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Üveitzeritz-Zeibmg Tageszeitung un- Anzeiger für DippoMswalöe, Schmie-eberg u.A. ir — iiiiiiiim Bezogtpre": Für «inen Monat r.W «M. M Zuträger etnrelne Nummern 1» «etchs- pfennige r: Gemeinde - Verband- - Dir »Konto Nr. 8. :: Fernsprecher: Amt Mppoidlswawe Nr. 408 :: Postscheckkonto Dre-den 1«»« «EttOp, Lett««- -<» L,Lt«K» Dieses »UM eulhSU -le a«Mchm Bekaa«üm»chmige» -er Amtehauolmannschafi, -es Amlsgerichk» «- -es Sle-lrat» -« Dippol-iswal-e Anzeigenpreis: Die » Millimeter breite PetttteU« r» Retchtpfennige. Lingeianbt «n» Reklamen 80 Reichspfennig« Derantwottltch« »bastle«! »ekir Setz«. - »ruck md D«lair ««I Se-se i« Nr. 179 Montag, am 4 August 1930 96. Jahrgang Versteigerung. Dienstag, den 5. August d. I., vormittags 11 Uhr, sollen im Versteigerungsraume des Amtsgerichts, hier zwei Schreibtische, zwei Sofas, zwei Kleiderschränke, zwei kompl. Betten, zwei Waschtische und a. m. öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Mppoldiswalde. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach dem übernormal heißen Juni krachte uns der Juli unternormale Temperatur und dazu fast jeden Das Regen. Alle Welk setzte daher die Hoffnung auf den August, der uns für das schlechte Juliwetker entschädigen sollte. Bisher hat er's aber noch nicht wahr gemacht, und auch der gestrige erste August-Sonntag war wenigstens zur Hälfte anders als schön. Wer morgens auf, Aufheiterung noch gehofft hatte, mutzte betrübt zusehen, wie es dunkler und dunkler wurde, und wie von 10 Ahr ab Regen siel. Aber am Nachmittag kam doch noch die Sonne zum Durchbruch und drohende Gewitterwolken blieben am Horizonte stehen. Der Verkehr litt unter dem unbestimmten Wetter etwas, aber nicht allzusehr. Man sah überall wandernde Gruppen, auch viel Gesellschaftskraftwagen. Schon am frühen morgen kam eine Gesellschaft in 2 großen Magen aus Kamenz und hielt im Stadtkaffee Einkehr. Ein Jugendverein hatte sich das Gasthaus am Gteinbruch als Ziel ausersehen, kleinere Gruppen suchten diese oder jene Gaststätte auf. Der Bahn verkehr war recht gut, der Autobusverkehr lebhaft. Vor allem auf der Olbernhauer Linie sah man auf den Haltestellen vor Eintreffen der Wagen viel wartendes Publikum. Der Plivatkraftwagenverkehr glich dem anderer Sommer-Sonn tage: ein Magen hinter dem andern in fast ununterbrochener Kette. Dippoldiswalde. Die Gartengemein schäft „Kirch feld" hielt, wie jedes Jahr, am Sonntag das von ihren Mitgliedern wie ^Gartenfreunden beliebte Gartenfest ab. Wenn man auch am Vormittag fast glaubte, das Fest müßte infolge des Regens ausfallen, so war man kurz nach Mittag freudig überrascht, als der Regen aufhörte und die Sonne hell vom Himmel zu strahlen begann. Erst Regen, der den Staub löschte und die Pflanzen erfrischte, und dann die Sonne, die die Lust erwärmte und den Blumen leuchtende Farben gab, gemeinsam, daß die Gartenpracht recht zur Geltung kam. Es wäre aber auch recht unerfreulich gewesen, wenn die großen Vorarbeiten des Festausschusses, ins besondere des rührigen Vorsitzenden Emil Hesse, und dann auch die der Gartenbesitzer umsonst gewesen wären. Viele Gäste stellten sich von 2 Ahr ab ein, um sich die musterhaften, festlich geschmückten Gärten anzusehen. Mancher Besucher wird nach der Besichtigung den Munsch gehegt haben, selbst ein solch kleines Paradies zu besitzen. Er übersieht dabei aber nur zu leicht und zu ost, welch! unendliche Arbeit vom Garten besitzer geleistet werden mutz, ehe -das Stück Land ein solches Paradies wurde und wie Jahr für Jahr immer wieder ge arbeitet werden mutz. Ein Gang durch die Kolonie Mang aber einen jeden zu der Aeberzeugung, dah er eine muster hafte Gartengemeinschaft vor sich hatte. Für Anterhaltung sorgten ein Schießstand und eine Ringwurfbud«. Eine Tom bola fand besonders guten Zuspruch, da man dort allerhand sehr schöne Sachen gewinnen könnte. Für das leibliche Wohl sorgten eine Fisch- und Würstelbude, und für Musik in bester Weise mit einem ausgezeichneten Kraftverstärker die Firma Rundfunk Viktoria. Im Laufe des Nachmittags begrüßte in kurzer Ansprache der Vorsitzende Emil Hesse die Gäste und Gartenbesitzer und wünschte dem Feste einen recht frohen Verlauf. Da für alles recht gut vorgearbeiket war, herrschte überall fröhlich« Stimmung. Am Abend wurden in den Gärten Lampions aufgehängt und Jlluminakionsnäpfchen an- gebrannt. Buntfeuer strahlte durch Bäume und Sträucher hindurch, Feuerwerkskörper wurden abgebrannt. Für die Kinder fand ein Lampionumzug statt, der den Kleinen sehr viel Freude bereitete. Wer am Spätabend von der Reich städter Höh« auf die vielen illuminierten Gärten herabsah, dem bot sich- ein Bild' von ganz besonderer Schönheit, das er so leicht nicht vergessen wird. Dippoldiswalde. Vergangenen Sonnabend' nachmittag, in der Zeit von 12—6 Ahr wurden einem im hiesigen Postguts beschäftigten Wirkschaftsgehilsen 550 M. aus seiner Kammer gestohlen. Als Täter kommt ein früher ebenfalls im Postgute beschäftigter Wlrtschafksgchilfe PolinK in Frage, der zu ge- gebener Zeit auch aus dem Hofe gesehen worden ist. P. hak dann in hiesigen Gastwirtschaften größere Geldbeträge aus- gegeben und sich von einem hiesigen Kraftwagenbesitzer nach Dresden fahren lassen. In der Wechselstube im Hauptbahn hofe hak er einen Teil des Geldes, das er in ausländischer Werteschaffende Arbeitslosensürsorge Die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten:. Ueber die Gründung der Deutschen Gesellschaft füi Oeffentliche Arbeiten erfahren wir von unterrichtete! Seite: Die Entwicklung der Reichsfinanzen hat dazu geführt daß trotz steigender Arbeitslosigkeit für die Zwecke der werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge in den letzten Iahrev immer weniger Haushaltsmittel zur Verfügung gestelb werden konnten. Während im Durchschnitt der Haushalts jahre 1926—28 rund 100 Millionen Rm. Reichsmittel für die werteschaffende Arbeitslosenfürsorge ausgegeben wur den, waren im Haushaltsjahre 1929 nur noch etwa 77 Millionen für diese Zwecke vorhanden. Für das neue Rech- j nungsjahr konnten nur noch 45 Millionen im Haushalt bereitgestellt werden, von denen aber ein erheblicher Teil allein für den Landarbeiterwohnungs- bau benötigt wird. Andererseits hat das Reich aus den Maßnahmen der werteschaffendev Arbeitslosensürsorge ein Vermögen von rund 400 Millionen M. angesammelt, das in ausländischen Dar lehensforderungen besteht. Es lag nahe, diesen Vermögens stock zu mobi lisieren, um die eigentlichen Haushaltsmittel durch andere Mittel zu ergänzen. In Zukunft sollen die Mittel der werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge in derselben Weise vergeben werden wie bisher. Für die Vergebung kommen nur in Frage öffentlich-rechtliche Unternehmun gen, die gemeinnützigen Charakter haben. Zu dem Zweck der Anleiheaufnahme haben die Reichs-Kredit-Gesellschaft A.-G. und die Deutsche Bau- und Bodenbank A.-G. im Auftrage der Reichsregierung Verhandlungen mit ausländischen Geldgebern ausgenommen, die günstige Aussichten eröffnet haben und vor dem Abschluß stehen. Dabei hat es sich als notwendig erwiesen, die Darlehens» forderungen des Reiches, die als Grundlage der Anleihe die nen sollen, in eine Gesellschaft des privaten Rechts einzu bringen, die als Schuldnerin der Anleihe und als Glau- bigerin der inländischen Darlehen auftritt. Auf diese Weise- ist es voraussichtlich möglich, in den nächsten 2—Z Iahrev etwa 180—200 Millionen Rm. Auslandsmittel her- einzuholen. Da hierzu noch die eigenen Mittel der Gesellschaft kommen, die ihr an Zinsen und Tilgungsbeträgen aus inneren Dar» lehen zufließen werden, wird sie in der Lage sein, in aus- reichendem Maße Mittel für Notstandsarbeiten bereitzu stellen. Dabei ist besonders darauf zu achten, daß der Zweck der Gesellschaft ist, wie eingangs erwähnt, die Fort führung der Maßnahmen des Reiches auf dem Gebiete der werteschaffenden Arbeitslosenfürsorge zu ermöglichen, die den Reichsanteil an der erzeugten Förderung für Notstandsarbeiten beschafft. Die Gesellschaft wird ihre Tätigkeit in kurzer Zeit aufnehmen. Sie wird sich zunächst mit einem Programm von Rokstandsarbeiten für die kommenden Monate befassen, für das etwa 50 Millionen M. aufzubringen sind. Die Vorbereitungen sind bei den Landesregierungen und- bei den Landesarbeitsämtern bereits im Gange. Wesent liche Aenderungen des Verfahrens werden nicht eintreten. Die Anleiheverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, aber ihr baldiger Abschluß ist zu erhoffen. Bis dahin wird mit Hilfe von Zwischenkrediten gearbeitet werden. Währung an sich gebracht hak, umgewechfelk. Da Polinks Schwieger«ttern in Sadisdorf wohnen, ist es nicht aus- gegossen, dah er wieder in hiesige Gegend! kommt. Sach dienliche Mitteilungen werden an die nächste Gendarmerie- Dienststelle erbeten-. Dippoldiswalde. In vergangener Nacht kurz nach 1 Ahr fuhr ein Krafkwagekbesitzer Es einem benachbarten' Ort« an einem hiesigen Kaffeehaus« vor, um Passagier« abzusetzen. Von einem Gaste gerufen, ging er ans wenig« Minuten in die Gaststube. Als er zurückkam, muhte er wahrnehmen, dah ihm eine Windjacke aus dem Wagen gestohlen worden war. In einer Jackentasche befanden sich außer einer Brieftasche mit Andenken ein Umschlag mit den Wagenpapieren und zwei Führerscheinen. Aus diesem Vorfall sicht man wieder, wie nötig es ist, in offenen Magen nichts liegen zu lassen, wenn man sich auch nur kurze Zeit entfernt. Ohne Frage hat sich der Magenbesitzer einen Teil Schuld selbst zuzuschieben, andererseits -ist es, da man hier einen Dummenjungenstreich mehr vermutet, als reinen Mebstahl, höchst verwerflich, dah der Täter sich nicht sofort gemeldet hak, als die Tat ruchbar wurde. — Ein recht mysteriöser Vorfall soll sich gestern nach mittag zwischen 4 und 5 Uhr an der Tännichtgrundbrücke abgespielt haben. Zwei Unbekannte, die mit ihrem Paddel boot bei der Brücke landeten, sollen ein dort stehendes, un besetztes Paddelboot mit Steinen belastet und von der Brücke herabgeworfen haben, um es zu versenken. Als es nicht schnell genug wegsackte, soll einer der Unbekannten vom Ufer aus nach dem Boote geschossen haben. Der Eigentümer des Bootes hat sich bisher noch nicht gemeldet. — Ein leichter Kraftfahrzeug-Unfall ereignete sich gestern nachmittag aus der Staatsstraße zwischen Dippoldiswalde und Reichstädt. Zwei Schirrmeister hiesiger Güter wollten auf einem Motorrade einen Kraftwagen überholen. Als sie mit diesem auf gleicher Höhe waren, mußte der Wagen, um ent gegenkommenden Passanten auszuweichen, etwas nach links obbiegen. Dabei streifte das linke Hinterrad das Motorrad. Dessen Fahrer stürzten und zogen sich leichte Verletzungen zu. Dippoldiswalde. Seine Halbjahrsversammlung hielt am Freitag abend im „Huthaus" der Gesangverein „Lieder kranz" Md. A.-S.-B.) ab. Vorsitzender Walter Steber konnte eine große Zahl Sängerinnen und Sänger begrüßen. Die erstatteten Berichte des Vorsitzenden und Kassierers waren kurz. Ersterer betonte u. a., daß die Singstundenbesuche noch besser sein könnten, während aus dem Kassenbericht zu ent nehmen war, daß der Verein in finanzieller Hinsicht nicht auf Rosen gebettet ist, und daß er infolge der traurigen Wirtschaftslage stark um seine Erislenz kämpfen muß. Viele MitgliederVsind arbeitslos und demzufolge ist auch der Steuer- eingang gering. Entgegengenommen wurde noch ein Bericht des Delegierten Ernst Gössel über eine stattgefundene Bezirks versammlung des Bezirkes Plauenscher Grund und weiter beschlossen, auch in diesem Herbst (Reformationstag) eine öffentliche Veranstaltung zu treffen, kein reines Eesangskonzert, sondern mehr einen llnterhaltungsabend. Hierzu wurde ein Ausschuß eingesetzt. Mit der Mahnung, trotz aller Ungunst der Zeit treu zusammenzuhalten, wurde die Versammlung nach 11 Uhr geschlossen. Dippoldiswalde. Aufgebote: Kaufmann Willy Richard Fritz Bieseke aus Berlin mit der Buchhalterin Louise Dora Flade aus Dippoldiswalde; Ingenieur Paul Ziegner aus Weinböhla mit Lina Hildegard Oppelt aus Dippoldiswalde; Stadtkassen-Gegenbuchführer Robert Alfred Schönfeld mit der Telefonistin Charlotte Gerda Skribelka, beide in Dippoldiswalde; Maschinist Fritz Vogel aus Tharandt mit Gertrud Elisabeth Hahn aus Dippoldiswalde. Eheschließungen: Schuh macher Ewald Wolfgang Fischer mit Frida Johanna Illgen, beide in Dippoldiswalde; Schlosser Ernst Rudolf Görner mit Dora Paula Herber, beide in Dippoldiswalde; Zimmerer Richard Oskar Zilcher aus Ouohren mit Hedwig Olga Erna Albrecht aus Reinberg; Schleifer Paul Felir Weiske mit Gertrud Elisabeth Schuhmann, beide in Dippoldiswalde. — Die Freie Vereinigung ehem. 35 er zu Dresden ver anstaltet am kommenden Sonntag eine Autobusrundfahrt in das östliche Erzgebirge. Sie wird vormittags 9 Uhr in der Putzmühle im Pöbeltal, um 2 Uhr in der Grenzbaude in Rehefeld und um 4 Uhr im Cafe Fülle im Frauenstein ein treffen. llehstfikau. Ein Elsterberger Handelsvertreter, der erst vor einigen Monaten kurz hinter Greiz mit seinem Auto eine 8 Meter hohe Böschung hinabstürzte, ohne wesentlich verletzt zu werden, hatte jetzt das Unglück, daß ihm auf der Fahrt von Netzschkau nach Elsterberg kurz vor Bad Rosenthal ein Hinterreifen platzte. Das Auto geriet ins Schleudern, fuhr gegen einen Baum und wurde völlig zertrümmert. Der Fahrer wurde bei dem Anprall durch die herausgerissene Tür geschleudert und lag mit dem Steuerrad in der Hand bewußt los auf der Landstraße. Auch diesmal wieder ist der Ver unglückte trotz der Schwere des Anpralls ohne ernstliche Ver letzungen daoongekommen. Das Auto mußte abgeschleppt werden. Wetter für morgen: Noch am heutigen' Tage und -in -er- darauffolgenden Nacht Uebergang einer Regenfront. Dabek besonders in freien Lagen auffrischend« Minde. Tagsüber bann wechselnd «Mölkt, noch etwas zur Unbeständigkeit -neigend. Temperaturen schwankend, dabei für die Jahreszeit zu niedrig. -Winde von westlichen! Richtungen.