Inmitten von durch Italien geprägten musikalischen Ge stalten scheint der 3. Satz (A-Dur) zurückzuführen in heimatliche Gefilde: Eine ländlerartige Melodie eröffnet den Satz, weicher Hörnerklang im Trio greift sogar Bezüge zu romantisch-stimmungsvoller Naturmalerei auf. Um so deutlicher dann die Rückkehr in das sprudelnde italienische Leben im letzten Satz, ungewöhnlich für den Felix Mendelssohn Bartholdy Sinfoniezyklus in a-Moll geschrieben. Doch dieses Moll hat nichts Tragisches oder Elegisches an sich: Das Haupt thema gleicht italienischen Tanzweisen; es gibt einem Stück Musik das Gepräge, das ausgelassene Fröhlichkeit und überschäumendes Temperament demonstriert. Gerade hier kommt Mendelssohns Kunst zum Ausdruck, Optimis mus und Lebensfreude musikalisch zu gestalten; Ver gleiche zur „SommernachtstraurrT'-Ouvertüre oder zum Fi nale seines Violinkonzerts drängen sich auf. Solche Ge staltungen widerlegen Richard Wagner, der Mendelssohn als „musikalischen Landschaftsmaler" charakterisierte. Der Bezug auf den Menschen, auf seine Daseinsfreude und seine Lust am Leben heben auch diese Sinfonie aus ihrem direkten Bezug heraus auf eine Ebene des Allgemein- Menschlichen, die uns noch heute etwas zu sagen hat und künstlerisch überzeugen kann. Das heutige Konzert wird eröffnet mit Ludwig van Beet hovens Sinfonie Ns. 1 in C-Dur. Von diesem op. 21 ist oft behauptet worden, es sei noch gar kein richtiger Beet hoven, es stehe überaus deutlich in der Tradition Haydns und Mozarts. Ohne die zweite Feststellung einschränken zu wollen, sind doch die typisch Beethovenschen Züge des Werkes nicht zu überhören. Das beginnt schon in der Einleitung: An sich Haydnschen Einleitungen zu Sinfonien ähnlich, ist gerade die Harmonik mit der einsetzenden Dominante und der überaus lange ausgesparten Haupttonart C-Dur durchaus neu. Auffallend auch die Verwandtschaft des ersten C-Dur-Themas mit Signalmotiven aus französischen Revo lutionsmusiken. Und schließlich die sich andeutenden Ver suche zu formaler Einheitlichkeit und annähernder Gleichgewichtigkeit der Sätze, die Lied- und Rondoformen speziell im zweiten und vierten Satz einschränken zugun sten der Sonatenhauptsatzform. Beethoven hat die Uraufführung seiner 1. Sinfonie am 2. April 1800 selbst dirigiert; sie bildete den Abschluß der ersten Beethoven-Akademie, in deren Verlauf der Meister auch als Pianist auftrat. Sie eroberte sich sehr schnell den Konzertsaal, begünstigt durch die Tatsache, daß sie bereits 1801 gedruckt vorlag. Dazu beigetragen hat auch die klare sinfonische Dramaturgie, die deutlich werden läßt, wie sich Beethoven das von Haydn und Mozart ge-