Volltext Seite (XML)
„Nur Verstand und Redlichkeit helfen ", dann würde er auch traurig das Haupt geneigt und gedacht haben, Gewalt geht vor Recht. Mein Weg führt mich zurück über Thom nach der ost- preußischen Heimat. Ich lm wieder eine deutsche Zeitung aus Bromberg. Der Deutsche Senator Haspach hält Ab rechnung im polnischen Senatsplenum am ? März „Die Zeit der schweren Not" so spricht er, und trotzdem versteht es der Pole nicht, die Minderheiten zu schützen. Fort mit dem wirtschaftlichen Kamvf gegen die nationalen Minderheiten, diese wollen treue Untertanen sein. Es Hilst ihnen doch nichts, sie müssen und wollen auch. Warum entzieht man den Minderheiten die Schankkonzessionen. Ist es Zufall, daß gerade in Galizien den Ukrainern und den Juden, und in Posen und Pommerellen den Deutschen die Konzessionen ent zogen werden, um sie in Hundten von Fällen neu an Polen zu erteilen. In Breslau wird einem Polen von deutscher Seite die Konzessionen erteilt und die polnische Regierung entzieht 32? Deutschen die Konzessionen. Ist dies Schutz der Minderheiten? Ein Holländer sitzt mit im Abteil, wir unterhalten uns über dies und jenes. Viel schönes haben wir gesehen und alle Hochachtung vor dem Unternehmungsgeist des Polen, aber wie aus einem Munde entfährt es uns: „Deutschland, Deutschland über alles." M. Der Dieb schrie mörderlich um Hilfe. Dieser Tage ge lang die Festnahme eines Wohnungseinbrechers in einem östlichen Berliner Vorort auf ganz ungewöhnliche Weise. Am Montag erst hatten sich die Gefängnistore für den wegen mehrerer Eigentumsvergehen vorbestraften Hans A. geöffnet; in der unmittelbar folgenden Nacht bereits ging der fleißige Mann schon wieder auf Arbeit, — freilich nicht auf solche, die das Arbeitsamt vermittelt. Kurzum, er stieg ein. Er wartete redlich, bis alle Lichter gelöscht waren; dann kletterte er durch ein der Hitze wegen geöffnetes Fen ster. Er fand auch bald die gesuchte „Sore", um m seiner Sprache zu reden. Der Wäscheschrank, der gleich im ersten Zimmer stand, beschenkte ihn reichlich. Aber ihn gelüstete nach „Zaster", nach barem Gelde. Er konnte nicht warten, bis die „Sore verschärft" war. Und so trat er an eine Kommode heran, in der Hoffnung, dort in den Schubladen etwas Bares zu ergattern, Metallisches berührte seine Hand alsbald; doch als er die gierigen Finger hastig schloß, da ließ er mit schwach unterdrücktem Wehlaut di« Beute wieder fahren: er hatte in das scharf geschliffene — — Rasiermesser des Wohnungsinhaüers gefaßt (so unvorsichtig von dem Werkmeister, ein Rasiermesser offen liegen zu lassen! Richt wahr? — D. Schriftl.) Schnell versuchte ek mit einem der geraubten Wäschestücke — war es ein Hemd- oder Mund- oder Taschentuch? —, die heftig blutende Wunde zu verbinden. Als das aber mißlang, bekam er es mit der Angst und schrie mörderisch um Hilfe. Die Hausbewohner erwachten von den gellenden Hilferufen und eilten herbei. Als das Licht eingeschaltet wurde, bot sich ihnen ein Anblick, der — alle Vorgänge erklärte. Der Wäscheschrank aufgerissen, in der Mitte der Stube ein Die besbündel und darauf hockend der blutende und wimmernde Dieb. Wenn der Werkmeister auch nicht übel Lust ver spürte, den Eindringling nach Strich und Faden zu ver prügeln, so siegte doch die Menschlichkeit: er legte ihm einen sachgemäßen Notoerband an; kaum war diese Arbeit petan, da erschienen auch schon zwei Beamte der Schutzpolizei, von einem Nachbarn eiligst herbeigeholt und nahmen den nächt lichen Besucher fest. . . . Sächsisches. ßungkulh b. Kreischa. Der Grund- und Hausbesitzerverein tagte am Sonnabend im Gasthof Auerswald. Direktor Meißner, Kreischa hielt einen aufklärenden Bortrag über das Auf- wertungsschlußgesetz, wobei er die rechtsgeschichtliche Entwick lung der Aufwertungsgesetze beleuchtete und von der Ver zinsung, Kündigung, Zahlungsfrist und der Tätigkeit der Auf wertungsstelle sprach. Er berichtete von der Lage des Real kreditmarktes, gab die bisherigen Vorschläge zur Lösung des Rückzahlungsproblems kund und kennzeichnete den Weg der Durchführung des Aufwertungsschlußgesetzes unter Mitwirkung des Zentralverbandes. Weiter wurden von ihm Aufklärungen gegeben über den privaten und sozialen Baubetrieb, über die Erhaltungen der Altwohnungen und über die Reform der Gemeindefinanzen durch die neuen Notverordnungen des Reiches. Die Aussprache war äußerst lebhaft. Der Vorsitzende Kirbach berichtete alsdann über die letzte Vertreterversammlung des Vezirksverbandes in Dippoldiswalde und erledigte einige ört liche Verkehrs- und Wohnungsangelegenheiten. Glashütte. Am Sonnabend >/28 Uhr abends verkündeten Böllerschüsse den Beginn des großen Vogelschießens und Volks festes. Noch am Vormittag glaubten selbst die größten Op timisten nicht mehr an eine geordnete Abwicklung der Fest lichkeiten, wenigstens soweit sie unter freiem Himmel stattfinden müssen — hatte doch Sturm und Regen eine recht flaue Stimmung überall aufkommen lassen. Am Abend war der Himmel klar und der Zapfenstreich ging glatt vonstatten. Von einer großen Volksmenge begleitet, rückte die zum Zapfen streich kommandierte Abteilung gegen 9 Uhr auf der Festwiese an. Die Wilsdruffer Stadtkapelle, die die gesamte Marsch musik stellt, konzertierte im Tanzsalon. Wer spät nach Hause kam, wurde am Sonntag früh durch den Weckruf empfind lich im Schlaf gestört, denn bei den Schützen beginnt am I. Feiertag der Dienst schon zeitig. Anschließend erfolgte Kirchenparade und Empfang der auswärtigen Gäste. Zum Festzug am Nachmittag waren außer den blauen, grauen und schwarzen Schützen fast sämtliche Vereine vertreten. Zum ersten Mal schritten den Zug eine Abteilung Knaben mit geschulterter Armbrust voran und auch das Mitführen der alten verdienten Schützen im Landauer muß besondere hervor gehoben werden. Auf der Festwiese angekommen, begrüßte Marschall Mejnik die Anwesenden, besonders die Schützenbrüder von Liebstadt und Döbra und der Glashütter Landsmann schaft von Dresden, die zahlreich erschienen und am Festzug teilgenommen haben. Er würdigte ferner die Verdienste des Königs während seiner „Regierungszeit" und ging auf die Veränderungen ein, die im vergangenen Jahr in den Kommando stellen vor sich gegangen waren. So jährt sich denn zum 398. Male das Volksfest. Um 4 Uhr begann das Schießen nach dem Vogel, dem am Montag erst der Garaus gemacht werden soll. Ein heftiger halbstündiger Regen störte einmal am Spätnachmittag das fröhliche Treiben auf der Festwiese, dem aber gleich darauf das herrlichste Wetter folgte. — Aus Glashütte wird geschrieben: Trotz der hohen Leistungsfähigkeit der heimischen Industrie (Uhren und Feinmechanik) war es leider bisher nicht möglich, die große Erwerbslosigkeit in unserer Gemeinde merklich zu lindern. In allernächster Zeit ist nunmehr, wenn nicht von dritter KO MA StMntiMk-MWrMlten. Die am Sonnabend und Sonntag in Dresden aus der Ilgen- Kampfbahn und im Georg-Arnhold-Bad durchgeführten ersten Unfälle in der Spitzengruppe des Luropasslugs. Die Breslauer Sportleitung des Europafluges erhielt aus Posen einen Funkspruch, daß der englische Flieger Butler, bei dem Versuch, in Posen zu landen, einen Propellerbruch erlitt und mit der Maschine einen Kopfstand machte. Beide In sassen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Gleichzeitig wurde durch Funkspruch angefragt, ob der ebenfalls in Bres lau gestartete Deutsche Poß zurückgekehrt sei, da er bis 2.15 Uhr in Posen noch nicht gelandet war. Poß gilt daher als überfällig. Zwei andere in Breslau gestartete Englän der sind in Posen gut angekommen. Aus Prag lief die Mel dung ein, daß sich dort jetzt vier Maschinen befinden, die jedoch besseres Wetter abwarten wollen, ehe sie den Weiter flug nach Breslau antreten, Lin Sporlplakette des Reiches ist für die aus Anlaß der Rheinlandbefreiung im Rheinland stattfindenden größe ren Sportwettkämpfe gestiftet worden. Sie trägt den Kops des Reichspräsidenten und die Aufschrift „Ehrenpreis, ver- liehen im Jahre der Rbeinlandbefreiung 1930. Reichsprä sident von Hindenburg' trägt. Die Plakette wurde nach dem Entwurf des Berliner Bildhauers Karl Dautert ge fertigt. Die Vergebung der Plaketten erfolgt durch die Landesregierungen im Benehmen mit dem Reichsministe- rlum für die besetzten Gebiete auf Grund des Nachweises der Erfüllung besonderer sportlicher Voraussetzungen. Die 18. Etappe der Tour de France von Metz nach Gharleoille über 159 Kilometer wurde von PLlissier vor Bonduel, Guerra und Taverne gewonnen. Die Deutschen Schön, Manthey und Thierbach wurden mit 26 anderen Fahrern auf den vierten Platz aesetzt. Nebe mußte das Ren nen aufgeben, da er sich den Magen verdorben hatte und nicht mehr weiterkam. Der deshalb zurückgebliebene Siegel belegte noch den 49, Platz. Am Gesamtklassement führt Le- ducq vor Guerra und Magne. Schön ist 10., Thierbach 13., Manthey 23. und Siegel K. Prenzel tauch« wieder aufl Hülsebus, der unter Anlei tung Bülows in Amerika recht gut« Fortschritte gemacht bat, leidet an einer im letzten Kampf erlittenen Verletzung der rechten Hand und wird längere Zeit nicht boxen können. Auch Gühring ist augenblicklich kEpfunfählg, er leidet an einem Kniefurunkel. Dafür ist in Newyork plötzlich der alt« Meisterboxer Kurt Prenzel erschienen. Er will dort eunge Kämpfe austragen. deutschen Meisterschaften der Studentinnen waren bestens orga nisiert und in jeder Hinsicht ein Erfolg. Der Ausschuß für Lei besübungen an der Technischen Hochschule Dresden hatte alles vorzüglich vorbereitet, so daß die Wettkämpfe reibungslos abge- wickelk werden konnten. War auch am Sonnabend und Sonn- kagvormitkag der Kreis der Interessenten nicht allzu groß, so hak ten sich am Sonnkagnachmiktag zu den Hauptkämpfen gegen 2000 Zuschauer eingefunden. In flotter Folge wurden recht spannende Kämpfe gezeigt. Drei neue Bestleistungen für Studentinnen wur den erzielt, und die Verbesserung der alten Bestleistungen war zum Teil recht bedeutend. So gelang es Frl. Steyer, Dresden, im Schleuderball 37,10 zu erreichen, während die bisherige Best leistung 31,21 betrug. Im Weitsprung verbesserte Fr!. Schlott mann, Hamburg, ihre eigene Bestleistung von 4,94 Meter auf 5,15 Meter. Die dritte Bestleistung wurde bei einem Höchst leistungsversuch der Universität Hamburg in der 4X100-Meler- Staffel erzielt. Die bisherige Bestzeit mit 45,0 wurde auf 53,4 heruntergedrückt. Auch in den übrigen Wettbewerben wurden sehr gute Leistungen geboten. Zwei Siege für Dresden holte Frl. Steyer und zwar im Speerwerfen und im Schleuderball her aus, während sie im Weitsprung den dritten und Im 100-Meker- Lauf den vierten Platz belegte. In der 4X100-Meker-Skaffel kam Dresden an zweiter Stelle an. Vier Stege feierte die Uni versität Berlin, drei die Universität Hamburg, je zwei Dresden und die Handelshochschule Berlin, einen die Universität Jena. Nach den leichtathletischen Wettbewerben sand ein Hand ballspiel zwischen den Mannschaften' der Universitäten Ber lin und Hamburg statt, das die Hamburger mit 4:2 gewannen. Die Auswahlspiele der Turner. Handball. Auswahlmannschaft A — Turnerschaft 1877 7 :7. Fußball. Dresden — Sächsische Schweiz 9:2 (3:2). Schlagball. Auswahlmannschaft A — B 16:28 und 27 : 25. Das größte Interesse bei den Spielen des TurngaueS Mit- j telelbe-Dresden beanspruchten die Auswahlspiele, die alle einen recht befriedigenden Verlauf nahmen. Im Handball brachte es , der Landesturnfejtmeister 1877 sogar fertig, ein Unentschieden gegen die Auswahlmannschaft zu erzielen. — Tgmde. Pirna 1 2:6 auf Meißen 19:1 (5:1). (5:2). MTV. Rabenau- 1 3 :3 (2 :2). Guts Muths Uedersedlitz Ti. — Coswig (3:2). Zschachwih 1 gegen eberg 1 — Weißer Hirsch 1 sch 2 — Neinhardts- s tts Muths 2 7:2. Nord- Niedersedlitz 1 — Copitz 2 Wettere Spiele: Guts Muths 1 (1:4). Dresden-Plauen 1 — Frisch ATV. Dresden 1 - Coswig 1 9: k Vorwärts 1 — VolkStgmschfk Freito TI. — Tgmde. Nordwest Ti. 0:0. TI. 2 :1 (1:0). Faßd-st. Dresden — Sächs. Schweiz 9 :2 Tgmde. Nordwest 1 2 :5 (1:1). Rai 5:1 (2:0). Weitere Ergebnisse: Weißer HI grimma 1 4:3. Stetzsch 2 — C west 1 — Inf.-Schule 1 ausgefallen. 6 :2. Radeberg 2 - Weißig 13:3 Seite bald Hilfe kommt, damit zu rechnen, daß ein großer Teil hiesiger hochqualifizierter Facharbeiter nach Rußland auswandert. Die russische Regierung hak in Moskau zwei Großunternehmen ins Leben gerufen, die in erster Linie der Uhrenindustrie, der Chronometrie und der Optik dienen sollen, um Selbslfabrikake für Eisenbahn, Heer und Flotte zu schaffen. Ein russischer Aegierungsverkreter hat hier be reits Verhandlungen mit einzelnen Feinmechanikern und Uhrmachern ausgenommen. (Dr. A.) Sleinbrückmühle. Seit mehreren Wochen schon wird an der neuen Staatsstraße gerarbeiket, deren Umlegung der Talsperre wegen notwendig ist. Die gewaltigen Erdmassen, die dabei zu bewältigen sind, werden nicht durch Arbeiter gehoben, sondern es wird mit den modernsten Mitteln der Technik gearbeitet. Ein riesiger Raupenbagger hat bis jetzt schon 50 000 Kubikmeter Erde und Steine ausgehoben. Von der Leistungsfähigkeit eines solchen neuzeitlichen Bagger werkes kann man sich einen Begriff machen, wenn man er fährt, daß er selbst Steine von 1 Kubikmeter Gehalt und noch größer zu heben vermag und daß er mit zwei Mann Bedienung in einer Schicht dieselbe Arbeit leistet, wie 300 Arbeiter. Den Bagger sich anzusehen, ist außerordentlich interessant. Die eigenartige Konstruktion, ähnlich der der großen Tankwagen im Kriege, gestaltet die Ueberwindung jeder Bodenunebenheik. Er ist also, ohne an Straßen und Wege gebunden zu sein, überall zur Arbeitsleistung einsetz bar. Das neue Flußbett der Weißerih am Durchlaß des Straßendammes ist bereits ausgebaggert. Die Holz-Kon struktion für die dort zu errichtende Betonbrücke ist eben falls fertig. Die Besichtigung dieses Baggers und der fort geschrittenen Arbeiten dürfte gewiß vielen interessant sein. Altenberg. Der seit etwa 6 Jahren an der hiesigen Volksschule tätige Fachlehrer Richard Dünnebier wurde an die Schule in Reichstädt als Schulleiter gewählt und wird sein neues Amt voraussichtlich am I. September antreten. Dresden, 28. Juli. Bei einem Sportfest in Dresden er eignete sich ein schweres Ilnglück. Als die Sportler in fest lichem Umzug durch die Straßen zogen, fuhr plötzlich ein Motorradfahrer in der Pfotenhauerslraße in eine dicht ge drängte Zuschauermenge hinein. Dabei wurden 12 Per sonen verletzt, davon 8 schwer. Der Motorradfahrer, der angeblich einem Strahenpassanten ausweichen wollte, blieb unverletzt. Dresden. Die Schulden des Freistaates Sachsen sind im Juni von 259,06 auf 271,32 MUlionen Reichsmark gestiegen durch Ausgabe von etwa 12 Millionen Reichsmark Schatz anweisungen. Im Juni 1929 betrugen Sachsens Schulden nur 210,75 Millionen Reichsmark. ine Mmemoeverordneten von Oberlungwitz haben die Abschaffung der Diäten für Gemeinderate und Ge meindeoerordneten beschlossen. Gegen die Abschaffung stimmten Kommunisten und Sozialdemokraten Mutzschen. Verkehrsunfall. Milchkontroller Dietrich aus Gastewitz stieß hier mit einem Kraft wagen zusammen und wurde mehrere Meter weit mitge schleift. Er erlitt schwere Hautabschürfungen. Leipzig. SelbstmordeinesGreises. Wirtschaft liche Notlage trieb den 87 Jahre alten Korbmacher Richard F. in der Marschnerstraße in seinem Logis in den Tod. in dem er sich erhängte. Leipzig. Dampfheiz «ngsofen explodiert. Infolge unsachgemäßer Behandlung explodierte ein Dampf- heizunasofen im Keller eines Villengrundstücks in Leivzig- Schleußig. Durch den gewaltigen Luftdruck wurden mehrere Kellertüren und Fensterscheiben eingedrückt, Personen aber glücklicherweise nicht verletzt. Man nimmt an, daß der Kessel zu wenig Wasser enthielt, außerdem war auch das Sicher heitsventil geschlossen. Leipzig. BomGerüstgestürzt. Beim Weitertrans port eines drei Zentner schweren, bis zur Höhe des ersten Stockwerks hinaufgezogenen Zementblocks trat m Leipzig- Möckern in der Krossigstraße der 30 Jahre alte Maurer Steglich fehl und stürzte in die Tiefe. Mit schweren Ver letzungen mußte er dem Krankenhaus zugsführt werden. Wurzen, 26. Juli. In Obernehschka schlug bei einem Gewitter der Blitz in die Kirche ein. Ohne zu zünden, nahm er seinen Weg durch die Turmspitze, an der Decke des Kirchenschiffes entlang und dann in das an die Kirche un mittelbar angetrante Rittergutsschloß, wo die Verbindungs wand des ersten Raumes einen Riß aufweist. In der Kirche wurde verschiedentlich Schaden angerichtet, so an dem Zifferblatt der Uhr. An der Decke wurde strichweise der Putz abgerissen. Der den Altarraum vom Schiff tren nende Gewölbebogen weist zwei durchgehende Risse auf. Hohenstein-E. Anläßlich des 250jährigen Stadtjubiläums von Ernstthal hat der hiesige Gastwirt Wilhelm Weise der Neustädter Schützenkompanie und der Gardekompanie zur Hebung des Schützenfestes in der Neustadt ein Vermächtnis von 9000 RM. zu gleichen Rechten und gleichen Pflichten ongeboten. Chemnitz. 2n einem auf dem Jahrmarktsplatze aufgestellten Schauzelt führt gegenwärtig ein Artistenehepaar unter anderen Attraktionen auch den sogenannten Tellschuß aus, der auch wie immer gelungen ist. Es ist aber Freitag in den Abend stunden zweifellos ein Splitter von dem Geschoß abgesprungen und der 30 Jahre alten Ehefrau in das rechte Auge ein- gedrungen. Die Verunglückte wurde zunächst in die Sama riterwache und von da aus in die Klinik eines Augenarztes gebracht. Crimmitschau. Bei einer Nachprüfung durch da« Landes- arbeitsamt wurden im hiesigen Arbeitsamt Unregelmäßig keiten zweier Beamten festgestellt, die sich z. Z. auf Urlaub befinden. Ls soll sich um mehrere Tausend Mark handeln. Markneukirchen, 26. Juli. Zahlreiche Trupps Beeren- suchrr au» Böhmen kamen bei Lanhwüst über die Grenze und rissen die noch unreifen, meist noch weißen und grünen Preiselbeeren ab. Sächsische Beerensucher empörten sich darüber und es kam schließlich zu einer regelrechten Schlacht zwischen diesen Beerensuchern. Erst nach längerer Zelt, nachdem die Polizei mit Verstärkungen eingegriffen hatte, nahm die Schlägerei ein Ende.