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Waldheim. DerSchatz im Strumpf. Als eine hie sige 70jährige Sozialrentnerin ins Bürgerheim gebracht urerden sollte, fand inan bei,.' Räumen der Wohnung hinter einem Tisch versteckt einen Strumpf mit 1240 RM in Gold und . mehrere hundert RM in Silber. Die Frau hatte nach außen hin den ärmsten Eindruck gemacht und fick als Kar- tenlegerin betätigt. «ao Brambach. Der Kaufmann und 5 olzhändler Paul M. Ludwig aus Schönberg wurde wegen schwerer Schä digung der Girokasse Bad Brambach verhaftet und ins llmtsgerichtsgesängnis Adorf eingeliefert. Ludwig war be deutende Wechselverbindlichkeiten eingegangen, zu deren Dek- .'ung ihm von der Girotasse Bad Brambach Kredite in Höhe son 76 000 RM eingeräumt worden waren. Die Kasse soll dadurch um 40-SS 000 RM geschädigt worden seln. Die leiden für dir Hergabe der Kredite schuldigen Beamten wurden fristlos entlassen; gegen sie ist ein Disaivlinor- lerfabrrn eingeleitet worden. Auerbach. Scheunenbrand in Wernesgrün. Zn Wernesgrün brannte die dem Gasthofsbesitzer Max Schreiber gehörige Scheune mit den darin befindlichen Wagen und landwirtschaftlichen Geräten vollständig nieder. Oer Schaden beziffert sich auf etwa 6 000 RM. Es wird krandstiftung vermutet. Crimmitschau. Lokomotive macht Großalarm. Bewohner eines großen Teiles des Pleissetales wurden durch das andauernde Heulen einer Sirene in den Glauben ver setzt, daß irgendwo Großfeuer ausgebrochen sei. Die Feuer wehrleute eilten an die Geräte und der Bevölkerung von Crimmitschau, Gößntz und von Werdau bemächtigte sich eine große Aufregung. Schließlich stellte sich heraus, daß das Sirenengeheul von einer großen Schnell zugslokomotive herrührte, deren Dampfventil nicht mehr ge schlossen werden konnte. Eibenstock. Nach sechs Jahren gefunden. Ein hiesiger Einwohner fand im Staatsforstrevler von Wilden- tha! das Skelett eines Mannes. Reste von Klei dungsstücken, Taschenuhr, Geldtasche und andere Gegenstände lagen verstreut umher. Es handelt sich um den seit Dezember 1024 vermißten Monteur Hans Kästner aus Wildenfels. Kästner hatte sich damals aus seiner Wohnung entfernt und von Carlsfeld aus seiner Frau geschrieben, daß er sich das Leben nehmen wolle und im dortigen Wald in der Nähe eines außer Betrieb gesetzten Schachtes zu finden sei. Damals wurde die Leiche nicht gefuden. Die Frau hat die Gegen stände wiedererkannt. Klingenthal. Bei Kanalisierungsarheiken, die zur Zeil von Antercothau aus bis zum Fürsvrgchaiw im Notbautal ousgeführt werden, wurden beim Ausschachken durch ein- stürzendes Erdreich in dem etwa 4 Nieter liefen Kanal vier Arbeiter verschölle t. Während sich einer von ihnen noch rechtzeitig herausarbeiten konnte, fanden die drei an- deren den Erstickungstod. Ls handelt sich bei den tödlich Verunglückten um die Arbeiter Josef Schmucker. Anlon Meyer und Anton Görgner. Reue Feststellung des Laadtagswahlergebnisses Dresden. Nach einer Bekanntmachung des Landes- wahlleiters für den Freistaat Sachsen, Oberregierungsrat Dr. Kuntze, hat der Landeswahlausschuß das endgül tige Ergebnis der Landtagswahl am 22. Juni 1930 erneut festgestellt, da sich eine Berichtigung des im ersts-' Wahlkreise (Dresden-Bautzen) ermittelten Wahlergebnisses erforderlich gemacht hatte. Im ersten Wahlkreis Dresden- Bautzen wurden S40 503, im zweiten Wahlkreis Leipzig 734 439 und im dritten Wahlkreis Chemnitz-Zwickau 935 661, insgesamt 2 610 603 Stimmen abgegeben. Die Stimmen ver teilen sich im Wahlkreis 1 wie folgt: sPD 332 315, DVP 85 410, KPD 100 811, Wirtschaftspakts 107 258. DNVp 50 794, Sächs. Landvolk 55 053, NSDAP 106 080, Demo kraten 37 767, Volksrechtpartei 6 896, ASP 10 056, Volks- nationale 30 422, PKO 3 668, Christlich-Soziale 13 973. Die in den beiden anderen Wahlkreisen abgebenen Stimmen so wie die Verteilung der Abgeordneten auf die einzelnen Par teien bleiben unverändert bestehen Der sächsische Lebenshollungsindex im Juli Nach der Berechnung des Statistischen Landesamts be trägt die sächsische Gesamtindexzahl der Lebenshaltungskosten im Durchschnitt des Monats Juli 150,3 gegen 158,3 im Juli v. I. Sie ist demnach gegen die für Monat Juni 1930 be rechnete Indexzahl von 148,1 um 1,5 v. H. gestieae n. Sablonr (Böhmen), 26. Juli. Der 20 jährige Kutscher Alfred Schar hatte kürzlich ein Pferd, das am Ende seiner Kraft war, mit dem Peitschenspiel solange und so heftig auf den Kopf geschlagen, daß es zusammenbrach. Er stand gestern unter der Anklage der Tierquälerei vor Gericht und wurde zu drei Tagen Arrest verurteilt. V?arnsäork, 25. Juli. Gegen den ehemaligen Beamten der Commerzinalbank in Warnsdorf, Hörbe, der vor einigen Wochen aus dem Dienst der Bank trat, wurde Strafanzeige erstattet. Hörbe hat sich während seiner Tätigkeit in Warns dorf größerer Unterschlagungen schuldig gemacht; es soll sich um einen Betrag um etwa 100000 Kronen handeln. H. wird steckbrieflich verfolgt. Aus 1VVV Meter abgestürzt und am Leben geblieben. Oslo, 26. Juli. Der norwegische Fliegerleutnant Bagle wurde am Freitag wie durch ein Wunder vom sicheren Tod gerettet. Er befand sich in etwa I000 Meter Höhe über der Marineflugstation Horten bei Oslo, als die Maschine plötzlich ins Trudeln kam und mit furchtbarer Geschwindigkeit in die Tiefe stürzte. Kurz vor dem Aufschlagen auf die Wasserober, fläche gelang es dem Flieger, sich aus der Maschine zu be freien und herauszuspringen. Während die Maschine völlig zersplittert wurde, fand man den Fliegerleutnant völlig un versehrt zwischen den Trümmern schwimmend auf. rs. Juli Sonnenaufgang 4.19 Sonnenuntergang 19.53 Mondaufgang 8.59 Monduntergang 21.49 1718: Der Quäker William Penn, Gründer des Staates ^.«nnsylvanien, in Ruskombe gest. (geb. 1644). — 1856: Der Komponist Robert Schumann in Edenich aest. laeb. 1810t. — 1883: Der italienische Ministerpräsident Mussolini geb. — 1890: Der Maler Vinzent van Gogh in Anvers-sur-Oise gest. (geb. 1853l. " ' 25 jähriges Bestehen und Fahnenweihe des Militärvereins zu Kipsdorf psdorf feierte am gestrigen Sonntag Redner sprach weiter über Kamerad Kameradschaft im Kriege und Im Luftkurort Kipsdorf feierte der Sächsische Militärverein daselbst Fahnenweihe und 25- jährlges Bestehen. Nachdem am Bormittage eine Ge- fallenen-Ehrung staktgefunden Halle, versammelten sich an schließend die Festteilnehmer in der Kirche zur Teilnahme am Gottesdienste. Bon 10,30—11,30 Uhr fand Platzmusik im Kurort durch das Trompelerchor des Reiter-Neg. 12 unter Leitung seines Obermusikmeisters Gröbe, Dresden, statt. Inzwischen waren die auswärtigen Brudervereine eingetroffen, die im Grundstück des Bahnhotels zur Tell- koppe besonders begrüßt wurden. Der Welheakt selbst be gann 14,30 Ahr und hatten auf einer Tribüne im Holfert- schen Wiefengrundstück die geladenen Ehrengäste, Festjung frauen und Bereins-Abordnungen, sowie der Festausschuß Platz genommen. 28 Milltärvereinsfahnen umrahmten das Podium, vor demselben stand der Schützenzug des Kips- dorfer Militärverelys und viele Hunderte von Festteil nehmern umsäumten die Tribüne. Als Einleitung sprach Gretel Holfert einen Prolog. Hierauf begrüßte Kamerad- Borsteher Holfert die Erschienenen, insbesondere die Fah- nenpaken, Gäste, Sporkverbände, Brudervereine und Presse. Er schilderte mit kurzen Worten einiges über die Gründung des Bereins und dankte den Gründern mit dem Wunsche, daß die nächsten 25 Jahre Sonnenschein dem Bereine be- schieden sei. Bürgermeister Krause sprach Worte der Be grüßung und gab seiner Freude Ausdruck, daß so zahlreiche Gäste gekommen, wofür er auch im Namen der Gemeinde dankte. Er übermittelte dem Iubelverein Glückwünsche zum erreichten Ziele, nunmehr eine Fahne zu besitzen. Mili tärvereins-Bezirksvorsteher Heil dankte zugleich im Namen des Bundes und seines Präsidenten Dr. Hopf für die Ein ladung und überbrachte Grüße und beste Wünsche. Dr. Hopf, -er krankheitshalber nicht erscheinen konnte, über sandte ein Glückwunschtelegramm; das Präsidium ein ent sprechendes Schreiben. Der heutige Tag sei, so führte Ka merad Heil aus, ein Markstein in der Geschichte des Kips- dorfer Bereins für alle Zeit. Kamerad Giebe gedachte der 40 Bereinsgründer, der schweren Kriegszeit mit folgender Geldentwertung, die auch den bereits damals bestandenen Fahnenfonds zu nichts gemacht habe. Für die jüngere Ge neration galten seine Schlußworte, indem er ausführke: Un serem Baterlande zu dienen, brauchen wir uns nicht schämen. Für 25 jährige treue Mitgliedschaft konnte an neun Kameraden das Bundesehrenzeichen verliehen werden und überreichte dieses Bezirksvorsteher Heil den Kameraden Gustav Holfert, Otto Scheiditz, Gustav Schrei ner, Heinrich Grohmann, Eduard Hickmann, Max Holfert, Otto Schramm, Paul Boigt und Okto Köhler. Nunmehr ergriff Pfarrer Müller das Wort zu seiner Weiherede und führte folgendes aus: Die Fahne soll etwas zu sagen haben, sie soll zum ersten sein, eine stete Mahnung zur Kameradschaft, diese bedeute wieder eine Schicksals gemeinschaft. Der Werk der Seele werde nach dem Stabe der Kameradschaft gemessen. Was wir am Schlechten er führen, hat uns veredelt. Die frühere Militärzeit sei eine Zeit zur Charaktererziehung und Stärke gewesen. Der diese soll auch im Kipsdorfer Berein zu Hause gepflegt wer den. Die Kameradschaft sei eine sittliche Verpflichtung den anderen gegenüber und die Fahne soll erinnern an die Ver antwortung. Zum zweiten soll die Fahne andieTreue zum Baterlandm ahnen. Diese beiden Eigenschaf ten versinnbildlicht auch die Fahneninschrifk: „Einig und stark, treu bis ins Mark." Fahnenträger Giebe übernahm alsdann mit feierlichem Schwur die geweihte Fahne. Der nächste Punkt des Programms war ein erhebender Mo ment, galt er doch der Fahnenverbrüderung und Ehrung der gefallenen Kameraden. Alle Fahnen, in der Mitte die neugeweihte, nahmen in einer Reihe Aufstellung, Pfarrer Müller sprach die wenigen, aber inhaltsreichen Worte: „Ka meraden, wir grüßen unsere Brüder, die da fielen." Die^ Musik spielte: „Ich halt' einen Kameraden", die Gewehr- abkeilung präsentierte, von den Bergeshöhen ertönten Böllerschüsse und Glockengeläute gab einen feierlichen Ab schluß. Für die neue Fahne wurden nun zahlreiche Ehren gaben überreicht. Bezirksvorsteher Heil übergab ein vom Präsidium gestiftetes Fahnenband, für die Milikärvereine Dippoldiswalde, Niederfrauendorf, Hänichen und Kreischa je einen Fahnennagel. Mit den Worten: „Nimmer rück wärts, immer vorwärts!" überreichte Frau Reinecker ein Fahnenträgerschild, Frau Holfert und Frau Boigt, ferner Kamerad Gimpel Borsteher - Schärpen beZw. Fahnen- fchleifen, ein Kamerad einen Schulterriemen; der Frauen verein Kipsdorf durch Frau Sachse eine schwarze Fahnen schleife zu entsprechenden Feierlichkeiten. Oberlehrer Granert vom Erzgebirgsverein spendete einen Nagel mit dem Bildnis: Tannenreis und Buchenzweig. Turn- un- Sportverein eine rot-weiße Schleife, der Männergesang verein Kipsdorf-Bärenfels einen Nagel. Nunmehr wurden seitens der Brudervereine aus nah und fern unter kamerad schaftlichen Worten und Bersen Fahnennägel bezw. Schlei fen übergeben und zwar: Militärvereine Possendorf, Schön feld, Coßmannsdorf, Hennersdorf, Altenberg, Iohnsbach, Schellerhau, Löwenhain, Reichstädt, Sadisdorf, Reichenau, Seyde, Friedersdorf, Oelsa, Schmiedeberg, Rehefeld-Zaun- haus, Seifersdorf, Pretzschendorfs Dittersbach, Burkers dorf, Ruppendorf, Höckendorf, Reinholdshain, ferner sprach ein Kurgast aus Berlin vom Krieger- und Landwehrverein dem festgebenden Berein die besten Wünsche aus und schloß mit einem dreifachen Hurra auf den Militärverein Kips dorf. Den Dank für alle so zahlreich gespendeten Ehren gaben brachte stellv. Borsteher, Kamerad Schubert, zum Ausdruck und endete seine Rede mit einem Hoch auf un sern hochverehrten Herrn Reichspräsidenten v. Hindenburg. Anschließend wurde von der Festversammlung ein Bers des Deutschlandliedes gesungen. Nach einer kurzen Pause for mierte sich der Festzug, um durch den freundlich geschmück ten Ort zu ziehen. Leider setzte aber während des Umzuges ein heftiges Regenwetter ein, was den Gesamteindruck et was beeinträchtigte. Aber unentwegt wurde der Festzug durchgeführt und in der Tellkoppe aufgelöst, wo alsdann Festball stattfand. Dippolckisvalcke, 26ZuIi 1930 DrurLIsebv» kür s ecken keckarl vuckarucLerel kFekn« Oie Verlobung ibrer Tockter Lltriecke mit Herrn V/erner OKou laut geben bekannt Klempnermeister Hermann kurkkarät unä frau frieäa geb. Dietrick Drucksachen MMmI M Kin Llnkock-Kisser einzelne Deckel kinkoiL» Apparate Fruchtpressen 6unun1 - kluge sehr gut und billig Obertorpl.,neb.Louis6chmidt Mrie^e V^erner (Houlant Lteuerpraktikant Verlobte Mir danken von ganzem Herzen allen denen, die uns durch Glückwünsche, Geschenke und Blumen- spenden den Tag unserer silbernen Hochzeit ver schönen halfen Dippoldiswalde, im Juli 1930 Stadtschule ?aul 8t6§Iiek unä krau Zimmer mit 3 Betten unter Küchen- benutzung für Anfang Septem ber in Oberbarenburg, BSrenfels, Kipsdorf «der Oberkipsdors z» Mm geW. Offerten mit Preisangebot an die Geschäftsstelle dieser Zeitung Prima SmEW empfiehlt Bruno MSgel, Alte Pforte Heute grölte» keuerverll! Illumination! Daru: cker beliebte kest Lall — - ' ^-7 im Saale unck in cker lanr - viele im freien Tu meinen am 29. juli beginnencken gebe ick aut Sommerwaren bis 50 o/o Rabatt kvÄHvrg klemmwg vderlorplslr Am 25. Juli verschied nach längerer, schwerer Krankheit und dennoch unerwartet mein lieber Bruder, der Küchenmeister Martin Lotze Dippoldiswalde, den 28. Juli 1930 Louise VrSschelj geb. Lohe im Nomen aller AngehSrige« Die Beerdigung findet Dienstag, den 29. Juli, nachmittags 4 Ahr, in Dippoldiswalde, von der Halle aus statt Etwa zugedachte Beileidsbezeugungen bitte beim Totenbettmeister abzugeben