Suche löschen...
Dresdner Journal : 30.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190601305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-30
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 30.01.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vezug-Pret»: Beim Bezüge durch dir Geschäft»»«»« i»nerSat- Dresden» 2,50 M (tiuschl Zutragung), durch die V»A im Deutschen Reiche 8 M. («usschließlich Bestellgeld) »iertetjähttich. Einzelne Nummern »0 PI Wird Zurücksendung der für die Echristleitung bestimmten, »der von dieser nicht ein» geforderten Beitrüge bean sprucht, so ist das Postgeld beizufügen Dresdner W Zournnl. Herausgegeben von der Königl. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheine«: Werktag« nachm s Uhr. — Originalderichte »nd Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt «erden. Auründi«n»,«,edützre»: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gungs-Seite oder deren Raum 20 Ps Bei Tabellen und Ziffernfad 5 Pf Aufschlag für die Zeile Unterin Re- daklionsstrich (Eiiwesandl) oie Lextzcile mittler Schrift oder deren Raum 50 Pf. Gebühren < Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi» mittags t2 Uhr für die nach mittags erscheinend« Nummer. ^24 1906 Dienstag, den 30. Januar nachmittags. Amtlicher Teil. Ze. Majestät der König haben Allcrgnädigst ge ruht, dem Inspektor der Bezirksanstalt des BezirkS- armenvereins Augustusburg Reinitz bei seinem Übertritte in den Ruhestand das Albrechtskreuz zu verleihen. Le Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenannten die ihnen von Sr. Durchlaucht dem regierenden Fürsten Reuß I. L. verliehenen Fürstl. Reußschen Ordens- dekorationen annehmen und tragen, und zwar Geheim- Kämmerierer Ranisch das Ehrenkreuz 4. Klasse und Leibjäger Buchwald die dem Fürstl. Ehrenkreuze assiliierte silberne Verdienstmedaille. Vr»e««««ge«, Versetzungen re. im öffent liche« Dienste. Im «rschäftsbereiche des Vrinifttrtum» »«» S«lt«» u. SKentl. ««trrrlcht». Zu besetze«: an der mittleren Volksschule zu Mügeln (Bez Pirna) Ostern vor behältlich der Genehmigung der obersten Schulbehörde 2 neu- ,zuerrichtende und infolge Erledigung 1 ständige Lehrerstelle Kollator: der Gemeinderal Grundgehalt 1500 M Wohnung geld 800 M Bom erfüllten 25 Lebensjahre an 10 Zulagen von je iso M nach je 8 Jahren. Bewerbungsgesuche nebst den ersorderlichcn Beilagen bis iS. Februar an den Kollalor. Persönliche Vorstellung ohne Aufforderung verbeten; — die Lehrerstelle an der zwciklassigen Schule zu Neuheide b. Schönheide Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer freier Wohnung und Garlengenuß l2SV M Anfangsgehalt, 110 M fH: zweistündigen FoNbildungSschulunlerricht, 27,SO M für Sommerturnen, 100 M. für Beheizung des Schulzimmers und eo. 72 M der Frau für den Nadelarbcitsumerricht. Be werbungen mit allen erforderlichen Beilagen bis iS. Februar an den K. BezirkSichulinjpektor zu Schwarzenberg; — die dritte Lehrcrftelle in Liebichwitz (Elster). Kollalor: die oberste Schulbehörde. 1800 M. Gehalt und 1S0 M Wohnungsgeld für verheirateten, 100 M für nnverh. Lehrer. Gesuche sind unter Beifügung sämtlicher Prüfung-- und ÄmtssührungS- zeugnisse, sowie eine- MijiiärdienftnachweiseS, bis 12. Februar bei BezirkSschulinspektor Schulrat Hörig in Zwickau ein- zure.chen; — eine Lehrerstelle an der oberen Schule zu Neu gersdorf. Kollator: der Gemcinderat 1800 M Grund- gedalt, das sich mit erfülltem 25. Lebensjahre aus 1400 M., von da ab in 7 dreijährigen Zulagen von je 1S0 M und dann in 3 dreijährigen Zulagen von je 100 M auf 2750 M erhöht Hierüber Wohnung-gelb für Verheiratete 85« M., für Unverh. 1K0 M Bewerbungen sind mit allen erforder lichen Beilagen bis 10 Februar beim Kollator einzurrichen; — Ostern eine ständige Lehrerstelle zu Weinböhla. Kollator: der Gemeinderat. 12«>0 M AnsangSgehalt, 300 M. WohnungS- geld für verheirateten, bez 160 M. für ledigen Lehrer. Nach der Staffel steigt das Gehalt aus 2700 M nach 2S Dienst jahren Bewerbungsgesuche sind unter Beifügung sämtlicher Prüsungs- und Amlsführung-zeugnisf«, das letzte bi- in die nevestt Zeil reichend, von Hilfslehrern auch des Militärdirnst- nachwcises, bis 15. Februar beim Kollalor einzureichen; — Ostern die zweite ständige Lehrerstelle in BrünloS. Kollator: d.e oberste Schulbehörde Außer freier Amtswohnung 120« M. Grundgehalt und 110 M für Fortbildungsfchulunlerricht. Gesuche unter Beifügung sämtlicher Prüfungs und Amts- kührungSzeugnisse, das letzte bis in die neueste Zeit reichend, sowie eines Militärdienstnachwcises bi- 12. Februar an den K BezirkSschulinspektor für Chemnitz II, Schulrat Richter Bebördl. Bekanntmachungen erfcheinen auch im Anzeigenteile nichtamtlicher Teil. Tagesgeschichte. Dresden, 30. Januar. Se. Majestät der König emvnng heute mittag die Tepartementschefs der Königlichen Hofstaaten zum Vortrag. Dresden, 30 Januar. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend Knust und Wissenschaft. Zentralthcater. — Am 29. d M.: „Rs I-varN Tragödie in fünf Akten von W Shakespeare. (Erstes Gastspiel Ermete Novellis mit seiner Gesellschaft.) Italiens größter Schauspieler, Ermete Novelli, dessen Bekanntschaft das Dresdner Publikum im Jahre 1900 im Königl Opernhause machte, ist zu einem neuen, drei Abende umfaßenden Gastspiel hier eingckehrt, dies mal im Zentraltheater. Gestern spielte der Künstler den „König Lear", heute abend sollen wir den „Shylock" von ihm sehen und am Mittwoch den „Striese" im „Raub der Sabinerinnen". Die einfache Auszählung der Rollen, in denen er sich zeigt, charakterisiert schon den Umfang des dar stellerischen Gebiets, das er beherrscht. Sein mimisches Vermögen kennt keine Grenze: von hohem tragischen Kothurn steigt er herab in die Niederungen der Komik, hier wie vort voll schöpferischer Kraft; er meistert den Possenreißer nicht geringer als den tragischen Helden. Ta» zu zeigen, bietet das gegenwärtige Gastspiel deS Künstler« weit bessere Gelegenheit als das vor sechs Jahren, bei dem man den „Ludwig XI." Delavignes und den „Petrucchio" von ihm sah. Diesmal spielt er den ,König Lear" und den „Striese"! Wer Rollen wie diese nebeneinanderzustellrn vermag, muß sich der schrankenlose» Beherrschung aller schauspielerischen Mittel bewußt sein, muß gebieten über die letzten und feinsten Verzweigungen de« Tarstellungsvermögen«, muß Meister sein in der Beobachtung der Menschennatur und nicht minder in der Wiedergabe des Beobachteten. Der gestrige Abend lehrte, daß Novelli solch ein Meister ist In ihm vereinigt sich in vollendetem Maße der denkende Mensch mit drin intelligenten Schauspieler; wer den „Lear", diese tragischste aller tragischen Bühnen der Aufführung des Dramas „Zar Peter" im Königl. Schaujpielhause bei. Deutsches Reich. Berlin. Für die Vermählungsfeier des Prinzen Eitel Friedrich, die am 27. Februar d. I, dem Tage der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares, in Berlin statt finden soll, ist, Berliner Blättern zufolge, vorläufig folgendes Programm festgesetzt worden: Sonnabend, 24. Februar, Einzug der Herzogin-Braut, Familientafel, Sonntag, 25. Februar, Kirchgang de« Brautpaars im Dom, Montag, 26. Februar, Empfang der Deputationen, Galatafel im Schloß und Galaoper, Dienstag, 27. Februar, Trauung in der Schloßkapelle und HochzeitSmahl. — Als in der Thronrede, mit der die gegenwärtige Tagung des preußischen Landtags eröffnet wurde, der Hinweis darauf erfolgte, daß die Festigung des deutschen Besitze« in Verbindung mit einer sachgemäßen inneren Kolonisation in den Ostmarken eine der ernstesten Ausgaben der Staatsregierung bilde, daß sie aber nur erfüllt werden könnte, wenn sich die deutschen Besitzer in höherem Grade als bisher ihrer nationalen Pflichten be wußt würden, ihren Besitz treu und zäh zu verteidigen und dem deutschen VolkStum zu erhalten, glaubte man an manchen Stellen, daß zu einer solchen Mahnung die tatsächlichen Verhältnisse doch nicht einen ausreichenden Grund dargeboten hätten. Jüngst hat der Oberpräsident der Provinz Schlesien in der schlesischen Landwirlschasts- kamwer sich über die Verkäufe deutschen Grundbesitze« im Osten der Monarchie geäußert und dabei Mitteilungen gemacht, die erkennen lasten, daß die Mahnung der Thronrede leider nur zu berechtigt war. Nach Blätter- mitteilungen meinte Graf Zedlitz, man könne sich nicht verhehlen, daß die Neigung, deutschen Grundbesitz zu veräußern, auch in Schjesien immer mehr zunnehme, und zwar in allen Schichten der Bevölkerung. Tie Gründe hierfür lägen in den vielfach ungünstigen Be triebsverhältnissen der letzten Jahre, in den schwierigen Arbeitervcrhältnisien, sowie in der in erschreckendem Maße zunehmenden Verschuldung. Trete eine Steigerung des BodenwcrtS ein, so werde diese Konjunktur durch Ver kauf auSgenutzt, mit dem Verkaufe des Besitztum« aber zugleich die sichere Zukunftshoffnung für den Besitzer und seine Nachkommen aufgegeben. Ouadratmeilen deutschen Lande« seien aus deutschen in polnische Hände übergegangen. Und der Pole lege da« durch den An kauf gewonnene Geld wieder in Grundbesitz an, der Deutsche nicht. Bei der Preisbewertung der durch den Staat anzukaufenden Grundstücke sei man schon bis an die äußerste Grenze gegangen. Wer mehr verlange, er hebe den Anspruch, sich auf Kosten der Allgemeinheit Geschenke machen zu lasten. Würde man in der Preis bewertung auch nur einen Schritt noch weitergehen, so würde der Anreiz zum Verkauf so groß werden, daß die staatlichen Mittel gar nicht hinreichten Der allergrößte Teil der Verkäufe aus deutscher Hand sei aus Gewinn- rücksichtcn erfolgt. Gehe die Liebe zur Scholle ver loren, so gebe es kein Staatsmittel, das zu Helsen im stände sei. — Die „Voss. Ztg." berichtet: Bei dem gestrigen Bankett der American Association of Commerce and Trade führte der amerikanische Botschafter Tower aus, die deutsch amerikanische Freundschaft habe im Laufe der letzten Jahre eine erfreuliche und bemerkenswerte Festigung erfahren Beide Weltmächte hätten sich in dem Bestreben zusammengefunden, den Frieden und die Kultur in wissenschaftlichem gemeinsamen Wirken zu fördern. Die Weisheit des Kaisers habe in demselben Maße den Wert erkannt, den deutsches Misten für Amerika habe, wie den Nutzen, den Deutschland aus dem prak tischen Geschäftsleben der Vereinigten Staaten ziehen könne, und daher den ProfestorenauStausch angeregt. Prof. Peabody habe in Deutschland die besten Eindrücke gesammelt, und er werde in der Heimat aus dem Schatze der Erinnerung eine Saat säen, deren Früchte beiden Ländern zum Nutzen gereichen werden. Geh. Legations rat vr Lehmann griff aus die obige Rede des Bot ¬ schafters zurück und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Towers Wünsche in Erfüllung gehen, daß an die guten Beziehungen beider Nationen neue geknüpft werden mögen Es sprachen ferner der Präsident der „American Association of Eommerce and Trade", Hr. Hessenberg, Geh LberregierungSrat Lewald, der den Nutzen be tonte, den die Ausstellung in St Louis Deutschland und Amerika nicht nur in industrieller und kommerzieller Hinsicht gebracht habe, sondern auch dadurch, daß so viele hervorragende Deutsche in Amerika Beziehungen an- grknüpft haben, die auch beiden Nationen Segen bringen werden. Frankreich. Paris. Im Auftrage Sr. Majestät des Deutschen Kaisers überreichte der Marineattach«'- der deutschen Botschaft Admiral Siegel dem Präsidenten der Republik die von Sr. Majestät dem Kaiser gezeichneten vergleichenden Kriegsflottentabellen Hr. Loubet äußerte lebhaftes Interesse an diesen Tabellen und bat den Marineattachs, dem Kaiser seinen herzlichsten Dank für dieselben auszusprechen — Die Inventaraufnahme des Vermögens der - Kirchen in verschiedenen Städten des Landes wird fort gesetzt In Moulins kam es zwischen dem Inspektor, der die Eintragung vornahm, und einer der anwesenden Personen zu Tätlichkeiten In Remiremont und Alencon weigerten sich die Geistlichen, die Türen der Kirchen zu öffnen In Vannes war vor der Kathedrale eine über aus große Menge Menschen angesammelt, die Kirchen lieder sang. Ein Domherr verlas einen Protest. «roffbritaunie«. * Der 10. Februar, der Tag, an dem das neueste englische Linienschisf „Dreadnought" von Stapel läuft, ist für die englische Marine so bedeutsam, daß in Deutschland die Fortschritte und Neuerungen, die dieser unmittelbar nach dem Ende de« ostasiatischen Krieges in Auftrag gegebene Panzerschiffstyp bringt, nicht unbeachtet bleiben dürfen Die „Dreadnought" — man hat in ihr wohl den Typ zu sehen, der für das neu zu bildende Nordseegeschwader Englands gewählt werden wird — erhält 19 000 t Deplacement und eine Armierung von zehn 30,5 em-Geschützcn. Der Größe nach hält sie also die Mitte zwilchen den Deplacements von 18 000 und 20000 t,, die in neuester Zeit al« das gegebene Maß der Linienschiffe bezeichnet werden Von ungleich größerer Wichtigkeit aber ist, daß zum erstenmal das System einer einheitlich schweren Armierung durchgeführt wird, denn, soweit bekannt, erhält die „Dreadnought" außer dem nur noch einige Geschütze ganz kleinen Kalibers, die zum Schutz gegen Torpedoangnffe bestimmt sind. Eine weitere Neuerung besteht darin, daß hier zum erstenmal Turbinenmaschinen an Bord eines erstklassigen Linien schiffes gebracht sind Die englische Admiralität verfügt bereits über umfangreiche Erfahrungen in der Frage der Verwendung der Turbine als Schiffsmotor; sie hat sich auch durch wiederholte Mißerfolge und schwere UnglückS- fällc nicht abhaltcn lasten, immer wieder das Turbinen- system gegenüber der Kolbendampfmaschine auf seine Vor züge hin zu prüfen. Tie letzten Versuche dieser Art, mit dem Kreuzer „Amethyst" unternommen, haben anscheinend ein befriedigendes Ergebnis gehabt, denn nunmehr hat sich die englische Admiralität entschlossen, ein großes, außerordentlich kostspieliges Linienschiff mit Turbinenmaschinen auszurüsten Was dieser Ent schluß für die Zukunft der Turbine bedeutet, liegt auf der Hand, zumal auch eine der größten englischen Schiff fahrtsgesellschaften, die Cunard Steamship Company, für die beiden im Bau befindlichen, von der englischen Re gierung subventionierten Ozean-Schnelldampfer das Turbinensystem gewählt hat. Endlich erhält die „Dread nought", die im übrigen das englische Prinzip, die Decks ausbauten, die dem Gegner als bequeme Ziele nur Vor teile bieten, auf da« allernotwendigste Maß zu be schränken, noch mehr als ihre letzten Vorgänger zur Geltung bringt, besondere Einrichtungen, über die Ver läßliches bisher nicht bekannt geworden ist, die aber be stimmt sind, einen zuverlässigen Schutz gegen Torpedos, Minen und Unterseeboote zu gewähren Dieses mächtige Panzerschiff wurde von der Kiellegung bis zum Stapellauf in der unerhört kurzen Zeit von 4 Monaten fertiggestellt Es ist kein Zweifel, daß die aus 16 Monate berechnete Baufrist tatsächlich eingehalten wird, da« Schiff also Anfang 1907 in Dienst gehen kann. Da der Stapellauf fast 2 Monate Küher erfolgt, als ursprünglich an genommen war, ist cs sogar wahrscheinlich, daß da» Schiff noch im laufenden Jahre seefertig werden wird Wird das erreicht, so ist dieses um 6000 Tons den Schiffen der deutschen Braunschweigklaste überlegene Schlachtschiff in der Hälfte der Zeit, die deren Bau er forderte, fertiggestellt worden Mit dem „Dreadnought" - Typ sind die meisten Fahrzeuge der englischen Marine, die Schiffe der King Edward-Klasse und der Lord Nelson- Klasse, was Bauzeit, Größe, Armierung und Aktions fähigkeit anlangt, also in jeder Hinsicht weit überholt Mit der Dreadnought-Klasse hat die englische Marine, wenn man die in anderen Ländern übliche Bauzeit in Betracht zieht, einen Vorsprung von mindesten« zwei Jahren gewonnen * * London. Nach den bis gestern nachmittag '^4 Uhr cingegangenen Wahlergebnissen sind gewählt worden: 385 Liberale, 42 Vertreter der Arbeiterpartei, 84 Nationalisten, 155 Unionisten E« fehlen nur noch die Ergebnisse aus vier Wahlbezirken. Spante«. Madrid, 29. Januar. Deputicrtenkammer Die Kammer setzte die Erörterung der Fälschungsangelegen- heit bei der Abstempelung der äußeren Schuldtitres fort Salmeron forderte hierbei die Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung der vorgekommeneu Betrügereien, während Morrt widersprach, da die Regierung und die Gerichte die Frage der Verantwortlichkeit bereits klargcstellt hätten. Dänemark. * Wir haben schon gestern in einem Teile der Auflage die Trauerbotschaft aus Kopenhagen mitgeleilt: König Christian IX. von Dänemark ist gestern nachmittag 3 Uhr 40 Min gestorben. Mit König Christian IX ist der älteste regierende Fürst Europas aus dem Leben geschieden König Christian war am 8 April 1818 auf Schloß Gottorp als vierter Sohn des Herzogs Friedrich Wilhelm von Schle-wig-Holftein-Sondrr bürg Glücksburg und seiner Gemahlin geborenen Prinzessin Luise von Hessen, geboren Nach dem Tode seines Vaters wurde der Prinz Christian in Dänemark erzogen und studierte von 1889 bis 1841 auf der Universität Bonn. Am 26 Mai 1842 vermählte er sich mit der am 7. September 1817 ge borenen Prinzessin Luis«, dritten Tochter des Landgrafen Wilhelm von Hessen Cassel und der Prinzessin Luise Charlotte von Dänemark, einer Schwester König Christians VIll. von Dänemark. Infolge dieser Heirat nahm der Prinz seinen Wohnsitz in Kopenhagen, wurde im Jahre 1887 Rittmeister und im Jahre 1848 Chef der Gardekavalleric Er war während der Kriegsjahre 1848 bi- 1850 der einzige Prinz des ganzen Hauses Schleswig-Holstein, der in dänischen Kriegsdiensten blieb Prinz Christian wurde im Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 zum Thronerben in der dänischen Monarchie bestimmt und nach Vereinbarung mit dem Reichstage durch da- Thronsolgegesep vom 81. Juli 1853 als Thronerbe und Prinz von Dänemark eingesetzt Nach dem Tode König Friedrichs VII., am 15. No vember 1863, trat der Prinz als König Christian IX. dir Regierung an, die er über 43 Jahre geführt hat. Seine erste Regierungshandlung war, daß er, drei Tage nach seiner Thronbesteigung, am 18 November, eine gemeinschaftliche Verfassung für Dänemark und Schleswig genehmigte. Es kam zum Kriege 1868/64, nach dem der König am 30. Ok tober 1864 den Herzogtümern Schleswig-Holstein und Lauen burg entsagte. Am 26. Mai 1892 feierte König Christian und seine Gemahlin die goldene Hochzeit. Ihrer Ehe sind drei Söhne und drei Töchter entsprossen: 1 der Kronprinz Friedrich, geboren am 3 Juni 1843; 2. Prinzessin Alexandra, geboren am 1. Dezember 1844, vermählt am 10. März 1863 mit dem damaligen Prinzen von Wales, jetzigen König Edward VII. von Großbritannien und Irland; 3. Prinz Wilhelm, geboren am 24. Dezember 1845, der, nachdem er am 6 Juni 1863 den griechischen Thron als König Georg I. bestiegen, am 12. September desselben JahreS eine Akte unterzeichnete, wonach sein jüngerer Bruder Waldemar und dessen Deszendenz ihm selbst und seiner Deszendenz auf dem dänischen Throne vorangehen sollte; 4. Prinzessin Dagmar, SSiSSS»« < i ,»SS---»...> .E, >. - gestalten, fo zu verkörpern weiß wie er, dem bleibt zu vertiefen kaum noch etwas übrig Daß das Spiel des berühmten Darstellers nicht überall frei von Übertreibungen ist, daß ein gewisses Virtuosentum sich in ihm an mehr als einer Stelle breit macht, ist nicht zu übersehen; wer aber wollte das einem Darsteller zum künstlerischen Vor wurfe machen, der nicht nur über ein außergewöhnliches Temperament, über eminente schauspielerische Mittel, über ein Organ von höchster Ausdruckskraft gebietet, sondern der auch innerhalb seine« Ensemble« so einsam als einziger Könner steht, daß er wohl oder übel gezwungen ist, da und dort doppelte und dreifache Unterstreichungen vorzu nehmen, um das dargcstellte Werk nicht Schiffbruch leiden zu sehen. TaS ist eine Wahrnehmung, die man bei allen großen Schauspielern, bei Kainz und Matkowsky, bei Mme. Röjane und Mme. Sarah Bernhardt, bei Coquelin und der Düse so gut wie bei Ermete Novelli macht Wir wissen es von den Gastspielen MatkowSkyS und des Hrn. Kainz her Wie verblüffen, wo sie auftretcn, die Leistungen der um sie gruppierten Residenztheatermitgliedcr, Leistungen, die weder des Fleißes, noch der Tüchtigkeit ermangeln und gewiß gerechtere Würdigung finden würden, wenn sie nicht nn Zusammenhänge mit dem Spiele eines der genannten Meisterdarsteller betrachtet werden müßten. Vielleicht sind auch die Leistungen der Umgebung des Hrn. Novelli an sich keineswegs so unannehmbar wie sie gestern abend fast ohne Ausnahme erschienen Genua, man darf sich nicht wundern, in dem Spiele eine« so Großen wie Novellis Effekte zu sehen, die scheinbar auf reine Kulissenwirkungen zugeschnitten erscheinen; der Ab stand zwischen diesem Spiele und dem Spiele der Partner ist eben zu riesengroß, al« daß überall das zwingend echt und künstlerisch abgeklärt erscheinen könnte, wa« in der Tat zwingend echt, au« tiefer innerer Notwendigkeit, und künstlerisch abgeklärt, ohne jede Absicht einer Nebenwirkung gespielt wird Der Theaterzettel von gestern abend hatte fo lauten müssen: „Ue kear" tra^ckia in oinqus ^tti cki Lsialce- speare, rickurione cki Lrmeto Xovelli. Von der Be arbeitung dieser gewaltigsten Shakespeareschen Tragödie, die wir Deutsche kennen, und an die wir gewöhnt sind, der Schlegel-Tieckschen (Voß), blieb in der gestrigen Auf führung kaum etwas übrig als die Szenen des Königs Lear. Daß durch eine derartige Verkürzung und Bearbeitung des TramqS dcfsen vielgliedrige und reichbewegte Handlung nicht in ihrer Darstellung gefördert wird, ist selbstverständ lich; im Gegenteil, die Einheit der drei ineinander ver schlungenen Handlungen des Werkes wird arg gefährdet; die „Gloster"-Tragödie beispielsweise geht beinahe ganz unter in der fragmentarischen Art, mit der sie in die Erscheinung tritt, und die Schilderung der Liebesverhält nisse Edmunds zu Goneril und Rejan, die ohnehin schon, obwohl sie ein wichtige« Motiv der absteigenden Hand lung darstellen, vom Dichter fast nur al« vollendete Tatsachen behandelt werden, wird auf einige Andeutungen beschränkt. Für den, der daS Drama nicht genau kennt, blieben daher gestern abend manche Szenen ganz unver ständlich, so insbesondere die Schlußszene des Spiels, die sehr gewaltsam und unvermittelt die Brücke über eine ganze Reihe von Geschehnissen schlägt, deren Kenntnis vorher nur unklar vermittelt wird W. Dg« Der polnische Adel im Königreich Sachsen. Mit Rücksicht auf da- AdelSgesetz vom IS September 1902. Bon Regierung-rat Pros. vr Heydenreich, Kommisiar sür AdelSangrlegenheiten im Königl. Ministerium dc« Innern. (Fortsetzung) In früheren Zeiten waren nur die Taufnamen oder zufälligen Beinamen gebräuchlich, mit denen der Name der Besitzung durch das lateinische cke oder polnische (aus, von), verbunden wurde So nannte sich ckan, der INutono besaß, also Ian <Is Elutono oder r Elstona (Genitiv). Um das Jahr 1500 herum begann man aber das 6« oder r wegzulassen und den durch die Endungen lci, 8lci in ein Eigenschaftswort verwandelten Ortsnamen dem Taufnamen beizufügen, cs nannte sich .Ian also jetzt Elstorvsüi Familiennamen auf lci und ski deuten im allgemeinen auf polnische Abkunft und sind häufig im Königreich Sachsen. Dem Dresdner Adreßbuch ent- nrhme ich beispielsweise die Namen v. Dosky, GierSzrwski, Hulanitzky, Kallinowsky, Karsolky, Kominowsky, Kom- mernitzky, Korsinsky, Koschitzki, v. Koffecki, Komaleski, Kowalski, v. Lyskowski, v. Mertschinsky, Orlowski, v Sobieski, v. Wilucki, Wuschanski, v. Zaborowski; dem Chemnitzer Adreßbuch den Namen v. Kielpinfki; dem Leipziger Adreßbuch die Namen Dombrowsky, Domcratzky, Tommeratzky, Grabowski, Zablonowski, v. Kameczynski, v Kawraysky, v. Kurowsky, Lipinski, v Witkowsky. Der Gebrauch oder das Fehlen de« Wortes von bei polnischen Namen beweist über den polnischen Adel nichts, da der polnische Adel zur Zeit der polnischen Republik keine Adelspartikel kannte Weder das deutsche „von" noch die Endungen -ki und -ski (-ky und -sky) sind an sich ein Beweis für den Adel. In Deutschland gibt eS etwa 100000 bürgerliche Familien mit dem Namensbestandteil „von"; umaekehrt nannten sich ». B bei der uradligen Familie v. Pflugk einzelne Mitglieder bis vor ganz kurzer Zeit ohne Adelsprädikat einfach Pflugk Ebenso sind die polnischen, auf eine Lrtsbezeichnung weisenden Familien namen auf -ki und -ski sowohl bei bürgerlichen al« avch bei adligen Familien in Gebrauch Nicht einmal auf die Nationalität gestatten die Endungen -ki und -ski einen unanfechtbaren Schluß. Die in Chemnitz vertretene Familie v. DreSky, rin alte« schlesisches AdelSgeschlecht,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite