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Dresdner Journal : 07.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190602078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-07
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 07.02.1906
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vei«ss»reis. Beim Bezüge durch die Heschäsltkeu, InnerSaf» Ztresden, 2,50 M (ein chl Zurragimg>, durch die üu Teulicheu Reiche S M. (ausschließlich Besullgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksendung der für die Schristleitung beftimuitru, aber von dieser nicht em« aesorderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld bei,»fügen. Dresdner Journal Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag- nachm ü Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. rlnkündiiungSgehüdren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gungs-Seite oder deren Raum LV Pf. Bei Tabellen und Ziffernsatz 5 Pf Ausichlag für die Zeile. Untern, Re doktionSstrich,Eingesandt) sie Tcxtzeiie mittler Schrift oder deren Raum Sv Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi- mittags 12 Uhr für die nach mittag-erscheinende N ummer V- :tl Mittwoch, dm 7. Februar nachmittags. 180«. Amtlicher Teil. Se Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Kirchschullehrer Kantor Christian Moritz Martin in Kirchberg das Albrecht-kreuz zu ver leihen. (Btbördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile. Nichtamtlicher Teil. Tagesgeschichte. Dresden, 7. Februar. Se Majestätlder König empfing heute mittag die DepartementSchefS der .König!. Hofstaaten zum Vortrage. Heute abend findet im König!. Residenzschlosse ein zweiter großer Hof ball statt, zu dem die Ein ladungen auf H9 Uhr lauten. — Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing gestern nachmittag Ihre Durchlaucht die Frau Prinzessin Louise zu Waldeck und Pyrmont geb Prinzessin zu Hohenlohe-Oehringen. Dresden, 7. Februar. Ihre Königl. Hoheit die .Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend der Aufführung deS Trauerspiels „Der Graf von Charolais" im Königlichen Schauspielhause bei. Deutsches Reich. Berlin. Se. Majestät der Kaiser begab Sich gestern abend um 8 Uhr zu einem Souper bei dem Reichskanzler und der Fürstin v. Bülow, anläßlich des Geburtstags der Fürstin. — Die „Nordd. Allg Ztg" teilt mit: Dem Ver nehmen nach erhält den durch die Ernennung des Hrn. v Tschirschky und Bögendorff zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes frei gewordenen Posten des Königl. Gesandten in Hamburg der bisherige Kaiser!. Ge sandte in Belgrad, Wirkl. Geh Rat vr Frhr. v. Hey- king Sein Rachfolger in Belgrad wird der derzeitige Kaiser!. Gesandte in Athen, Prinz Max von Ratibor und Corvey, der seinerseits durch den bisherigen Kaiser!. Gesandten in Tokio, Grafen v Arco-Valley, ersetzt wird. Gras Arco-Valley ist übrigens, wie wir hören, in Anerkennung seiner guten in Japan geleisteten Dienste, durch Verleihung des Roten Avlerordens 2. Klaffe mit Eichenlaub und der Königl Krone ausgezeichnet worden. Für den durch den Etat 1906 im Wege der Um wandlung neu zu errichtenden Posten eines Kaiser!. Bot schafters in Tokio ist der derzeitige Kaiser!. Ge sandte in Peking, Kammerherr vr. Frhr. Mumm v Schwarzenstein, in Aussicht genommen und als deffcn Nachfolger in Peking der Kaiser! Gesandte in Teheran, Gras v. Rex, bestimmt. Den Gesandtenposten in Teheran wird der derzeitige Kaiser!. Generalkonsul in Konstantinopel, Geh. LegationSrat Stemrich, erhalten. Frhr. v Mumm, der für den Botschafterposten in Tokio in Aussicht genommen ist, wurde am 19. März 1859 in Frankfurt a. M. geboren. Nachdem er dort da- Gymnasium besucht hatte, bezog er Ostern 1879 die Universität Göttingen und später die Hochschulen in Leipzig, Heidelberg und Berlin. 1882 bestand er die erste juristische Prüfung und war 1883 bei verschiedenen Gerichtsbehörden al- Referendar tätig 1885 trat er in dix diplomatische Laufbahn über, arbeitete im Auswärtigen Amte und wurde 1886 als Attache bei den Botschaftern in London und Paris beschäftigt 1888 wurde er nach »sehr gut" bestandener diplomatischer Prüfung zum Legation-sekretär ernannt, der Gesandtschaft in Wafhington überwiesen, wo er im September desselben Jahres die etat-mäßige Stelle al- solcher erhielt. Naivem '-r sodann 189« in Bndavekt und 1893 bei der Klink und Wissenschaft. Zur Otto Fischer-Ausstellung im Kunstsalon Arnold. H. Eines der reifsten und schönsten Pastelle, die Fischer jetzt ausstellt, ist die Wanderdüne auf List (Nr. 21 des Verzeichnisses). In dem Bilde ist verhältnismäßig viel selbständige Farbe, und diese einzelnen farbigen Partien gewähren, auch für sich betrachtet, nicht geringen Reiz. Da ist das perlmutterschimmernde Braun-Grau der ersten Tcrrainschicht am vorderen Bildrande, das goldige Braun der großen Fläche, die sich vom Vorder- zum Hintergründe zieht, der Streifen Hellen leuchtenden GrünS im Hintergründe selbst, das stellenweis intensive Blau deS Himmels rc. Wir werden aber da« Bild um so höher einschätzen muffen, wenn erst wir fühlen: wie diese farbigen Einzel schönheiten doch ganz und gar zurücktreten, wre wir kaum Zeit und Interesse finden, unS ihrer Betrachtung zu widmen; denn gänzlich überwiegt und vollständig fesselt den künstlerisch Sehenden der Gesamteindruck, zu dem alle einzelnen Werte hier sich zusammenschließen Jeder dieser großen farbigen Flecken wirft zu unserem Auge gerade die Summe von Licht, die notwendig ist, um un« den wahrsten Eindruck des einheitlichen den Raum durch flutenden Element« zu erwecken Freilich erschließt sich uns da« Werk nur, wenn un» unsere Technik de« Bilderbetrachten« nutzt im Stiche läßt Weil seine Schönheit durchaus in der Lichtrinheit, nicht aber in der einzelnen Farbe und auch nicht in der direkten harmonischen Annäherung der einzelnen Farben- partien liegt, daher ist « auch ganz unmöglich, zu einem Verständnis und einem Genuß de« Werke« durch rin preußischen Gesandtschaft in Rom tätig gewesen war, wurde er 1894 als Hilfsarbeiter iu der politischen Abteilung des Aus wärtige» Amte- einberusen und in demselben Jahre zum Wirklichen LegationSrat und Vortragenden Ra« ernannt. Seit 1897 Geheimer LegationSrat, ging er im Oktober 1898 als deutscher Ministerresident nach Luxemburg 1899 war Hr. v. Mumm während der Beurlaubung deS Botschafters v Hol- leben Gesandter in außerordentlicher Mission in Washington uud vertritt seit Juli 19VV das Reich ais außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister iu China. Bei der 25 jährigen Jubelfeier deS Frankfurter Friedens am 10. Mai 189S wurde Hr. v. Mumm zum Königl. preußischen Kammerherrn ernannt, und am 27. Januar 1901 erhielt er den Freiherr»titel Seit 1904 besitzt Frhr v Mumm ben Stern zum Roten Adlerorden zweiter Klasse mit Eichenlaub. Kiel. Prinz und Prinzessin Heinrich sind gestern abend hier wieder eingetroffen. Hamburg. Die gestern abgehaltenen 16 sozialdemo kratischen Protestversammlungen gegen die Wahl rechtsänderung, die von insgesamt 15000 bis 16000 Personen besucht waren, sind ruhig verlaufen Karlsruhe. Bei der Finanzdebatte in der Zweiten badischen Kammer führte der sozialdemokratische Abgeordnete und zweite Vizepräsident Geck bezüglich der Präsidentschaftsfrage aus, die Sozialdemokratie werde sich in taktvoller Weise mit den Bestimmungen der Ge schäftSordnung abzufinden wissen, und auch er würde gar nichts Besonderes darin finden, wenn in Baden einmal der Großherzog sich mit einem Sozialdemokraten unter halten würde. Er werde im Präsidium seine Pflicht er füllen und seine Arbeit tun. München. Zu Ehren des Jnfanten Don Carlos von Spanien sand gestern nachmittag bei dem Prinz- Regenten große Galatafel statt, an der sämtliche Prinzen, Prinzessinnen und die obersten Hoschargen teil nahmen. Der Prinz-Regeyt, der spanische Uniform trug, brachte einen Toast auf den König von Spanien, den Jnfanten und die spanische Armee aus. Don Carlo« erwiderte mit einem Toast auf den Prinz-Regenten und die bayrische Armee. Am Abend besuchte der Prinz- Regent mit seinem Gaste einen im Deutschen Theater zum Besten der Armen veranstalteten Ball. öfterreich - Ungar«. Wien Wie die „Neue Freie Presse" meldet, haben die deutsch-böhmischen Abgeordneten mit Aus nahme der Schönerianer heute einen Beschluß gefaßt, der als Kernpunkt der Wah Ire form die Frage be zeichnet, ob da« relative Verhältnis der Deutschen zu den slawischen Abgeordneten und zur Gesamtzahl der Partei mitglieder zuungunsten der Deutschen verschoben und das Resultat der Wahlreform eine slawische Majorität sein wird. Eine derartig gestaltete Vorlage müßten die deutschen Reichstagsabgeordneten aus Böhmen als einen geradezu feindseligen Akt der Regierung gegen das Deutschtum erklären, der sie zu entschiedener Gegenwehr zwingen würde. Dieser Beschluß, für den sich die deutsch böhmischen Abgeordneten solidarisch erklärten, wurde dem Ministerpräsidenten zur Kenntnis gebracht. — Die Nachrichten oppositioneller Blätter, daß das Kabinett Fejsrvüry sich infolge des Scheiterns der Verhandlungen mit der Koalition mit Rücktrittsgedanken trage, entbehren, wie die „Polit. Korr." aus Budapest erfährt, jeder tatsächlichen Grundlage. Ein solcher Plan ist innerhalb des Kabinetts in keinem Augenblick auf getaucht, er hätte derzeit auch weder einen Zweck, noch eine logische Begründung In allen Wiener Blättern wird das Scheitern der Verhandlungen mit der ungarischen Koalition zum Gegenstand der Besprechung gemacht. Die „Neue Freie Presse" führt aus, daß eS jetzt erst, da die Bot schäft der Krone und die Antwort der Koalition vor liegen, klar werde, daß die Verhandlungen scheitern mußten. Die Krone hätte mit Absicht sich selbst täuschen müssen, um in dieser Antwort ein Eingehen auf ihre Wünsche zu erblicken Was von ihr verlangt wurde, war nicht bloß das Ausgrben des Rechtsstandpunkts, den die Koalition mit Rücksicht auf die schwierige Lage des Landes respektieren und mit dem sie „praktisch rechnen" wollte, sondern die jetzt schon zu übernehmende Verpflichtung, unter verstärktem Druck die Forderungen zu bewilligen. ablupendes Sehen, bas nach und nach vie einzelnen Partien inS Sehfeld rückt, zu kommen Von der richtigen Entfernung aus muß das Bild und die Summe der Lichtleistung der gesamten einzelnen Partien erfaßt werden Aus einem einheitlichen Sehakte heraus ist diese« Kunst werk geboren; es ist ganz reine Augenkunst, es enthält selbst nichts Abgetastetes, es ist nicht, wie die Mehrzahl aller Malwerke, aus verschiedenen Augen eindrücken mit verschiedenen Bewegungsvorgängen und Einstellungen dieses empfangenden Organs zusammen gesetzt und zusammengeleimt Es ist nur so viel gegeben, wie sich der Netzhaut von einem bestimmten Standpunkte aus, bei einer bestimmten Einstellung des Auges auf einen Blick von dem Erscheinungkomplexc darbot. Der Standpunkt natürlich war kein zufäller, seine Wahl wurde durch die subjektive Neigung des Künstlers bestimmt und durch das objektive künstlerische Bemühen, die Natur von der für die Lösung des spezifisch bild-künstlerischen Problems günstigsten Seite zu packen. WaS dann von diesem Standpunkte aus sich dem Auge, in einem Augenblicke gesteigerter Empfänglichkeit, als alle anderen Stimmen des Lebens schwiegen, darbot, da» saugte der Künstler mit der ganzen Kraft seiner Natur in sich ein. Man hat oft gesagt: Das impressionistische Sehen gleicht dem de« Kinde« oder de« Blindgeborenen nach der Operation Physiologisch ist das richtig und auch recht, denn nur auf diese ursprüngliche Art können wir über die zusammen- kleisternde Detailbetrachtung hinweg, zu einheitlichen Seh- erlebniffen kommen Aber psychologisch liegt die Sache natürlich unendlich anders! Das Lustgefühl d«S künst lerischen Eroberer«: durch das Verharren in einer, dem merkantilen AlltagSbetrieb des Lebens und der Kunst entgegengesetzten «inen künstlerischen Anschauungsweise zu einer Einheit, zur letzten reinsten Schönheit der Sicht- barkeitSwelt vorzudringen; das Bewußtsein, daß diese Schönheit, diese Lichtfülle, die Auge und Seele wie welche die Krone grundsätzlich ablehnen zu müssen glaubt. WaS die Koalition in bezug auf die Handelsverträge fordert, würde un« mit ähnlichen Verwickelungen be drohen, wie sie jetzt infolge der serbisch-bulgarischen Zoll union diese Staaten heimsuchen Dazu kommt aber überdies eine der heikelsten Verfaffungsfragen, die von der Koalition damit aufgeworfen wird, daß sie das Recht der Krone, den Reichstag zu vertagen, zu beschränken wünscht. Trotzdem erscheine eS nicht als unvermeidlich, daß damit die Bemühungen um Beilegung de» Konflikt« eingestellt werden müssen. — Das „Fremdenblatt" sagt, man könne nur staunen, daß die Koalition mit ähnlichen Anträgen überhaupt vor dem Throne erscheinen konnte. Der Monarch hatte die Hand zum Frieden ge reicht. Die Koalition hatte nicht den Mut, auf den Vorschlag einzugehen. Sie ist eS, die da» Friedens angebot zurückgewiesen hat. Sie ist mit Forderungen hervorgetreten, die alle bisherigen Präpositionen an Schärfe überboten haben. Sie trägt die Verantwortung für alles das, was kommen kann, wenn sie sich nicht noch rechtzeitig der Pflicht erinnert, umzukchrcn und die verhängnisvolle Bahn zu verlaffen, auf der sie, von den Extremen gepeitscht, in stet» schwierigere Wirrnisse stürzt. Frankreich. Paris Der Ministerrat beschäftigte sich gestern mit den Vorgängen bei den Inventaraufnahmen in den Kirchen und beschloß, daß die Aufnahmen ohne Unterbrechung in Paris und der Provinz fortgesetzt werden sollen. — Ter Untersuchungsrichter hat gegen die Pfarrer verschiedener hiesiger Kirchen Anklage wegen Verletzung des Gesetzes über die Trennung der Kirche vom Staat und wegen Aufruhr« erhoben St. C laud (Jura). Gegen Mittag wurde hier von einer Menge von Gegenmanifestanten, die etwa 2000 Personen zählte, unter dem Gesang der Charmagnole die Fenster scheiben des Bischofspalastes und der Kathedrale ringeworsen Sodann wurde eine Seitenpforte der Kathedrale erbrochen und das Kircheninventar auf die Straße geworfen und mit Petroleum begossen Als man dasselbe anstccken wollte, wurde dies von herbcieilender Gendarmerie verhindert Eine Statue der Jungfrau wurde aus dem Kasino sortgeschleppt und in den Fluß geworfen Montpellier. Tie Eingänge der Kathrcoale waren gestern, als das Inventar ausgenommen werden soll e, fest verschlossen. Um 10 Uhr wurde eine Auf forderung erlassen, zu öffnen, doch die Türen blieben geschloffen Geniesoldaten brauchten ein« Stunde, um sie einzuschlagen, da sie von innen fest verbarrikadiert waren. Der Staatsgüterinspektor nahm dann trotz des Einspruchs des Bischoss das Inventar auf. Draußen schrie die Menge und sang Kirchenlieder, dann begaben sich die Demonstranten nach der Präfektur. Zehn Per sonen wurden verhaftet. — Um 5 Uhr abend» hielt die erregte Stimmung in der Umgegend der Kathedrale und der Bürgermeisterei noch immer an Mehrere Per sonen wurden mit Füßen getreten und mißhandelt. Zwölf Verhaftungen wurden vorgenommen Die Feuer wehr wurde requiriert, um in den benachbarten Straßen, wo Steigung und Schutthaufen die Kavallerie am Ein greifen verhinderten, die Manifestanten zu zerstreuen. Cherbourg Bei der Aufnahme des Inventars in der Gelüddekirche kam es zu lebhaften Zwischen fällen, in deren Verlause sieben Personen verhaftet wurden; unter ihnen befinden sich auch zwei höhere technische Marinebeamte Schweiz. Brüssel Gestern wurde hier ein Ruffe namens Kowalewsky verhaftet. In seiner Wohnung wurden wichtige Papiere beschlagnahmt. Kowalewsky wird be schuldigt, in Genf eine Niederlage von Waffen und Munition unterhalten zu haben. Belgien. Bern. Ter Bundesrat hat beschlossen, angesichts der stetigen Verkehrszunahme und der zahlreichen Zug- kreuzungen auk der Kotthardeisenbabn von der Ver ein wunvervarev Bao trasugt und erquickt, den Raum durchdringt, in dem wir lebend uns be wegen; die, durch voraufgegangene künstlerische Schulung erworbene Fähigkeit, das Gerüst dieses Raumes im Augen blicke des Lichtgenusses auch wirklich durchzufühlen; alles in allem: das lustvolle Erleben einer ganz geklärten, ganz einheitlichen, ganz künstlerischen Schönheit, zugleich als das Erleben einer Naturwahrheit empfinden zu dürfen, das ist », was den Impressionismus al» Ereignis vor der Natur zu einer großen Sache macht, die nur rohe, der Kunst fernstehende Schreier gegenüber einer phantastischen Naturseelenricherci für eine Angelegenheit zweiten Grades erklären können * * Die Konsequenz der Anschauungsweise, aus der es geboren ist, zeigt sich bei dem besprochenen Bilde natür lich auch in der Auffassung der Form. Zeichnung frei lich! — Der Zeichenlehrer wird vor der Wanderdüne wehmütig den Kopf hängen lassen, so sehr ist hier die uns geläufige zeichnerische Form- und Raumbchandlung überwunden Wir sehen nur Farbenflecke und selbst im Vordergründe keine einzige klar gefaßte Detailform Raum freilich, raumcharakterisierende und räumlich bestimmte Form breitet sich in dem ganzen Bilde hinter dem Schleier der lichlerfüllten Atmosphäre Aber die Mittel, mit denen der Künstler diese Wirkung erreicht, sind voll kommen vesteckt in der Farbenfleckentechnik und ganz unmöglich herauszulösen und aufzuweisen Vollständig im Stiche läßt uns daher auch hier wieder die Detail betrachtung, — wa» soll man z B. mit der großen Düne anfangen, die sich vom linken Bildrande rn die Mitte de» Bilde« schiebt Diese ganze Partie, für sich betrachtet, ist nicht« weiter al» ein sinnloser großer gelber Fleck Er wird aber zum Terrain, das sich in besonderer Formung im Raume dehnt und den Raum in besonderer Weise bilden hilft, sobald wir da» Bild als Einheit mit waltung auf Grund de» Eisenbahngesetze« die schleunigste Vorlage von Bauplänen und Kostenberechnungen für die Legung eines zweiten Gleises aus der Strecke Giu- biasco—Chiaffo zu verlangen, ebenso auch für die Ein legung eine« Ausweiche rleiseS zwischen Luzern und Meggen, über die Ausführung der Doppelspur auf den Teilstrecken Luzern—Immenser und Brunnen-Flüelen wird erst später Beschluß gefaßt werden, da hier die Legung einer Doppelspur außerordentlichen Schwierig keiten begegnet Dänemark. Kopenhagen. Die Beisetzung de« König- Christian findet auf Anordnung des Königs am Sonn tag den 18. d. M statt. — In der gestrigen Sitzung deS Folkething» brachte Ministerpräsident Christensen außerhalb der Tagesordnung einen Gesetzentwurf ein, betreffend die Zivilliste für König Frederik VIII, die Apanage für Kronprinz Christian und das Navclgeld und die Witwenrente für die Kronprinzessin Alexandrine. Es wird vorgescd lagen, die Apanage für den Kronprinzen auf 120000 Kronen jährlich und das Nadelgeld für die Kronprinzessin auf 11200 Kronen jährlich festzusetzen; im Falle de« Todes des Kronprinzen erhält die Witwe außer einer standes gemäßen Wohnung eine jährliche Witwenrente von 60000 Kronen Die Zivilliste de» Königs soll unverändert auf 1 Mill. Kronen festgesetzt bleiben Auf die Zivil liste soll das Schloß Christian IX. übertragen werden sowie das Schloß Charlottenlund. Rußland. St. Petersburg. Aus dem nördlichen Kaukasus wird die Fortdauer der Agrarunruhen gemeldet, denen gegenüber die Behörden machtlos sind. Die Gefängnisse in Kutais sind überfüllt, so daß die Arrestanten nach Batum, Kars und Tiflis transportiert werden. Odessa In einem in einer Vorstadt gelegenen Hause erfolgte gestern nacht eine Explosion mehrerer Bomben, wodurch ein Stockwerk deS Hause« zerstört, zwei Kinder getötet und acht Personen schwer verletzt wurden Der Besitzer der Bomben, der gleichfalls schwer verwundet wurde, erklärte, er habe die Bomben bereit gehalten, um ein Attentat auf die Polizei zu verüben. Libau. In Wainodcn sind zwölf Personen vom Kriegsgericht zürn Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde an zehn Personen vollstreckt, den beiden anderen war e« gelungen zu entkommen Marokko. Algeciras (Agence Havas) Die ernsten Unter redungen zwischen den Delegierten dauern fort; in der Villa Daja die der englische Bevollmächtigte Nicolson bewohnt, finden sich zahlreiche Besucher ein, und in den Korridoren des Hotels Reina Christina ist es niemals lebhafter zugegangen als gegenwärtig. Man bemerkte, daß das Spezialschiff, das den Dienst zwischen Algccira« und Gibraltar zur Beförderung von Depeschen der deutschen Delegierten versieht, gestern zahlreiche Hin- und Herfahrten machte Unterredungen mit Delegierten zeigen, daß man sich vor übertriebenem Optimismus hüten muß Die Frage der Polizei ist offenbar bisher nur leicht ge streift worden, und „völlige Diskretion" ist eine von allen befolgte Parole, indes die Delegierten mit Eifer, aber unter mystischem Schweigen eine Lösung dieser schwierigen Frage vorbereiten Das Ncdaklionskomitee setzt die Aus arbeitung des Projekts zur Erzielung besserer Erträgnisse aus den marokkanischen Steuern und zur Schaffung neuer Einnahmequellen fort Es wird sich heute mit der Frage der Ausfuhrzölle beschäftigen, bezüglich derer man teils Aufrechterhaltung, teils Herabsetzung fordert, ferner mit der Frage der Abschaffung der vorhandenen Beeinträchtigungen der Ausfuhr und der Freiheit der Küstenschiffahrt, die Frage der Tabakbesteue rung, dem marokkanischen Vorschlag auf Erhöhung der Opium- und Keffabgaben und dem französischen Vorschlag auf Regelung des ZolloerwaltungSdienstes, durch die dein Handel Bürgschaften gegen Unredlichkeiten gegeben werden sollen Ebenso wird der Ausschuß die Frage der Vereinheitlichung der Keietzaebuna in Sachen einem Blicke umfayen Von weicher Sette wir ayo auch an das Werk Herangehen, immer ruft es uns zu: hier ist eine Schöpfung, bei der alles Nacheinander, das Nacheinander der Bettachtung und das Nacheinander des Genusses ausgeschloffen ist! Gegenüber der Idee der Zeitkünste, der Literatur und der Musik, seht sich hier die Idee reiner Raumkunst siegreich durch Alles von Ziel zu Ziel, von Objekt zu Objekt, von Vorgang zu Vor gang drängende Wollen führt hier weit vom Verständnis ab, mitten hinein in die ganze Schönheit des Werkes führt dich allein das Verharren in tiefster Ruhe de« Schauens. * * Noch «väre zu sprechen von Fischers künstlerischer Technik Oder man hätte das ganze Problem überhaupt von der Seite der Technik anpacken können. Tenn sür un«, die Beschauer, ist natürlich alles da», was ich von Fischer« Verhältnis zur Natur behauptete, nur soweit da, soweit eS ihm gelungen ist, seinen Eindruck von der Natur in eine künstlerische Technik umzusetzen Alles, was nicht Technik geworden ist, existiert nicht für uns, und alle«, was von der geschilderten Schönheit vorhanden ist, ist für un» nur kraft der Technik da. Im technischen Problem liegt hier da« ganze künstlerische Problem mit eingeschloffen Mit Ideen- und GefühlSaffoziationen, die unseren Phantasiekünstlcrn fast stet« über die Schwierig keiten der künstlerischen Technik hinwrghelfen müssen, «st hier, wie bei aller spezifischen Kunst, nicht gedient Ein Erlebnis, das so ganz und gar nur höchste«, ge steigerte« CichtbarkeitSerlebniS ist, kann einzig und allein durch die technische Behandlung de« sichtbaren künst lerischen Material« mitgetcilt werden So ist echte Technik nicht« anderes al« die Sprach« de« Auge« WaS nicht klar gedacht ist, kommt in einer unklaren Sprach« heraus, Unklarheit in der Erfassung eine« sehkünstlerischen Prob lems spiegelt sich in einer unklaren, widerspruchsvollen
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