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Nichts einer sinnlos zerbombten Stadt liegen nun schon fast 40 Jahre. Mehr als 100 sinfonische Konzerte gibt es in jeder Spielzeit — dazu gehören auch heitere Konzerte zum Jahreswechsel. Nie abzu fangen ist der Zuspruch des Publikums, das sich an der niveauvollen Interpretation von Märschen, Polkas und Walzern der Strauß-Zeit erfreut, sich an diesen Abenden heiteren Gemüts auf ein neues Jahr einstimmt. Schauplätze dieser „Hohen Schule der Unterhaltungskunst" waren zunächst der Steinsaal, dann der Kongreß saal des Deutschen Hygiene-Museums, seit 1969 ist es der Dresdner Kulturpalast. Seit 1978 finden alljährlich im Palast der Repu blik die beliebten Strauß-Konzerte statt. Viele Klangkörper konnte das Berliner Publikum in dieser Reihe erleben. Seit 1981 zum ersten Mal die Dresdner Philharmonie. Dirigent und Solist: Peter Guth Der österreichische Musiker Peter Guth verpflichtet sich seit 1975 als Geiger und Dirigent vorrangig der Interpretation klas sischer Wiener Tanzmusik. Sein Violinstu- dium schloß er mit einer dreijährigen Aus bildung bei David Oistrach ab. Er be ¬ gann seine Karriere als erster Konzert meister des ORF-Sinfonieorchesters (öster reichischer Rundfunk) in Wien und war Mitglied des Wiener Trios, das 1961 den 1. Preis beim Internationalen Musikwett bewerb in München gewann. Als Leiter des Johann-Strauß-Ensembles der Wiener Sinfoniker, der ORF-Sinfonietta und des Wiener Strauß-Lehdr-Orchesters reiste er durch ganz Europa, in die USA und nach Japan. Seit 1982 wird er zu nehmend auch zu Gastdirigaten an große europäische Orchester eingeladen, darüber hinaus von Rundfunk- und Fernsehstati^ nen und von Schallplattenfirmen zu Ai® nahmen verpflichtet. Peter Guth ist auch als Solist und Pädagoge tätig, hat Publika tionen über moderne Violinmethodik ver öffentlicht und widmet sich der neuen Musik. Über seine Beziehung zur Musik seiner Heimatstadt äußerte der Künstler anläßlich eines Gastspiels in Moskau: „Vielleicht habe ich die Neigung zu dieser Art von Musik und die Begabung dafür, weil mein Vater Unterhaltungsmusiker ist und ich trotz meiner beruflichen Ausrichtung auf die Klassik gute, perfekt dargebotene .leichte Musik’ immer gerne hatte. Aber es ist ein Zeichen unserer Zeit, daß es wie der weniger Trennungen in der Musik gibt und alle Mischformen, die sich auf hohem Niveau bewegen, von den Ausübenden und vom Publikum begrüßt werden. Die zeitlose Wiener Musik, in der ganzen Welt bekannt und nie ihre Attraktivität verlie rend, hat prominenten Anteil daran. Für mich als Musiker aus Wien ist diese, cfl die meisten Menschen positiv wirkende Kunstform nicht nur ein schönes Hobby, sondern eine ernstzunehmende Verpflich tung und ein immer neues Anliegen." Herausgegeben vom Palast der Republik Abt. Öffentlichkeitsarbeit Besucherpolitik Text: Sabine Grosse Gestaltung: Eckart Hennig Fotos: Sill, Koppe, Gregor Druck: Druckkombiat Berlin 204 ItG 009 61 84 4.5 1590 EVP: 0,50 M