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Dresdner Journal : 03.01.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190601037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-03
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 03.01.1906
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vt,u«»Prei»: Veim Bezüge durch di» Heschäflsftelke innerSat» Arecdcn» 2,so M (rinschl. Zutrngung>, durch die im Teutjchen Reiche 8 M. (ausschließlich Bestellgeld) virrtelj.hrlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurückscndunq der für die Schrifrleitung bestimmlea, aber von vieler nicht ein» gejorderten Beiträge bean« Iprucht, so ist das Postgelv beizufügen. Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktags nachm 5 Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. Ankündigung-gebühren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung-Seite oder deren Raum SO Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz 5 Ps Ausichlag für die Zeile Unterm Re- daltionestrich (Eingesandt) Vie Textzeile mittler Lckrvi oder deren Raum 5« Ps. Gebühren - Ermäßigung bei Ssterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi mittags 12 Uhr sür die nach mittags erscheinende Nummer. ^2 1906 Mittwoch, den 3. Januar nachmittags. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die sächsischen Mitglieder der Familie von Leipziger den Namen von Leipzig annehmen und führen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Geh. Regierungsrat a. D. Ör. Hempel, zurzeit in Davos-Platz, den ihm von Sr Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen verliehenen Roten Adler-Orden 3. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kommerzienrat Oelßner in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland verliehenen St. Annen-Orden 3. Klasse annehme und trage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffent liche« Dienste. Im «eschäst-brreiche des Ministerium- de» Inner«. Pensioniert: Sekretär Heimberg bei der Ämlshauplmannschast Dresden-Neustadt. — Entlassen auf Ansuchen: Mitglied des Stenographischen Instituts I>r. Reichel. — AngestelU: Bezirksassessor Or. v. Zimmer mann beim Landeskulturrat als juristischer HilsSarbeiter bei der AmiShauptmannschast Großenhain; Mililäranw. Weiße als HilfSbureaudiener bei der »Leipziger Zeitung". — Be fördert: Bureauassistent Weißenborn bei der AmtShaupt- mannschast Döbeln zum Sekretär; Expedient Papst bei der Ministerialkanzlei zum Bureauassistenlen — Versetzt: Re gierung-assessor Zimmer von der Amtshauptmannschast Döbeln zur Amtshauptmannschast Pirna; Sekretär Töppner von der Amtshauptmannschast Freiberg zur Amlshauptmann- fchast DreSden-Neustadl; die Bureauassistenten Grätzel von der amtShauptmannschaftl. Delegation Sayda zur l.Ministrrial Rechnungs-Expedition und Janke von der Amtshauptmann schast Leipzig zur Amtshauptmannschast Glauchau; die Ex pedienten Hiller von der Ministerialkanzlei zur Amt-Haupt- mannschast Pirna, Hippe von der Amtshauptmannschast Pirna zur amtshauptmannschaftl. Delegation Sayda und Schmeil von der Ministerialkanzlei zur Amtshauptmannschast Leipzig. Bei der Polizeidirektion zu Dresden. Entlassen aus Ansuchen: Polizeileutnant Rößler. — Angestellt: Der seitherige Oberleutnant im b. Ins.-Regiment »Kronprinz" Nr. 104 Kersten als Polizeileutuant. Im GeschLftSbereiche de» Miutfterium» de» «ultu» u. öffentt. Unterricht». Zu besetzen: für Ostern eine Händige Lehrerstelle an der Stadtschule z« BrandiS Kollator: die oberste Schulbehörde. Außer ZOOM. Wohnungsgeld für verheirateten, ISO M. für unverh Lehrer AnfangSgehalt 1400 M , das sich durch S und 4 jährige Zu lagen bi- zum bv. Lebensjahre aus 2700 M erhöht. Gesuche bi- 15. Januar an Bezirksschulinsxektor vr. Michel, Grimma. «Behördl. Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) nichtamtlicher Teil. Tagesgeschichte. Dresden, 3. Januar. Se. Majestät der König empfing heute vormittag die Herren Staatsminister und den Königl. Kabinettssekretär zu Vorträgen. Heute abend wird Se. Majestät der König das Tiner bei Sr. Exzellenz dem Staatsminister vr Otto einnehmen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing gestern vormittag HI2 Uhr den Kommandeur Aller- höchstihres Husarenregiments Oberstleutnant Frhrn. von dem Bussche Streithorst, der Ihrer Majestät die Neujahrsglückwünsche des Regiments überbrachte und nahm hierauf die Vorstellung der im Laufe des vergangenen Jahres neuernannten Offiziere, Sanitäts offiziere :c. der beiden Königl. Sächsischen Armee korps entgegen. Diese Herren wurden später auch von Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Mathilde empfangen. Nachmittags 1 Uhr fand bei Ihrer Majestät der Königin-Witwe die Vorstellung einer Anzahl Damen und Herren statt, deren Präsentation am Königl. Hofe am Neujahrstage erfolgt war. Dresden, 3. Januar. Bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg findet heute abend 7 Uhr größere Tafel statt. Mit Einladung zu dieser sind ausgezeichnet worden: der Königl. Bay rische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Graf v. Montgelas, Ihre Exzellenzen Staats minister vr. Rüger, Generaladjutant weiland Sr. Majestät des Königs Albert, General der Infanterie v Minckwitz, ferner der Königl. Großbritannische Ministerresident Viscount Gough, Wirkt. Geh. Rat Meusel, Exzellenz, der Generaldirektor der Königl. musikalischen Kapelle und der Hoftheater Graf v. See bach, Exzellenz, der Präsident der Lberrechnungs- kammer Edler v. der Planitz, Geh. Rat v. Baumann, Generalmajor und Abteilungschef im Kriegsministerium Bartky, Generalmajor und Kommandeur der 1. Feld artilleriebrigade Nr. 23 Mehlhorn, Oberpostdirektor Geh. Oberpostrat Halle, der Präses des katholisch geistlichen Konsistoriums Konsistorialrat Plewka, Kammerherr v. Earlowitz-Klein-Dehsa, Zeremonien meister Graf Wilding v Königsbrück, Geh. Regierungs rat vr. Rumpelt, Oberst und Flügeladjutant Sr. Majestät des Königs v. Wilucki, Generalarzt und Leibarzt Sr. Majestät des Königs vr. Selle, Oberst leutnant und Flügeladjutant Sr. Majestät des Königs v. Earlowitz, Chef des Generalstabs des XII. Armee korps, Geh. Rat Prof. Diez, AmtShauptmann vr. Krug v. Nidda, Major und Kommandeur des 2 Jäger bataillons Nr. 13 Leuthold, Besitzer der Standes- herrschaft Königsbrück vr. Naumann, Rittergutsbesitzer vr. Hübel auf Sachsendorf, Rittergutsbesitzer vr. Pfeiffer auf Burkersdorf, Prof. vr. Röder, Hofrat vr. mell. Klemm und Leutnant im Gardereiter regiment Frhr v Humbracht. Deutsches Reich. Berlin. S« Majestät der Kaiser unternahm gestern morgen einen Spaziergang im Park von Bellevue in Begleitung des Prinzen Heinrich von Preußen und hatte darauf eine Besprechung mit dem Reichskanzler. Um 11 Uhr vormittags hörte der Kaiser im hiesigen Königl Schlöffe den Vortrag des Generals der Kavallerie Prinzen zu Salm-Horstmar und nahm das Frühstück bei Admiral Frhrn. v Senden-Bibran ein. Gestern abend um 7 Uhr fand in der Bildergalerie des Königl. Schlosses bei Sr. Majestät dem Kaiser ein Diner für die kommandierenden Generäle statt Hierbei saß Se. Majestät zwischen den Gcneral- feldmarschällen v Hahnke und Graf Haeseler; nach rechts folgten zunächst die Generäle v Lindequisl, v Langenbeck, Frhr v. der Goltz, v. Stoetzer, v. Deines, Admiral Frhr. v Senden, General v Broizem, Admiral v Arnim, General v Bock und Polach (IX. Korps); links die Generäle Edler v. der Planitz, v Massow, v Stünzner, Oberhofmarschall Graf A. Eulenburg, preußischer Kiiegs- minister v Einem, Admiral v Bcndcmann, die Generäle Frhr. Reichlin v. Meldegg, Linde, v Eichborn. Dem Kaiser gegenüber saßen Prinz Arnulf von Bayern und Prinz Heinrich von Preußen zwischen dem Großadmiral v Koester und dem General v Bock und Polach (XIV. KorpS) rechts und dem General v. Bülow und dem Admiral v. Tirpitz links. Weiter folgten nach beiden Seiten die anderen Generale, die Herren des Hauptquartiers, die Kommandeure der Leibregimentcr Die Musik führte die Kapelle des 2. Garderegiments zu Fuß aus. Kunst und Wissenschaft. * Nach einer im diplomatischen Wege an den aka demischen Rat gelangten Mitteilung ist die für 1906 geplant gewesene Kunstausstellung in Brüssel auf 1907 verschoben worden Tic neue Erdmeffung am Acquator. Die Internationale Geodätische Vereinigung hatte auf ihrer Versammlung im Jahre 1898 in Stuttgart den Beschluß gefaßt, den im 18. Jahrhundert durch die be rühmte Expedition von La Condamine in Peru ver messenen Meridianbogen von neuem ausnchmcn zu lassen So folgenreich für die Kenntnis der Erdqestalt jene erste Vermessung gemeinsam mit den in Frankreich und Lapp land vorgenommenen Arbeiten gewesen ist, so kann sie doch heute nicht mehr genügen, weil die Ansprüche der Wissenschaft durch außergewöhnliche Vervollkommnungen der technischen Mittel wett höhere geworden sind. Nach jener Versammlung erboten sich die Vereinigten Staaten, die Arbeiten in Peru zu übernehmen, aber Frankreich betrachtete es als eine Ehrenpflicht, sie seinerseits aus zuführen, da auch der Anstoß zu den grundlegenden Unternehmungen im 18 Jahrhundert sowie ihre Aus führung durch Frankreich bewirkt worden war Schon im Jahre 1899 brach eine französische Expedition unter den Offizieren Maurain und Lacombe nach dem äquatorialen Südamerika auf, um vorläufige Erhebungen vom südlichen Kolumbien bis zum nördlichen Peru vor zunehmen Ter Bericht lautete dahin, daß diese Gegend mit ihren zwei parallelen Gebirgsketten der Kordilleren vortrefflich für eine Triangulation geeignet wäre. Ende 1900 ging dann eine zweite Erpedition aus Paris nach Amerika ab, an deren Spitze neben Maurain der Kapitän Laüewanv stänv; das Gepäck nm den wlffenichaflttchen Instrumenten, die allein ein Gewicht von 20000 lex be saßen, folgte im Jahre 1901 Man kann sich denken, welche Mühe der Transport dieses Gepäcks aus schlechten Bergwegen, wo Maultiere das einzige Verkehrsmittel bilden, gewesen sein muß, zumal Höhen zu erklimmen waren, die dem Gipfel des Montblanc nur um ein geringes nachgeben Der Treffpunkt der ganzen Karawane war der Ort Riobamba in Ecuador, in einer Mecreshöhe von 2798 m und unmittelbar am Abhang des mächtigen Chimborasso gelegen. Seitdem ist die Erpedition un unterbrochen an der Arbeit gewesen Zunächst galt es, die Grundlinie für die Dreiecksvermeffungen festzustellen, die geographischen Breiten der Endstationen und gewisse Längenunterschiede zu bestimmen. Bi« in das Jahr 1905 hinein ist man dann mit der Vermessung der Winkel und den Berechnungen beschäftigt gewesen. Vor allem aber mußte auch ein genaues Präzisionsnivellement von einer der Stationen bis zum Meeresufer ausgeführt werden, damit die Höhe ver Stationen mit absoluter Genauigkeit ermittelt werden konnte. Nebenher wurden noch geologische Studien, topographische Aufnahmen zur Herstellung einer Karte im Maßstab 1 : 200000, völker kundliche Studien an den das Gebiet bewohnenden Indianern und anderen Eingeborencnraffen, endlich auch biologische Studien über die Tier- und Pflanzenwelt unternommen. Die Leistungen dieser französischen Erpedition verdienen eine hohe Achtung, nicht nur wegen der Vielseitigkeit und Genauigkeit der Arbeiten, sondern auch wegen der siegreichen llberwindung recht erheblicher Hindernisse, die sich schon bei der Ver messung der Grundlinie von Riobamba offenbart, die eine Länge von fast 10 lcm erhielt Von der Genauigkeit, mit der dabei gearbeitet wird, kann sich ein Laie kaum eine Vorstellung machen Die Vermessung erfolgte durch Meß- stäbe von 4 m Länge, von denen immer zwei, einer auS — Se. Majestät der Kaiser hat der Stadt Berlin die von Ihm verfaßte Tabelle über die englische Marine zugehen lassen Die Übersendung erfolgte zum Neujahrsfeste durch den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg. Auch die erste gleichartige Arbeit, die der Monarch als eine vergleichende Übersicht über die Flotten verstärkung der Großmächte und Japans im Jahre 1897 versaßt hatte, ist seinerzeit vom Kaiser dem Berliner Magistrat übersandt worden. — Die „Nordd. Allg Ztg" schreibt: Gegenüber Versuchen, mit den aus Toulon und Marseille ge meldeten Fällen von Spionage Deutschland in Ver bindung zu bringen, sind wir ermächtigt festzustellen, daß keine Behörde oder Persönlichkeit unseres Landheers oder unserer Flotte an den in der französischen Presse be handelten Vorgängen irgendwie beteiligt ist. — Der Bundesrat hat nicht nur den Brennsteuer- vergütunassatz vom 15 Dezember 1905 ab von 6 auf 8 M erhöht, er hat auch das Gesamtkontingent der Brennereien für das Betriebsjahr 1905M von 2 364 175,80 dl auf 2 187 943,52 di Alkohol herabgesetzt. — Die Morgenblätter schreiben: Auf herzliche Neu- jahrSgrüße des Lordmayors und der City von London antwortete Oberbürgermeister Kirschner, er erwidere die freundschaftlichen Glückwünsche Herz lichst in der frohen Zuversicht, daß die Freundschaft zwischen dem englischen und deutschen Volke immer inniger werde. Karlsruhe. Das Befinden Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs hat sich im Laufe der letzten Tage weiterhin gebessert Der Großherzog ist seit zwei Tagen vollkommen fieberfrei, die Katarrherscheinungen sind im Rückgang begriffen. Der hohe Herr bringt den größten Teil des Tages außer Bett zu Lsterreich-Ungarn. Debreczin Als gestern abend der neuernannte Obergespan Gustav Kovacks hier ankam, erwartete ihn am Bahnhof eine aufgeregte Menschenmenge, die ihn angriff und mißhandelte, wobei Kovacks schwer verletzt wurde. Der Obergespan wurde schließlich in bewußtlosem Zustand fortgeschafft. «rotzbritannien. London. Balfour hielt vorgestern abend in Lea- mington eine Rede, in der er sich ausschließlich mit dem Verbot der Chineseneinwanderung in Transvaal beschäftigte, welches er mißbillige Balfour erklärte, der Ausdruck Sklaverei sei auf die Verhältnisse, unter denen die Chinesen beschäftigt würden, ebensowenig anwendbar, wie auf die Rekrutierung von Soldaten und Matrosen. Die Liberalen hätten nicht im Sinne, die Chinesen aus Transvaal zu vertreiben, sie benutzten diesen Gegenstand nur als Wahlparole In einer Wahlrede an seine Wähler legte Chamber lain vorgestern aufs neue seinen Standpunkt in der Zollfrage dar und erklärte, die erste Frage, die zu entscheiden sei, sei die der Kolonialkonferenz, die zweite die der Zollvergeltung gegenüber dem Ausland Rutzland. Die letzten Banden der Aufständischen in Moskau, die sich in die Prochorowschen Fabriken geflüchtet hatten, ergaben sich Nachdem sich die Truppen sämtlicher Stationen der Kasaner Eisenbahn bemächtigt hatten, rückten sie in der Richtung auf Ajäsen vor. Die be waffneten Banden wurden von dem Militär zerstreut Eine bemerkenswerte Kundgebung veranstaltete ein Arbeiterkomitee in Jwanow-WosnessenSk, das den Arbeitern aller Moskauer Bahnstationen einen Aufruf zugehen ließ, in dem es heißt, die Bauern seien bereit, sich zum Schutze des Thrones und ihrer von den Revolutionären mißachteten Rechte zu erheben; sie warteten nur aus das Signal. Daher bitte das Komitee die Truppen, das Leben der Aufständischen nicht zu schonen Ganz Rußland blicke jetzt auf die Truppen, denen zu Hilfe zu kommen die Bauern bereit seien Die Direktoren der in Moskau cinmündenden Bahnen bittet das Komitee, ihren friedlicken wie aufständischen An- Kupfer und einer aus Ptann ncbencmandergclegt wurden. Ta auch ein kleiner Fehler auf einer Strecke von 10 lcm sich zu einem hohen Betrag summieren kann, wurde das genaue Aneinanderlegcn der Mebstäbe durch mikro skopische Beobachtung beaufsichtigt. Um die Mittags zeit mußten die Arbeiten gewöhnlich unterbrochen werden, weil die an den Mikroskopen angestellten Offi ziere wegen des Windes und des von ihm heftig umher getriebenen Sandstaubs nicht zu beobachten vermochten Trotzdem wurden durchschnittlich an jedem Tage 360 m vermessen, und der mögliche Fehler war so gering, daß er den 450 000. Teil, also etwa 82 mm nicht überstieg. Gleichzeitig mit der Vermessung der Basis wurden die Signalzeichen auf der Gebirgskette bei Riobamba er richtet und der Längenunterschied zwischen Riobamba und Quito mit Hilfe der Telegraphie bestimmt Dazu mußte sich einer der Offiziere nach Quito begeben, wo zwar seit einigen Jahren durch die Regierung des Staates Ecuador eine Sternwarte erbaut, aber kein Astronom angestellt worden ist. Zu den schon genug vorhandenen natürlichen Schwierigkeiten gesellte fick noch eine weitere von ganz unerwarteter Seite, indem die in Kolumbien ausbrechende Revolution die Verlängerung des Meridianbogens nach Norden hin verhinderte Aus diesem Grunde mußte in Ecuador eine neue Station und eine neue Grundlinie gesucht werden Lallcmand errichtete zu diesem Zweck ein Observatorium bei Tulcan an der äußersten Nordgrenze von Ecuador gegen Kolumbien und wählte das Plateau von Tusa für die Festlegung einer Grundlinie aus, vie viermal vermessen wurde Diese Arbeiten fanden unter fast ununter brochenem Regen statt Mittlerweile hatten zwei andere Offiziere die geographischen Breiten der beiden Endstationen bestimmt, nämlich von Tulcan im Norden und von Paita in Peru im Süden. Nach ihren Feststellungen beträgt die Länge des nördlichen Meridian gestellten zu «klären, daß das Volk unabänderlich ent schlossen sei, sich im neuen Jahre zu erheben, den Auf stand auf den Bahnen zu unterdrücken und den Frieden im Moskauer Kreml zu diktieren, falls der Bahnverkehr bis zum 6. Januar nicht wiederhergestellt sei. Die Bauern sagten, es sei bester, bei der Verteidigung der Heimat »u sterben als zu Hause zu verhungern oder durch Aufstände umzukommen. In Warschau wurde vorgestern durch die Polizei ein Bombenlaboratorium in der KaczaSstraße entdeckt. In ihm wurden 19 fertige Bomben, 13 leere Bomben hüllen und eine größere Menge Dynamit beschlagnahmt Eine ganze Gruppe Anarchisten wurde verhaftet — Aus dem übrigen Polen werden zahlreiche bewaffnete Angriffe auf Gemeindeämter gemeldet. Die Unruhen im Süden sind vom Militär unter drückt worden. In Sewastopol ist gestern das Simfero- polsche Infanterieregiment angekommen und hat unter wegs die Station Sinelnikowo besetzt. Die Besetzung der Stationen Lozowaja und Sinelnikowo durch die Truppen, besonders aber die Niederwerfung der Insur genten in Alexandrowsk hat einen tiefen Eindruck unter den Revolutionären hervorgerufen. Es sind Truppen entsandt worden, um die Stationen Nischne- DnjeprowSk, Grischina und Awedejewka zu besetzen, die sich in den Händen der Insurgenten befinden. Bei der Niederwerfung des Ausstands in Gorlovka bei Bachmut wurden 300 Aufständische durch die Truppen getötet. Die Verluste der belagernden Truppen, die 4000 Mann stark waren, beliefen sich auf drei Tote und zwölf Ver wundete. Etwa 500 Aufständische ergaben sich und wurden in Freiheit gesetzt, nachdem sie einen Eid ge leistet hatten 7000 Patronen, 300 Lanzen und eine große Anzahl von Gewehren, Karabinern und Revolvern, ferner Dynamit und zwei Bomben wurden wcggenommen. Der Kamps dauerte sechs Stunden. Aus Riga wird dem „W. T.-B" gemeldet: Ter Generalstreik wurde hier vom 26. bis zum 28. Dezember in milder Form ohne erhebliche Zusammenstöße durch geführt. Reichsangehörige waren nicht in Mitleidenschaft gezogen. Anderslautende Privatnachrichten beruhen auf Übertreibung. Gestern vormittag wurde eine Abteilung Dragoner beim Pferdeputzen unerwartet von einer aus etwa 300 Arbeitern bestehenden Bande mit Revolverschüsten und blanken Waffen angegriffen; elf Dragoner wurden getötet und 14, unter ihnen acht schwer, verwundet; ferner wurden ein Polizist und ein Beamter getötet. Die Dragoner griffen bald zu den Waffen, erwiderten das Feuer und zwangen die Bande, die acht Tote zurück lieb, zum Rückzüge Andere Truppen wurden herbei geholt, welche die Aufständischen umzingelten und die Auslieferung der Anführer und der Waffen forderten. Im Falle der Weigerung beschlosten sie, mit äußerster Strenge vorzugehen Etwa 60 der mit dem Dampfer „Wolga" aus Riga vorgestern in Pillau eingetroffenen Flüchtlinge sind Nichtdeutsche. Es befinden sich unter ihnen Öster reicher, Engländer, Franzosen, Rumänen, Schweizer, Amerikaner und Dänen. Von den 287 Angekommenen sind gegen 200 völlig mittellos. Die Beförderung ist gut durchacführt; für die Unterbringung der Bedürftigen in Königsberg ist gesorgt Als die „Wolga" am 31. De zember Riga verließ, war die Stadt ruhig, die Läden waren geschloffen, Bahn und Telegraph unterbrochen. Tie meisten Flüchtlinge stammen vom Lande, wo Anarchie herrschen soll. Rumänien. Bukarest. Dem Parlament ist gestern ein Grün buch zuaegangen, das sämtliche aus den griechisch rumänischen Konflikt bezüglichen Schriftstücke enthält. Bulgarien. Sofia Die Sobranje nahm heute den Vertrag, betreffend die serbisch-bulgarische Zollunion ohne Debatte mit Akklamation an — Die bulgarische Regierung gab in Wien die Er klärung ab, daß der neue bulgarische Zolltarif am 14. Januar 1906 in Kraft treten werde bogens 5 Grad 53 Minuten und 33 Sekunven. Dann teilte sich die Erpedition in drei Gruppen, um die geodätischen Beobachtungen zweiter Klaffe gleichzeitig im Norden, in der Mitte und im Süden vorzunchmen Der „Kosmos" schließt einen ausführlichen Bericht über den Verlauf der Erpedition mit den Worten: „Bald werden die Gelehrten, nachdem sie noch eine Revision des Merivianbogens von Quito ausgcführt Haben, nach Frankreich zurückkehren Aber welche Schwierigkeiten haben sie nicht während dieser fünf Jahre zu über winden gehabt, von der Ungnade des Himmels an bis zur Niedertracht der Eingeborenen, die ihre Arbeiten behinderten und die Signale zerstörten Bei dieser Arbeit haben sich Mut und Geduld, wie so ost, mit der Wissen schaft aufs innigste verbinden müssen." Wissenschaft. * Aus Breslau wird berichtet: Eine eigenartige weihevolle Gedächtnisfeier, bei der keine Rede gehalten wurde, fand in der hiesigen Lutherkirche statt: die Sing akademie führte zu Ehren ihres einstigen Vorstandsmit glied», des berühmten verstorbenen Breslauer Chirurgen und edlen Menschenfreunds Prof. Johann v. Mikulicz- Rad ecki, zufolge einer letztwilligen Bestimmung des selben das deutsche Requiem von BrahmS aus, dessen Freundschaft Mikulicz genoffen hatte. In tiefer Er griffenheit lauschte eine die nur halb erleuchtete Kirche vollständig füllende Versammlung dem herrlichen Werke, fllebcn der Familie des Verstorbenen waren die ersten Gesellschaftskreise aus Stadt und Provinz sowie der Lehrkörper der Universität mit dem Rektor an der Spitze erschienen * Ein neuer kleiner Planet wurde am 27. De zember v. I. an der Sternwarte Königstuhl bei Heidelberg auf photographischem Wege entdeckt Der Planetoid, der wie ein schwaches Sternchen 11,2. Größen-
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