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Dresdner Journal : 18.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190601180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-18
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 18.01.1906
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vezuiStzret-: Beim Bezüge durch di« Kes^ftsÜek, t«ner»«r» ^re»»n«» 2,b0 M ltinschl Zulragung^, durch die t» Deutschen Reiche 3 M. (ausschließlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. Wird Zurückseuduna der für die Schristleitung bestimmten, «der von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizusügen Dresdner W Journal. Herausgegeben von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag» nachm S Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedrnckt werden «»t-ndignnggged-hrr«: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung S Leite oder deren Raum ro Pf Bei Tabellen- und Ziffernsatz S Pf Ausschlag für die Zeile Unterm Re- daknonSstrich (Eingesandt) die LertzeUe mittler Lchrnt oder deren Raum SO Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bis mittag- 12 Uhr für dir nach- mittag« erscheinend« Nummer. ^14. Donnerstag, den 18. Januar nachmittags. 190« Amtlicher Teil. Nichtamtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die Nachgenanmen die ihnen von Sr. Majestät dem Könige von Württemberg bez von Sr. König!. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Coburg und Gotha verliehenen Ordens- dekorationen annehmen und tragen, und zwar Kammer- zahlmcister und Sekretär deS Kämmereramtes Schließer das Ritterkreuz 2. Klasse des Württem- bergischen FriedrichSordens, Kammerdiener Voll- precht und Garderobier Schlegel das Württem- bergische Berdienstkreuz und Leibjäger Kaufmann die dem Sachsen-Ernestinischen Hausorden affiliierte Verdienstmedaille in Silber. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Geh Kommerzienrat Lingner in Dresden das ihm von Sr. König! Hoheit dem Großherzoge von Oldenburg verliehene Ehrenkomturkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kaufmann und Lotterie kollekteur Walther und der Lehrer Wünsch in Leipzig die ihnen von Sr. Majestät dem Sultan der Türkei verliehene silberne Liakat-Medaille annehmen und tragen Vr»e««««ge«, Bersetz««ge» re. im lichei» Dienste. Am «tschäftödereiche »t» «inistertum» der Finanzen. Ltaatl. Hochbauverwaltung Angestellt: Schmidt, seither Regieruogsbauführer bei dem Landbauamte Treiben >, als etalm Regierungsbaumeister bei dem Land- bauamte Leipzig; Ur. lux. Klopfer, seither Regierung- bamührer bei demHochbautechn Bureau deS Finanzministerium-, al- etatm Rcgierung-baumeifter bei dem Landbauamte Dresden l: Gerlach, seither Regirrung-bausührer bei dem Landbauamte Tre-den I, al- etalm RegierungSbaumeister bei dem Laudbauamte Bautzen Postverwaltung Ernannt: Möhlmann, seither Lber-Poftpraktikant in Rügenwalde, al- Ober Postpraklikant in einer Ober-Postsekrrtärstelle in Crimmitschau; Groß, seither char Postsekretur in Landsberg Marthe), al- etatm. Post sekretär in Plauen (Bogtk); Trillmich und Bartzsch, seither char Postsekretäre, als etatm Postlekretäre im Ober-Post direktiouSdezirke Leipzig; Böhme. Stieber und Gerber, seither gegen Tagegeld beschäftigte Postassistenten, als etalm Postassistenten imOber-Postdireklion-bezirke Leipzig: Zimmer, Landwirt, al- Postagent in Prischwiy JmGeschLsl-deretchedt» «inistertum» deSSultuS und Sffenll. Unterrichts. Zu besetzen: Die Lehrer- stelle an der zweiNassigen Schule zu Steiaheidel. Kollator: Tie oberste Schulbehörde Außer freier Wohnung 1200 M. AnfangSgehalt, 110 M für zweistündigen FortbildungSschul- unterricht, 27,SO M. sür Sommerwrnen und es. an die Frau für den NadelarbeitSunterrichl 72 M. Gesuche mit allen er forderlichen Beilagen bi» 4 Februar an den Bezirksschul- insprktor zu Schwarzenberg; — Ostern die erste ständige Lchrerstrlle in Rempe-grün b. Auerbach i. B Kollator: Tie oberste Schulbehörde Bei freier Wohnung im Schul- Hause 1bV0 M Grundgehalt, 30 M für Garten- und Feld nutzung und 20 M. sür Kirchendieust, außerdem 110 M sür Fortbildung-schulunlerricht Bewerber, die da- 3S. Leben-jahr überschritten haben, aber nicht über 46 Jahre alt sein sollen, mögen ihre Gesuche nebst den erforderlichen Zeugnissen bis 31 Januar beim BezirkSschulinspektor für Auerbach einreichen. — Ostern die 2. ständige Lehrerstelle in Hormersdorf. Kollator: Die oberste Schulbehörde 1400 M Grundgehalt, sowie freie Wohnung mit Garlengenuß, außerdem »3o M für S überstunden und 110 M für Fortbildungsschulunterricht BewerbungSgesuche sind unter Beifügung sämtlicher Prüflings- und Amt-führungSzeugnisse, da- letzte bis in die neueste Zeit reichend, von Hilfslehrern auch deS MilitärdienstnachweiseS bis S Februar beim BezirkSschulinspektor für Chemnitz lk, Schulrat Richter, eiazureichen (Behördl Pckaantmachuageu erscheinen auch im Anzeigenteile Tagesgeschichte. Dresden, 18. Januar. Se König!. Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern besuchte in den gestrigen Nachmittagsstunden, begleitet von Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Johann Georg die Gemäldegalerie und das Historische Museum und fuhr bei den in Dresden residierenden Herren Ge sandten und bei den Königl. Staatministern vor. Weiter besuchte Höchstderselbe Se. Hoheit den Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz Ins Residenzschloß zurückgekehrt, empfing Se. Königl. Hoheit kurz vor der Tafel noch eine Abordnung de» 3. Infanterieregiments Nr. 102 „Prinz-Regent Luit pold von Bayern", bei welchem Höchstderselbe unter gestrigem Tage ü !» suite gestellt worden ist. — Tie Königliche Galatafel, die gestern nachmittags H6 Uhr zu Ehren Sr. Königl Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern im Residenz schlosse stattfand, zählte 69 Gedecke. Außer Sr. Majestät dem Könige und dem hohen Königlichen Bayrischen Gaste nahmen an der selben Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde und Se. Hoheit derHerzog Karl Borwin zu Mecklenburg- Strelitz mit den Damen und Herren der Hof staaten und dem Ehrendienste teil. Einladungen zu dieser Galatafel waren noch ergangen an den Königl. Bayrischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Grafen v MontgelaS, Ihre Exzellenzen die Königl. Staatsminister v. Metzsch, Or. Rüger, vr. Otto und General der Infanterie Frhr. v Hausen, die Präsidenten beider hohen Kammern der Ständeversammlung, Oberstmarschall Graf Vitzthum v. Eckstädt, Exzellenz, und Geh. Hofrat vr Mehnert, an Ihre Exzellenzen General der Infanterie v Reyher, ü la suite des 3. Infanterieregiments Nr. 102, kommandierender General, General der Kavallerie v. Broizem, Königl. sächsischen Gesandten Wirkt. Geh Rat Frhr. v. Friesen, Divisionskommandeur, Generalleutnant v Kirchbach und Kommandant von Dresden Generalleutnant v Schweinitz, Vizepräsident der Ersten Ständekammer Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a T. Beutler, Ministerialrat im HauS- ministerium Geh. Rat v. Baumann, Generaldirektor der Königl. StaatSeisenbahnen v Kirchbach, Brigade kommandeure Generalmajore Frhr. v. Hausen und v Müller, Geh. Rat Frhr. v. Salza un^>Lichtenau, Abteilungschef im Kriegsministerium Oberst v. Criegern, Polizeipräsident Köttig, die Majore Straube und Schultz, Hauptmann Schöne, Oberleutnant Pahlmann und Regimentsadjutant Leutnant Fiedler vom 3. In fanterieregiment Nr 102, Hauptmann v. Dambrowski und Rittmeister v. Mangoldt Gaudlitz Die Gäste versammelten sich im Stucksaale der zweiten Etage. Vor der französischen Galerie stand eine Paradewache des Königl. Gardereiterregiments um den Ankommenden die militärischen Ehren zu erweisen. Se. Majestät der König begab Sich vor der Tafel zu Seinem hohen Gaste und erschien mit dem selben im roten Salon, wo sich die übrigen Fürst lichkeiten versammelt hatten Der Königliche Hof trat im Cortöge, dem die Königl. Leibpagen vorausschritten, in den großen Ballsaal ein, wo die Galatasel hergerichtet worden war, an der sich sofort das Placement vollzog Se Majestät der König hatte die Uniform Aller höchstseiner Königl. Bayerischen Infanterieregiments Linnk und Wissenschaft. Wissenschaft. " Man berichtet au» Brüssel: Der belgische In genieur Eugen Stosse, der mehrere Jahre lang bei dem Bau der Eisenbahn Peking—Hankau beschäftigt war, hat in China über 200 interessante alte Münzen ge sammelt, die er dem numismatischen Kabinett der Königl. Bibliothek zum Geschenke gemacht hat Die meisten stammen aus der Zeit der Kaiserdynastien Tschen und Han (1122 vor bis 221 nach Ehr. Geburt). Darunter befinden sich einige bisher unbekannte Exemplare, z B eine Münze von der Form einer Raspel, die offenbar gleichzeitig als Werkzeug benutzt wurde, eine andere von der Form eines kleinen Spatens, diese ist wohl die älteste chinesische Münze, von der man Kenntnis hat, sie gehört der Periode des 15. bis 7. Jahrhunderts vor Christi Geburt an und ist nur in einigen wenigen Exemplaren vorhanden Die Sammlung enthält ferner Münzen, die zugleich als Messer dienten, aus der Zeit vom 7. bis 2. Jahrhundert vor Christi Geburt, und Münzen, die zugleich als Gewichte dienten und zum erstenmal im Jahre 680 v Chr. Geburt ausgegeben wurden ' Einen lehrreichen Einblick in die Begleitumstände eines der trübsten Kapitel der deutschen Kulturgeschichte, nämlich deS der Herenprozesse, gewährt der Bericht über einen auch in anderer Hinsicht bedeutungsvollen Hexenprozeß, den Wilhelm BermelmanS unlängst in der „Zeitschrift sür die Geschichte des Oberrhein» ver öffentlicht hat ES handelt jsich dabei um den Prozeß, dem im September 1613 die Witwe Ursula Witten bach, die Großmutter de« Dichters Jakob Balde, sowie die Barbara Guntmännin, Ehefrau de- GerichtssrkretärS Theobald Hinderer, in ihrer Barrryavt Cnsishenn im Elsaß zum Opfer gefallen sind Abgesehen nämlich von dem von BeemelmanS aus der GeburtSmatrikel und dem „Malefitzprothokoll" der Stadt Ensisheim mit zwingenden Gründen geführten Beweis, daß jene Witwe Wittenbach tatsächlich, wie schon früher mitunter ver mutet worden ist, die Großmutter des Dichters Jakob Balde, Witwe des Kammerrats Wittenbach, war, gibt jene Veröffentlichung auch einen Einblick in die Kosten, die ein solcher Hexenprozeß damals, nicht etwa dem Ge richt oder der Stadt, sondern dem Vermögen der be treffenden Unglücklichen oder ihrer beklagenswerten An gehörigen verursachte Man kennt nämlich das Schrift stück, worin der Ehemann der einen „Unholdin", Gerichts- srkretär Theobald Hinderer, gegen die ihm auferlcgte Kostenrechnung für das gegen tue beiden Frauen durch- geführte Verfahren eine noch bei den Akten befindliche Beschwerde zum Stadtmagistrat Ensisheim erhoben hat Nach diesem Aktenstück hatten dir Kosten des Prozesses für die Witwe Wittenbach 819,76 M und für die Ehe frau Hinderer 609,64 M betragen, Summen, die in Anbetracht des damals gegenüber dem heutigen etwa siebenmal höheren Geldwerts außerordentlich hoch waren und e« begreiflich erscheinen lassen, daß Hinderer das Bestreben hatte, die Kosten herabgesetzt zu bekommen Er beschwerte sich u. a. darüber, daß ihm während der Haft seiner Frau für 16 Tage Wein ausgeschrieben worden sei, den doch seine Frau gar nicht getrunken habe, sondern die Wächter, denen er sowieso den Tagelohn bezahlen müsse. Ferner habe die Aufwartefrau bei der Folterung nicht« zu tun gehabt, deshalb seien die 3 Gulden 30 Batzen gleich 10,15 M für sie zu streichen Ferner bittet er um GotteSwillen um Ermäßigung dreier nicht näher be zeichneter Posten in der anscheinend sehr großen Zech«, die auf seine Kosten die Etadtschreibcr von Thann und Neuenburg am Rhein, die bei der Verhandlung amtlich Nr. 15, und Se. Königl Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern diejenige des Königl. Sächsischen 3. In fanterieregiments Nr 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern" angelegt. Se. Königl. Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern nahm an der Mitte der Tafel Platz, und zwar zwischen Sr Majestät dem Könige und Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde Zur Rechten Sr. Majestät folgten Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg, Frau Lberhofmeisterin v. der Gabelentz- Linsingen, Staatsminister Or. Rüger, Hofdame Frl. v. Schönberg, General der Kavallerie v. Broizem, Generalleutnant v. Kirchbach rc. Links von Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde schlossen sich an: Se Hoheit der Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz, Hofdame Freiin v. Gärtner, StaatSminister Or Otto, Hoffräulein v. Schönberg, Königl. Bayerischer Generalleutnant v Zwehl, General leutnant d'Elsa rc. Ten Fürstlichen Herrschaften gegen über faßen: Oberstmarschall Graf Vitzthum v Eck städt, Königl. Bayerischer Gesandter Graf Mont gelaS, Staatsminister v. Metzsch, StaatSminister General der Infanterie Frhr v Hausen, Präsident Geh Hosrat vr. Mehnert, General der Infanterie v Reyher, Generaladjutant General der Infanterie v. Minckwitz, Lberschloßhauptmann v. Carlowitz- Hartitzsch, Gesandter Frhr v Friesen, Generalleutnant v. Schweinitz, Oberstallmeister v Haugk, General direktor Graf v Seebach und der Vizepräsident Ober bürgermeister Geh. Finanzrat a T. Beutler rc. Tie Festtafel war mit dem Goldservice aus der Zeit August des Starken, sowie mit dem alten Watteauporzellan geschmückt. In der Mitte befand sich ein kunstvolles teppichartiges Arrangement auS Rosarosen, weißen Orchideen und Maiblümchen, dem zu beiden Seiten herrliche Rosarosen-Buketts auf großen goldenen Epargnen folgten. Die beiden Längsseiten des Saales schmückten große mit Blatt pflanzengruppen umgebene Goldbüffetts, auSgestattet mit hervorragenden Kunstgegenständen in Form von goldenen Pokalen, Tabletten, Becken und Terrinen rc. Während der Tafel konzertierte das Musikkorps deS Königl. 3. Infanterieregiment» Nr. 102. Nachdem der Braten serviert worden war, erhob Sich Se. Majestät der König zu folgendem Trink spruch: Euere Königl Hoheit heiße Ich am heutigen Tage in Meinem Hause herzlich willkommen als Berlreter Sr. Königl. Hoheit deS Prinz-Regenten und Meines Onkels Luitpold und als Meinen lieben, werten Bast Wie schon an den sür Mich denkwürdigen Tagen Meines Aufenthalt- in München Wir es au-sprachen, daß Bauern und Sachsen unverbrüchlich ver bunden sind zum Heile Unserer Länder, zum Segen Unsere» lieben deutschen Baterland», so ergreife Ich an dem heutigen festlichen Tage mit Freuden erneut die Belegenheit, um zu betonen, wie eng Unsere verwandtschaftlichen, bunde-freund lichrn und persönlichen Beziehungen sind. Gerade in den jetzigen Tagen, wo die politische Erregung hoch gehl, die auch nicht allenthalben eine rosige Aussicht sür die Zukunft er öffnet, ist c- von allergrößtem Werte, daß Wir, die Wir ver wandtschaftlich — die Fürstenhäuser und die Länder — ver bunden sind, engere Bande miteinander knüpfen Dadurch, daß Euere Königl. Hoheit die Gnade gehabt haben, die Stellung L la «uite Meines 3. Infanterieregiments Nr 102 zu übernehmen, dessen Ches Höchstihr erlauchter Later seit beinahe 20 Jahren ist. hoffe Ich, wird die schon vor längerer Zeit in ernsten Tagen geknüpfte Waffenbrüder- schast Unserer beiden Armeen auch sür die Zukunft neu ge festigt und, so Gott will, unzerreißbar hergrstellt werden Alle die Wünsche, die Ich am heutigen Tage für Se. Königl. Hoheit, den greisen Regenten des Königreich- Bayern habe, fasse Ich in die Worte zusammen: Se Könial. Hoheit Prinz Luitpold,'de» Königreich- Bayern Regent, er lebe hoch! hoch: hoch! Unmittelbar daraus erwiderte Se. Königl. Hoheit der Prinz Ludwig folgendes: Erlauben Eure Majestät, daß Ich Meinen tiefgefühllestrn Tank für die Worte ausspreche, die Sie die Güte hatten, an Mich zu wenden Erlauben Eure Majestät, daß Ich Meinen ganz besonderen Dank au-spreche dafür, baß Sie Mich L lu suite eine- der ältesten sächsischen Regimenter gestellt haben, dessen Inhaber Mein Later ist und besten Vorgänger Se. Majestät König Albert selber war Eure Majestät haben aus die alten Beziehungen hingewiesen, die zwischen den beiden Häusern bestehen. Gott fei Tank waren eS wenige Fälle, wo sie gegeneinander gekämpft haben, aber sehr viele Fälle, wo sie miteinander gekämpft haben, und nicht am wenigsten in dem verflossenen Jahrhundert, und in dem denk würdigen und glorreichen Jahre 1870, dem die Neubegründung des Deutschen Reichet zu danken ist. Schon öfter- bin Ich hier in Dresden gewesen, zum erstenmal sehr jung vor bald 46 Jahren. Tamal» regierte der weise König Johann. Ich wurde wie ein Kind im Hause ausgenommen. Steh« Ich ja persönlich in nächster ver wandtschaftlicher Beziehung zu dem ganzen sächsischen König-Hause, bin Ich auf beiden Seiten angeschwistert Rind desselben Damals kam Ich auch in die Moritzburg, und e» war Mein Wunsch, diesmal sie auch wiederzusehen. Daß Euere Maiestät eine Jagd daran gereiht haben, daran hatte Ich nicht gedacht; es wäre unbescheiden gewesen, rS zu wünschen Nachdem Euere Majestät aber dir Gnade gehabt haben, es zu veraulasteu, so danke Ich auch hierfür von Herzen. Wenn Ich nach München zurückkomme, werde Ich nicht ver fehlen, von dem schönen Empfange, den Ich in der Residenz Eurer Majestät nicht nur von Eurer Majestät und dem Königlichen Hauie, sondern auch von feiten der Einwohner schaft dieser schönen Stadt gefunden habe, zu berichten Gestalten Euere Majestät, daß Ich Mein Blas erhebe und in den Ruf autbrrche: Sr Majestät König Friedrich August und Sein ganze- Königliche- Hau-, sie leben hoch! hoch! hoch! Bei beiden Toasten bliesen die Königl. Hof trompeter dreimalige Fanfaren Nach aufgehobener Tafel fand im Stucksaale Cercle statt, wobei der Kaffee und Likör serviert wurden. Um '^8 Uhr begaben Sich Se. Majestät der König mit Sr. Königl Hoheit dem Prinzen Ludwig von Bayern zur Vorstellung ins Königl. Opernhaus, wo das vieraktige Schauspiel „Preziosa" zur Auf führung gelangte. Heute früh gegen 8 Uhr begab Sich Se. Maje stät der König mit Seinem hohen Gaste zur Tier- gartenjagd nach Moritzburg Die Schützen trafen um 9 Uhr im dortigen Jagdschlösse ein. Tas Jagdfrühstück wurde mittag» im Hellhause ein genommen. Uhr nachmittags findet die Königl. Jagdtasel im Schlosse Moritzburg statt, an der auch Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Johann Georg und die Prinzessin Mathilde teilnehmen werden Nach der Tafel wird die hohe Jagdgesellschaft nach Dresden zurückkehren und Se. Königl. Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern wird dann da» Souper bei Sr Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg im Palais Zinzendorsstraße ein nehmen 11 Uhr 40 Min. abend» gedenkt Se. Königl Hoheit der Prinz Ludwig Dresden wieder zu verlassen. — Zur heutigen Frühstückstafel bei Ihrer Ma jestät der Königin-Witwe sind Oberst z. T. Graf Vitzthum v. Eckstädt und Gemahlin mit Einladungen beehrt worden. zugegen waren, nn Engel zu Ensisheim gemacht hatten. Feiner will Hinderer zwar den Schöffen ihre sieben Batzen täglich gönnen, aber die berechneten Nachttränke, ebenso die Rechnung des Slubenwirts, hält er für un gerechtfertigt. Mit bitterem Humor meint er, rin Bieder mann könne sich wohl mit zwei Imbissen behelfen und brauche keinen Unter- oder Schlaftrunk. Ebenso will er die Rechnung des Advokaten vr Häring, auf dessen Gutachten seine Frau verbrannt wurde, nicht gelten lassen, da dieser ja ohnedies als Stadtadvokat angestellt sei. Außerdem bemängelt Hinderer noch andere Zehrkosten, die sich anscheinend auf die Scharfrichter beziehen, und bittet schließlich, cS möge geschehen, wa« Gott gefällig und recht sei. Die Stadtobrigkeit legte diese Beschwerde der Regierung mit dem Antrag vor, sie möge ihr keine Folge geben ES sei eine Schmach, mit einer solchen Beschwerde zu kommen Glaube Hinderer denn, die Herren hätten nicht weit lieber einen Taler gezahlt als wegen feiner „Unholdin" zu Gericht gesessen? Tie Nachttränke seien wohl gerechtfertigt, denn wenn ein Richter von morgens früh bis abends sechs ununter brochen gesessen habe, so könne man ihm da» Essen und Trinken nicht lotweise zumessen Immerhin könnten vielleicht die Wirtsrechnungen daraufhin geprüft wcrden, ob sie nicht zu hoch seien Welchen Bescheid Hinderer auf seine Beschwerde erhalten hat, ist richt bekannt, übrigens hat sowohl er wie sein Leidensgefährte Hugo Balde, der Vater des Dichters, das Unglück der Familie nur um wenig mehr als drei Jahre überlebt. * Die Lebensbedingungen der Tiefseetiere. Weder die Gründe des Meeres selbst, noch ihre Be wohner sind so außerordentlich beschaffen, daß sie aus dem gewohnten Rahmen der Lebensbedingungen und Lebensformen allzusehr herauSfallen Nur einige sonst allgemeine Eigenschaften sind bei der Tiefserwelt und ihren Wesen besonders betont, und das Leben auf dem Boden des Meeres ist m allen seinen Teilen so einfach, daß vielleicht keine andere irdische Örtlichkeit samt der ihr angehörcnden Lebensgemeinschaft einen gleich engen Kreis ihrer Beziehungen hat. Ausführung und Beweis dieses Satzes brachten zwei Vorträge, die Prof G Pfeffer vom naturwissenschaftlichen Museum in Hamburg im In stitut für Meereskunde in Berlin hielt Tie Tiefseewelt Hal trotz ihrer großen räumlichen Ausdehnung über ein Tritteil der ganzen Erdoberfläche im wesentlichen in allen Längen und Breiten dasselbe Gesicht Die mannigfachen, immer wechsilnden Einflüsse, die zu Lande und an den Küsten Umwelt und Lebewesen überall anders sich gestalten lassen, bestehen für die Tiefsee nicht TaS Sonnenlicht dringt nicht tiefer ins Meer, als bis 400 m, wo sich die letzten Spuren seiner Einwirkung auf photographischen Platten feststcllcn ließen, und die Senkströmc des wäh rend der Nacht und im Winter sich abkühlcnden Ober fläckenwassers rufen selbst in den Tropen, wo sie am tiefsten gehen, nur bis etwa 180 m Temperaturichwan- kungen hervor, die schon in der Schicht der unteren 90 m nicht mehr als 1 Grad Celsius betragen Unter diesem Gebiet wechselnder Wasserwärme sino Unterschiede der Temperatur nur noch in der Scnkrichtung vorhanden, während die dadurch gebildeten Schichten in der Wagerich tung durchaus gleichmäßig erwärmt sind, bei 1000m Tiefe z.B etwa 6 Grad Celsius Die Tiessee beginnt bei 2000 m, wo das Wasser etwa 3 Grad hat, bei 4000 m sind es nur 2, bei 5000 m 1V, Grad, und in den großen Tiefen (6000, 8000 und in besonders tiefen Gruben 9000 m) herrscht eine gleichmäßige Temperatur von etwa 0 Grad. Diese Kälte de« Wassers jedoch ist für das Leben der Tiessee tiere nur günstig; allein kaltes Wasser ist imstande, einige Menge der zum Leben jede» Wesen» nötigen Lust aufzunehmen und zu bewahren, wozu noch kommt, daß Wärme die Entwickelung von FäulniSbakterien begünstigen würde, di« den Stickstoff der Nahrung zerstören. Von
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