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Dresdner Journal : 10.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190602101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-10
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 10.02.1906
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Dresdner Journal Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag« nach« 5 Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe aachgedruckt werden V- 34 WO« Sommbcnd, de» 10. Februar nachmittags Aakstn»i,ung»ge»iitre»: Die Zeile kleiner Schritt der 7 mal gehaltenen guna« seite oder deren Raum 20 Pf. Bei Tabellen und Ziffernsatz 5 Pf Äusschlag für die Zeile Unten» Re- daktion-stnch, Eingesandt) die Textzeile mittler Schrift oder deren Raum SO Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeige» bi« mittag« 12 Uhr für die nach mittags erscheinende Rümmer. vei«»«prets: Beim Bezüge durch die Helchäf1»ae»e innerllas» Pr-den» 2,50 M ceinschl. Zutragung), durch die i» Teulschen Reich« 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf Wird Zurücksendung der für die SchrifUeitung bestimmte», aber von dieser nicht ern» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizufügen. Amtlicher Leit. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den ordentlichen Professor der Universität Halle Wittenberg vr. Ulrich Wilcken vom 1. April dieses Jahres an zum ordentlichen Professor für alte Geschichte in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig zu ernennen. Ee. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß Allerhöchstihr Kämmerer Generalmajor z. D. v Criegern den ihm von Sr. Konigl. Hoheit dem Prinzen Luitpold, des König reichs Bayern Verweser, verliehenen Verdienstorden vom heiligen Michael 2. Klasse mit dem Stern an nehme und trage. DaS Ministerium des Innern hat genehmigt, daß der Landesverein vom Roten Kreuze im Königreich Sachsen in den Tagen des 18., 19., 2V. und 21. September 1906 innerhalb Sachsens zu Gunsten der von ihm verfolgten Zwecke eine Geld lotterie veranstalte. Der Absatz der Lose darf erst vom 20. Mai dieses Jahres ab beginnen und eS werden die Nummern der gezogenen Lose unter Angabe der auf sie entfallenen Gewinne an demjenigen Tage, an dem der öffentliche Verkauf der Ziehungslisten be ginnt, im „Dresdner Journal" und in der „Leipziger Zeitung" veröffentlicht werden. Dresden, am 6. Februar 1906. Ministerium des Innern. Nach Anzeige der Landstallamtes zu Moritzburg wird im Jahre 1906 die Besetzung der Beschälstationen in der nachstehend ersichtlichen Weise erfolgen. Dresden, den 23. Januar 1906. Ministerium des Innern. Besetzung der Beschälstationen im Jahre 180t». * Edlere Halbbluthengste, welche zur Zucht von Militär- bez. Artillerie-Zugpferden geeignet sind Veschälstation Ramen der Beschäler Eintreten aus der Avga», von ation Altlommatzsch Cardinal, Igor, Matador, Anwalt* 1 Februar S Juli Bockelwitz Idealist, Großherzog, Ailrat, ?) Rubico 1 10. - Borna RusticuS, Arabi, N Olas, EhrenfelS* 1 20 - Copitz Gaugras, Curt, Granat* IS - 19 - Crumbach Oleander, Admiral, Anskar* 15. - 10. - Divpoldiswalde Ökonom, Diplomat, Carabinier* 1 19 - Eber-dors Harra-, Ehrenbürger, Freiherr* 1 31 - Frobburg Deichgras, Augustus, Nabob* 15. - 10. . Großenhain Rudi», Wanderer, Fasan* I - 30. Juni Großhennersdorf Albert, Ajax, Germaaicu-, Goldschaum* 15 - 20 Juli Hartmannsdorf Cron je, Freigeist, Flenheim* 1 20. - JahnSdorf Theoderich, General, Cavalier, Ziethen* I 31 - Jcrisau Friedbert, Konsul, ColumbuS* I. 20 - Jmnitz Barbarossa, Gauvoigt, Fürst, Schlick* 1 - 20 - Kamenz Prinz Eugen, Ardo, Talpra* 15 - S. - Keffelsdon AmtSrat, Comct, Eulenspirgel* 1. - 9. - Mönchenfrei Blücher, Manfred, Falk, Derby* I. - 31. - Nenmark Burggraf, Albertus, Allheil* 15 - 10 - Oberlosa Erlkönig, Drall, Schüler* 15. - 20 - Otterwisch Count, Korporal, Diamant * 1 - 20. - Sommerfeld Burgund, CoaSco, Ammon* 1 - 30 Juni -Strehla Wilboi, ?) Normann, Findling* 15. 20. Juli Wildenfels Falkenstein. Glückauf, TanlaluS, Frribeuler* I 20. - WcndischpaulsLars Botha, Fixstern, Zaunkönig* 15. - 30. Juni Wurzen Elliot, Bravo, Despot* I - 30 - Zella Barnum, Ton Carlos, Tannhäuser* 15 - 9 Juli Zetteritz FelS, Radbot, Königstein* 15 10 - Moritzburg Earl, Brodmann, Falkonier, Nelus* Reserve: Condor, Wiprecht, Limo, Wildfang*, Blondel*, Ambos*. Ernennungen, Versetzungen re. im öffent liche« Dienste. Am ««schästSdereiche de» Ministeriums der Austu. 1 Prädizierung Verliehen: dem Diener bei dem AS. Chemnitz Wolf der Amlsname .Gerichtsvollzieher" — 2. Beamten-Eiat a) aus Ansuchen entlassen: der Assessor bei dem AG. Auerbach Handrack, d) Verstorben: der Sekretär bei dem AG Leipzig Thierbach 1. Januar, der Wachtmeister bei dem AG. Elsterberg Pöysche 2b Januar, der Aufseher bei der Besangenanstalt Zwickau Wachtmeister Bräunig 26. Januar e) An- gesiellt: die Reserendare Meltzer bei der Staats anwaltschaft des LG Chemnitz, vr Zenker bei der Staats anwaltschaft des LG. Dresden, vr. Strohal bei der Staats anwaltschaft des LG Leivzig, vr. Härtel bei dem AG Adorf, Siegel bei dem AG Annaberg, Mittag bei dem SG. Bern stadt, Keßner bei dem AG. Brand, Vr. Hering bei dem AG Döhlen, Ebert bei dem AG. Ehrenfriedersdorf, ttr. Schmidt bei dem AG Elsterberg, Wolf bei dem AG Großen ¬ hain, Winter bei dem AG Hohenstein-Ernstthal, Barth bei dem AG. Kamenz, Müller und ttr. Riemer bei dem AG Leipzig, Handwerck bei dem AG. Lichtenstein, vr klink Hardt bei dem AG Markranstädt, Söhnel bei dem AS Lelsnitz, Möckel bei dem AG Pegau, vr. Bach, vr. Klöppel und vr. Piehl bei dem AG Pirna, Wacker bei dem AG. Plauen, Heinicke bei dem AG. Rade berg, ttr. Reichenbach bei dem AG. Riesa, Richter bei dem AG. Schirgiswalde, Möckel bei dem AG. Schwarzenberg, ttr. Heyde bei dem AG Stollberg, ttr. Reinhardt bei dem AL Treuen, Böttcher bei dem AB Werdau, ttr. Görner bei dem AG Zwickau als Assessoren, die probew als Expedienten verw. Mil. Anw. Bracklow bei dem AG. Chemnitz und Pucher bei dem AG. Leipzig sowie die Schreiber Auerswald bei der Staats anwaltschaft des LG Leipzig, Morgenstern bei dem AG. Mügeln, Winkler bei dem AG Zwickau als Expedienten, die Dienergehilsea Pappenberg bei Lem LG. Dresden, Piehler bei dem AL Dresden, Gentzel bei dem AG Zwickau als Diener, die vrobew als Aufseher verw Mil. Kmck und Wissenschaft. König!. Opernhaus. — Am 9. d M.: Fünftes Symphoniekonzert der Generaldirektion der König!, musikalischen Kapelle und der Hof- thcaier «Serie L.) Die Veranstaltung, der Leitung Schuchs unter stehend, führte als solistischc Mitwirkung in dem Violinvirtuosen Friedrich Kreisler eine hierselbst nicht unbekannte, aber doch auch nicht eigentlich bekannte Große vor Irren wir nicht, sind neun Jahre ver strichen, seitdem man ihn hierselbst einmal im Gewerbe- hauSsaale hörte. Es werden also jedenfalls auch nur wenige gewesen sein, die sich gestern seiner erinnerten, und den künstlerischen Kredit, der in dem Begrüßungs- beisall zum Ausdruck kam, dankte er offenbar in erster Linie seinem künstlerischen Renommee. Der junge Künstler geb 2. Februar 1875 in Wien) gewann sich mir Beethovens Violinkonzert und Tartinls TeufelS- trillersonatc die Sympathien des Publikums im Sturm und zwang es durch die geradezu wunderbare Süßigkeit seines Tones gleicherweise wie durch seine blendende Technik förm lich rn Bann Indessen uns erschien sein Spiel doch mehr a!« das eine» Virtuosen Für Beethoven fehlte uns Große des Tones und Männlichkeit der Auffassung Er spielte uns da« herrliche Konzert zu elegant, zu glatt und entwickelte in dem Vortrag des Passagcnwerts eine typisch moderne freie Behandlung de» Tempo, die den Reiz des gleichsam Improvisierten haben mag, un» aber gerade bei Beethoven nicht wohl angebracht zu sein schien Wir hatten immer da» Gefühl, daß Hr Kreisler beispielsweise Tschaikowsky brillant spielen müßte, begrüßen eS aber jedenfalls mit Freude, daß wir ihn, wie verlautet, im Aschermittwochkonzert wieder hören werden, indem sich dann Gelegenheit bieten wird, das hier abgegebene Urteil nachzuprüfen Dem rein orchestralen Teil Ler Vortrags ordnung uns zuwendend, so verzeichnete er Hektor Berlioz Ouvertüre „Römischer Karneval" und eine symphonische Phantasie op. 7 von Volkmar Andreae. Erstere ist hierselbst als ein wirkungssicheres, geist volles und glänzendes Lrchesterstück längst be kannt und geschätzt. Wann immer sie unsere Kapelle unter Schuch spielte, der als Dirigent hier nur sich selber zu geben braucht, schlug sie zündend ein. So also auch diesmal DaS war nun allerdings weniger der Fall mit dem anderen Lrchesterwerk, der Novität. Der Beifall, der dieser „Symphonischen Phantasie" gespendet wurde, war mäßig und galt wohl in der Hauptsache auch mehr der ausgezeichneten Aufführung als dem Werke selber, es sei denn, daß man es als Wohltat empfunden hatte, daß auf allen Wirrwarr von grellen Dissonanzen und instrumentalen Kraftleistungen wenigstens ein minder geräuschvoller und mißklangfreier, ein sogenannter „ver söhnender" Schluß folgte Im übrigen muß man seine Verwunderung aussprechen darüber, daß das Werk anderortS offenbar in Fachkreisen vielfach Zustimmung fand und namentlich auch als starke Talentprobe angesehen wurde Als Talentprobe vom Standpunkt einer Jnstrumentationsstudie im Ettauß- schen Stil mag man e» vielleicht gelten lassen, aber betrachtet man den Kern der Sache, die musikalischen Gedanken, so dünkt uns, schnitt der Komponist recht ungünstig ab Und zu seinem Vorwurf kommend, so meinen wir, nicht au» jedem schäumenden Most wird auch ein edler Wein. Wir sind wenigstens immer mißtrauisch, wenn ein 27 jähriger gleich mit den „letzten Dingen" ansängt Volkmar Andreae ließ sich von einer hnperromantischen Dichtung „Schwermut— Entrückung—Vision" seine» Land»mann» Walter Schädelin — Andreae ist Berner von Geburt und gegenwärtig Dirigent der Züricher „Tonhalle"-Konzerte — aufs Eis locken. Die dithyrambische, bilderreiche Sprache, die Anw Flach. Haase und Höser als Aufseher im Gericht-- gesäogniffe zu Plauen. ck) Befördert: die Aktuare bei dem AG. Dresden Hahn, bei dem AG Pirna Groß (dieser unter gleichzeitiger Versetzung an daS Sportelfiskalat) zu Sekrelären, die Expedienten bei dem AG Auerbach Wiede mann, bei dem AG Dresden Hahner, bei dem AG Walden bürg Küchler zu Aktuaren e) Versetzt: die Assessoren bei dem LG Chemnitz vr. Oertel zum AG Hohenstein-Ernst thal, bei dem LG. Dresden: Hasften-Ceratzky zur Staats anwaltschaft dieses Landgericht-, jovann weiter zum AG. Scheibenberg, Höser zum AG. Dresden, Keller zum AG Großenhain, bei dem LG. Leipzig: Rübner zum AG Leipzig, vr. Schulze zum LG Dresden, bei dem LG Zwickau vr Barth zum AG. Zwickau, bei dem AG Adorf Meusel zum AG. Dresden, bei dem AG Auerbach Troitzsch zum AG. Chemnitz, bet dem AG Döhlen vr Förster zum AG Dresden, bei dem AG Dresden vr Förster zum LG. Dresden, bei dem AG Elsterberg Enderlein zum AB Oederan, bei dem AG Freiberg vr. Schulze zum AG. Auerbach, bei dem AG. Leipzig Prölß zum LG Leipzig, bei dem AG Oederan: Feldweg zum AG Wurzen, vr Gräser zum LG Leipzig, bei dem AG Olbernhau Schreiber zum AG Markneukirchen, bei dem AG Stollberg ve. Paufler zum LG Chemnitz, bei dem AB Treuen vr. Müller zum LG Dresden, bei dem AG Zwickau krähe zum LG Zwickau, die Aktuare bei dem LB Dre-den Nissen zum AG. Pirna, bei der Staatsanwalt schaft des LG Leipzig Böttrich zum AG Leipzig, bei dem AG Königstein Geißler zum Sponelfiskalate mit dem AmtS- namen .Burcaua-sistent", die Expedienten bei dem AB Dresden: JahnSmüller zum AB Königstein, Langeseld zum AG Plauen, bei dem AG E benstock Hahner zum AG. Dresden, bei dem AG Frohburg Leibiger zum AG Eiben stock, bei Lem AG Klingenthal Kleindienst zum AG Penig, bei dem AG Leipzig Wagner zur Staatsanwaltschaft des LB. Leipzig, bei dem AB Lstritz Blechschmidt zum AB Plauen — 3. Rechtsanwälte und Notare. Abgang. Geh Justizrat «Schütz in Dresden hat seine Zulassung zur Rechtsauwaltschasl ausgegeben. Zuwach«. Zugelaffen: vr Weißflog zur Rechtsauwaltschasl bei dem AG- Bautzen und dem LG Bautzen mit dem Wohnsitz in Bautzen, Schurig und Wolf zur Rechtsanwaltschaft bei dem AG Dresden und dem LG Dresden mit dem Wohnsitz in Dre-den, vr Springer und ttr Wendt zur Rechtsanwaltschaft bei dem AG Leipzig und dem LG Leipzig mit dem Wohnsitz in Leipzig, Handrack zur Rechtsanwaltschast bei dem AB Grimma und dem LG. Leipzig mit dem Wohnsitz in Grimma Veränderung Rechts anwalt Scharf in Dresden ist nach Ausgabe seiner Zulassung bei dem OLG. nunmehr zugelassea bei dem AB Dresden und dem LG Dre-den mit dem Wohnsitz in Dresden. — 4. Zweite juristische Staatsprüfung: 12 bestanden in der Zeit vom 2. bi- 27. Januar Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» de» »ul- 1u» u. Sffeutl. Unterricht». Zu besetzen: die 2 stän dige Lehrerstrlle in Loßnitz-Lößnitz. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1200 M. Grundgehalt und freie Wohnung mit Bartengenuß Gesuche mit den nötigen Beilagen, auch Militär ausweis, bis 28 Februar an BezirkSschulinspektor Schulrat vr. Winkler, Freiberg (Bebördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) llichtnmllichcr Teil. Tagesgeschichte. Dresden, 10 Februar. Se. Majestät der König jagte heute mit einigen mit Einladungen beehrten Herren auf Ullersdorfer Revier auf Hochwild Dresden, 10. Februar. Ihre König! Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend dem Symphoniekonzert im Königl. Opernhause bei Deutsches Reich. Berlin Gestern morgen untcrnahmcn Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin den gewohnten Spazier gang im Tiergarten Ter Kaiser hatte dann eine Unter redung mit dem Reichskanzler in dessen Palais und empfing im Kyl Schloß den neuernanntenlzroßbritannischen Marineattachc Kapitän z. S Dumas. Se Majestät der Kaiser begab Sich abends un Automobil nach Potsdam, um anläßlich des Jahrestages Seines Eintritts in das teil» philosophische, teils visionäre Phraseologie berauschte ihn, das Kern- und Wesenlose des Inhalts erkannte er nicht. Ein Flug ins Leere, den er unternahm und aus dem auch seine Musik nur „leer" zurückkommen konnte und kam, leer trotz aller stark auftragenden Stimmungs malerei, aus der einem immer auch noch die wohl bekannte Physiognomie des Meisters von Bayreuth an blickt Möchte der junge Komponist einmal auf das „Riesenorchester" mit „Ehottenor und Solotenor" — in der letzteren Pattie konnte wenigstens Hr Jäger . stimmlich vorübergehend wohltuend wirken —, kurz auf alle äußeren Mittel verzichten und überhaupt an kleineren Ausgaben seine Kräfte erproben lernen, vielleicht findet er sich und sein Talent. Ter Weg, den er in seiner symphonischen Phantasie wandelt, führt jedenfalls direkt ins musikalische Nicht» O. S Königl. Schauspielhaus. Am 9 d M.: „Gold fische". Lustspiel in vier Akten von Franz v Schön- than und G. Kadelburg Tie Folge von Gastspielen, mit denen um das Rollen fach der Frau Gasny geworben wird, bringt im Spiel plan auch eine ganze Folge von Lustspielen und Schwänken in den Vordergrund, die allesamt gangbare und beliebte Bühnenware sind. Während jede» einzelne dieser Stücke noch willkommen und wirksam rst, wenn es gelegentlich erscheint, kommt die Aneinanderdrängung ihrer Schätzung nicht eben zu gute Tie herkömmlichen Figuren, Mittel und Effekte, mit denen unsere Theaterprakttker von Ge neration zu Generation arbeiten, werden gar zu durch sichtig und die Späße, die einer sreundnachbariich beim andern oder auch, zurückgreifend, bei sich selbst borgt, tun zwar unweigerlich ihre Schuldigkeit, hinterlassen jedoch den Eindruck, daß sie verteufelt wohlfeil sind Der alte französische Spruch von toujours peränr gilt noch immer und hier handelt sichS nicht einmal um Rebhühner, sondern um landesübliche Backhändl, an denen die Kruste das beste ist, 1. Garderegiment zu Fuß an einem Diner im Reqimentü- hause teilzunehmtn. Se Majestät traf um 6 Uhr 35 Mm in Potsdam cin. — Der Schwedische Gesandte Graf Taube stellte gestern im Reichstage dem Staatssekretär de» Innern Grafen v. Posadowsky-Wedner die zum Abschluß eine« Handelsvertrags mit Schweden hier eingctroffenen Bevollmächtigten vor. — Aus Belgrader Kreisen wird abermals verbreitet, daß die Abberufung des deutschen Gesandten Frhrn v. Heyking, in irgendeinem Zusammenhänge mit dem serbisch-österreichischen Zollkonstikt stehe Bekanntlich hat bereits die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" daraus hingcwiesen, daß Fthr. v Heyking seit längerer Zeit mit Urlaub von Belgrad abwesend sei. Der Gesandte hat seinen Urlaub begonnen, wochenlang vor Ausbruch des serbisch-österreichischen Zollkonflikts, der, wie erinnerlich, selbst den beiden beteiligten Regierungen ziemlich über raschend gekommen ist. Es ist also unerfindlich, schreibt die „Neue politische Korrespondenz", wie man in Bel grader Kreisen immer noch die Fiktion aufrecht erhalten will, daß der Wechsel aus dem deutschen Gesandtenposten in Belgrad mit dem Zollstrcit in Verbindung gebracht werden könne Frhr v Heyking wird übrigens demnächst noch einmal nach Belgrad zurückgekehren, aber nicht um in den Zoll streit einzugreifen, um den er sich nie ge kümmert Hal, sondern um der serbischen Regierung sein AbberusungSschreiben zu übereichen — Die Kommission zur Prüfung der südwest afrikanischen Gesellschaften wird heute, den 10 d M , ihre konstituierende Sitzung abhalten. Vorsitzender ist der Erbprinz zu Hohenlohe-Langenburg Als Mitglieder gehören der Kommission an: Herzog Johann Albrecht »u Mecklenburg, Prof vr Anton-Jena, Gouverneur« T v Bennigsen Berlin, Ehnstian v. Dornhaupt-Berlin. Kreisassefsor Gerstenhauer-Meiningen, Erster Vizepräsident des Hauses der Abgeordneten Justizrat vr. Porsck, OberlandeSgerichtsrat Vr Rupp - Stuttgart, Prof. Frhr v. Stengel-München Weitere Mitglieder der Kommission sind die Mitglieder des Reichstags: Prinz v. Arenberg, Graf v Arnim, v. Böhlcndorff-Kölpin, Erzberger, Müller- Sagan, Kalkhof, Lattmann, Ledebour, vr. Paasche, Frhr v. Richthofcn-Tamsdorf, v Savigny, Schrader, vr. Sem ler, vr. Südckum Zur Wahrnehmung ihrer Rechte und Interessen sind außerdem Vertreter der einzelnen in Be tracht kommenden Gesellschaften zu der Kommission zu- gelassen, die auch gegebenenfalls als Sachverständige ge hört werden können. — Die „Germania" bezeichnet eü als unrichtig, daß die Zentrumsfraktion am Montag beschlossen habe, den Toleranzantrag fallen zu lassen und dafür die Resolution Stöcker anzunehmen, und verweist auf die Erklärung des Grafen Hompesch, daß die Zentrums fraktion für diesen Mittwoch auf die zweite Lesung des Tolcranzantrags verzichte unter Wahrung der Priorität dieses Anttag» bei Feststellung der Tagesordnung der folgenden Schwerinstage Diese Eikläning beruhe auf einem Beschlusse der Fraktion. Ta die zweite Beratung des Tolcranzantrags eine Reihe von SchwerinStaczen in Anspruch nehmen würde, würden alle anderen Jmtiativ- anträge auf unabsehbare Zeit hinaus von einer Ver Handlung im Reichstage abgeschnittcn werden, was aus verschiedenen Seiten des Haufes eine Mißstimmung her vorgerufen hätte, die auch dem Toleranzanttage kaum einträglich gewesen wäre. An eine Zurückziehung des Antrags, nne sie in der parlamentarischen Korrespondenz angekündigt wurde, könne das Zentrum nicht denken Ebensowenig könne es sich aus die Resolution Stöcker ein lassen. Diese enthalte zwar indirekt das Zugeständnis, daß in einzelnen Bundesstaaten noch unhaltbare Be schränkungen des religiösen Bekenntnisses, diese aber nur zuungunsten der katholischen Kirche, bestehen, die beseitigt werden muffen; und in diesem Sinne bedeutet sie immerhin ein gewisses Entgegenkommen gegenüber den tatsächlichen Beschwerden und gerechten Forderungen des Zentrums; aber die Brücke, Vie damit dem Zentrum geschlagen werden sollte, sei zu schwach, als daß es sie betreten und damit den festen Boden de« Antrags ver lassen könnte Schöathan-Kav^öur.^ „Goldfische" koi.iUcn geftclN abend keine anderen Betrachtungen anrcgen, da wir eben „Krieg im Frieden" hinter uns hatten Als Emmn Winter gastierte Frl. Ida Frey vom Stadtthcater in Reichenberg und spielte Len unglaublichen „Goldfisch", der «inen simpeln und naiv ungeschickten Maler einem glänzenden Reiterleutnant vorzieht, durchaus munter und stellenwci» recht hübsch Der Abstand ihrer Darstellung-- weise von der einer Basts und Diacono blieb dennoch ein viel zu großer. Nirgends trat ein Element zutage, ein persönliches Etwas, an das sich Hoffnungen anknüpfen ließen An einer kleinen Hof bühne, die bis aus einen gewifsen Punkt auch Schau spielschule wäre, möchte Frl. Frey an ihrem Platze sein und sich vielleicht überraschend entfalten Für da« Zu sammenspiel unseres Hoftheaters reichen ihre Kräfte nicht aus. Die übrige Darstellung ist bekannt Ganz vorzüglich war Hr. Wierth (Erich v. Felsen), der an Frau Bast» (Josephine v Pöchlaar) eme entsprechende Partnerin hatte Aber auch Fr! Diacono (Mathilde v Koßwitz) und die Herren Müller (Wolf v. Pöchlaar-Benzberg), Gebühr (HanS Roland), Bauer (Stettendorff), P Neu mann (Martin Winter) und Winds (Oberst v. Felsen) belebten da« Lustspiel, samt sentimental pathetischen Zu taten, auf da« erfreulichste A. St Der polnische Adel im Königreich Lachsen. Mit Rücksicht auf da- Bdel-gesetz vom 1». September 1902. Von Regierung«, at Pros. Vr. Heydenreich, Kommissar für Adel-angelegenhritrn im Königl. Ministerium de- Iaaern. (Schluß.) Unter den archäologischen Schatzkammern zur Geschichte des polnischen Adels ragt für die nach Sachsen ein-
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