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Patriotismus. bivis romuuus suw! Ich bin ein römischer Bürger! Das war die Zauberformel, mit der die staatsbewußten Angehörigen des alten römischen Weltreiches ihre Ent scheidungen schufen, ihr Ansehen in der Welt vertraten, dke sie als Überschrift über alle ihre Taten schrieben. Das Wort „Bürger" hatte iü diesem Zusammenhang nicht den Klassenbeigeschmack, den ihm die verflossenen anderthalb Jahrhunderte in einem gewißen Parteijargon gegeben haben Das wird am klarsten, wenn man daran denkt, daß die französische Sprache in der Ausdrucksweise der Revolutionszeit über zwei Worte für das „Bürger liche" verfügt: bourgeois und eito^eu. Der Ausdruck bourgeois betont das klassenmäßig Gebundene, das Bür gerliche im Gegensatz zum Proletarischen und Aristokrati schen, die Bürgerklasse in dem sogenannten Dreiklassenstaat. Die Anrede citoyeu hingegen enthielt eine tiefere, umfas sendere, man kann sagen weniger materielle, dafür aber, weil eben geistig, bedeutsamere und wichtigere Sinn gebung. Sie entsprach dem, was in dem römischen oivis lag, dem, was wir heute mit dem Ausdruck „Staats bürger" bezeichnen. Es ist ein deutlicher Beweis für die gesunde geistige Kraft, die solchen Formulierungen innezuwohnen pflegt, die sich aus der Tiefe des Volksbewußtseins heraus er geben, daß die maßvollen Männer, die am Anfang der staatlichen Neugestaltung in Frankreich standen, die An rede oito^eo — Staatsbürger — gleichstellten mit dem Begriff des guten Patrioten. Der Staatsbürger war eben der Patriot, der Mann, der sein Vaterland liebte, der alles für es hingab, bewußt seiner Verantwor tung, aber auch bewußt seiner Rechte und Pflichten. Gleichzeitig erweist sich aber aus dem Verlauf der fran zösischen Revolution mit grandioser Tragik der verhäng nisvolle Unfug, den von jeher stürmische Ultra- radikale uno verantwortungslose Demagogen mit den Begriffen Patriot und Patriotismus getrieben haben. Aus der Tiefe aufgetauchte Bestien wie Marat, brutale Blutgierige wie Robespierre haben gerade diejenigen, die versuchten, im Volk den Begriff des Staatsbürgertums zu wecken und zu festigen, auf die Guillotine schleppen laßen mit der Begründung, diese Männer seien keine Patrioten. Durch sie wurde der Patriotismus als Erbgut der unent wegten Henker in Anspruch genommen, durch sie wurde die hohle Phrase mit Vaterlandsliebe gleichgestellt. Es ist dies eine Erscheinung, die man in ähnlicher Form fast durch die ganze Geschichte der Menschheit ver folgen kann. Überall, wo unklare, dunNe Zwecke an die Maßen herangebracht und ihnen mundgerecht gemacht wer den sollen, werden sie mit einem tönenden Wort überdeckt. Oft genug heißt dieses Wort Patriotismus. Diese Art von Patriotismus ist aber fast immer dadurch gekennzeichnet, daß sie sich nach außen hin im Hurra- fchreien, nach Innen hin mit der Verfolgung sehr enger und sehr persönlicher Ziele beschränkt. Sie ist nichts anderes, als Irreleitung sehr berechtigter und sehr schöner Leidenschaften. Denn die wahre Vaterlandsliebe ist eine sehr schöne, sehr berechtigte, sehr große Leidenschaft. Beim echten, innerlich gefestigten Staatsbürger aller dings steht der Patriotismus ein wenig anders aus. Seine Leidenschaft erstreckt sich über die Staätsform hinaus auch auf den Vtaatsinhalt. Jeder, der tatsächlich aus inner stem Gefühl am Aufbau der Heimat, des Vaterlandes, der Nation arbeitet, wird zunächst einmal gerade das beiseite stellen, was der falsche Patriot durch ebenso lautes wie mhaltleeres Geschrei sorgfältig zu verdecken sucht: das eifrige Bemühen um kleine und kleinliche Sonder- tnteressen enger Gruppen und Grüppchen, mögen diese Intereßen nun politischer oder wirtschaftlicher Natur sein. Er wird versuchen, eine Art Primat, eine wirkliche Vor herrschaft des Kampfes für das allgemeine Inter esse zu schaffen, gegenüber einer noch so wohltönend an gepriesenen Herrschaft niedriger Instinkte und versteckter Gier. Er wird in allen Dingen, wo es sich um das all gemeine Staatswohl handelt, sagen: tua res agitur, hier handelt es sich um deine eigensten, allereigensten Ange legenheiten. Er nimmt nicht sich wichtig, sondern das Land. Das echte Staatsbürgertum als wahrer Patriotismus ! ist eine kulturpolitische Aufgabe. Ihre Lösung hat in der j Schule zu beginnen. Sie wird möglich sein dadurch, daß der ! werdende Staatsbürger von frühester Jugend an mit den Bedürfnissen und Problemen der Gegenwart vertraut ge- ; macht wird. Sie wird ihre Erfüllung finden durch Zusam menführung aller schaffenden Kräfte des Volkes. Diese Sammlung aller derer, die durch ein gemein- sirmes, staatsbewußtes Verantwortungsgefühl getragen werden, wird dann leicht hinübersühren können über Hemmungen, die sich aus unklaren Gefühlen und doktri nären Voreingenommenheiten ergeben. Sie wird hin leiten zu einer tätigen Teilnahme am Staate, am Leben der Gemeinschaft, an der ros publica, der öffentlichen Sache. Damit wird dann die wirkliche nationale Bewegung als eine Bewegung der Nation für die Nation geschaffen sein, deren wirklichstes, innerstes Gut der wahre Patriotis mus ist, der Patriotismus des verantwortungsdurchdrun genen Staatsbürgers. (Hi vis. rreoiranus über die 3nneu- und Aubenpolittl Bremen, 25. August In einer Wähleroersammlung sprach hier Reichsministei Treoiranus als Spitzenkandidat der Konservativer Volkspartei für den Wahlkreis Weser-Ems. Unter Hinwei« auf seine Rede über den polnischen Korridor führt« er aus: Diese Rede habe darum einen solchen Widerhall ii der Welt gefunden, weil die Welt darüber erstaunt gewesen fei, daß ein Vertreter eines wehrlosen Volkes trotz der feh lenden Macht zu sagen wage, was er empfinde. — Der Red ner forderte dann eine Reform der Gemeindefinanzen dürft Umbau der Gemeindeselbstverwaltung und Abbau der bis herigen Politisierung auch der kleinsten Gemeinschaft ul« Grundbedingung für eine Gesundung der Reichsfinanzen Nur durch eine Beseitigung der öffentlichen Zwangswirtschafi könne man zu gesunden inneren Verhältnissen gelangen Außerdem trat er für den Umbau der Weimarer Verfassung .ein und für eine künftige Kolonialpolitik. Ler Kamps um den Parteimmeu Einstweilige Verfügung gegen Deutsche Staatrpartei ob- / gelehnt. Berlin, 2S. August. Die 3. Ferienzivilkammer des Landgerichts U hatte sich bekanntlich mit einem Antrag des Vorsitzenden des Vereins „Deutsche Staatspartei e. V.", Halfen, zu beschäftigen, der von Mahraun und Koch-Weser gegründeten Deutschen Staatspartei unter Führung dieses Namens zu untersagen. Das Gericht ist jetzt zu einer Ablehnung des An trages aus Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen die Deutsche Staatspartei gekommen und hat dem Antrag steller die Kosten des Verfahrens auferlegt. Nach Auffassung des Gerichts liegen schutzwürdige Interessen im Jplle des Vereins „Deutsche Staatspartei" nichtvor. Der Vertreter des Vereins „Deutsche Staatspartei" habe im übrigen selbst erklärt, daß der Verein sich augenblicklich praktisch politisch nicht betätige, ein wesentlicher Nachteil bei Wetterführung des Namens durch Lie Mahraun-Kochsche Deutsche Staatspartei für Halfen somit nicht in Frage komMe. DmHMrimg der Vit- und WeWlle Berlin, 23. August. Zur Ingangsetzung der durch Notverordnung des Reichs präsidenten angeregten Maßnahmen der Osthilfe sind be kanntlich die preußischen Oberpräsidenten und Regierungs präsidenten mit der vorläufigen Durchführung des Voll- streckungsfchutzes beauftragt worden. Die von Preußen zur Verfügung gestellten Fachbeamten, denen akademisch ge bildete Landwirte zur Seite stehen, haben an Ort und Stelle ihre Tätigkeit ausgenommen. Sie werden zunächst dort die Verhältnisse prüfen, mit den lokalen Behörden und zuständigen örtlichen Stellen die notwendigen Maßnahmen besprechen und ihren Auftrag gebern darüber berichten. Jedenfalls kann damit gerechnet werden, daß die Osthilfe entsprechend dem dringenden Wun sche des Reichspräsidenten schleunigst in Wirksamkeit tritt. Wie wir hören, unterliegen die von den beteiligten Pro vinzialstellen ausgearbeiteten Vorschläge für die Durchfüh rung der im Reichshaushalt und im preußischen Haushalt vorgesehenen Westhilfe der Ueberprüfung der zuständigen Regierungsstellen. Bekanntlich sind in den Reichshauehalt 20 Millionen hierfür eingesetzt, wovon für die preußischen Gebietsteile 9,14 Millionen vorgesehen sind. Aus dem preu ßischen Fonds für die Grenzhilfe werden dem Westen 5 Mil lionen zugewiesen werden. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden in größerem Umfange zur Verbesserung der Verkehrs Verhältnisse, insbesondere zum Ausbau der Mittelmosel- und der rechtsrheinischen Rh ein ufer st raße im Wiesbadener Bezirk, ferner für den Bau der Moselbrücke in Koblenz Verwendung finden. Wei ter sind vorgesehen: systematischer Ausbau von Gruppen wasserleitungen, Förderung der Landwirtschaft, besonders Umstellung der landwirtschaftlichen Betriebswirtschaft in der Eifel auf dem Hunsrück, Veredelung des Obstbaues, Quali fizierung der Tierzucht und des MoUereiwesens, Förderung des Weinbaues, Neubelebung heimischer Gewerbezweiqe, des gewerblichen Genossenschaftswesens usw. Auch dem rheini schen Bäder- und Fremdenverkehrswesen sollen die Mittel des Westfonds zugute kommen. Zwischensalle in »erlin 13S Festnahmen Berlin, 25. August. In Laufe des gestrigen Sonntags kam es an verschie denen Stellen Groß-Verlins zu politischen Zwischenfällen bei denen die Polizei einschreiten und Verhaftungen vorneh h men mußte. Meist handelte es sich um nationalsozialistisch, und kommunistische Dmonstrationszüge, bei denen verboten« Uniformen und Parteiabzeichen getragen, Transparente mb aufreizenden Inschriften mitgeführt, verbotene Lieder ge sungen wurden usw. Zu einem größeren Zwischenfall kan es in Schöneberg, wo die Polizei zur Vermeidung vor Zusammenstößen das dort gelegene kommunistische Ver sammlungslokal absperrte. Die Beamten wurden aus den Lokal heraus mit Bierseideln, Kaffeekannen und Tassen be warfen, wobei zwei Beamte leichtere Verletzungen erlitten In dem Lokal wurde ein Beamter von einem Nädelsführei - derart bedrängt, daß er von dem Seitengewehr Gebraust s machen mußte und den Angreifer leicht verletzte. 78 Perforier : wurden zwangsgestellt. Später bildete sich auf dem Kaiser- - Wilhelm-Platz ein Ansammlung von etwa 300 Kommunisten ; die unter Anwendung des Gummiknüppels zerstreut wurden j In Cladow entstand zwischen Mitgliedern des Berlinei s Arbeiterfußballbundes und Nationalsozialisten eine Schlä gerei, in deren Verlauf drei Personen leichtere Verletzunger erlitten. Der Lastkraftwagen der Nationalsozialisten wurd« später in Spandau angehalten und die 32 Insassen, da sü > Widerstand leisteten, zwangsgestellt. Die Zahl der Zwangs ; gestellten belief sich bis gegen abend auf 40 Nationalsoziali sten und 99 Kommunisten, darunter drei Frauen - i Keine ErWhang der Sachsensänger z Berlin, 25. August. s Zwischen den zuständigen Stellen und Vertretern der - Landwirtschaft haben neuerdings Verhandlungen stattge- ! funden über die Frage, ob die Zahl der von der Regierung genehmigten ausländischen Arbeiter zur Beschäftigung in der z Landwirtschaft um 3090 erhöht werden soll. In der Presse ? war bekanntlich gemeldet worden, daß die Reichsregierung s bereits ihre Zustimmung gegeben habe, weil diese Arbeiter bei der Kartoffelernte notwendig seien. Wie wir hierzu erfahren, Hal die Regierung sich nicht davon überzeugen können, daß eine zwingende Notwendig keit zur Erhöhung des Kontingents für ausländische Land arbeiter erforderlich sei. Riiütritt des polnischen Kabinetts Ein Kabinett Pilsudsti? Warschau, 25. August Das Kabinett hat am Sonnabend unter dem Vorsitz der ! Ministerpräsidenten Slawek beschlossen, seine Demissior i Äuzureichen. Staatspräsident Wojcicki hat das Demis. , floa»aefuch des Kabinetts Slawek angenommen. wie da» Regierungsblatt „Gazeta Pol»ka" meldet herrscht in politischen Kreisen die Ansicht, daß sich der Staals Präsident an Marschall Pilsudsti mit dem Ersuche« wende« wer«, die Bildung «» neuen Kabinetts zu übernehmen Riilttritt Calon«rs Lin Opfer polnischer Hetze Genf. 25. August. Der Präsident des gemischten deutsch-polnischen Schieds gerichts für Oberschlesien. Lalonder. bat in einem Schreiben an den Generalsekretär des Völkerbundes mit geteilt, daß er sich veranlaßt sehe, seinen Rücktritt mit Ab lauf seiner vertragsmäßigen Wahlperiode zu nehmen. Lr gibt für seinen Rücktrittsentfchluh familiäre Grün« an. Präsident Lalonder übt sein Amt seit 1922 aus, seine Amts zeit würde vertragsmäßig Mitte nächsten Jahres zu Lnde gehen. In Völkerbundskreisen wird erwartet, daß sich schon sie bevorstehende Bundeslagung mit der Rachfolgeschaft La- londers vorbereitend befassen werde, mindestens wer« eine erste Fühlungnahme zwischen den Mitgliedern «s Völker bundes darüber statlfinden. Die offizielle Ernennung «s neuen Schiedsgerichtspräsidenlen würde aber erst durch den Völkerbundsrat während seiner Ianuar-Tagung erfolgen. i Wenn auch Calonder höflicherweise Familiengründe für i sein Rücktrittsgesuch angibt, so weiß jederKenner derVerhält- ! nisse, daß es rein politische Gründe sind, die ihn veranlassen, I sein schwieriges und undankbares Amt niederzulegen. > Den letzten Anstoß dürfte die brüske Nichtachtung seiner -' letzten beiden Schiedssprüche gegeben haben, die bekannl- ! lich sich gegen die Entscheidung polnischer Behörden richteten. - Lalonder war von Anfang an bemüht, so unparteiisch und - neutral wie möglich zu entscheiden. Wenn sich seine Ent- I Scheidungen in 99 von 100 Fällen gegen polnische Maßnahmen richteten, so lag das nicht in der Person Ca- i londers, sondern in dem i vertragswidrigen vorgehen Polens gegen die Minder heilsschuhbestimmungen s begründet, wie sie für Oberschlesien vom Völkerbund festge legt worden sind. Durch diese ständige Sabotage seiner Entscheidungen sah Calonder immer mehr ein, daß er sich auf verlorenem Posten befand, umso mehr, als der Völker bund die erforderliche Initiative und Festigkeit gegen Polen stets vermissen ließ. Polen hat sich fast in keinem einzigen Falle um die Entscheidungen Calonders gekümmert und oer Völkerbund hat nicht versucht, Polen zur Beachtung der An- ordnungen des Präsidenten der Schiedskommission anzuhal ten. Das hat einen so rechtliebenden Mann wie Calonder verbittern müssen, und er hat deshalb seinen Rücktritt angekündigt. Dieses Rücktrittsgesuch Calonders bedeutet eine schwere An klage gegen Polen und eine stumme Klage gegen den Völ kerbund. MiaderbeittMutz notwendig „Deutschlands Ostgrenze unhaltbar." London, 25. August. Reichsgerichtspräsident a. D. Dr. Simons hielt im Institute of Politics von Williamstown seine 5. Vorlesung, und zwar über „die internationale Bedeutung des Nationa litäten- und Minderheitenproblems". Er stellte u. a. fest, daß die Alliierten im Weltkrieg nach ihrem Programm eine Identität der nationalen und staatlichen Grenzen als Pro grammpunkt anstrebten. In den Friedensverträgen ist die ses Ideal jedoch nicht verwirklicht worden. Umso mehr er gebe sich jetzt die Notwendigkeit eines vertragsmäßigen in ternationalen Minoritätenschutzes. Gerade im Hinblick auf das während des Krieges von den Alliierten ausgestellte Programm über nationale und staatliche Grenzen wies Dr. Simons auf die Anhaltbarkeit der deutschen Ostgrenze hin, deren Berichtigung Deutschland durch Zusammenarbeit und Gerechtigkeit erstrebt. Englische Verstimmung gegen Eens „Die Mandatskommission benutzte unzuverlässige Quellen." London. 24. August. Die Mandatskommission des Völkerbundes hatte be kanntlich in einem Bericht über die Unruhen in Pa lästina u. a. festgestellt, daß die Garnisonen Englands in Palästina in der Stunde der Gefahr zu schwach gewesen eien; ferner wurde England der Vorwurf gemacht, daß es eine Verpflichtungen den Arabern gegenüber versäumt und üe landwirtschaftliche Entwicklung sowie die weitere Er- chließung Palästinas vernachlässigt habe. Aus diese Feststellungen der Mandatskommission hat England jetzt eine Antwort erteilt, die in außerordent lich scharfem Tone gehalten ist und die Vorwürfe gegen die englische Verwaltung Palästina» zurückweist. E» wird erklärt, daß die Mandatskommission unzuverlässige Quellen benutzt, zuverlässige dagegen übergangen ha«, hiergegen erhebt die englische Regierung Einspruch. Im übrigen läßt die Antwort Englands durchblicken, daß England über größere Erfahrungen in kolonialen Angele genheiten verfüge, als die Mandatskommission erkennen lasse. In politischen Kreisen Englands rechnet man damit, daß diese Angelegenheit eine Verschärfung der Spannungen zwischen England und der Mandatskommission herbeiführen wird. Inzwischen wird auch «kannt, daß Slr Arthur Salter, der Verfasser des außerordentlich scharfen Me morandum» gegen Briands Paneuropa-Pläne, von seinem Posten al» Direktor der Wirtschaft»- und Jinanzableilung des Völkerbundes zurücktritt. Man bringt seinen Rück tritt mit feiner Gegnerschaft gegen Briands Memorandum und mit den Differenzen, die sich in der Wirtschaft»- und Finanzabteilung gerade zwilchen dem englischen und fran zösischen Vertretern gezeigt haben, in Verbindung. „Gral Zeppelin" über Ost-Deutschland Berlin, 25. August. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" startete am Sonnabend abend mit 14 Passagieren an Bord unter Führuna von Ka-