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Weitzeritz-JeUung Tageszeitung un- Anzeiger sür DippoMsuml-e, Schmie-eberg U.A, I Bezaglprrl«: Für einen Monat r.A UM. I mit Zutragen, einzeln« Rammern » Retch»- S Pfennig« :: Gemeinde - Verband« - Girokonto k Nr. S. :: Fernsprecher: Amt DIppowiSwal»« k Nr. 403 :: Postscheckkonto Dritten 1«»« - Derantwvrllich« «»-aktna «eNr S«»«« - »ru» und Verlas: ««I i» -e» Amkshaüplmauuschafi, »es Amtsgerichl» «» »es Sle-trat» tu DlppEsroatt« AuzeigenpreU: Di« « Millimeter »reit« Petitzeit« W Nelchtpfennig«. Eingesandt nn» Reklamen »0 Reichtpfennig« Nr. 161 Montag, am 14. Juli 1930 96. Jahrgang Die im Grundbuche für Neichslädt Blatt 130, IM und für Dip poldiswalde Blatt 246, 488, 514 auf den Namen deS Molke rei- besjH«-rS Mäx Wagner in Aeichstäbt eingetragenen Grundstücke sollen am 2. September 1S3O, vormittags S Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Die Grundstücke sind nach dem Fiürbuche 8 Hektar 6,4 Ar groß und nach dem Verkehrs-wert aus 43 660 NM. geschätzt, wo bei aus das Inventar 5453 NM. entfallen. — Die Brandver sicherungssumme beträgt 24 360 NM.; sie entspricht dem Friedens baupreis vom Jahre 1914 O 4 des Ges. v. 18. 3.1921, GB1. S. 72). — Die Grundstücke bestehen aus Wohngebäude mÄGelreideboden, Kelter und Anbau, Scheune Wit 3 Anbauten, Feld und Miese. Die Gebäude, in denen neben dem Molke t-eibetr-ieb her landwirtschaft liche Betrieb mit starker Schweinehaltung geführt wird, liegen in Reichstädt direkt an der Staatsstraße. Sämtliche Grundstücke stehen miteinander in wirtschaftlichem Zusammenhänge Die Ginsicht der Mitteillungeu des Grundbuchamls und der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestaltet (Zimmer 16). Rechte aus Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 29. April 1930 verlautbarten Bersteigerungsoermerks aus dem Grundbuche nicht er-sichllich waren, spätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind -sonst bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichtigen und- bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses -dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer- -ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung lies Asch-tags die Aufhebung, -oder die einst weilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls sür das Recht der Bersteigerungserlös an die Stelle deS versteigerten Gegenstandes tritt. Za. 13/36. Dippoldiswalde, den 14. Zuli 1936. Das Amtsgericht. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wie seufzte doch alles, als vor 8 Tagen die Sonne so heiß hernieder brannte und kein bißchen Wind snr etwas Kühlung sorgte. Wenn es doch endlich einmal reg nen wollte, so hörte man es hier und dort. Und nun regnete es gestern doch einmal und war trübe. Und schon w-ar's wieder nicht recht. „Mutz es nun gerade am Sonntag reg nen", meinten ach gar so viele, als in der 11. Stunde leichter Sprühregen einsetzte und das — vielleicht erst halb abgestot- terte — Motorrad -in den Stall verbannte und die Fahrt mit Frl. Braut .... zu Wasser machte. Doch der Nachmittag war immer noch ganz leiblich. Zwar blieb es kühl und bas Tagesgestirn verschanzte sich weiter hinter Wolken," für den Wandrer aber war's just das rechte Wetter. Ihre Zahl blieb allerdings gering, wie auch der Autoverkehr verhältnismäßig «schwach man Manche mag es auch nach anderen -Richtungen geführt haben, vor allem auch nach Chemnitz zum Landes- turnfesk, und ein andrer Teil ist in den Ferien. Gegen andere Sonntag« war die Staatsstraße ins Gebirge beinahe leer. Dippoldiswalde. Ans der Aue sind schon die ersten Magen-mit Material sür das Bergnügungseck der Vogel wiese eingetroffen und- verkünden, daß wir dicht vor dem Be ginn des diesjährigen Schütz e nfestes stehen. Das Exer zieren mit dem Tambourzug am Mittwoch gibt dann weitere Kunde vom Nahen des Festes. Das Programm, das in heu tiger Nummer die priv. Schützengesellschast veröffentlicht, läßt erkennen, daß- das Fest auch dies Jahr wieder im frühe ren- Rahmen vor sich gehen wird. Eine Neuerung aber gibt's. Es war schwierig, für den Festzug am Montag immer wieder etwas Neues zu finden, die Lunte Gruppe eindrucksvoll und anziehend zu gestalten. Es wurde daher -beschlossen, sie dieses Jahr Wegfällen zu lassen und dafür ein Tages-Feuerwerk nach Eintreffen des Festzuges am Montag auf der Aue zu veranstalten. Dää wird sicherlich große Anziehungskraft be sitzen und viele Gäste aus der Umgebung für diesen Tag- nach Dippoldiswalde bringen. Zapfenstreich am Sonnabend er öffnet das Fest. Sonntag ist Mecken, 11 Uhr Festtafel, um 2 Uhr Festzug, Montags ebenfalls Mecken, Schützenfrü-H- stück, dann Auszug, dem das Feuerwerk folgt? abends Be leuchtung des Festplatzes. Der Dienstag bringt dann mit Auszug, 'Königsproklamation und Pracht-Feuerwerk den Schluß der festlichen Veranstaltungen — Das Som m e r fest des M i l itä rv e r e j n s litt .sehr unter der Ungunst des Wetters. Für 3 Uhr nachmittags war der Beginn angesetzt. Infolge des unsicheren Wetters kamen aber anfänglich nur wenig Teilnehmer. Als aber der Wetkergott ein Einsehen hatte, füllte sich- der Garten und bald entwickelte sich ein fröhliches Treiben. An der Radbude und beim Ringwerfen sah man -manchen schönen Preis austeilen. Auf den Vogel und auf die Scheibe wurde fleißig geschossen. Nimmermüde Kameraden und Kameradenfrauen und Töch ter widmeten sich den Kindern beim fröhlichen Spiel und ver teilten viele schöne Sachen. An gedeckten Tischen wurden die Kinder mit Kaffee und Kuchen bewirtet und abends mit Würstchen gespeist. Für den «beurlaubten Vorsteher begrüßte dessen Stellvertreter die -Kameraden mit ihren Angehörigen Die neuen Steuern abgelehnt! Die Regierung verzichtet auf Weilerberakung. — Großer Wirrwarr im Reichstag. Berlin, 12. Juli. 2m Sleuerausschuß des Reichstages kam es am Sonn abend zu bedeutsamen Entscheidungen. Nachdem am Vor tag ein sozialdemokratischer Antrag, den Zuschlag zur Ein kommensteuer für die höheren Einkommen auf 10 v. H. zu bemessen, abgelehnt wurde, nahm der Ausschuß die Ab- . slimmung über die Vorlage vor, wonach dieser Zuschlag s ! v. H. betragen soll. Die entsprechenden Bestimmungen der Vorlage wurde» vom Ausschuß mit einer Mehrheit, die aus ! Sozialdemokraten, Deutschnationalen und Kommunisten be steht, abgelehnt und sind damit gefallen. Nach längerer Aussprache wurde auch die Ledigensteuer mit der gleichen Mehrheit wie der Einkommensteuerzuschlag vom Ausschuß abgelehnt. Gegen die Ledigensteuer stimm ten die Deutschnalionalen, die Sozialdemokraten und Kom munisten. 2n der Aussprache halte Reichsfinanzminister Dietrich einem volkskonservativeu Anträge zugestimmk, wonach von der Ledigensteuer auch Personen befreit sein sollen, die El lern gegenüber unterhaltspflichtig sind. 2m übrigen halte dec Rcichsfinanzminisler sich gegen die Besteuerung der Aufsichlsratslantiemen gewandt, die höchstens S Millionen einbringen werde. Schließlich befähle sich der Ausschuß noch mit der Ta baksteuernovelle. Zwar wurden die Bestimmungen über die Verkürzung der Zahlungsfristen und über die Ermäßigung des Steuersatzes für Zigarettenhülsen genehmigt, dagegen die Bestimmungen über die Verlängerung der Kontingentie rung abgelehnt. . Der Ausschutz nahm dann noch die Abstimmung über die zurückgestellten Anträge zur Reichshllfe vor. Mit den Stimmen der Deutschnalionalen, Sozialdemokralen und Kommunisten wurde bei Stimmenthaltung der Demokraten ein sozialdemokratischer Antrag angenommen, wonach der Reichshilfe von den Behörden-Angestellten nur diejenigen unterliegen, die eine beamtenähnliche gesicherte Stellung haben. Für den so geänderten Paragraphen 2 des Reichs- hilfegesetzes, stimmten nur die Demokraten. 2nfolgedesfen wurde Paragraph 2 der Reichshilfe abgelehnt. Damit ist auch der am Freitag vom Ausschuß angenommene Aenderungs- anlrag über die Einbeziehung der privakangeslellten wie der avgelehnt. Nach dieser Abstimmung erklärte Reichsfinanzministei Dietrich, daß die Reichsregierung an einer zweiten Lesung der Vorlage kein 2nteresse mehr habe. And jetzt Notverordnung > Die Erklärung des Reichsfinanzministers im Steueraus schuß des Reichstags, daß die Regierung kein Interesse an einer zweiten Lesung habe, bedeutet, wie aus parlamentari schen Kreisen mitgeteilt wird, daß die Vorlage zunächst zu rückgezogen ist, also auch nicht im Plenum des Reichstags zur zweiten Lesung gestellt wird, da ja von der ganzen Vor lage eigentlich so gut wie nichts übrig geblieben ist. Es wird allerdings am Sonnabendnachmittag in einer Parteführer besprechung noch einmal eine Lösung versucht werden, doch glaubt man in parlamentarischen Kreisen nicht, daß dies gelingen wird. > Bei dieser Situation wird damit gerechnet, daß die Re- gleruna ihr Deckungsprogramm spätestens am Diens- tag in Form einer Notverordnung in Kraft seht. Da der Reichstag dann noch versammelt ist, wäre es mög lich, daß s-fort eine der Oppositionsparteien einen Antrag auf Aufhebung der Notverordnung einbringen würde. Bei der augenblicklichen parlamentarisches Situation würde sich für Aufhebung der Notverordnung vielleicht eine Mehrheit finden, so daß dann nichts weiter übrig bliebe, als den Reichstag aufzulösen. Da eine Reichstagsauflösung jedoch fast allen Parteien unerwünscht wäre, nimmt man an, daß der Reichstag nicht länger versammelt bleibt, so daß er zu einer Aufhebung der Notverordnung erst im Herbst Stel lung zu nehmen brauchte. Ei« sozialdemokratisches Angebot In die außerordentlich schwierige politische Situation am Wochenende, die durch die Abstimmungen im Steuer ausschuß des Reichstages, der die Deckungsvorlagen ablehnte, weiter kompliziert wurde, platzte am Samstag das in unter richteten politischen Kreisen längst erwartete sozialdemo kratische Angebot, sich an der Neubildung einer sicheren parlamentarischen Mehrheit wieder zu beteiligen. „Es hätte Wege gegeben und gäbe sie heute noch", so schrieb der „Vorwärts", „die von allen Seiten als notwendig er kannte Gesundung unseres Finanzwesens auf andere Weise zu erreichen. Das Kabinett hat nicht einmal ernstlich ge prüft, ob eine Mehrheitsbildung auf anderer Grundlage als der von ihm gewünschten zu erreichen gewesen wäre, und es schickt sich nun an, den Staat und sein Gefüge durch Anwendung des Diktaturparagraphen der größten Gefahr auszufetzen." Bereits am Freitag dürften die sozialdemokratischen Abgeordneten Breitscheid und Müller-Franken dem Reichskanzler gegenüber ähnliche Erklärungen abgege ben haben. Die Mahnung, zur Großen Koalition zurückzu kehren, dürfte aber beim Reichskanzler, wenigstens vor läufig, kaum ein geneigtes Ohr finden. Die Entstehung des Kabinetts Brüning hat dieses von Anfang an auf die Unter stützung von rechts angewiesen, wenn auch der Reichskanz ler Wert darauf legt, zu betonen, daß sein Kabinett nicht an Parteien gebunden ist. Brüning dürfte also das sozial demokratische Angebot ablehnen. und die -Gäste, besonders diejenigen aus dem Windisch-Hause, und gedachte mit kurzen, markigen Worten der Aheinland- befreiung. Er entbot den Schwestern und Brüdern im be freiten Lande herzlichste Grüße. Mit dem Gesang des 3. Verses des Deutschlandliedes schlossen sich- die Teilnehmer an. Mährend des dann wieder einsetzenden fröhlichen Treibens spielte die Hauskapelle auf. Die Königswürüe erschossen sich Postsekretär Neumann auf den Vogel, Bäckermeister Gründ lich auf die Scheibe und 'Heinz Scharfe Lei -den Kindern. Marschall wurden Geschäftsinhaber Hermann Scharfe und Verwaltungspraktikant Schwarz. Infolge des Kühlen Wet ters zog eine große Zahl der Teilnehmer mit ihren -Kindern -bereits vor Eintritt der Dunkelheit wieder heimwärts, so daß der Lampionzug nur mit einem Teile der Kinder ausgeführt werden konnte. — Große Vorbereitungen hatte der Gau XI, Kreishaupk- mannschaft Dresden, des Allgemeinen Deutschen Automobil- Clubs zu seinem Sommerfest imGeeblick, in der T a l - sperreM alter und auf der Talsperre am vorigen Sonn abend getroffen, und vielleicht doppelt so stark wäre -er Be such geworden, wenn das Wetter nur etwas günstiger, vor allem wärmer gewesen wäre. Ein Gewitter in der Mittags- -stunde hatte die Temperatur stark herabge-drückk. Trotzdem rollte nach 6 Uhr Wagen an Wagen an, immer neue Park plätze, deren es ja am Seeblick reichlich viele gibt, mußten be zogen werden. Die Kapelle Jahn konzertierte. Nach 7 Uhr begannen Vorführungen auf der Talsperre, die sich mit einer kurzen Unterbrechung bis gegen 11 Uhr hinzogcn und auch aus den Kreisen der Nicht-ADAL.er viele Zuschauer heran lockte. Ein schöner Schwimmer-Reigen eröffnete sie. Präch tige Sprünge, Kopf-, Schrauben-, Hecht- usw. Sprünge, Sal tos und doppelte Saltos von der Straßenbrücke herab folgten. Als es dunkel geworden, wurde ein Paddc'bootreigen auf Malterer Seite aufgeführt. Ganz herrlich! -sah es aus, wie dis Paddelboote mit ihren Lampions über die stille Wasserfläche in gleichem Takte dahinzogen und die verschiedenen Figuren formten. Ein glänzend gelungenes Feuerwerk beschloß die Vorführungen. Es ist nur dankbar zu begrüßen, wenn solche große Verbände wie der -ADAC, unsere für solche Feste bestens geeignete Talsperre aufsuchen. Sie führen uns Gäste zu, die auch ein andermal gern wiederkehren und sich gern der schönen -Stunden wieder erinnern. Dippoldiswalde. Auf -der Brücke der Vorsperre fanden gestern Passanten ein Paket und einen Brief, adressiert an ein hier in Stellung befindliches Dienstmädchen. Nach dem Inhalt des Briefes ist anzunehmen, daß der Briefschreiber, der Liebhaber der Adressatin, den Tod in der Talsperre ge sucht hat. Mppoldijwald«. 2m l OOOO-Meter-Lauf zum Landesturn fest in Chemnitz ging Gaumeister Hans Göde vom Allgemeinen Turnverein als zweiter durchs Ziel. Niederfrauendorf. In der Nacht vom 6. zum 7. d. Mts. wurde hierin der Nähe des Wald Hauses ein 24 jähriger Rein hardtsgrimmaer Einwohner ohne Grund von etwa 12 bis 15 Personen überfallen un- geschlagen. Einer der Täter gc- brauchte dabei eine Stahlrute. Der Uebersallene flüchtete und wurde verfolgt. Als man weiter auf ihn einschlug, brach er am Waldhaus zusammen. Von dort wurde ihm dann Hilfe zuteil. Die Erörterungen sind im Gange. Wetter für morgen: Vorübergehende Beeinträchtigung -der- heileren Witterung durch verstärkte Bewölkung und besonders im nördlichen Mttel- deuischland und durch öril-iche Regensälle. Gewitterneigung. Temperaturen schwankend (warm vis mäßig). Schwache bis mäßige Winde, anfangs aus südlichen, später ouS westlichen Nich- lungen.