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«cheritz-Jeidmg Tageszeitung mit Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmtesederg «.II. intim rr " ii B»zug«pr«lt: S«r «inen Monat L.A »«. Mlt Zutrauen, einzetn« Nummern U N«tcht- Pfennige :: vemetnve - Verband« - Girokonto Nr. 8. :: Frmfprecher: Amt MppoMswaw« Nr. 408 :: Postscheckkonto Dresden 12 »4» diese« Bl»« enlhüU »le amtliche« »ekaunimacht«-« »er «mlahauvlmannschafl, »es «mis-ertchk« Mlt te» StatirOt» »u Dlppoltls«alt, Anzeigenpreit: vte 42 Millimeter Kreit« petitM« k» Nelchtpfenntge. Eingesandt und Reklamen >0 Reichspfennige >«d<»I»I! »Mr s«»«. - »m« Md »MM M. 177 Freitag, am 1. August 1936 96. Jahrgang Wegen Bauarbeiken werden gesperrt: 1. Die Forststraße Bärenfels—Schellerhau in der Zeit vom 4. bis 18. August d. 3. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt über die Scheller mühle. 2. Die Bärenstraße zwischen Bärenfels und dem Pöbelkal in der Zeit vom 18. August bis 23. August dS. Is. Der Verkehr wird über Schmiedeberg umgeleikek. 3. Die Staatsstraße Zaunhaus—Altenberg von Kilometer 0,00 bis 0,900 in der Zeit vom 1. bis 16. September ds. Zs. Die Umleitung des Verkehrs erfolgt über den Tannen fluhweg. A. 11/37 Allg. Amtshauplmannschaft Dippoldiswalde, am 31. Zuli 1930. Versteigerung. Sonoadenü, Uen 2. August 0. Z., vormittags 11 Ukr, sollen In Ulberndorfer Flur ca. K>/- Scheffel anstehender Rogge« (in Puppen) öffentlich gegen Barzahlung versteigert Werden. Sammelort ber Meter: Restaurant Huthaus Dippoldis walde. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der Nacht zum 22. März war der Fahrradhändler und Reparatur-Werkstätten-Inhaber Paul Mach aus Lockwitz mit seinem Motorrade mit Beiwagen in den Gartenzaun des Schlabeschen Bäckerei-Grundstücks in Oberhäslich gefahren, wobei der Mitfahrer, Zigarrengeschäfts- Jnhaber Kahnert, schwere Fleischwunden und eine Gehirn erschütterung erlitt, woran er nach wenigen Tagen verstarb. Gestern fand die Verhandlung gegen Mach im hiesigen Amts gerichts-Sitzungszimmer und an der Unfallstelle statt. Mach kam sehr gut weg. Er wurde zu 4 Monaten Gefängnis mit dreijähriger Bewährungsfrist und 1000 Mark Geldstrafe verurteilt. Dippoldiswalde. Nach einer Verordnung des sächsischen Gesamtministeriums sollen die Stimmkarteien zur Aeichs- tagswahl vom 24. bis zum 31. August ausgelegt werden. Bei der Abstimmung sei dafür zu sorgen, daß jegliche poli tische Propaganda im Abstimmungsraume unterbleibe. Der Absiimmungsvorsteher soll die Beisitzer unter Berücksich tigung der verschiedenen Parteien berufen. Bei allen auf eine getrennte Stimmabgabe abzielenden Anordnungen sei besonders sorgfältig zu prüfen, ob eine getrennte Stimm abgabe ohne Gefährdung des Wahlgeheimnisses angeordnet werden könne. Eine Trennung der Wahlberechtigten nach Geschlechtern könne zur Vermeidung einer Verletzung des Wahlgeheimnisses nur in solchen Gemeinden vorgesehen werden, die nach ihren Gesamtverhältnissen hierzu geeignet seien, wo durch die Größe der Stimmbezirke und bei Be rücksichtigung aller Verhältnisse eine Gefährdung der Ge heimhaltung der Mahl ausgeschlossen sei. Dippoldiswalde. Auch in diesem Jahre, wie aste die Jahre bisher, und zwar am nächsten Sonnlag, veranstaltet die Gartengemeinschaft Kirchfeld ein Gartenfest. Am Nachmittag ist die ganze Anlage dem öffentlichen Besuche geöffnet, und abends findet festliche Beleuchtung sämtlicher Gärten statt; den Tag beschließt ein Kinderlampionzug. Ein Schallplattenkonzert, eine Tombola und verschiedene andere Programm-Nummern werden zur Unterhaltung beitragen. Bekanntlich bietet namentlich die Illumination der Gärten vom Berreuther Berge aus ein geradezu feenhaftes Bild. (Siehe Inserat.) — Wer hätte nicht schon von Zille, dem Berliner Volks- und Milieuzeichner, gelesen und Arbeiten gesehen. Heute, morgen und übermorgen bringen nun die Ar-Ni-Lichtspiele den ausgezeichneten, von der Zensur als besonders hochwertig anerkannten Zille-Film „Mutter Krausens Fahrt ins Glück.« (Siehe Inserat.) — Handwerksmeisterprüfungen. 3m 3nkeresse des Handwerks ist als erfreuliche Tatsache eine besonders rege Beteiligung an den Handwerksmeisterprüfungen in den letzten 3ahren festzustellen. Neben dem Beweise des Wor tes, der dem Recht zur Führung des Handwerksmeister- Mels und der Befugnis zum Anleiten von Lehrlingen zu kommt, ist die hohe Zahl der Meisterprüflinge auch allge mein ein Zeichen des Strebens im Handwerk. Es ist im Besten des einzelnen wie des ganzen Standes äußerst wün schenswert, daß jeder ordnungsmäßig herangebildete Hand werker zu seiner Zeit die Meisterprüfung ablegt. Auch Handwerkern, die sich in Gehilfenstellung befinden, ist die Ablegung der Prüfung im Interesse ihres Fortkommens bestens anzuraten. Die nächsten Prüfungen finden im Herbst 1930 statt. Handwerker im Regierungsbezirk Dres- den haben ihr Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung bis spätestens zum 15. August 1930 an die Gewerbekammer Dresden-A. 1, Grunaer Straße 50, einzusenden. Nur bis zu diesem Tage eingehende vollständige Gesuche finden bei den Herbstprüfungen Berücksichtigung. Später eingehende Meldungen müssen bis zum Frühjahr 1931 zurückgestellt werden. 3m Zulassungsgesuch ist anzugeben, ob sich der Ge suchsteller schon einmal zur Meisterprüfung angemeldet hat, und ob er einer 3nnung angehörk und welcher. Beizufügen sind ein selbstverfaßter und eigenhändig geschriebener Le benslauf, Zeugnisse über die Gesellenzeit, Zeugnisse gewerb licher Bildungsanstalten, Lehr- und Gesellenprüfungszeug nis, Wohnungsmeldefchein, Vorschläge für das Meister stück, Prüfungsgebühr (40 RM., im Maurer- und im Zimmererhandwerk 80 RM.). Reichstädt. 2n einer der Nächte anfangs dieser Woche wurde an einer hiesigen Tankstelle der den Ablaßhahn sichernde Krampen an einem dort befindlichen Oelbehälter weggedrückt und IO Liter Oel gestohlen. Sachdienliche Mit teilungen an den Gendarmerieposten Dippoldiswalde erbeten. kuppenckvrk. Der Handelsmann Mühle von hier, der wegen der Beerwalder Mordsache inhaftiert worden war, ist am Sonnabend wieder aus der Haft entlassen worden. Allenberg. Die Kirchgemeindevertretung der Dresdner Ja cobikirche wählte zu ihrem dritten Geistlichen den Pfarrer Stelzner aus Altenberg im Erzgebirge. Pfarrer Stelzner hat einen interessanten Entwicklungsgang zu verzeichnen. Sohn einfacher Eltern und ursprünglich Bäckerlehrling, wandte er sich der äußeren Mission zu und wurde nach seinen missiona rischen Lehrjahren Missionar in Afrika. Zwei Jahre lang be fand er sich dann im Kriege in der Gefolgschaft Lettow-Vor becks. Nach der Entlassung aus dem englischen Konzentrations lager legte er in Deutschland die Reifeprüfung ab und stu dierte Theologie. — Nach Amtierung in Zinnwald kam er im Dezember 1924 nach Altenberg, von wo er auch die erstere Stelle mitverwaltete. Bannewitz. Der Kraftwagenlinienverband Dresden—Pof- sendorf stellte im Beisein der Hetren Prokurist Bretschneider und Betriebsleiter Eckert von der KVG. den Winterfahrplan auf. Hiernach verkehren die Wagen ab Possendorf W 545, W bvo, bso, W 7>s, 825, 945, 1115, 1255, 1410, 1520, 1630, 1745, IYI5, S 1955, 2100, S 2205, 2325; ab Dresden W bis, W 640, 740, yoo, 1030, 1215, IZ30, 1445, 1555, 1705, 1850, S 1900, 2000, S 2025, S 2130, 2245, 23SS. Die vorgelegte Jahresrechnung des Verbandes für 1929 ergab in Einnahme und Ausgabe 55,50 RM. Sie wurde nach Prü fung richtig gesprochen. Eine längere Aussprach« machte sich bei der schon seit Jahren vorgebrachte Anregung nötig, einzelne Wagen von Hänichen abzweigend nach Rippien ver kehren zu lassen. Von der Gemeindeverwaltung Rippien sollen Erörterungen darüber angestellt werden, ob bei diesen Fahrten auch genügend Beteiligung vorhanden sein würde. In Possendorf ist an der Kreuzung der Poisenthalstraße, einem ebenfalls lang gehegten Wunsch entsprechend, ein aus gemusterter Wagen als Unterkunftshalle aufgestellt worden. In der Frage der Arbeitswochenkarten mußte sich die Ver sammlung wiederum davon überzeugen, das deren Einführung auch jetzt noch zu große technische Schwierigkeiten entgegen stehen. Die Einführung einer Bedarfshaltestelle in Bannewitz für die nach und von Allenberg verkehrenden Eilwagen wird von der Krastwagenverwallung in erneute Erwägung gezo gen werden. Dresden, 29. Juli. Das Gemeinsame Schöffengericht verurteilte heute den 47 Jahre alten Bauarbeiter Jordan und den 26 Jahre alten Bäckergehilfen Zips, beide aus Großenhain, wegen schweren Raubes in Tateinheit mit gemein schaftlicher Körperverletzung unter Versagung mildernder Um stände zu je fünf Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehren rechtsverlust. Der 21 Jahre alte Schmiedegeselle Lachmann erhielt wegen Beihilfe die Mindeststrase von drei Monaten Gefängnis unter Zubilligung einer dreijährigen Bewährungs frist. Die Angeklagten hatten am 17. April dieses Jahres in der zehnten Abendstunde den 59 Jahre allen Gutsbesitzer Wendel aus Krauschütz, der auf seinem Rade heimwärts fuhr, unweit des Spittelteiches überfallen, zu Boden geschlagen und beraubt. Die Täter flüchteten sodann in Richtung ! Großenhain, konnten aber bereits am nächsten Morgen er- ! mittelt und festgenommen werden. Freiberg, 31. Zull. Einem hiesigen Einwohner ist es in j diesem Sommer gelungen, über 120 Kreuzottern zu fangen, allein am heutigen Vormittag fing er 8 Stück. Wilsdruff, 30. Juli. Seit einiger Zeit hatte ein bei einem Gutsbesitzer in Sachsdorf beschäftigter 16-/2 Jahre aller Knecht seinem Brotherrn fortgesetzt Geldbeträge entwendet und das Geld in leichtsinniger Gesellschaft ausgegeben. Dem Burschen wurde schließlich doch der Boden unter den Füßen etwas zu heiß. Am Freitag entfernte er sich von seiner Arbeits stelle, nachdem er sich zuvor eine Selbstladepistole beschafft hatte. Am Dienstag stütz bemerken Knechte auf dem Felde, wie der Bursche hinter einer Getreidepuppe hervortrat und rief: „Geht weg oder ich schieße!« Er gab einen Schuß in die Luft ab und brachte sich dann eine schwere Schußver- letzung in die rechte Schläfe bei. Schwerverletzt mußte er ins Wilsdruffer Krankenhaus eingeliefert werden, wo festgestellt wurde, daß Lebensgefahr zwar nicht unmittelbar besteht, daß aver die Sehkraft des rechten Auges zerstört ist. LetpM. Die Wurzener Kunstmühlenwerke und Biskuit fabrik vorm. S. Krietsch in Wurzen haben um die Bewilligung eines Moratoriums zum 15. September nachgesucht. Die zur Annahme eines Moratoriums erforderliche Einstimmigkeit ist nicht erzielt worden. Die Verwaltung hat sich genötigt gesehen, das erforderliche Liquidationsvergleichsoerfahren zu beantragen. Für die demnächst einzuberufende ordentliche Generalversammlung wird infolgedessen auch die Liquidation des Geschäfts als Gegenstand der Tagesordnung angekündigt werden-müssen. Das Geschäftsjahr schließt einschließlich 152000 RM. Abschreibung mit einem Verlust von 449000 RM., der jedoch Deckung finden soll aus noch zur Verfügung stehenden Rücklagen bezw. dem Reservefonds. Hohensteins. Einem beim Schützenfest hier anwesenden jungen Mann aus Oberlungwitz wmde die Brieftasche ent wendet, die u. a. enthielt: zwei 5-Dollar-Stücke in Gold, ein 10-Markstück in Gold und 60 Mark in 10-Markscheinen. Außerdem beklagt er den Verlust eines Diamantringes. Nfiltaüt. Die hiesige Knapp- und Bergbrüderschaft kann Mitte August auf ihr 275jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlaß ist die Veranstaltung eines Jubiläums- festes vorgesehen, zu dem an alle zurzeit noch bestehenden Brüderschaften und Bergmannsvereine im Erzgebirge Ein ladungen ergangen sind. Csilla. Eine seltene Ehrung wurde der Frau des Schuh fabrikanten Häßner zuteil. 2m Auftrag der Thüringer Re gierung wurde ihr vom ersten Bürgermeister Schröter eine silberne Brosche, die Auszeichnung für kinderreiche Mütter, überreicht.^-! Ilteckerliahlau bei Zwickau. Der Gemeindehaushallplan ist von der Amtshauplmannschaft anderweit festgesetzt worden, wobei eine Herabminderung des Fehlbetrages von 100000 RM. auf 48 000 RM. erzielt wurde. Gestrichen wurde u. a. bei den Kapiteln Wohlfahrtspflege, kostenlose Totenbestattung. Zu der Feststellung, daß die Gemeinde jährlich 8500 RM. Zinsen für gemeindeeigene Wohnungen auszubringen hat, wurde von bürgerlicher Seite erklärt, daß bei der Vergebung der Bau arbeiten nicht der Weg der Sparsamkeit beschritten worden wäre. Gegen die Stimmen der Bürgerlichen wurde beschlossen, den Haushaltplan doch in der eingereichten Form zu belassen. Planitz. Ueber den Haushaltplan wurde Immer noch keine Einigung erzielt. Nachdem Stadtrat und Stadtverordnete zu keiner Uebereinstimmung kommen konnten, hatte die Amtshaupt- mannschaft «inen Etat aufgestellt, der mit rund 1402000 M. Aus gabe und 1080000 M. Einnahme, also mit einem Fehlbeträge von rund 328000 M. abschloß. Dieser Haushaltplan lag jetzt den Stadtverordneten vor, die einstimmig beschlossen, dagegen An fechtungsklage beim Oberoerwaltungsgerlcht zu erheben. Kennt nis genommen wurde davon, daß die Amtshauptmannschaft die Einrichtung der Schusterstube sowie die Gewährung der Milch- karten abgelehnt hat, weil diese Einrichtung einer generellen Unterstützung gleichkSme. Mik derselben Begründung ist auch die Gewährung einer einmaligen Beihilfe abgelehnt worden. liarkback. Dieser Tage passierte einer Kurgastdame in Karlsbad aus Amerika ein besonderes Mißgeschick. Auf der Professor-Seegenbrücke öffnete die Amerikanerin ihr Hand täschchen, um irgend einen Gegenstand herauszunehmen. Dabei stieß sie unversehens an einen Brückenpfeiler an und der In halt der Handtasche, 3000 Dollars, also rund hunderttausend Tschechenkronen, ein goldenes Lorgnoft und der andere In halt fielen in die Tepl, die an dieser Stelle ziemlich viel Wasser führt. Es gelang, etwa 1000 Dollars dem nassen Element zu entreißen, die übrigen Noten haben sich entweder im Gestein verfangen oder sind weggeschwommen. Auch der andere Tascheninhalt konnte noch nicht gefunden werden. Nachdruck verboten! Wetter kür morgen: Wärmer, heiter bis wolkig. Schwache Winde aus östlichen und südlichen Richtungen. Die Länge der Schönwetterperiode ist vorläufig noch fraglich.