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Bericht »er SaarregiermgrksmE»» in Kundgebung dec West- und Vstoerbünde Berlin, 11. August. Die im Westausschuß für Rhein, Pfalz und Saar ver- »nioren landsmannschaftlichen Verbände veranstalteten im Reichstage eine Gedenkstunde an die Befreiung des Rhein- Der Besuch des deutschen Kreuzers „Karlsruhe" Tanga hat in der englischen Presse ein sehr unfreund liches Echo gefunden. Es hat eine regelrechte Hetze einge setzt, die von afrikanischen Handelsgesellschaften ausgeht, die die Londoner Handelskammer mobil gemacht haben und auch den Kolonialminister in Bewegung setzen wollen. Der dtEea Zwietracht mitten ins Herz Der 11. August ist der Geburtstag der Weimarei Verfassung. Die Verfassungsfeier fällt in diesem Jahr« in eine Zeit innerer Höchstspannung, in eine leiden schaftsdurmpeitschte Zeit, die gewiß nicht zum Festefeierr angetan ist. Die schwüle Atmosphäre des voll entbrann ten Wahlkampfes kann nicht einmal in dem Füsiesstim- mung aufkommen lassen, der mit ganzem Herzen den Werk von Weimar zugetan ist, der in der Weimarei Verfassung den Fels sieht, an dem französischer Jinpe rialismus und östlicher Bolschewismus strandeten. Da« deutsche Volk ist unfroh und hadert mit sich selbst. Uw sroh erscheint es selbst angesichts der endlichen Befreiunx des Rheinlandes von der landfremden Soldateska. Dir kurzen Festtage, die links des Rheines noch einmal da« ganze Volk in eine Front reihten, an denen man wirklich von deutscher Einheit und Einigkeit sprechen durfte, sink rasch vom grauen Alltag überdunkelt worden. Partei kämpfe peitschen jäh die Leidenschaften auf und ent fesseln einen wilden Streit, der auch vor der Person de- Gegners nicht halt macht. In der Tat, am 11. August, der doch vor allen Dingen der deutschen Einigkeit ge widmet sein soll, kennt man im Jahre 1930 fast keine Deutschen mehr, sondern nur noch Parteien. Die sprich wörtliche deutsche Uneinigkeit steht in höchster Blüte und feiert Triumphe. Jeder wütet gegen jeden. Verfas sungsfeier im Wahlkampf 1930, Festtag inmitten grund sätzlicher innerpolitischer Auseinandersetzungen, von größter Bedeutung, die nicht zuletzt auch ihm selbst gelten. Ist das nicht eine besonders harte Prüfung, die jetzt das neue Deutschland zu bestehen hat? Es sieht sehr trübe aus im Vaterland. Und doch. Wir wollen hoffen, das wir jetzt nichts weiter als einen leidenschaftlichen Kampf um Deutschland und nur um Deutschland erleben und von ganzem Herzen dazu wünschen, daß er ein Läu- terungsprozetz sein möge, der uns auf den rechten Weg mr deutschen Einigkeit führt. Das deutsche Volk braucht den inneren Frieden ebenso nötig wie den äußeren. Es braucht seine ganze gesammelte Kraft, um den schweren Existenzkampf bestehen zu können, den ein ver lorener Weltkrieg und die ungeheuere Weltwirtschafts krise ihm aufzwingen. Jede Kräfteverzettelung schwächt seine Stellung im großen Völkerkonzert, wirtschaftlich and politisch. Und es ist schon Raubbau, den wir an unserer Kraft heute treiben. Darum sind die prächtigen Worte des Deutschlandliedes von Einigkeit und Recht and Freiheit für das Vaterland, wonach wir brüderlich Nit Herz und Hand streben sollen, bestimmt keine leere Phrase, sondern eine Aufforderung, ja, gerade in diesen Tagen eine Beschwörung, die auf fruchtbaren Boden sallen mutz, wenn Deutschland leben soll. Und Deutsch land soll und muß leben. Das wollen wir alle. Das zeigt uns in diesen schweren Tagen just zur rechten Zeit wieder das Volk an der Saar, das geschlos sen in einer Front ausharrt bis auch seine Vefreiungs- iunde schlägt. „Deutschland, Deutschland über alles", lautet die Zauberformel, die es vermocht hat wie einst in bedrohten Rheinland, so auch im gefährdeten Saar- sebiet alle Brüder und Schwestern unbeschadet des per- önlichen Parteibekenntnisses unlösbar fest zusammenzu- chweitzen im Kampf um das eine große, das größte Ziel: Ke Heimat deutsch zu erhalten. Das rheinische Volk vard frei durch seine unwandelbare Treue und Eeschlos- enheit, das Saargebiet muß und — dessen sind wir ge- vitz — wird auch frei werden dank seiner Einigkeit um »es deutschen Vaterlandes willen. Diese zwei großen Kraftproben, die Deutschland nach dem Kriege vor aller Welt abgelegt und herrlich bestanden hat, dürfen uns Lrost und Zuversicht geben in diesen unruhigen Wochen, >a es scheint, als ob wir über den Parteienhader so ganz md gar unser Deutschtum vergäßen, das uns doch alle »ereint durch ein unlöslich geknüpftes Band und das ms auch nicht losiäßt, wie sehr wir auch in Verkennung mserer wirklichen Lage auseinanderstreben. Darum haben wir auch die feste Zuversicht, daß das »eutsche Staatsvolk die Kraft findet, auch die innere >lot zu überwinden. Trotz aller Rückschläge, Irrungen md Wirrungen ist Deutschland in den seit dem Tage »on Weimar verflossenen elf Jahren ein gut Stück auf »em steinigen Weg, auf den ihn die unerbittliche Faust »er Sieger gestoßen hat, voran und hinan gekommen. Es oird ihn schließlich ganz bezwingen trotz der schier un erträglichen Lasten, die ihm auferlegt wurden, um es cm Boden zu halten. Schon bricht sich auch auf der Keite, die in dem großen Völkerringen das bessere Los lezogen hat, langsam aber sichtlich die Einsicht bahn, daß s ein schwerer Fehler war, ein ganzes, großes und ju gendstarkes Volk durch wahnsinnige Tributlasten einfach aus der Weltwirtschaft ausschalten zu wollen, ein Unter fangen, das in grauer Vorzeit gelingen konnte, heute bei der engen Verflechtung der Wirtschaft des ganzen Erdballs aber schließlich die Urheber mittreffen mutz. Schon regt sich auch leise das Weltgewissen, das nicht zulassen darf, daß die Lüge von der deutschen Allein schuld an dem großen Völkermorden auf Deutschland sitzen bleibt. Das deutsche Volk wird durch die schweren Nebel, die es drohend umwallen und in die Irre führen wollen, durchdringen und das Licht wiederfinden. Wir brauchen nur den festen Glauben an des Vaterlandes Zukunft zu haben. Und wir glauben an Deutschland! F. Mx. Was die administrative Tätigkeit anbelangt, so enthalt der Bericht Angaben über die von der Kommission getrof. jenen Maßnahmen, um der Wohnungskrise zu begegnen. Der Bericht gibt ferner Erklärungen über die von der Di rektion der wirtschaftlichen Angelegenheiten angenommenen Bestimmungen über die Verteilung der im deutsch-französi schen Handelsabkommen vorgesehenen Ein- und Ausfuhr- kontingente zwischen den beteiligten saarländischen Firmen. Oer Bericht gibt dann noch bekannt, daß die Regierungs kommission die Bestimmungen der Weltpost-Union vom 28. Juni 1929 in Kraft gesetzt hat. Schließlich gibt der Be richt interessante Einzelheiten über die Bevölkerungsbewe gung im Saargebiet im Jahre 1929 sowie über die öffent lichen Gesundheitsverhältnisse bekannt. Die Zahl der Todes fälle hat im Jahre 1929 zugenommen bei gleichzeitiger Ab nahme der Geburten. So betrug die Zahl der Geburten im Jahre 1929 16 604 gegen 17183 im Jahre 1928, die jenige der Todesfälle stieg dagegen von 7924 im Jahre 1928 auf 8583 im Jahre 1929. KoWM wegen MrönimL Kopenhagen, 11. August. Großes Aufsehen erregt in Dänemark eine Meldung norwegischen Ursprungs, daß eine norwegische Ost-Grön- land-Fangexpedition die drei Inseln vor der Ost-Grönland- küste, Lmersö-, Georgrasicat- und Trallsö-Insel, in Besitz genommen habe. Außerdem habe diese Expedition auf dem Kap Stosch Kohlenvorkommen für ihren Besitz erklärt. Bei dieser Fangexpedition handelt es sich um die nor wegische Arktisk Naeringsdrist-Gesellschaft, die im vorigen Jahr mit einem Aktienkapital von 37 500 Kronen gegründet und dänischerseits häufig angegriffen worden ist. Die Ex pedition hat im letzten Winter dort Fuchsfang getrieben und an zwei Stellen Hütten errichtet. MiimglaWelüi Lage hsffnmsrlos? Die Kommunisten fordern Lösegeld für Hankau. London, 10. August. Die letzten Meldungen aus hankan besagen, daß die an- cückenden kommunistischen Streitkräfte an die Behörden in hankau die Forderung gerichtet haben, man solle ihnen in nerhalb 24 Stunden 200 000 Mark auszahlen, widrigenfalls die Stadt besetzt werden würde. Zwei Kommunisten sind in dem Gebäude der Hankauer Elektrizitätswerke festgenommen worden, weil sie in dem Verdacht standen, einen Anschlag auf die Elektrizitäts- und Telephonwerke geplant zu haben. Teile der Gendarmerie in hatikau sowie der Militärgarnison haben gemeutert, konnten aber übekwälligt werden. Die Lage in der Stadt gilt als außerordentlich ernst. Die Nankinger Regierung veröffent licht einen Bericht, der weitere Erfolge der Regierungstrup pen verzeichnet. Die Mitteilungen Nankings finden jedoch kaum noch Glauben, und allgemein gilt die Lage Tschiang- kaischeks als außerordentlich bedroht, wenn nicht hoff nungslos. Schwerer KxplosionrunglSlk Berlin, 10. August. In dem Deslillierraum der Lssigfabrik Aceta in Berlin- Lichtenberg explodierte bei Schweißarbeiten eine Destillier blase. 5 Arbeiter wurden schwer verletzt nach Krankenhäu sern gebracht, Z erlitten leichtere Verletzungen. Liner der Verunglückten ist bereits gestorben. Die Verunglückten haben zumeist schwere Kopf-, Bein- und Armoerletzungen, sowie Rippenbrüche daoongetragen. Oie Schuldfrage an dem schweren Unglück ist noch nicht geklärt. Kei» „Zwilcheaiall" in vstairila Der Besuch des Kreuzers „Karlsruhe" in Tanga. Berfallungsfeier der Berliner Schupo Berlin, 11. August Im Lustgarten veranstaltete gestern mittag die Ber liner Schutzpolizei ihre Verfassungsfeier, an der u. a. Minister des Innern Professor Dr. Waentig, Polizeipräsident Zörgiebel und neben zahlreichen maßgebenden Beamten oller Kategorien der beiden Behörden etwa 5 000 Beamte der Schupo teilnahmen. Ein zahlreiches Publikum umzäunte den reich mit Girlanden und mit den Reichs- und Preußen flaggen ausgeschmückten Platz. Nach dem Einmarsch einer Fahnenabteilung, die je sechs Reichs- und Preußenfahnen mitführte, führte der Minister des Innern, Professor Dr. Waentig, u. a. aus: Die preußische Polizei hat ein wesentliches Verdienst daran, daß die Grundlage unseres öffentlichen Lebens, die Reichs- und Staatsverfassung, geschützt und erhalten blieb. Die staatliche Grundlage des neuen Deutschlands ist die Weimarer Verfassung. Wer die Grundsätze dieser Verfas sung antastet, der rüttelt damit zugleich an den Lebensfundä- menten des deutschen Staates. Die Polizei hat als Exekutiv organ der verfassungsmäßigen Regierung ihr redlich Teil dazu beigetragen, den Volksstaat zu schirmen und zu festigen. Sie verkörpert auch zu einem guten Teil den Volksstaat nach außen. Jede politische Meinungs- und Willensäußerung, die die Rechte des anderen achtet, hat die Polizei zu schützen. Aber mit aller Schärfe muß sie gegen diejenigen Elemente einschreiten, die in nichtverstandener Auffassung staatsbür gerlicher Freiheit Andersdenkende mit Gewalt bedrohen und in ihrer eigenen Meinungs- und Willensäußerung zu be einträchtigen suchen. Nach einem dreifachen Hoch auf die deutsche Republik und dem Gesang des Deutschlandliedes beendete ein Vorbei marsch der Schutzpolizisten, gefolgt von einer Diensthundab teilung mit etwa 120 Polizeihunden, die Fei-»' Als Vorwand dient ihnen, daß es bei dem Besuch des deutschen Kriegsschiffes und bei dem Empfang seiner Be jahung durch die deutschen Ansiedler zu Kundgebungen ge kommen sei, die eine Spitze gegen England gehabt hätten. Der darüber vorliegende Bericht des deutschen Kon suls klärt den ganzen angeblichen Zwischenfall als eine harmlose Sache auf. Danach stellten sich die Vorgänge fol gendermaßen dar: Der Kreuzer „Karlsruhe" hat bei sei ner Rundreise um Afrika die Hafenstadt Tanga mit Zu stimmung der britischen Regierung angelaufen. Er lag dort oom 26. Juli mittags bis 27. Juli früh. Die ortsansässigen Deutschen haben sich am 26. abends in der üblichen Weise mit der Schiffsbesatzung zu einem zwanglosen Eisen ver einigt. Der zuständige deutsche Konsul Dr. Speczer, der seinen Amtssitz in Nairobi hat, hielt die Festrede. Die Behauptung, er habe darin den vergeblichen Landungsver- such der Engländer im Kriege erwähnt, ist eine glatte Er- jindung. Damit entfällt auw die aufgestellte Behauptung, er habe sich nachher beim britischen Distriktskommissar ent schuldigen müßen. Nach dem Essen fand ein oom britischen Distriktskom missar genehmigter Zapfenstreich statt, nachdem «ine Abtei lung der Besatzung am Hotel oorbeizog. Um nicht eine falsche Darstellung aufkommen zu lassen, hat der deutsche Konsul dem britischen Distrittskommissar erklärt, daß es sich bei dem Borbeimarsch, um keine Kundgebung gegen England gehandelt habe. Der britische Kom missar erklärt« sich damit befriedigt und bat, dem Komman deur der „Karlsruhe" seine Glückwünsche zur Hal tung der. Offizjere und Mannschaften auszu- inr-cb-n Die Regierungstommission des Saargebiets ließ dem Generalsekretariat des'Völkerbundes ihren 42. Bericht zu- gehen, der sich mit der Tätigkeit der Kommission in den Monaten April, Mai und Juni 1930 befaßt. Der Bericht enthält eine Schilderung der wirt chaftlichen, sozialen und " " ' "lranven Tätigkeit. Hin- AuttMetzmg der BMreSimgMiltzer Berlin, 10. August. Von zuständiger Seile wird milgeleilt: Zur Durchfüh rung der Oslhilfe Hal die Reichsregierung eine Verordnung über die Umschuldung und den Vollslreckungsschuh folgen den Inhalts erlassen: Der vorläufige Geltungsbereich für diese Maßnahme umfaßt den pominerschen Regierungsbezirk Köslin und den Kreis Regenwalde, die Grenzmark Posen-Westpreußen, di« brandenburgischen Kreise Arnswalde, Friedeberg in Neu mark, Landsberg (Warthe), Sternberg-Ost und Züllichau- Schwiebus, die niederschlesischen Kreise Grünberg Freistadt, Glogau, Guhrau, Steinau, Wohlau, MIlitsch, Trebnitz, Groß wartenberg, Oels, Namslau, sowie die rechts der Oder ge legenen Teile der Kreise Ohlau und Brieg, ferner die Kreis« Waldenburg, Neurode. Glatz und Habslschwerdt und Ober schlesien. Diese Begrenzung des Anwendungsbereiches be ruht darauf, daß mit Hilfe der Notverordnung kein langfri stiges Programm, sondern nur ein Sofort-Programm für di« Hauptkatastropbengebiete erlassen werden konnte, und daß daher auch die Finanzierung nur im engeren Rahmen mög lich war. Eine Ausdehnung dieses Gebietes, wie sie bereits in der Verordnung des Reichspräsidenten vom 26. Juli 1930 vorgesehen war, bleibt ausdrücklich für den Fall der Ver stärkung der Mittel Vorbehalten. Die Ausdehnung des Vollstreckungsschutzes insbesondere wird dabei davon abhängen, daß die zuständigen Landes regierungen die zur Finanzierung der Umschuldung in ihren Gebieten erforderlichen Mittel sicherstellen. Die Verordnung bestimmt weiter, daß Landstellen zur Durchführung der genannten Hilfsmaßnahmen in Königsberg für Ostpreußen, in Köslin für Pommern, in Schneidemühl für die Grenz mark und Brandenburg, in Breslau für Niederschlesien und in Oppeln für Oberschlesien errichtet werden. Der Beginn der Tätigkeit der Landstellen wird zu gegebener Zeit be sonders bekanntgegeben werden. Bis dahin sind Gesuche um Erwirkung des Bollstreckungsschutzes bei dem zuständigen Landrat (Oberbürgermeister) anzubringen. Die Verordnung bringt zunächst die Voraussetzung für ein praktisches Wirk- samweroen des Vollstreckungsschutzes und entspricht damit den dringendsten Wünschen der Landwirtschaft des not leidenden Ostens. andes, :n der die Redner betonten, daß durch die Rhem- andrümmmg nur eine erste Etappe auf dem langen Wege zu -iner wahren und vollen Liquidierung des Krieges erreicht ei. Du zweite Etappe mit der Rückgabe des seit über 000 Jahren zu Deutschland gehörenden Saargebcetes verd ielgen müssen. In der Saarfrage werde der Bolker- >nnd seine Generalprobe abzulegen haben. Inc Anschluß an diese Gedenkstunde fand vor dem Reichs tag eine Kundgebung der Ostdeutschen Verbände zur Er innerung an die vor zehn Jahren in Ost- und Westpreußer erfolgte Volksabstimmung statt, bei der der Vorsit zende des Bundes der Saarvereine hervorhob, daß die fran zösischen Hoffnungen auf eine polnische Mehrheit im Ab stimmungsgebiet Ost- und Westpreußens und für einen auto nomen Vasallenstaat Frankreichs links des Rheins zuschan den geworden seien und erklärte, auch die Begehrlichkeit nach dem SaarqeGet werde zuschanden werden. Darauf gedacht« der Reichsunister für die besetzten Gebiete, Treviranu s der Ergebnisse der Volksabstimmungen und erklärte: Wii wollen die Rheinlands in Frieden halten, aber wir müssen frei sein, weil kein Gemeinschaftsgefühl unter den Völkern der Welt gedeihen kann, wenn das Recht gebeugt wird. Wir grüßen in Wehmut, aber auch in unbeugsamer Hoffnung die Brüder an der Saar, die die Eifelwacht inEupen uno Malmedy. Unser ganzes Volk atmet auf, daß die bitter« Zeit des Zwanges, der Anblick fremder Uniformen vorbei ist. Nun fordert der Osten Einheit und Einsatz des ganzen deutschen Volkes. Wir gedenken des zerschnittenen Weich sellandcs, der ungeheilten Wunde in der Oslflanket die sem verkümmerten Lungenflügel des Reiches, und des Awit- terzusinndes des deutschen Danzig. Die Zukunft des pol nischen Nachbarn kann nur gesichert sein, wenn Deutschland und Polen nicht durch ungerechte Grenzziehung in ewiger Unruhe gehalten werden. Ostdeutschland- Blutstockung bleibt eine europäische Sorge und Gefahr. Un sere inneren Augen schweifen über die deutschen Gaue in de« Seligkeit wiedercrworbenen Eigentums, aber auch im Schmerz um die heute noch verlorenen, einst wiederzuge- winnenden deutschen Lande, die eine Fälschung des Willens deutscher Volksgenossen und rechtswidrige Grenzziehung unter fremde Staatshoheit stellt. Der Tag wird kommen, wo der Kampf für das Recht Deutschland und Europa be- kreit hak politischen Lage sowie der administi „ sichtlich der wirtschaftlichen und soz alen Lage stellt der Be- richt fest, daß die Zahl der Arbeitslosen von 8276 am 8. Februar 1930 auf 6560 am 12.,Juni zurückgegangen ist. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl verdoppelt.