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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg «.A. Bezagtprel«: Für «Inen Monat 2.20 MM. mit Zutragen, «Inzeine Nummern 1» Reich«. Pfennige :: DemetnSe - Verband«-Girokonto Nr. S. :: Femfpr«ch«r: Amt DippolbitwaUe Nr. 403 :r Postscheckkonto DreSben 1«»« I», ,» I, »» «etteft» Lell»»» »e» Giese« BlaN eulhSN »le amMchm Bekaauwach«»»« »er Umlshauvlma««fchast, -e, Amls-erlchl« ««H »es Sle-lnü» tu Di-pol-lsroalte Auzeigenprrll: Vte 4t Millimeter «reite P«titt«U« 20 Meich«pfennlge. Eingesandt and Reklamen «0 Reich-Pfennig« Nr. 181 «em se»«. — «-»»mdSsl«, SeaSe»«!»«»»»!»»«»»!»«. Mittwoch am k. August 1930 96. Jahrgang Das Konkursverfahren Über das Vermögen deS Sitzmöbel- fabrlkanten Paul Hugo Hanschild. Inhabers der Firma Paul Hauschild In Oelsa, wird nach Abhaltung des Schlußtermins hier durch aufgehoben. K 13/29 Dippoldiswalde, den 2. August 1930. Amtsgericht. Verfassungsfeier. Montag, am 11. August, vormittags 11 Uhr, veranstaltet der unterzeichnete Stadlrat im Sitzungssaal« des Rat hauses zur würdigen Begehung des Verfassungstages eine Ver- fassungsfeler. Sämtliche Behörden und Organisationen der Stadt, insbesondere auch die Innungen und die Beamten- und Angestelltenoerbände, werden hierdurch zu dieser Feier eingeladen und um zahlreiche Beteiligung gebeten. Besondere Einladungen ergehen nicht. Zugleich wird darauf hingewiesen, daß am Verfassungskag« oll« öffentlichen Gebäude in den Reichs- und Landesfarben zu beflaggen sind und daß es erwünscht ist, daß auch die Prloatge- bäude an diesem Tage Flaggenschmuck in den Reichs- und Landes farben tragen. Dippoldiswalde, am 6. August 1930. Der Stadtrat. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag abend war, wie berichtet, aus einem offenen Auto «ine Windjacke mit einer Brieftasche, enthaltend Magenpapiere und Führer schein, gestohlen worden. Die Jacke ist am nächsten Morgen im Post^Grundstuck gefunden worden. Sie wurde dem Eigen tümer wieder zugestellt. Die Brieftasche war durchwühlt. Es ist nicht klar, ob es sich um versuchten Diebstahl oder nur nm einen Dummenjungenstreich handelt. — Die reichen Niederschläge dieses Jahres haben eine überaus günstige Pilzernte im Gefolge. Die Ausbeute ist nicht nur außergewöhnlich groß, sondern die einzelnen Pilze er reichen auch Ausmaße, wie man sie nur ganz selten findet. Täglich sieht man große Scharen Pilzsucher dem Walde zu streben nnd abends mit großen .Hucken" voll guter Stein pilze heimkehren. — Berichtigend sei zu der gestern gebrachten Notiz mit geteilt, daß der Revolver-reher Fischer den Kaiser nicht an gegriffen hat. Er wollte Okta Kaiser, der vormittags Fs. Frau tätlich angegriffen hatte, zur Rede stellen, als schon nach den ersten Worten Willy Kaiser ihm mit der Kette über den Kopf schlug. Dippoldiswalde. Als Tagungsort desGastwirtsvereins „Weißeritztal" Dippoldiswalde u. Umg. war für August das schön gelegene Fremdenheim Brauerei Oberpöbel bestimmt worden. Die Monatsversammlung fand gestern dort statt, und erfreute sich eines recht guten Besuchs. Bekanntgegeben wurde ein Rundschreiben des Sächsischen Gastwirtsverbandes, in dem die Kollegen unter Hinweis auf die wirtschaftlichen Nachteile auch fürs Volksganze gebeten werden, bei den bei ihnen verkehrenden Vereinen darauf hinzuwirken, daß sie bei Ausflügen nach der Landesgrenze diese nicht überschreiten und dafür in deutschen Gaststätten Einkehr halten und daß sie sich mit allen Mitteln gegen Einführung einer Schankoerzehrungs steuer wenden, wenn solche in der Gemeinde einzuführen be absichtigt wird. 2n dem Schreiben wird auch auf neue Be stimmungen der Schankstätten-Gesetze hingewiesen, so u. a. aus das Verbot des Ausschanks von Spirituosen bez. Verkaufs von Tabakwaren zum eigenen Genuß an Jugendliche unter Ib Jahren, Erlöschen der Konzession erst nach drei Jahren nach Niederlegung des Gewerbes, weiter darauf, daß neue Konzession schon bei Aenderung der Betriebsart erforderlich ist, daß Branntwein-Ausschank ab 7 Uhr morgens gestattet ist, daß der Ausschank von Spirituosen durch Automaten verboten ist, daß abgelehnte Konzessions-Gesuche erst nach drei Jahren wieder eingereicht werden können, wenn sich die Verhältnisse wesentlich geändert haben. Dabei wurde auch davon gesprochen, daß ein Wirt, der nach einem Jahre seinen Betrieb wieder übernommen hat, 300 Mark Konzessions- Abgabe bezahlen soll. Ein Gesuch um Herabsetzung wird an die betreffende Gemeinde ergehen. Ein Schreiben des deutschen Eastwirtsverein weist .auf die Tagung des Verbandes in Leipzig, ein solches der Haftpflichtkaste auf die von ihr ge währten Vergünstigungen hin. Der Saalinhaber-Verein Dip poldiswalde ist gleich dem Eastwirtsverein „Müglitztal" ein verstanden mit einer gemeinsamen Behandlung von Konzessions- Gesuchen, die von der Amthauptmannschaft zur Aussprache eingehen. Wieder angemeldet hat sich ein Kollege in Dip. poldiswalde, der sein Geschäft wieder übernommen hat. Er wird einstimmig ausgenommen. Das Gesuch, um Milderung der Polizeistunde im Grenzbezirke im Winterhalbjahr, wovon schon in mehreren früheren Versammlungen gesprochen wurde, soll nunmehr an die Amtshauptmannschaft abgegeben werden. Das verkürzte Strafverfahren bei Ueberschreiten der Polizei stunde ist wie in der Stadt auch im Bezirk Dippoldiswalde eingeführt. Darnach hat der Wirt um l Uhr Polizeistunde zu bieten. Tut er das, dann werden Gäste, die später noch von der Polizei angetroffen werden, abgestraft, der Wirt bleibt straffrei. Aufmerksam gemacht wird, daß Zuckerbier zu verkaufen als Nahrungsmittelfälschung gilt. Es muß Bier und Zucker ertra verkauft werden. Ein lebhafter Gedanken- Austausch fand statt über die mißliche Lage im Gastwirts- Gewerbe in Verbindung mit der drohenden Schankverzehr steuer, des starken Besuchs der Gaststätten jenseits der Grenze usw. Auch über Zechprellerei wurde gesprochen, wie noch andere interne Fragen behandelt wurden. Die September- Versammlung soll in den Linden in Reichstädt stattsinden. Ruppendorf. Einen groben Unfug, der Bestrafung nach sich ziehen wird, erlaubte sich ein gewisser Arbeiter Schneider von hiev. Am Montag nachmittag zeigte er an, daß in seiner Abwesenheit bei ihm eingebrochen und Geld und Wäsche ge stohlen worden sei. Verdacht sprach er gegen zwei Land streicher aus, die in Ruppendorf gebettelt hätten. Noch am Abend des Montag wurde von Beamten des Gendarmerie postens Dippoldiswalde die Verfolgung der beiden ausge nommen. Sie wurden in Seifersdorf gestellt, Lie Untersuchung ergab aber, daß beide für den Einbruchdiebstahl nicht in Frage kamen. Die nähere Untersuchung am Tatorte ließ auf einen fingierten Einbruch schließen. Dies wurde dem Anzeige-Er- statter vorgehalten. Durch Beweismittel wurde er überführt, das Geld in Höhe von 54.— M. selbst seiner Ehefrau aus dem Küchenschranke gestohlen zu haben. 20.— M. hatte er zur Bezahlung von Fahrradschulden benutzt, der Rest von 34.— M. fand sich in der Fahrradtasche vor. Dieser Rest wurde ihm abgenommen und der Ehefrau wieder zugestellt. Neben Ler Bestrafung wird Sch. auch noch die durch die falsche Anzeige erwachsenen Kosten zu erstatten haben. ftuckau. Für nächsten Sonntag hat sich der Männer gesangverein „Sängervereinigung" Glashütte unseren Ort zu seinem Familienausflug ausersehen und wird am Nachmittag hier eintreffen, um bei einem Tänzchen und Gesangsvortrag und für die Kinder bei allerlei Belustigung einige frohe Stunden zu verleben. Glashütte. Ende voriger Woche erkrankten hier nach dem Genuß eines Pilzgerichtes die Familie Les am Markt Nr. 3 wohnenden Werkmeisters A. Magner. Die vier Personen, Herr und Frau Magner nebst zwei Kindern mußten Lem Pirnaer Krankenhaus zur Behandlung zugeführt werden. Wie uns mitgekeilt wird, befinden sich die Erkrankten auf dem Mege der Besserung. Kreischa. Mit Dienstag, den 5. August, hat das Schützen fest sein Ende erreicht. Das Wetter hielt bis auf einige „Huschen", die den Staub löschten, und einem schnell vorübergehenden Gewitter recht wacker aus, so daß die Zeltinhaber, Firanten und Schausteller zufrieden sein konnten. Die Königswürde erlangte zum dritten Male Fabrikbesitzer Otto Schneider, der am Dienstag unter festlicher Lampionsbegleitung seinen Ein zug hielt. Beim Eintritt der Dunkelheit wurde im Hintergrund der Festwiese ein Brillant-Feuerwerk abgebrannt, das mit seiner Vielseitigkeit und seinen wechselnden Licht- und Farben- esfekten recht beifällig ausgenommen wurde. Die Königsscheibe zierte zur Erinnerung an die Weltreise des „Graf Zeppelin" das berühmte Luftschiff. Der Schützenkönig Weidlich aus Maren hatte vorher vr. Eckener um einige Bilder gebeten, worauf sofort vom Sekretariat in Friedrichshafen folgendes Antwort schreiben mit vier schönen Photographien vom Luftschiff und seinem genialen Erbauer eintraf: „3m Auftrage des Herrn vr. Eckener übersenden wir Ihnen anbei die gewünschten Bilder. Herr vr. Eckener wünscht dem Schützenfest einen fröhlichen und erfolgreichen Verlauf. I. A. Brausewetter." Die Schützen gilde Kreischa kann 1931 das Fest ihres 25jährigen Be stehens feiern. Johnsbach. Da die Schulzimmeröfen nicht mehr einwand frei heizten, mußten sie erneuert werden. Das Gemeinde verordneten-Kollegium beschloß, aus praktischen und gesund heitlichen Gründen, auf die Anlegung einer Warmwasser heizung zuzukommen. Diese ist nun während der Ferien aus- gesührt worden und konnte dieser Tage erstmalig in Betrieb gesetzt werden. Zur Besichtigung hatten sich die Gemeinde verordneten und der Schulausschuß am Sonnabend in der Schule eingefunden. Johnsbach. Am vorigen Sonntag hielt der hiesige Jugend- verein sein Vogelschießen ab. Nach einem Weckruf am frühen Morgen setzte sich bald nach Mittag der diesmal besonders vortrefflich aussiafsierte Umzug mit seinen verschiedensten Typen, mit einem Herold und zwei Sonntagsreitern sowie Musik kapelle und Spielmannszug in Bewegung. Hie und da war noch ein Hindernis durch die Nüsimeister zu beseitigen, wofür der Lohn nicht ausblieb. Nach Einholen des alten Königs- Paares löste sich der Umzug auf dem Festplatz beim Erb- gerichtsgasthof auf. ^Vald begann das Schießen nach Vogel und Stern und bei Eintritt der Dunkelheit konnte sich von den Damen des Vereins Frl. Charlotte Nickel und bei den Herren Kurt Göpfert die Königswürde erschießen. 3m fest lichen Zuge wurden beide in die elterliche Wohnung geführt um dann wieder zurückzukehren zum fröhlichen Festball im Erbgerichtsgasthof. Kipsdorf. Die nächste Mütterberatungsstunde findet Donners tag, den 7. August, 2—3 Uhr, in der Schule statt. Altenberg. Am Sonnabend vormittag war ein Autobus! Ler Kraftverkehr-Gesellschaft nahe Laran, zu verunglücken. Der Wagen kam die Zinnwalder Straße herein gefahren un- mußte in Ler Kurve vor Ler Villa ,-Glück auf" einigen Ge schirren auSweichen. Dabei steuerte der Chauffeur zu weit nach rechts, so Latz Ler Magen einige Stratzenbäume streifte. Der Straßenrand wurde mit Glassplittern übersät. Den Fahr- gästen'ist kein Leid geschehen. Pirna, 5. August. Heute früh wurde an der Uebigauev Fähre die Leiche eines Knaben und heute mittag am Holz- ausladeplatz Ler Firma Hösch L Co. in Heidenau Lie Leiche eines anderen Knicken aus Ler Elbe gelandet. Es handelt sich um die beiden acht bzw. neun Jahre alten Brüder Baum aus Bärenstein, Lie, wie gemeldet, am Sonnabend beim Baden in Ler Elbe in Pirna ertrunken waren. Königstein. Am Martkurm in Aachen stürzte ein iSchlosser- lehrling aus Dresden beim Klettern ab. Der Verunglückte wurde schwer verletzt ins Krankenhaus Königstein eingeliefert. Ba- Schandau. An Ler hiesigen Carolabrücke befinden sich hinter Len Brückenpfeilern sehr versandete seichte Stellen, Lie bei niedrigem Wasserstand Ler Schiffahrt Schwierigkeiten machen. Der große Dampfbagger Les Mafserbauamtes PirnN arbeitete fünf Tage und räumte viele Kubikmeter Kies- unb Steinmassen aus Lem Flußbett, Lie zur Aufschüttungszwecken int Prossener Elbhafen Verwendung fanden, um -em Aus wässern Ler Uferpflasterung vorzubeugen. Im Laufs Lev nächsten Mache wird mittels dieses Dampfbaggers Ler Elb- Hafen in Prossen, unterhalb Bad Schandau, der erst im Jahrs 1924 fertiggestellt worden ist, entschlammt, um eine Ver sandung zu verhüten. Sebnitz. Der Geschäftsführer der Geschäftsstelle der Edeka Schulze, und der ebenfalls dort angestellte Handlungsgehilfe Zock haben im Laufe der letzten Jahre einkassierte Gelder von mehreren Tausend Mark unterschlagen und zu ihrem eigenen Nutzen verwandt. Durch geschickte Buchungen gelang es Schulze, diese Unterschlagungen bis jetzt zu vertuschen. Ge gen beide wurde Strafanzeige erstattet. Olbernhau. In einer Hühnerfarm in Brandau !brach am Sonntag ein Schadenfeuer aus, Lem Las Gebäude vollständig zum Opfer fiel. 350 Hühner, 5 Schweine und 4 Hunde kamen in Len Flammen um. Das Feuer war bereits auf Lie Nach barhäuser übergesprungen, Loch gelang es Len zahlreich herbei geeilten Feuerwehren, Las Feuer einzudämmen. Falkenau. In einer Kurve Ler Staatsstraße Oederan— Falkenau geriet ein von Dresden kommender Personenkraft wagen in den Straßengräben und wurde vollkommen demo liert. Während der Führer und eine neben ihm sitzende Dams unverletzt blieben, wurden zwei im Hinterteil des Wagens sitzende Kinder durch Len heftigen Anprall auf Lie Straß« geschleudert und erlitten schwere, zum Glück aber nicht lebens gefährliche Fleifchwun-en. Penig. Eine große Enttäuschung erlebte eine hiesige Ge schäftsfrau, als sie aus einem Badeorte zurückkehrte. Sie hatte während ihrer Abwesenheit einen Vertrauten mit der Wahr nehmung der Kassengeschäfte beauftragt. Bei ihrer Rückkehr mußte sie jedoch festellen, daß dieser mit den vorhandenen flüssigen Mitteln verschwunden war. Der Schaden soll sich auf mehrere Tausend Mark belaufen. pleiha. Die Zahl derjenigen, die sich noch nachträglich zur Konfirmation anmelden, hat sich auch in der hiesigen Kirchgemeinde derartig vermehrt, daß das Pfarramt für An fang September einen Vorbereitungskursus für die nachträg liche Konfirmation und die Aufnahme in die evangelisch-lu therische Kirche vorbereitet hat. Ein zweiter solcher Kursus soll nach dem Weihnachtsfeste abgehalten werden. Kirchberg (8a.). Ein massiver Schuppen des Gutsbesitzers Mar Hempel in Cunnersdorf brannte mit landwirtschaftlichen Maschinen, Fahrzeugen und diesjährigem Heu ab. Auch zehn Hühner und eine Anzahl Tauben sind mit verbrannt, zwei stark angekohlte Läuferschweine mußten abgestochen werden. Als Brandstifter wurde der fünfjährige Sohn eines Schlossers in Cunnersdorf ermittelt. Drei Kinder hatten im Hofe des Nebenhauses Zündhölzer gefunden und damit sich zu schaffen gemacht, bis das Unglück geschah. Wetter für morgen: Allmähliche Beruhigung Ler Witterung, aber morgen möglicherweise noch nicht völlig sturmfrei, tagsüber warm, Minde aus westlichen Richtungen- an Stärke Nachlassen-,