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Seit»»« »s» «»Li»»« Denmstvottlich« «slxckle«! »eN» Se»«^ - »ru» und Verla, r S«rl Sr»>« k Mittwoch, am 18. Juni 1930 96. Jahrgang Nr. 139 Gemeinde - Verbands - Girokonto Fernlprecher: Amt Mppoldlsmaide : Postscheckkonto Dresden 1L»4» «»»eigenpreU: Die « MIlttmeter drett« PeWzeÄe LS Neichspfenntge. Gingesandt »nd Reklamen SO Reichspfennig« Bezugspreis; Für einen Manat AM. mit Zutragen, einzelne Nummern Id Reichs- 8 Pfennige 8 Nr. S./ f «r. 403 WeitzeritzZeilung rageszewmz mit Anzeiger siir Dippoltiswalte, SchMesederg «.U Mese» »KM enlhä» »le amtliche» »ekauutmachrmge» »er Aml»haru»tma»«schast, »es Amlsserlcht» «»H »e» StaKtrat» K« DtppolKI»«alK, Der Mühlenbescher Hartmann tn Fürste n«u> Mtsteil Miw- tik> hat WM Betrieb feiner Schneidomühle neben dem overMach- Kgen Wasserrab «in« Turbine von 200 sl SchtucksäHMeit Einge baut. Ferner beabsichtigt er, seine vom, Hochwasser 1627 zerstörte, zwischen den Flurstücken Nr. 273 für Fürstenwalde srechA ö«r Müglitzs und Nr. 968 und 909 für Fürstenau stinks der Müatch) aeleaen« steinerne Wehrvnlage wieder aufzubauen. Die teste Wehrkrone soll aus Höhe Mieter -über NM., bie bewegliche auf Höhe 631^2 Meter über NN. angeorönet werben. Mn der Stauhöhe rbirb nichts geändert. , Die liriterlagen können während bev Dienststunden an hiesiger Mmtsstell« eingesehen werben. Gemäß 8 17 ber Reich-sgewerbe- orbnuna und 8 33 Absatz -1 des Mastergesetzes wirb bieS mit Ler Aussorderung bekannt! gemacht, etwaige Einwendungen gegen dieses Vorhaben binnen zwei Wochen, von dem auf baS Erscheinen gegenwÄriiger Bekanntmachung folgenden Tage ab gerechnet, bei ber unterzeichneten Behörde anzubrtngen. Einwendungen, bie nach Ablauf dieser Frist erhoben werden, bleiben, soweit sie nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, wegen FristversäumniS unberücksichtigt. L. 9 F. Dippoldiswalde, am 14. 3uni 1930. Die Amtöhauptmannschafi. vormittags 9 Uhr an im Gasthaus „Zur Post" in Schmiedeberg. 1623 w. Stämme, 10/24 cm stark — 422 km; 3985 w. Abschnitte, 7/31 cm stark — 184,50 km: 1035 w. Derbstangen, Klasse l/Ill; 689 w. Reisstangen, Klasse IV/Vll. Schlaghölzer Abt. 17, 29, 53, 67, 106, 114, 116: Einzelhölzer Abt. 17, 93, 95, 103. Die Ab schnitte und Stangen sind gerückt bzw. gerollt, Stämme und Ab schnitte entrindet. Die durchschnittliche Entfernung von der nächsten Verladestelle beträgt 2—6 km. Forstamt Schmiedeberg Forfttasse Dresden Rutzholzversteigernng. „sU'W: kprnng-Attenberg. Montag, den 30. Zuni 1930, vorm. 10 Uhr, im Hotel „Stadt Dresden" In Altenberg. 9282 w. Klötze 7/14 cm mit 314,70 tm: 5631 w. Klötze 25/42 cm mit 830,36 km. Auf- bereitet In den Abteilungen: 1, 8, 23, 31, 38, 39, 48, 62, 63, 69, 78, 79, 80, 83 bis 87, 90, 92, 99, 100, 102, 105, 106, 111 und 113. Forstamt Hirschsprung-Attenberg. Forfttasse Dresden. Versteigerung. Am Freitag, den 20. Zurrt 1930, vorm. 11 Uhr, soll in Htrfchbach 1 Kutschschlitten meistbietend gegen Barzahlung versteigert werben. Sammeiort der Meter: Gasthof Hirschbach. Dippoldiswalde, am 18. Zuni 1930. Landkrankenkasse Dippoldiswalde »Land. Der Vollstreckungsbeamte. , l / Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei einer Streife der hiesigen Polizei wurde in vergangener Nacht ein 16 jähriges Mädchen aus Hartha-Hintergersdorf, das unter Schutzaufsicht steht, auf- gegrisfen und in Schutzhast genommen. — Infolge des Pfingstfestes mutzte die Juni-Monatsver- sammlung des Saalinhaber-Verekns der Amtshaupt- mannschast Dippoldiswalde, die sonst am zweiten Dienstag des Monats stattsindet, verschoben werden. Sst fand gestern beim Vorsitzenden, Kollegen Marschner in Schmiedeberg, statt. Vor Eintritt in die Tagesordnung verteidigt sich der Vorsitzende gegen Angriffe gegen ihn nach der letzten Ver sammlung, worauf nach einer kurzen Debatte darüber mit Vortrag der Niederschrift der vorhergehenden Versammlung die Verhandlungen beginnen. Unter Eingängen wird darauf hingewiesen, datz die Beiträge zur Vegräbniskasse pünktlich bi» 20. de» Monats einzusenden sind, und datz der Landes- orrbandstag vom 19. bis 21. August in Crimmitschau statt findet. Im Anschluß an die Genehmigung eines vom Verein abgelehnten Gesuchs um Tanzdielenbitrieb durch die Amts- hauptmannschaft ist an letztere ein Gesuch um Tanzdielen genehmigung an alle Saalinhaber abgegangen; Antwort dar auf ist noch nicht eingegangen. Gegen ein weiteres Gesuch um Freitagdielen-Genehmigung will man nichts einwenden, für ein solches um Genehmigung zum Ausschank von Brannt wein kann aber ein Bedürfnis nicht anerkannt werden. Bei Behandlung dieser Gesuche wird auch Auskunft über „Ee- legenheitstänze" erbeten und gegeben. 'Der Pächter eines Ausflugslokals an stark besuchtem Platze möchte seine Kon zession auf eine Erfrischungshalle und ein Gärtchen ausdehnen. Man hat nichts dagegen einzuwenden. Von der Amtshaupt mannschaft war Mitteilung über die Höhe der Gebührensätze der Amtshauptmannschaft bet Sondergenehmigungen erbeten worden. Der Vorsitzende hat dann an Amtsstelle vorgesprochen. 2n einer Aussprach« ist ihm mitgeteilt worden, datz für Polizei- stundenverlängerung 4 M. erhoben werden, in anderen Amts hauptmannschaften meist mehr. Gebeten wird, Gesuche recht zeitig durch die Ortsbehörde einzureichen. Für Vogelschietzen werden 8—10 M., für Abhaltung öffentlicher Tanztage 6 bis 10 M. und eventuell Polizeistunden-Genehmigung erhoben. Die Amtshauptmannschaft sichert jederzeit eingehende Prüfung der Gesuche und unter Umständen weitestes Entgegenkommen Neue Sitzung des Kabinetts. Preußen und Sachsen gegen das Notopfer. — Reich»* ratS-Bollsitzung erst Sonnabend. — Berlin, 18. Juni, LaS ReichSkavinett hielt unter dem Vorsitz deS Reichskanzlers Lr. Brüning eine» neuen Kabinettsral ab, der wiederum der Erörterung de« schwierig»« Ainauzfrage gewidmet war. R-ichswirtschaftSmiNiste, Dr. Dietrich, der infolge seiner Erkrankung sich a» de» Arbeiten i« den letzte» Wochen nicht beteilige» konnte, wohnte erstmals den Kabinettsberatnugen über de« Ausgleich des Haushalts wieder bei. Die Verabschiedung der Deckungsvorlagen bzw. die Entscheidung über ihre Annahme oder Ablehnung hat eine weitere Verzögerung erfahren. Die Volk fitzung des Reichsrats ist nunmehr bis Sonnabend vertagt worden, doch bleibt es dabei, daß die A«S» schüsse des Reichsrats ihre Arbeiten am heutigen Mtttt woch aufnehmen werden. I» parlamentarische« Kreisen ist man der An sicht, datz die Ausschüsse des Reichsrats dem Plenum di« Ablehmnng des N-topferS empfehle« werde«, «ege» das Notopfer i« seiner jetzige« Form habe« sich von de« Regierungen bereits die preußische ««d di« fich- sische Staatsregierung ausgesprochen. Statt des Rot» opfers in Höhe von 4 Prozent des Einkommen» will Preußen im Reichsrat die Einbeziehung der Beamte« und der höher bezahlte« Privatangestettte« i« die Ar» beitslose«Versicherung Vorschlägen. Ei« Notopser wär« das insofern aber a«ch, als die Zahlung eines Beitrags nicht zum Gennß der Arbeitslosenunterstützung berech tigen würde. Von der sächsischen Regierung liegt ein Le» schluß vor, nachdem Sachsen im Reichörat die Reichs» Hilfe der Festbesoldeten ablehnen will. „Außer verfas sungsmäßigen Bedenken", so heißt es in der amtlichen Mitteilung darüber, „war hierbei bestimmend, daß die Reichshilfe der Festbesoldeten ein Teil eines ans Senkung der Preise, der Produktionskosten und de« Löhne gerichteten Programms sein sott, daß aber, be vor dessen Durchführung nicht irgendwie gewährleistet ist, eine so einseitige und schematische Belastung eine» Bolksteils nicht am Platze erscheint^? Neichstags-Entscheidrurg nächste Woche. Angesichts der erneuten Verzögerung in der Ver abschiedung der DeckunLsvorlagen werden diese Gesetz« den Reichstag frühestens in der zweite« Hälfte de, nächsten Woche beschäftigen können. Dementsprechend hat auch der Aeltestenrat in seiner Dienstag-Sitzung die Sitzungstage bis Mitte nächster Woche bereit- MÜ den Haushaltsberatungen besetzt. zu. 2n mehreren Gemeinden des Bezirks wird ein Zuschlag zu den amtshauptmannschaftlichen Gebühren erhoben. Ein geschlossene«» Auftreten dagegen kann abhelfen, da das nicht gesetzlich ist. Der Vorsitzende begrüßte das kürzlich vom Gast wirtsverein „Weißeritztal" herausgegebene Flugblatt an Außen seiter und teilte mit, daß im Saalinhabergewerbe auch noch 32 Berufsangehörige dem Saalinhaberverein fernstehen. 3m Anschluß an die Versammlung hielt 3ng. Werner von den ASW. einen Vortrag über „Stromtarife im Gastwirtsgewerbe". Er verbreitete sich zunächst über Kilowatt und Kilowattstunde, besprach die Berechnung nach Einheitstarif und anschließend die Vorteile des Leistungspreistarifes, wobei allerdings zu beachten ist, daß hierbei von der Jahreshöchstleistung aus gegangen werden muß. Eine Debatte schloß sich an und noch manches wurde dabei erörtert. Hierbei wurde auch über Doppeltarifzähler gesprochen. Die nächste Versammlung findet am 8. Juli bei Kollege Kaiser in Glashütte statt. — Die 17. Tagung des sächsischen Verbandes selbständiger Messerschmiede- und Schleifermeister findet vom 28. bis 30. Juni in Freiberg statt. Die Messerschmiede- und Schleifermeister, die hier tagen, sind nicht zu verwechseln mit den sogenannten Karrenschleifern der Straße; sie bilden ein auf Jahrhunderte zurückgreifendes ehrbares, seßhaftes Handwerk. — Gegen einen Mieter, der aus seiner Wohnung zwangs weise herausgesetzt und mit seiner Familie in eine städtische Baracke untergebracht worden war, war wegen Uebertretung der Meldeordnung eine Strafverfügung erlassen worden, weil er sich trotz Aufforderung geweigert hatte, seine Wohnungs veränderung polizeilich zu melden. Das Amtsgericht erkannte jedoch auf Freisprechung, weil es die Anwendbarkeit der Vor schrift verneinte mit der Begründung, daß ihr Sinn der sei, die Behörde von dem auf freier Entschließung der Beteiligten beruhenden Wohnungswechsel in Kenntnis zu setzen, während im vorliegenden Falle die Wohnungsveränderung durch Maß- nähmest der Wohnungsbehörde herbeigeführt worden sei. Auch sei der mit der Vorschrift verfolgte Zweck bereits dadurch erreicht, daß die Behörde von dem Wohnungswechsel des Angeklagten früher als dieser selbst Kenntnis erlangt habe. Das sächsische Oberlandesgericht hat diese Auslegung der Vor schrift als rechtsirrig bezeichnet und den Freispruch aufgehoben. Diese Vorschrift kennzeichne sich als Ordnungsvorschrift, die lediglich im Interesse einer zuverlässigen Regelung des Melde wesens erlassen worden sei. Die Meldepflicht treffe daher jeden Einwohner, der seine Wohnung verändert, gleichviel, ob dieser Wohnungswechsel auf seiner, freien Entschließung beruht oder die Folge einer in der Zwangswirtschaft begründeten Anokdnung der zuständigen Behörde ist. Die Meldepflicht weide auch nicht dadurch aufgehoben, daß die Behörde früher als der Betreffende selbst von dem Wohnungswechsel Kennt- nis erhalte. kortmannsckorf. Zu dem unerhört frechen Raubüberfall im Gemeindeamt erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Einbrecher sind durch Ansschneideu eines Fensters und Eindrücken der Glasscheibe in das Gebäude eingestiegen. Das Geld hat einer der Diebe nach OefsnUng des Schrankes durch den Bürgermeister selbst an sich genommen und zwar nur das Papiergeld, während er das Silbergeld im Schranke ließ. Die erbeutete Summe dürfte 200 bis 300 RM. betragen. Die Verbrecher sind vermutlich mit Fahrrädern entkommen; denn beim Roggenfelde von B. Richter war noch die Lager stelle zu sehen, man fand auch dort abgebrannte Streichhölzer und ein Taschentuch. Maxell. Ein schwerer Unfall ereignete sich hier am Montagnachmittag. Don einem Nachbarort kommend, traf auf einem Pferdegeschirr ein Vater mit seinen zwei Söhnen hier ein. Plötzlich gingen die Pferde durch und alle drei wurden vom Wagen geschleudert. Der Vater erlitt dabei einen Oberschenkelbruch, die Söhne Kopfverletzungen usw. Sie wurden ins Johanniterkrankenhaus nach Heidenau ge bracht, von wo die beiden jungen Leute aber wieder ent lassen werden konnten. Bad Schandau. Am Sonnabend vormittag stürzte an der Brosinnadel ein Berliner Student ab und zog sich einen linken Unterschenkelbruch zu. Von Mitgliedern des hiesigen Samaritervereins wurde er durch Absellen geborgen und nach dem Krankenhaus Bad Schandau gebracht. Ein Freund des Abgestürzten verletzte sich leicht im Gesicht. Annaberg. Der in der letzten Sitzung der Stadtverord neten mit den Stimmen der Nationalsozialisten, der SPD. und der KPD. abgelehnte Haushaltplan wurde neuerdings wiederum nach einem Vermittlungsoorschlag durchberaten. Schließlich wurde er mit den Stimmen der SPD. und der Bürgerlichen gegen die Stimmen der KPD. und National sozialisten angenommen. — Die einganges der Amtierungs- periode der Stadtverordneten auf Antrag der Nationalsozialisten abgeschafften Aufwandsentschädigungen wurden wieder ein geführt, sodaß also die Annaberger Stadtverordneten wieder ihre Diäten in alter Höhe beziehen. Der Haushaltplan wird hierdurch um weitere rund 12000 RM. belastet, sodaß er mit etwa 34000 RM. Defizit abschließt. — In der nichtöffem- lichen Sitzung erklärte der Stadtverordnete König seinen Aus tritt aus der nationalsozialistischen Fraktion. Er begründet seinen Schritt mit der vielfach zwiespältigen Haltung der Fraktion in den Abstimmungen sowie in dem teilweise un würdigen Verhalten während der letzten Sitzung, wo sie geschlossen mitten in den Beratungen den gemeinsamen Ruf „Deutschland erwache" anstimmte. Chemnitz. Ein Chemnitzer Ehepaar unternahm am Sonn tag eine Radpartie, auf Lie es auch ihr dreijähriges Söhnchen auf einem aufgebauten Notsitz mitnahm. In der Nähe von Claußnitz geriet jedoch das bedauernswerte Kind während der Fahrt mit dem Füßchen in die Speichen und zog sich schwere Fußverletzungen zu. Vetter kün morgen: Zeitweise auffrischende Winde vorzugsweise aus Südost, leichte Bewölkungszunahme, vorübergehend auch stärker be- wölkt, tagsüber etwas schwächere Erwärmung, Gewitter neigung, sonst höchstens vorübergehend unerhebliche Nieder schläge.