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Alle Nolendunne» Ott di« «»«iftl.ftuna. au» Ansraaeu, sind ,u richten an den Bcrlan I. Neomann, Nendamm (Be,. ^fo.1. Frage und Kntwort. Ein Ratgeber für jedermann. Bedingungen für die Beantwortung »an Anfragen: Der s,rößte Teil der Fragen muß schriftlich beantwortet werden, da ein Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grundsätzlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie als Porloersag der Betrag ooa 50 Rps. beizufügen. Für jede weitere Frage sind gleichfalls je »0 Rps. milzusenden. Anfragen, denen weniger Porto beigefügt wurde, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der »olle Portoerjab erstattet worden ist. Im Briefkasten werden uur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich - nicht dem Rahmen unseres Blattes anpaffen, kann Auskunft nicht erteilt werden. Die Schrittleitung. Frage Nr. 1. Eine achtjährige Stute hat zu beiden Seiten des Kehlkopfes zwei faustgroße Geschwülste. Der Tierarzt hat gegen diese Schilddrüsengeschwulst ein Pulver ver. schrieben, das aber nicht geholfen hat. Womit kann ich diese Krankheit heilen? M. M. tnW. Antwort: Schilddrüsengeschwülste sind schwer heilbar. Lassen Sie von Ihrem Tierarzt Fodipin-Einspritzungen machen oder eine 2od» 2odkali»Salde verschreiben. Ferner käme noch ein« Fütterung mit Schilddriisenpräparaten in Frage. Vet. Frage Nr. 2. Eine Kuh leckt sich andauernd und hat sich an verschiedenen Stellen schon wundaeleckt. Auch scheuert sich die Kuh viel, und bilden sich kleine Knoten in der Haut. Was kann ich dagegen tun? H. B. in A. Antwort: Die Behandlung der Kuh muß abhängig sein von der Ursache des Leidens. Als Ursache kommen in Frage: Läuse, Haar linge, Dogeimilben und auch Räudemilben. Zur Bekämpfung der ersten drei Parasiten arten empfiehlt sich die Anwendung eines Kreolinliniments (ein Teil Kreolin, ein Teil Schmierseife, sieden Teile Spiritus), mit dem der Körper einzureiben ist. Auch Abwaschungen mit zwei- dis dreiprozentigem Kreolin-, Kresol-, Lysol- oder Bazillolwasser haben sich bewährt. Bei der Bekämpfung der Räude haben sich Einreibungen mit Naphthalinsalbe le 10 oder Kreosotöl 1:15 oder Petroleum mit drei Teilen Kalkwasser bewährt. Alle diese Mittel sollen stets nur als Dritteleinreibungen mit eintägigen Pausen Anwendung finden, wobei nach der Be handlung des letzten Drittels stets eine ein- vis fünftägige Ruhepause, in der die Arznei mit Wasser abzuwaschen ist, eingeschoben wird. Stall, Stallgerätschaften und besonders das Putzzeug sind wiederholt gründlich zu reinigen und zu desinfizieren. Di. Lz. Frage Nr. 3. Bor einigen Fahren hatte ich ein paar Zuchtsauen gekauft, welche sich sehr aut entwickelten und auch gute Ferkel brachten. Beim zweiten Ferkeln bildeten sich am Euter taubeneigroße und später faustgroße Knoten. Der Tierarzt sagte, es sei Euterkrebs oder Tuberkulose, und die Sauen wurden zur Mast gestellt und verkauft. Bei den wiederum neu- vestellten Zuchtsauen zeigte sich nun dasselbe Uebel! Was soll ich nun tun, um mich vor weiterem Schaden zu schützen? K. R. in M. Antwort: Die tuberkulöse Infektion des Schweines erfolgt in weitaus der überwiegenden Mehrzahl der Fälle vom Derdauungsapparat aus. Die Rindertuberkelbazillcn werden in den meisten Fällen mit der Milch, der Mager milch usw., den Schweinen zugänglich gemacht. Dieser Gefahr kann wirksam nur durch eine ausreichende Erhitzung der Milch, Sie als Schwcinefutter Verwendung finden soll, be gegnet werden. Neben dem Rinde kommen als Seuchenquellen noch in Frage tuberkulöse M«nschen und vor allem auch tuberkulöse Hühner, die unbedingt von den Schweinen fern zuhalten sind. Eine Behandlung tuberkulöser Schweine ist aussichtslos. vr. Lz. Frage Nr. 4. Eine ein Fahr alte Ziege hat vor wenigen Wochen gelammt und zwei gesund« Docklummer zur Welt gebracht. Seit dein Lammen kann Lie Ziege nicht auf den Beinen stehen. Sic liegt Lauernd. Diese Er scheinung zeigte sich schon während der letzten Wocken der Tragezeit. Das Tier muß hoch- aehooen werden und knickt dann mit den Vorderbeinen nach vorn und auswärts durch. oder wiederholtes Dünnstchcn der Hauptsrucyr oder auch fortschreitende Entkalkung des Bodens. — Für eine Bekämpfung des Un krautes in der Winterung wird zur Zeit folgendes Verfahren, als in der Praxis aus- gcprobt und bestens bewährt befunden, warm empfohlen: Einsaat der Winterung frühzeitig, um den 1. Oktober herum. 2m Spätierost — Mitte bis Ende November, noch vor dem Ein tritt des Frostes — Kopfdüngung mit 2,4 bis 3 Zentner je 10 000 gm (1 Hektar) Kalkstick stoff. Diese Spätdüngung soll besonders wirk sam sein. — Eine Frühjahrskopfdüngung hat einen sichtlich abgeschwächten Erfolg, weil die verschiedenen Unkrautpslanzen dann schon widerstandsfähiger gegen die Einwirkung des Kalkstickstoffs sind. Dr. E. Frage Nr. 8. 2ch bin Pächter eines Sees, der die verschiedensten Fischarten (Karpfen, Plötzen, Bleie usw.) enthält. Seit einiger Zeit weisen alle Fische ohne Ausnahme an der Schwanzflosse eine Art Schimmelpilz auf. Welcher Art ist diese ansteckende Krankheit und wie kann sie wohl erfolgreich behoben werden? Sch. T. in Sch. Antwort: Allem Anschein nach handelt es sich bei Ihren Fischen um eine 2nfektion durch Saprolegnicn, eine Erkrankung, die eine außerordentlich große Verbreitung hat. Sie tritt in allen Gewässern, vom klarsten Gletscher bach bis zum Unterlauf unserer Ströme, auf und richtet häufig großen Schaden an, indem diese Parasiten in kurzer Zeit den ganzen Fisch überziehen und ihn zum Absterben bringen. Als Heilmittel kommen Bäder vyn übermangansaurem Kali zur Anwendung, und zwar 1:100 000, also 1 A übermangansaures Kali auf 100 Liter Wasser. Man entfernt zuerst mit einem Wattebausch, der in diese Lösung getaucht ist, äußerlich den Pilzrasen und setzt dann die Fische etwa 1/2 Stunde lang in die Lösung. Mit 100 Liter kann man etwa zehn Pfund Fische baden.' Leider lätzt^sich in Ihrem See das Verfahren nicht anwenden, da sich das Verfahren ganze Teiche oder Seen durch Hincinwerfen von übermangansaurem Kali in Anwesenheit der Fische als unwirksam, sogar als schädlich erwiesen hat. Wir empfehlen, einige erkrankte Fische an die Landesanstalt für Fischerei in Friedrichshagen bei Berlin mit Anfrage, welch Vertilgungsnrittel anzuraten ist, einzusenden. Kle. Frage Nr. 9. 2ch habe ein Drantum gebrauchtes, braunes Fett, vom Pfannkuchen sieden herstammend. Von diesem Fett möchte ich Seise kochen. 2ch bitte Sie um Bekannt gabe, wi« ich diese herstelle, wieviel Seifenstein ich auf 5 Kg Fett nehmen und wie lange die Seife kochen muß. Auf welchem Wege reinige ich das Fett? P. G. in M. Antwort: Das Fett wird zunächst tüchtig mit Wasser unter Umrühren durchgckocht, um unansehnliche Bestandteile, welche in das Wasser übergehen, zu entfernen: dann läßt man er kalten und schöpft das Fett ab. Unbedingt er- forderlich ist die Reinigung aber nicht, da es fich doch wohl nur um die Herstellung einer Haushaltsseife handelt. Auf 10 Kg Fett werden 1Vs kg Seifenstein gerechnet. Außerdem mißt man 18 Liter weiches Wafser, am besten Regen wasser, ab. Man bringt das Fett, den Seifen- stein und 12 Liter Regenwasser in einen Kessel, der nur etwa zur Hälfte angefüllt werden darf, und erhitzt unter Umrühren zum Sieden. Nach Eintritt des Siedens rechnet man zwei Stunden für die Fertigstellung der Seife. Man gießt, wenn trotz Rührens die Flüssigkeit in drohender Weise hochstcigt, von dem zurück» behaltenen Drittel Wasser, oder auch noch etwas mehr, nach. Wenn zuletzt die Lauge durchzukochen beginnt, also die Verseifung voll endet ist, wird Vs kg Salz zugesetzt und noch einige Minuten unter Umrühren gekocht. Hier durch trennt sich die Lauge von der fertigen Seife und sammelt sich am Boden an. Die oben schwimmende Seife wird in flache Ge fäße geschöpft und bis zum nächsten Tage der Ruhe überlassen. Hierauf schneidet man sie mit einem Messer in Stücke und legt diese zum Trocknen aus. Ks. Anscheinend liegt eine Erkrankung un Knie gelenk vor. Auch die Freßlust ist keine be sonders gute; trotzdem befindet sich das Tier in einem normalen Futterzustande. Worin beruht diese Erkrankung und wie läßt sie sich be seitigen? E. 2. in E. Antwort: 2hre Ziege leidet an Knochen weiche. Diese ist entstanden durch den Mangel an Mineralstoffen im Körper. Di« Fütterung wird an und für sich zu arm an Mineral- stoffen gewesen sein, und dieser Uebelstand wurde noch vermehrt durch die Trächtigkeit. Die Lämmer erforderten im Mutteileibe zum Aufbau ihres Knochengerüstes viel Mineral substanzen, und diese werden dem Körper der Mutter entnommen. Eine Bekämpfung dieser Erkrankung ist nur durch eine sachgemäße Fütterung möglich. Sie verabreichen an 2hre Ziege am besten gutes, zartes Heu. Sobald Grünfutter vorhanden ist, muß dieses ver abreicht werden. Außerdem ist selbstverständlich die Verabreichung von Kraftfutter erforderlich. Hiervon wählen Sie am besten ein Gemisch von Oelkuchen und Weizenkleie, und zwar wie 2:3. Bon Oelkuchen kommen Palina Kernkuchen, Erdnußkuchen, Kokoskuchen und Leinkuchen in Betracht. Sie können diese Oelkuchen einzeln oder auch in einem Gemisch anwcnden. Die tägliche Gabe ist auf 0,75 bis 1 kg bemessen. Außerdem ist ein Zusatz von Futterkalk oder Schlämmkreide, und zwar ein Teelöffel voll, zu machen. Das Kraftfutter muß im trockenen Zustande verabreicht werden. Als Getränk kommt nur leicht verschlagenes Brunnenwasser in Frage. 2ede Mehltränke ist zu vermeiden. Auch darf das Tier nicht zu viel Flüssigkeit aufnehmen, da hierdurch der Körper schwammig und wenig widerstands fähig wird. * Di. Bn. Frage Nr. 5. Wieviel frißt eine Henne (amerik. Leghorn) an einem Tage bei einem Auslaus von 2000 gm Wiese? B. in B. Antwort: Eine legende Henne erhält je Tag 50 g Körner (20 g morgens, 30 g abends) und 60 g Mischfutter, das man zweck mäßig als Trockenfuttcr verabreicht. Bei großem Wiesenanslauf erübrigt sich eine Fütte rung von Grünzeug, das sonst zu geben ist, im Frühjahr und Sommer, so viel die Hühner fressen wollen. R. S. Frage Nr. 6. Kann ich Magnesiadünge kalk zu Hafer noch nach der Saat als Kopf dünger geben? K. in V. Antwort: Man kann eine mittlere Düngung mit Magnesiadüngekalk allen land wirtschaftlichen Kulturpflanzen ohne direkten Schaden auf den Kopf geben. Es soll aber kein gebrannter Kalk beigemischt sein, dann wäre Vorsicht am. Platze. 2n allen Fällen müssen die Pflanzen beim Ueberstreuen trocken sein. — Der Hafer dankt von allen Kultur, pflanzen eine direkte Kalkung am wenigsten. Folgt ein trockener Sommer, so kann er in folge der Kalkung dörrfleckenkrank werden. Die Folge wäre eine Ertragsverminderung. Die Krankheit muß nicht eintreten, aber man soll mit ihr rechnen. — Das Eineggen der Düngung wird vom Hafer vertragen. Es ist aber nicht unbedingt notwendig. Der Boden wird auch sehr schön gar, wenn der Kalk auf der Oberfläche liegen bleibt. vr. E. Frage Nr. 7. Das als Anlage beigefügte Unkraut tritt seit einigen Fahren in immer stärkerem Maße in meinen Wintersaaten auf. Um welches Unkraut handelt es sich, welches sind die Ursachen für bas starke Auftreten des selben und auf welche Weife kann ich es er- folgreich bekämpfen? 2. M. in V. Antwort: Die eingeschickte Pflanze ge hört zu den Ehrenvreisarten. An dem ge trockneten Eremplar ließ sich nicht feststellen, ob es der Acker-, der Frühlings, oder der dreifache Ehrenpreis ist. Alle drei genannten Formen sind gemeine Samenunkräuter, die in Deutschland überall häufig zu finden sind. Die Ursache sür die beobachtete Vermehrung diefts Unkrautes laßt sich aus der Entfernung mit Sicherheit nicht feststellen. 2n der Regel wirken in dieser Richtung ein bis zwei nasse Fahre,