, daß er sein Spezialfach noch immer mit alter Virtuosität weiter betreibt ES ist schon oft und zuletzt von Alfred Lichtwark bei Gelegenheit seines Aufsatzes: „Zur Jahrhundett- auSstellung" („Die Woche" Nr. 6) darauf hingewiesen worden, daß die wenigsten Künstler im späteren Alter halten, was sie in ihren Anfängen versprachen. Viele fetzen überraschend gut ein und erregen mit ihren Erstlingsarbeiten große Hoffnungen, sie behaupten sich auch wohl eine Zeitlang auf der erreichten Höhe, aber je länger sie tätig sind, desto mehr verfallen sie auf ein Gebrauchsmuster, daS sich schließlich so abnutzt, daß es, weil viel zu bekannt, keinen Reiz für den Beschauer mehr hat. Wie man von vielen Autoren, die sich mit ihren Romanen und Novellen einen Namen gemacht haben, ungefähr weiß, sobald man die ersten 50 Seiten ge lesen hat, welchen Verlauf da« Ganze nehmen wird, so tauchte wirkte feme breite, ganz lmprefttomsttfch ge haltene Dialerei ungemein erfrischend, und er hatte den Erfolg, daß sich sowohl die Dresdner Galerie wie die Münchner Neue Pinakothek beeilten, ein Werk von seiner Hand zu erwerben. In der großen Sonderausstellung seiner Gemälde, die wir vor mehreren Jahren hier in Richters Kunstfalon sahen, siel es dann auf, wie stark er in das dekorative Fahrwasser geraten war Auch hatte er sich an so gewaltige Formate herangewagt, daß darunter die Intimität seiner Schilderungen leiden mußte Diesmal vermeidet er diese Fehler in den meisten der zurzeit vorgefühtten Gemälden, aber an die Stelle der ursprünglichen Frische ist eine ziemlich trockene Sachlichkeit getreten, der die saubere und korrekte Technik entspricht. Jager und Naturfreunde werden daher an diesen neuen Tierbildern weit größeren Gefallen finden, als der Kunst freund, der an diesen unzweifelhaft ungewöhnlich echten Darstellungen des nordischen Jagdwilde« vor allem die Vernachlässigung de« die Szene abrundenden landschaft lichen Hintergrund« beklagt. Am empfindlichsten macht sich dieser Mangel geltend bei den beiden größten Stücken der Serie. Sie zeigen beide riesige Adler, die sich um einen erbeuteten Hasen zu schaffen machen Da« eine Mal wird da« Opfer von einem Adler bewacht, der sich mit gesträubten Flügeln dagegen wehrt, daß der direkt über seinem Haupte schwebende Gefährte Teil an seinem Schmause nimmt Da« andere Mal ist der Schnee mit rotem Blute getränkt. Die beiden Raubvögel fahren wutentbrannt aufeinander lo«, weil keiner dem andern den Leckerbiffen gönnt. In beiden Gemälden ist die Bewegung meister haft wiedergegeben, die winterliche Natur, in der sich Refidenztheater. — Am 6. d M: „Der Manöver- anwalt". Operette in drei Akten von Hermann Alexander Möckel und Benno Jacobson. Musik Hermann Alexander Möckel. (Neu einstudiert) Das Möckel-Jacobsonsche Werk hat in der vorigen Spielzeit seine Erstaufführung im Residenztheater erlebt und wurde damals an dieser Stelle ausführlich besprochen. in ihr doch einen Musiker von Geschmack, der vielleicht einmal ganz Annehmbare» darzubieten vermag, wenn einmal er sich größere technische Gewandtheit angeeignet haben wird, und zum anderen, wenn da« melodiöse Moment individueller in seiner Komposition zum Aus druck kommt Vorläufig klingt in feinen Melodien noch allerlei Bekannte« in unser Ohr, und in der Form ver meidet er alle komplizierteren Zusammensetzungen, z. B. die Mehrstimmigkeit der Gesänge Die Ansätze zu größerem Können sind unverkennbar, in der Melodik diesmal die Gemälde de« seit Ende der 80er Jahre sowohl, wie m der Instrumentierung- «« bleibt daher zu bei uns in Deutschland bekannt gewordenen schwedischen wünschen, daß Hr Möckel durch fleißige Wetterarbeit Tiermaler« Bruno Andrea» Liljefor» (geb. zu denjenigen Au»druck beider gewinne, den er sich wünscht Upsala 18KO). Al« er zuerst auf der Münchner und und den man ihm gerne wünschen möchte ein Jahr später auf der Berliner »u«stellung auf- Um vcc Ausführung des BZerkes machten pch vre Damen Bertha Menzel, Ida Kattner, Mary Martini und Julie Kronthal und die Herren Heinrich Werk, Oskar Aigner, Karl Friese, Franz Schwaiger, Emil Gähd, Alexander Olbrich und Richard Weise verdient; am Dirigenten Ferner sieht man, worauf wir nachdrücklich aufmerk sam machen wollen, eine Abend- oder Spätnachmittaa- stimmung aus dem Dachauer MooS von Ludwig Dill von wunderbar zarter Stimmung, ein Werk reinster Lyrik, dem die wunderlich, aus dem Sumpf empor strebenden Efpenstämme den festen Halt geben Die Sonderausstellung Qtto Müller« vermag man sich wiederholenden E« sind alle« nur der Vorgang abspielt, aber nur ganz oberflächlich an ¬ gedeutet Dieselbe scharfe BeobDchtungsgabc verraten nur mit einem vor jedem neuen Bilde zwei Hunde, Bracken, die an dem Zaun ihre« Zwinger« Schütteln de« Kopfe« zu bettachten. E« sind alle« nur herumschnüffeln, und ein auch in der Malerei vottreff- Versuche eine« Maler«, der sich offenbar scheut, die lich behandelter Fuch», der eine Ente, der er aufgelauert Dinge so zu sehen und darzustellen wie andere, der sich
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