^ne Weile war vcywelgen. Plötzlich schrillte das Telephon. geht. Aber durch das freimütig. — 398 — In dieser Hoffnung mögen diese dem Gedächtnis des Schöpfers der Kiebsch-Stiftung und seinem Werke gewidmeten Betrachtungen ihren Abschluß finden mit den Worten, die das schlichte Eisenkreuz des Grab hügels zieren: «Ehre feinem Andenken!" H. Dcis Höckendorfer Vorwerk. Siegfried Stör z ner, Dresden. Höckendorf besaß einst ein Mitlergut, bas heutige Vorwerk. Dorf und Rittergut waren vom 14.—46. Jahrhundert im Besitz der Familie von The ler, die bekanntlich durch den Silberbergbau im Meitzeritzlale zu großem Reichtum gelangte. Allerhand mehr oder minder begründete Sagen wissen noch heule von dem sprichwörtlich, gewordenen Reichtum dieses .Geschlechts, aber auch von seinem Uebermut und feinen Freveltalen zu erzählen. Anno 1565 verkaufte nun Benno von Theker Dorf und Rittergut Höckendorf für 25000 Meißnische Gulden an den Landesherrn. Zn der vom 8. Juni 1565 datierten Kaufurkunde wird Höckendorf dem Kurfürsten August, dem gerissensten Geschästsmanne aufs Sachsens Throne, übergeben, «mit allem Wiesenwachse, soviel dessen in und an den Vorwerks- gütern zu Höckendorf gelegen und dahin gebraucht worden, mit allen Hutungen und Triften, so mit dem Rindviehe und Gchafnössern aus dem Vorwerk und Schafställen Höckendorfs und auf des Vorwerks und der Höckendorfer Leute Gütern gebraucht werden . . Diese aus dem langen Kaufverträge hier wiedergegebene kurze Stelle spielte im Jahre 1824 bei einem Streite der Gemeinden Höckendorf und Ruppendorf mit dem Rittergute Reichstädt ob der Schafweide eine große Rolle. Dorf und Rittergut Höckendorf waren Anno 1565 mit allen Nutz ungen und Gerechtigkeiten in den Besitz des Kurfürsten August über gegangen. Aus dem Rittergut ward ein kurfürstliches Vorwerk. 1586 wurde es vom Kurfürsten Christian für 4500 Gulden «an mehrere Per sonen vereinzelt". Immerhin blieb der Hauptbesitz in einer Hand und zwar jahrhundertelang. Es war eigentlich ein Doppelgut: Vorwerk und Erbgericht. Jedes hatte ein besonderes Wohnhaus und eigene Wirtschaftsgebäude. Aber alles gehörte einem Besitzer, der auch die mit dem Erbgericht verbundene Erbschenke besaß sowie die zum Vorwerk gehörige alte Ziegelscheune. Diese lag jedoch schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts «wüste". Wir werden dann noch von ihr hören. Insgesamt war das Gut 1V« Hufen groß. Als Lasten ruhten um 1780 auf dem Vorwerk u. a. Magazingeld, Meihnachtsverchrung, Teichzins, Orgelgeld, Psarrdezem in Form von Hafer und Korn, desgleichen dem Schulmeister als Meßgeld und welch schöne Bezeichnungen die uns heute zum Glück ganz unbekannten Ab gaben sonst noch hatten. Eine genaue Aufstellung der Lasten wird uns noch zu Gesicht kommen.