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Weißeritz-Zeitung : 29.08.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193008299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-08
- Tag 1930-08-29
-
Monat
1930-08
-
Jahr
1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.08.1930
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Nr. 204 Svrtjetzr»- Ist». 183 184 25,00-27,50 9,25—9,50 8,75-9,00 10,60-11,60 18,20—18,60 7,80-8,60 14,70—15,60 30,00—34,00 19,00-20,00 21,00—22,00 17,00—18,50 21,00—23,50 LOD Am verkehrei Astender Eiadive» Deutsche Uebertri! Nrzr mit pfen Nr. Nr. S 1 5-/- 6 Annahme Abschlu Stadtbanl Roggen do. Braugerste do. Futter- u. Jnd.- Gerste do. Hafer do. Mais loko Bln. MM Die ' 1931/33 w mer 21, die von 5 haben 30 sind vom tung auf Zu jeder (Fernsprec Noggenmehl p. 100 Kg. fr. Bln. br. ink. Sack Weizenkl. fr. Bln. ftoggenkl. fr. Bln. Weizenkl.-Melasse Raps Leinsaat Biktoriaerbsen kl. Speiseerbsen Futtererbsen Peluschken Ackerbohnen Wicken Lupinen, blaue Lupinen, gelbe Seradella, neue Rapskuchen, 38 A Leinkuchen, 37 Trockenschnitzel Soyaschrot, 45 Kartosselslocken nicht wahr, Schwester?" wandte er sich an Irene. „Jawohl, Herr Much," antwortete sie. und ein spöttische, Lächeln schien dabei ihren Mund zu umspielen. „Und du wirst 'chon sehen, daß ich es fertig bringe!" rie sie mit blitzenden Augen, stampfte mit dem Fuß auf un! wollte zur Tür hinauseilen Reginald faßte geschwind ihr« Hand und hielt sie fest „Mach keine Dummheiten," bat er. „Verzeih, es ist meir / schlimmster Fehler, daß ich immer dann in Spott verfalle >rnn er am wenigsten angebracht ist Und ich verspreche du feierlich: Ich will dir mit besten Kräften helfen, soweit iä es vermag." Barbara hatte Tränen in den Augen. Sie sah Regina!! «m, sah sein offenes kluges Gesicht, seinen herben Mund, un! da kam es wie ein Rausch über sie: Sie stürzte auf ihn zu hing an seinem Hals und küßt« ihn. „Reginald, ich glaube ich habe dich lieb wie keinen sonst." Reginald stand wie erstarrt. Das hatte er nicht erwartet Und er empfand Barbaras Gefühlsausdruck beinahe peinlich Er löste behutsam Barbaras Hände von seinem Hals uni schob sie von sich fort Sie merkte es und stand mit gesenktem Kopfe da. Als alles erledigt war, fragte der Arzt nach Barbara „Ich hätte gern auch mal nach ihr gesehen. Sie ist eil zartes Geschöpf, und die Geschehnisse werden sie angegriffei haben " Ueber Bernhards Gesicht ging ein Schatten „Barbar, habe ich lange nicht gesehen. Zum Essen hat sie sich nich blicken lassen Sie ließ sich wegen Müdigkeit entschuldigen öp Ges, Aber keiner der beiden Männer bemerkte es „Nun gut, ich werde nach ihr sehen, wenn sie einverstandei sind," sagte der Arzt und schritt zur Tür. Er ging die Trepp hinauf und klopfte an Barbaras Schlafzimmer an. Kein, Antwort. Er klopfte an die Wohnzimmertür. Auch da rührt, sich nichts. Die Zofe kam vom Korridor her und berichtete auf sein Be fragen: „Die gnädige Frau ist fortgefahren; sie habe etwa, in der Stadt zu besorgen und danach noch einen Besuch er ledigen wollen." „Ist sie wieder allein gefahren?" fragte der Doktor. „Jawohl," entgegnete das Mädchen. „Gnädige Frau ha ausdrücklich befohlen, daß der Chauffeur zu Hause bleibei soll." Kopfschüttelnd ging der alte Herr wieder hinunter zu Bern hard Much „Ihre Framist fortgegangen, sagte mir die Zofe," berichtet er etwas zögernd „Allein oder nicht?" fragte Much so hastig, daß ihn de« Arzt überrascht und prüfend ansah. „Sie ist ganz allein fort," war die Antwort. Bernhard Much holte tief Atem. „Nun, es wird wiede« 29. August Sonnenaufgang S.06 Sonnenuntergang 18.55 Mondaufgang 12.12 Monduntergang 20.54 1523: Ulrich von Hutten auf Ufenau im Züricher See gest. (geb. 1488). — 1866: Der Dichter Hermann Löns in Kulm geb. (gest. 1914). Dresdner Börse vom 28. August. Die heutige Börse hatte so gut wie gar kein Geschäft; die Kursveränderungen hielten sich mit wenigen Ausnahmen in engsten Grenzen. Lediglich Hör mann plus 8, Schloß Chemnitz plus 5, Wanderer plus 4, Leip ziger Hypothekenbank plus 5, dagegen die Eenußscheine der Dresdner Albumin minus 5 RM, Plauener Gardinen und Ver. Photo minus 4 Prozent, Vraubank und Dresdner Chromo brök- kelten je 2 Prozent ab. einmal eine Extravaganz von ihr sein." Dem Doktor gefiel etwas nicht. Er glaubte zu bemerken daß da nicht alles ganz in Ordnung sei. „Hören Sie, Herr Much: Ich werde mich auf jeden Fal etwas um Frau Barbaras Gesundheit kümmern. Diese Extra ! vaganzen haben schon beinahe etwas von einer Krankheit ai ! sich. Das geht zu weit." „Meinen Sie, Doktorchen?" fragte der Kranke unruhig „ach ja, nehmen Sie das doch mal in die Hand. Es wird mi Barbaras Launen und unüberlegten Handlungen imm« schlimmer. Ich werde schon gar nicht mehr damit fertig " „Nun, lieber Much, Sie dürfen sich das nicht so z» Herzen nehmen. Vor allem keine Aufregung Ich denke, en Luftwechsel, eine kleine Kur wäre ganz gut und würde Frai Barbara wieder erholen. Das gibt sich schon alles wieder.' Much drückte ihm die Hand. „Manchmal quält es mich Doktor, ob es auch recht war, daß ich Barbara heiratet« wo ich doch wußte, daß sie nur die Ehe einging, um de, Eltern das Leben zu erleichtern." „Hören Sie mal, mein lieber Much: Nun machen Sie abe« gefälligst einen Punkt," polterte der alte Herr los. „Sie Habei Ihre Frau lieb, Barbara hat alles, was sie will, keine Sor gen, Wohlleben in Hülle und Fülle, ja, du liebe Zeit, wa; fehlt denn noch? Welche Frau hat es so gut wie sie? Ne« nee, lassen Sie sich doch von dem modernen Gedudel nicht an stecken. Ich kenne sie schon, die kleinen Frauen mit ihren (7. Foctfejpm«.) Barbara wurde blaß Sport konnie sie nicht venragen j Rundfunkprogramm für Sonnabend, den M. Aagust ! Leipzig und Dresden. 10,30 Margret Schlüter-Halle (Saale): „Hausfrau, hast di, dich gut erholt?"; 12,00 Schallplatten; 14,30 Bastelstunde für die ! Jugend; 15Z5 Funkschach; 15,45 Wirtschaftsnachrichten; 16.M Ingenieur Paul Vocke-Plauen i. Nogtl.: „Was jeder von der , Elektrotechnik fürs Haus wissen muß"; 16,30—17,30 Nachmittags, konzert; 18,00 Funkbaftelstunde; 18,20 Wettervoraussage und ! Zeitangabe; 18,20 Deutsch: Pros. Dr. Carl Müller: .Die Haupt, j wortseuche"; 19,00 Heitere Geschichten und Lieder aus dem Erz. ! aebirge; 20,00 llebertragung von der Funkausstellung Berlin: ! Berliner Operetten-Schlager; 22,00 Zeitangabe, Wettervoraus sage, Pressebericht, Bekanntgabe des Sonntagsprogramms und « Sportfunk; anschließend „Leipziger Allerlei". Dipp« und Umg Meldung . Schullettu lerinnen i zu besuch« Hauswirts MH- un! tungskun! Gartenbau Allgemein Staatsbür mit Schr Kunde, sct gesehen. Haostochi -Vollklasse — 3, jetzt vorl darf i und 9,21 Kipsdorf künftig 1 tagszuge nlgte Ä künftig Kipsdorf Miltwoc ünd Fes! Malter 19,16 Ul auch we der und meinen bleibt d« der dies Man sie überall / Berliner Magerviehmartt vom 28. August. (Amtlicher . Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde.) Auftrieb: 342 Rinder, darunter 337 Milchkühe, 1 Bulle, 4 Jungvieh, 98 Kälber, 424 Pferde. Verlaus: Kühe schleppend, sonst ruhig. Es wurden gezahlt: Milchkühe und hochtragende Kühe je nach Qua lität 290—540 M. Ausgesuchte Kühe und Kälber über Notiz. Tragende Färsen je nach Qualität 270—450 M. Ausgesuchte Färsen über Notiz. Jungvieh zur Mast je nach Qualität 45 bis 47 Mark je Ztr. Lebendgewicht. — Pferdcmarkt: Preise je Waggfr. Hbg. — Weizenmehl p. 100 Kg. fr. Bln. br. inkl. Sack (feinste Marke üb. Not.) 29,00—36,85 Die L schastssteu« deren Wir geendet hc Benutzung pflichtige, halten vo das Linke fieuergeses zugeben, > berührt; e Finanzam! nach Qualität 200—1190, Schlachtpferde 50—200 M. Verlauf: Ruhiges Geschäft. Berliner vutterpreise vom 28. August. Amtliche Notierung ab Erzeugerstation, Fracht und Gebinde gehen zu Käufers La sten: 1. Qualität 130, 2. Qualität 124, abfallende Sorten 108 Rm. Tendenz: Ruhig. » Prrisnotlerungen für Eiet der amtlichen Berliner Eier- notierungskommisston am 28. August. (Preise in Reichspfennig je Stück ab Waggon oder Lager Berlin nach Berliner Usancen.) A) Deutsche Lier: Trinkeier (vollfrische, gestempelte) Über 65 Gr. 12^5, 60 Gr. 11,75, 53 Gr. 11^5, 48 Gr. 10, frische Eier 60 Gr. 11, 53 Gr. 10, aussortierte kleine und Schmutzeier 7. B) Auslandseier: Dänen 18er 12,25, 17er 12, Schweden 18er 12,50, l7er 12, 15)4—16er 11,75, Holländer 68 Gr. 12,75, 60-62 Er. »2—12^0, Belgier 12,50, Italiener usw. 11,75—12, Bulgaren i0—10^5, Rumänen 8,75—9, Ungarn 8,75—9, Jugoslawen 8,75 bis 9, Polen normale 8—8,50, kleine, Mittel-, Schmutzeier 6,75 bis 7,25. C) In- und ausländische Kühlhauseier: Chinesen und ähnliche 6,50—7. Tendenz: Behauptet. Kartosselpreise. Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg ermittelte die Kartoffelerzeugerpreise je Zentner waggonfrei märkischer Station wie folgt: Weiße Kartoffeln t,60 bis 1,90, Odenwälder blaue 1,70—2, andere gelbfleischigc (außer Nierenkartoffeln) 2,50—2,80 Rm. In Berlin sehr geringe Nach frage. Milchpreise. Die Preise für Milch, die nach Berlin zur Lie ferung gelangt, betragen je Liter frei Berlin für die Zeit vom k9. 8. bis 4. 9.: für A-Milch 18 Psg., sür B-iMlch II Pfg„ für LMilch 13 Psg. Die A-Milchmenge ist auf 1109L des A-Milch- lontingents der einzelnen Lieferstelle festgesetzt. Zurzeit beträgt ser Zuschlag für: a) tiefgekühlte Milch 0,5 Pfg. je Liter, b) mol- lereimäßig bearbeitete Milch 1,75 Pfg. je Liter. Magdeburger Zuckernotierungen vom 28. August. Gemahl Melis bei prompter Lieferung innerhalb zehn Tagen 26 u. 26,5k u. 26,75 u. 27,10. Tendenz: Ruhig. Rohzucker —. Wochenumsai 12 000 Zentner. Tendenz: Ruhig. Bremer Baumwollkurse. Eröffnung vom 28. August. Okto ber 11,99 B 11,91 G, Dezember 12,28 B 12,20 E, Januar 1931 12,33 V 12,29 G, März 12,47 B 12,45 G, Mai 12,68 B 12,67 Juli 12,80 B 12,78 E. — Loko: 13,36. Tendenz: Ruhig. „Verzeih mir, Barbara," sagte er und holte tief Atem »Ich hab dich gern, sehr gern, wie einen guten Kameraden' „Aber du liebst mich nicht," ergänzte sie tonlos „Ich weiß es nicht," gab Reginald Eontius zur Antwort Nun drehte Barbara Much sich langsam um, ging, ohw Reginald anzulehen, hinaus und drückte leise die Türe Hinte: sich zu Reginald stand unbeweglich va und hörte ihren leichte» Schritt verklingen. Unten an der Haustüre wurde geläutet. Karl lief, um z< öffnen Es war der Arzt, der kam, um sich nach dem Befinde» von Bernhard Much zu erkundigen Karl führte ihn in da« Krankenzimmer. Schwester Irene erhob sich, als der Doktor eintrat, uni ging ihm geräuschlos entgegen. „Was macht unser Patient?" erkundigte sich der alte Her: liebenswürdig und schüttelte der Schwester die Hand. Doä «he sie noch berichten konnte, erklang vom Bett her Much« Stimme, schon frischer als am Morgen: „O, lieber Doktor, schon viel besser. Kommen Sie her, setze» Sie sich, und bitte, Schwester, holen Sie ein Glas Burgund« für meinen lieben Doktor." wandte sich der Kranke an dk Pflegerin. Sie iah ihn mit leichtverschleierten Augen an und sagt höflich: „Gewiß, gern" und glitt mit ihren katzenhafte» Schritten aus dem Zimmer „Sind die Schmerzen noch arg?" fragte der Arzt. «Danke, Doktorchen, es ist schon ganz erträglich," lautet die Antwort. „Wie sind Sie mit der Schwester zufrieden?" erkundigt sich der Arzt „Ausgezeichnet," erwiderte Much. „Sie ist vorsichtig un! gewandt, dabei hat sie die Gabe, so vollkommen zu verschwin oen, als sei sie überhaupt nicht vorhanden Ich bin Ihne» sehr dankbar, daß Sie mir diese besorgt haben " Der Arzt nickte zufrieden und begann mit der Schweste Hilfe den Verband zu wechseln. „Sie können von Glück sagen, Herr Much, daß der Schus nicht weiter nach unten gegangen ist. Dann wär's aus ge wesen Wenn Sie hübsch vernünftig sind und sich gut pflege» lassen, dann, denke ich, werden wir die Sache bald haben." Weizen ab märk. Stat. 245—249 181 : Sonnabend. i Berli n—S tetti n—M agdeburg. 6,30: Funkgymnastik. Anschließend bis 8,15: Frühkonzert. 12,30: Wettermeldungen für den Landwirt. 14: Heiteres Wochen ende (Schallplattenkonzert). 15,20: Jugendstunde. „Im Fracht- schiff vom Schwarzen Meer bis Italien". 15,45: Sportliche Im provisationen. 16,05: „Dem Gedächtnis Wilhelm Wundts (gest 31. August 1920). 16,30: Zur Unterhaltung. Mitwirkende: Max Rostock (Konzertzither). Am Flügel: Erna Klein. 17: „Wie sie ihren Weg machten" Coolidge—Stalin—PoincarL. 17,30: Von der Funkausstellung: Blasorchesterkonzert. Dirigent: Josef Snaga. 18,35: Programm der Aktuellen Abteilung. 19: Lieder. Marcella Röseler (Sopran). Am Flügel: Julius Bürger. 19,25: Zehn Minuten Film. 19,35: Die Erzählung der Woche. 20: Von der Funkausstellung: Holländer—Lincke—Gilbert dirigieren. Berliner Funkarchester. Anschließend: Zeitansage usw. Danach bis 0,30: , Tanzmusik (Ben Berlin-Orchester). Königswusterhausen. 5,45: Wetterbericht für die Landwirtschaft. 6,30: Funkgymna stik. 6,55: Wetterbericht für die Landwirtschaft. 7: Frllhkonzert. 10,30: Neueste Nachrichten. 12: Feierstunde. Joseph Haydn: „Re quiem" sür Soli und Chor, Orgel und Orchester unter Leitung von Kapellmeister Arnold Ebel. Ausgefllhrt vom Chor und Orchester der Rheingauschule in Berlin-Friedenau. 12,50: Wetter- . bericht für die Landwirtschaft. 13,30: Neueste Nachrichten. 14: > Schallplattenkonzert. 15: Natur und Leben im Bilde. Photogra- ' phische Plaudereien. 15,30: Wetter- und Börsenbericht. 16: ! llebertragung des Nachmittagskonzertes Hamburg. 17,30: Päda- ! zogen der Gegenwart. 18: Was gibt die Arbeiterschaft dem Rund- ' funk? (Zwiegespräch). 18,30: Funk und Flug. 18,55: Franzö sisch für Fortgeschrittene. 19,25: Künstlerpersönlichkeit in dieser Zeit (II): Liebermann—Kokoschka. 19,55: Wetterbericht sür die Landwirtschaft. Ab 20: Berliner Programm. tlum zurückgreift, das zu diesem Zwecke eine Erweiterung er fahren hat. Der Ausschtießlichkeitsvertrag zwischen der DGH. und der GJC., der mit dem bisherigen Kreditabkommen parallel lies, hat eine Einschränkung erfahren; die DGH. wird künftig ihre Äützungskäufe und die Verwertung des Roggens zu zwei Drit teln durch Vermittlung der GJC. vornehmen, den Rest nach freiem Ermessen aus Handel und Genossenschaften verteilen. Berliner EAeNeudSrle Die Börse begann mit starker UiffiHerheit und es ergaben sich im Verlauf derselben weitere Rückschläge. Das an den Markt kommende Material stammte meist aus den Händen der Spekulation. Zum größten Teil dürfte es sich um Blankoab gaben gehandelt haben. Später trat dann eine kleine Befesti gung em, da die Londoner Börse freundlichere Tendenz hatte. Auch die Amsterdamer Vorbörse wurde freundlicher. Die stärkste Bewegung hatten Salzdetfurth aufzuweisen, die bis 309 nach- gaben. Ebenso gingen Felten u. Guilleaume zurück. Schwächer waren I. E. Farben, die auf 151 (— 1)4) nachgaben. Am Geldmarkt war Tagcsgeld mit 3,5—5,595 etwas teurer. Monatsgeld unverändert 4.25—5,50, bankgirierte Warenwechsel 3,62?L. Am Devisenmarkt wurde der Dollar mit 4,1825 und das englische Pfund mit 20,367 gehandelt. Berliner Produltenbör^ Die Gerüchte über Weizenvermahlungsquotenerhöhung ver ursachten Deckungskäufe am Zeitmarkt, Zurückhaltung der Ab geber am Promptmarkt und damit Preissteigerungen, die sich nicht bis zum Schluß behaupten konnten. Bestätigung des Ge rüchtes war nicht erhältlich. Roggen weiter gestützt, bei gerin gen Umsätzen im Preise teurer. Hafer und Gerste eher schwä cher. Mehl schwer verkäuflich, teurer gefordert. Notierungen: modernen Fimmel!" „Meinen Sie?" fragte Much schon halb beruhigt. „Allerdings — das meine ich. Ack, lieber Freund, ich bi» ein alter Praktikus, das können Sie mir glauben Zeige» Sie mir die Frau, die sich nicht mehr oder weniger unver standen und leidend oorkommt. Lassen Sie mal einer Fra» ihre absolute Selbständigkeit — Sie erleben ihr Himmel blaues Wunder. Es überlegt sich eine jede sehr wohl, ob si< den sicheren Herd aufgeben soll, wenn sie vor die Notwendig keit einer Entscheidung gestellt wird. Und jetzt: Ruhe, Ruhe mein Bester. Schlafen Ne ein wenig, essen Sie etwas Gutes — Schwester Irene," wandte er sich an die Eintretende „sorgen sie gut sür Herrn Much, ich empfehle ihn Ihre« Sorgfalt ganz besonders an " Schwester Irene war an das Fußende des Beltes getreten „Herr Doktor können versichert sein, daß ich mein Beste; tun werde." erwiderte sie mit ihrer tiefen, leis« vibrierende» Altstimme. „Auf Wiedersehen denn." Der Arzt schüttelte Muchs Hank nickte die Schwester väterlich zu und verließ das Zimmer. Much schloß ermüdet die Augen, das Sprechen strengte ih» doch noch recht an Schwester Irene saß in eine Handarbeit vertieft an Fenster. Ein verstohlener Blick glitt hin und wieder zu den Kranken hinüber. Als sie bemerkte, daß er «ingeschlafen war ging sie behutsam aus dem Zimmer. Sie trat auf d« Veranda und schaute in den Garten. Die Dämmerung bs gann. Auf einmal kam es ihr so vor, als ginge jemand dei Gartenweg entlang Scheinbar unabsichtlich und in tiefe Gedanken versunken wanderte sie gleichfalls denselben Weg hinunter. Sie hatt« richtig geahnt: es war Reginald Eontius, der da langsan auf und ab schritt. Sie ging so leise hinter ihm her, daß er sie gar nicht be merkte, und blieb dann, scheinbar in die Betrachtung eine» Strauches vertieft, so dicht hinter ihm stehen, daß er, als e« sich umwandte, mit ihr zusammenprallte. Reginald fuhr aus seinem Sinnen empor, unangenehm be rührt, in seiner Versunkenheit so plötzlich gestört zu werden „Verzeihung, Schwester, ich hatte Sie wirklich nicht be merkt," entschuldigte er sich kühl. „Ich gleichfalls nicht, Herr Eontius," gab sie zurück. Sk war stehengeblieben und sah ihn von unten herauf mit einen leicht spöttischen Lächeln an. Reginald bemerkte es und er ärgerte sich. Ihm war dk Schwester unsymphatisch, ihre lautlose Art irritierte ihn. „Wie geht es Herrn Much?" fragt« er kurz .Danke, viel besser," erwiderte sie. „Ich hätte ihn gern gesprochen. Vielleicht fragen Sie ihr bitte, ob es ihm jetzt recht ist," sagte Reginald, und sein» Worte klangen fast wie ein Befehl „Gedulden Sie sich doch noch ein weniq; denn er schläf augenblicklich. Er soll viel Ruhe haben, sagt der Arzt. Iä denke, in einer Stunde wird er wieder wach sein. Hat s nich noch so lange Zeit?" fragte sie und lächelte zu Reginav hinauf. „Aber natürlich," versetzte dieser. „Lassen Sie uns noch «inen kleinen Gang durch den Garte» machen," bat die Schwester mit ihrer weichen Stimme, „iä habe Angst, allein durch den dämmrigen Garten zu gehen Und ich bin noch nicht an die Luft gekommen." Reginald war durchaus nicht in der Verfassung, mit einen fremden Menschen über gleichgültige Dinge zu sprechen. Abe« er war zu höflich, um einer Frau eine direkte Bitte run! abzuschlagen. Außerdem konnte er Much im Augenblick doä nicht sprechen So machte er nur eine kurze Verbeugung, und beide ginge» nebeneinander durch den Garten. Reginald schwieg beharr lich. Aber bald fragte die Schwester: „Sie sind scheinbar vo» Ihren Gedanken sehr in Anspruch genommen, Herr Con tius?" „O ja," versetzte er abweisend, „es gibt genug in diesen Hause, worüber man nachdenken kann." „Sie sollten nicht soviel denken. Sie sehen schon ganz an gegriffen aus. Man muß das Leben nehmen, wie es siä einem bietet." Er entgegnete nichts darauf. Der Weg war sehr schmal das Gras zu beiden Seiten des Weges noch naß. Schwest« Irene raffte ihre Kleider zusainmen und drängte sich leich an Reginald Er spürte durch die Kleider ihren warme» Körper.
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