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Weißeritz-Zeitung : 28.05.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193005283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-05
- Tag 1930-05-28
-
Monat
1930-05
-
Jahr
1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.05.1930
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unterhalten mit Kompositionen und Volksliedern, die größten teils der Vergangenheit angehören und trotzdem oder gerade deswegen guten Erfolg brachten und vollauf befriedigten. Der Männergesangverein «Liedertafel' unter der zielbewutz- ten Leitung seines Chormeisters Kantor Franz Schneider bot ein Konzert mit wahrhaft künstlerischen Gaben. Es war ein . freundliches Geschenk, das gern genommen wurde und an das man gern denken wird. Ein besonderes Gepräge wurde dem Konzert verliehen durch -ie Mitwirkung des Marianne Selle-Quartetts aus Dresden. Mit voller Hingabe unter der begeisterten, sehr temperamentvollen Führung von Fräulein Marianne Selle bot diese Vereinigung eine recht eindrucks volle Leistung. Sowohl das Streichquartett in 6 von Joseph Haydn als auch das Streichquartett in von Anton Doorek wurde meisterhaft zu Gehör gebracht. Der Chor sang von holder Minne, von goldenem Frohsinn und von froher Wanderschaft wahre Volkslieder, denen man gern noch lange zugehört hätte. Chöre von Lueti, Heinrich, Bein, Schreck, Otto, Wohlgemuth und Rinkens kamen zu Gehör und hinter ließen durch ihre tonschöne Wiedergabe und sinngemäße Textgestallung einen nachhaltigen Eindruck. Die Hörer wa ren vollauf befriedigt und lohnten mit herzlichem Beifall. Der Besuch dieses ausgezeichneten Konzertes hätte jedoch besser sein können. Solch erlesenen Genuß, der gerade auf dem Lande selten einmal bereitet wird, sollte man sich nicht enb gehen lassen. Wieviel Arbeit und Mühe ist doch stets zum guten Gelingen erforderlich! Vor allein ist es schwer, gute Kräfte zur Mitwirkung zu gewinnen. Dem musikalischen Leiter sollte man für seine Bestrebungen, etwas künstlerisch Hochstehendes zu bieten, durch besseren Konzertbesuch danken. Ihm und allen denen, die sich um den Abend verdient ge macht haben, sei für die vortrefflichen Darbietungen vollste Anerkennung ausgesprochen. - Reinhardtsgrimma. In der Zeit vom l. bis 21. d. M. wurden einen, hiesigen Müllergesellen aus einer unverschlossenen Holzlade 80 M. gestohlen. Als Täter konnte ein Schmiede- lehrling ermittelt werden. Für das gestohlene Geld hatte er sich Lebensmittel und Kleidungsstücke gekauft. Fürstenwalde. Mährend der Brotwagen des Mühlen besitzers Währ in Gottleuba auf der Straße fuhr, schlug der Blitz bei dem am Donnerstag hier auftrekenden Gewitter in unmittelbarer Nähe des Geschirrs in einen Telegraphenmast. Durch den heftigen Schlag wurde der Führer des Geschirrs rückwärts in den Wagen geschleudert und das Sattelpferd zu Boden geworfen. Tharandt. Für Tharandt und seine Umgebung bedeutet der althergebrachte Brauch, aller zwei Jahre einen Kohlen meiler zu errichten und in Brand zu stecken, eine Art Volks- und Heimatfest. Ende dieser Woche sind die Vorarbeiten des Köhlers beendet, und nächsten Sonntag, 1. Juni, früh 8 Uhr, wird der Meiler im Beisein mehrerer Professoren der forst lichen Hochschule, die erläuternde Vorträge halten, abgebrannt. Turnen - Sport - Spiel Handball am Donnerstag. Am HimmelsahrlLagc Hal sich SpicloereimMng für 1-1 Uhr nach Naußlitz die spielstarke Elf der Post-sportvereinigung- ver pflichtet. Wir hallen die Mannschaften für gleich spielstark, so daß auch der Ausgang der Begegnung ungewiß ist. Aus den Co- schiitzer Höhen begegnen sich um 11 Uhr Dresdensia und Südwest. Äresdenfia will die Gelegenheit benutzen, um neue Spieter auszu- probieren, so daß sich also auch hier der Ausgang des Kampfes schwer voraussagen läßt. SC. 64 Freital fährt nach Leipzig und trifft dort auf den Gauzweilen Fortuna. — Am Sonnabend spielt die Damenelf des SB. Lhlorodont gegen die -Damenelf der Post- sportvereinigung um 18 Uhr im Jügerparke. — Die von Branden burg gegen die Wertung des Pokalspieles Brandenburg gegen Freital (3 :8) erhobene Beschwerde wird erst am Montag verhan delt, da der Schiedsrichter zur ersten Sitzung nicht erschienen war. Frisch aus Oelsa Igb. gegen ATB. Dippoldiswalde Jad. Donnerstag (Himmelfahrt) begegnen sich beide Zugendmann schaften auf Oelsaer Spielplatz in einem Freundschaftsspiel. An stoß 2 Uhr. Dresden, 27. Akai. Der Allgemeine Deutsche Automobilklub München und Berlin, unter Mitwirkung des Gaues XI, Sih Dresden, veranstaltet am Sonnabend, 14. Juni 1830, anläßlich der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden eine Strahlensahrt nach Dresden. Die Veranstaltung ist offen für Krafträder und Personenkraftwagen und es sind zur Teilnahme an der Strohlen sahr t Kraftfahrer aller Nationen zugelassen. Lizenzen bezw. Aus weise find nicht erforderlich, doch hat jeder Teilnehmer im Besitze der erforderlichen behördlichen Ausweispapiere zu sein. Die teil nehmenden Fahrzeuge müssen den behördlichen Vorschriften ent sprechen. Nennungen sind unter gleichzeitiger Ueberweisung d«S Nenngeldes an die Sportabteilung ADAC., Gau XI, Dresden, Zinzendorsstraße 4, einzusenden. Nennungsschluß: 7. Juni 1830. mittags 12 Uhr. Am 15. Juni findet ein Internationales Bahn rennen auf der Reicker Radrennbahn und am 18. Juni ein Auto turnier in der Ausstellung statt. Sport-Spiegel. rr Der Verufs-Aukball gedeiht nicht überall. Jetzt wird aus Ungarn gemeldet, daß der dortige BerufS-Fuß- ball-Verband in der letzten Saison ein Defizit von runv 300 000 Pengv aufzuweisen hat. England hingegen hat einen Ueberschuß von 223 000 Mark erzielt, wodurch das Gesamtvermögen des englischen Verbandes aus über 2 Mil lionen Mark angewachsen ist. rr Kür die 3. Krauen-Wettspiele in Prag hat fetzt auch Irland seine Meldung abgegeben, dadurch steigt die Zahl der Teilnehmer auf 18. Die Tschechoslowake» hält am Sonntag ihre ersten Ausscheidungskämpfe ab. Nm Vie Teilnahmeberechtigung Ln der Olympiade. Der Olympische Kongreß in Berlin wurde mit Sitzungen der Ausschüsse fortgesetzt. In der Amateurkom- misston wurde mit 31:11 Stimmen der belgische Vorschlag, „Teilnahmeberechtigt an den Ol ' npifch-n Spielen sind alle die Wettkämpfer, die nach »e» Bestimmungen »nd Satzun gen ihrer internationalen Verbände als Amateur« gel ten" angenommen mit der -ergänzenden Voraussetzung, daß sich die Bestimmungen im Rahmen des Prager Beschlus ses halten, d. h. jede Lohnausfall-Vcrgütung wird ab« gelehnt. In der Proarammkommission sprach man sich einstimmig für die Beibehaltung der Franenkonkur- renzen aus. Dresden 27. Mal. Iw -er- einzigen öffentlichen Sitzung! her Lanöesfywob« dieser Woche am Dienstag wurden nach Be richt von Synodalen Dr. Krumbiegel, Dresden, öl« Rechenschafts berichte für 1-827 un- 1M8 richtig gesprochen. Synodale Dr. He ring erhob angesichts der ernsten Kassenlage dagegen Protest, daß der Staat den Mschlüh des Vertrages mit der Kirche noch immer nicht ermöglicht habe. Mehr als die Hälfte der Synodalen hatte unter Führung des Synodalen Dr. Philipp, M. d. R., folgenden Antrag gestellt: „Rach den neuesten Erklärungen deS Reichs- Ministers des Innern ist mit der Vorlage eines Reichsfchulgesetz- entwurfes an den Deutschen Reichstag nicht zu rechnen. Infolge dessen erwächst der Landeskirche in -verstärktem Maße die Pflicht, mit allen Kräften auf die -sächsische Landesregierung einzuwirken, daß die verfassungsmäßigen Rechte der evangelischen Eitern auf evangelische Schuler-Myung- ihrer -Kinder durch geeignete landeS- rechiliche Maßnahmen in Geltung gebracht werden." Der An trag sand einstimmige Annahme und leitete eine rege Aussprache ein, die sich über Eingaben -der christlichen Elternvereine entspann. Die erstere gab -Lem LandeSkonsislorium zur Erwägung, daß der Lebensk-unde-Unt-erricht nicht den Religionsunterricht gefährden dürfe. Der Vertreter der Kirchenregierung, Geh. -Konststorialrat Dinter, forderte nachdrücklich -das Recht für die Kirche, beim Re>- ligionsunlerricht be-fl-imm-end mitzuwirken. Die Eingaben brachten die Schulandachl-en in den Höh-Aren Schulen in Erinner-ung- mit einer Mahnung an die Ettern, chre Kinder zur Teilnahme zu ver anlassen. Weiter wurde gefordert, daß Religion wieder Prüfungs- iach bei den Reifeprüfungen -der höheren Schulen werden soll. — Am Mittwoch näcy-fle Woche beginnt -die Lesung des Palronats- gefetzes. Dresden. Am Dienstag hielten die Nationalsozialisten gleichzeitig im Gewerbehaus und im Kristallpalast Wahlver sammlungen ah. In beiden Sälen sprächen abwechselnd der Landtagsabgeordnete Meyer, der Reichstagsabgeordnete -Straßer und General Litzmann zu den kommenden Wahlen in -Sachsen. Straßer legte In großen Zügen die natlonal- soziallstischen Bestrebungen dar und erklärte die Stellung feiner Partei gegen Marxismus und Liberalismus und ihr Eintreten für den Militarismus. Er stellte die Gerüchte über Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Hitler entschie den in Abrede. Der Abgeordnete Meyer sprach über -den sächsischen Landtag und die^Gründe, die zu seiner Auflösung geführt haben. Die Nationalsozialisten wollten eine Regie rung, die frei sei vo-m Parleibonzentu-m und frei von der inter nationalen Erfüllüngspolitik. Da beide Forderungen nicht erfüllt -wurden, seien die Kabinette Bünger und Schieck ge stürzt worden. Er schloß mit dem Rufe: „Nie wieder rotes Sachsen!" General Litzmann sprach über seinen politischen Werdegang und führte u. a. weiter aus: Nationale Parteien bringen manchmal ein mutiges Ja auf, fallen aber immer in ein schwächliches Nein um und helfen so den marxistischen Parteien. Weiter sprach- der Redner vom Geist der Be freiungskriege, der in Hitler seine Vollendung gefunden habe. Die Versammlungen waren stark besucht. — Unter Vorsitz des Ministerialrats Dr. de Guehery vom sächsischen Mirkschaftsministerium hielt der Sächsische Lan- deSmilchausschuß am 22. Mai seine diesjährige Mitglieder versammlung ab. Aus dem Jahresbericht ging her-vor, daß der am 27. Mai 1926 gegründete Sächsische Landesmilchaus- schuß in den vier Jahren seiner Tätigkeit seinen Wirkungs bereich in stetiger Aufwärtsentwicklung immer mehr erwei tert und mit sichtbarem Erfolge die ihm gestellten vielseitigen Ausgaben gelöst hat. Ueber 2V0 Stellen stehen in Sachsen im Dienste der Milchausschußbewegung. Mit dieser weitver zweigten Dezentralisation dürste der Sächsische Landesmilch ausschuß mit an erster -Stelle der sämtlichen Landes und Prö- vinzialmilchausschüsse stehen. Dresden. Die Stadtverordneten nahmen gegen die Stim men der Sozialdemokraten und Kommunisten einen volks parteilichen Antrag an, nach Entgegennahme der Ratser klärung den städtischen Etat ohne Aussprache an den Finanz ausschuß zu überweisen, um ihn dort ohne Verzögerung durcharbeiten zu können. In seiner Etatrede unterstrich der Bürgermeister Dr. Bührer den Grundsatz, mitderDe fi- zitwirtschaft zu brechen und den städtischen Haus halt ins Gleichgewicht zu bringen. Nur Durch größte Sparsamkeit und Einstellung erhöhter Ein nahmen sei dieses Ziel zu erreichen. Die neu vorgeschla genen Steuern, namentlich die Musikinstrumenten-, Hunde- und Katzensteucr, betrachte der Rat selbst nur als zeitlich be grenzte Hilfssteuern. Es sei gelungen, die kurzfristige Ver schuldung der Stadt, die zu Anfang des Jahres 36 Millionen betragen habe, auf 27,5 Millionen herabzudrücken. Der Schuldendienst der Stadt erfordere jährlich 23 Millionen RM Zinsen. Trotz aller Sparsamkeitsmaßnahmen sei es aber gelungen, das hohe Niveau der Dresdner Wohlfahrts pflege zu wahren. Auch werde wahrscheinlich in absehbarer Zeit das Haus der Jugend und die neue Elbbrücke am Flü gelweg fertiggestellt werden können. Die Kreditwürdigkeit der Stadt hänge in sehr hohem Maße von der Gestaltung ihres Haushaltsplanes ab. Dr. Bührer empfahl zum Schluß den Etat, der in Einnahme und Ausgabe mit 137 535 748 RM abschließt, zur Annahme. Er wurde daraufhin ohne De batte dem Finanzausschuß überwiesen. — Ein deutschnatio naler Antrag, die Zahl der städtischen Empfänge und Fe st essen möglichst zu beschränken und die Ver treter des Rates und der Stadtverordneten aufzufordern, bei solchen Anlässen die Kosten ihres Gedecks selbst zu tragen, wurde dem Finanzausschuß überwiesen. Bürgermeister Dr. Bührer erklärte hierzu, daß auch der Rat der Meinung sei, daß die Empfänge nach Möglichkeit eingeschränkt werden müßten; aber eine Stadt vom Range Dresdens habe als Mittelpunkt internationalen Verkehrs gewisse Verpflichtun- aen, deren Erfüllung unerläßlich sei. Dresden. Wie gemeldet wird, wird der Säck fische Landbuno für die Landtagswahl für alle drei Wahl kreise eine -em einsame Landesliste aufstellen, die auf den ersten Ptätzen die Namen der bisherigen Mitglieder der Landtagsfraktion des Sächsischen Landvolkes enthalten wird. — Auch die D e u t s ch n a t i o n a l en werden für alle drei Wahlkreise eine gemeinsame Landesliste aufstellen. Bad Schandau. Haushaltsplan genehmigt. Die > Stadtverordneten haben den neuen Haushaltsplan geneh migt. Er schließt ab mit 375170,84 RM Bedarf und 351 443 ! RM 32 Pfg. Deckung, so daß noch ein Fehlbetrag von i 23 727,52 RM verbleibt. Die Gesamtaufwendungen für den Kur- und Fremdenverkehr beziffern sich allein auf über 53 000 RM. Bad Schandau. Am Sonntag vormittag stürzte am Blohslock beim Beulhenfall der 20-jährige Dresdner Zimmer mann S. B. ab. Er blieb auf dem ersten Vorsprung liegen und wurde von seinen Wandergenossen aus dieser unglück lichen Lag« befreit. Mitglieder des Samaritervereins Ba-d Schandau verbanden -en Verunglückten und brachten ihn ins Friedrichstädter Krankenhaus nach- Dresden. Der Ab- gestürzte -wär auf den Kopf gefallen und hatte sich Kopfver letzungen und auch Rückenverletzungen zugezogen. Auch war Ihm ein Ohr ziemlich abgerissen. Königsbrück. 2n der Nacht zum Sonntag Ist ein Blitz in den Turm der hiesigen -Kirche eingeschlagen. Er zerstörte -as Schlagwerk der Uhr und starke Balkenstücke im A-Hrenraum, zündete aber nicht. In anderen Räumen der Kirche wurden Telle der elektrischen Lichtleitung herausgerissen und Lampen zersplittert. Der Blitz sprang dann nach dem Pfarrhause über und richtete auch dort allerhand Schaden an. Stolpen. Einen ungetreuen Kameraden lernte ein Hand werksbursche kennen, der in einem Nachbardorfe sich -as Ortsgeschenk holen wollte. Er gab auf Anraten seines Wandergenossen diesem während seiner Abwesenheit sein Bündel zur Aufbewahrung. Als er zurückkam/ war -er Wanderkamerad mit dem Bündel, das u. a. 11 Mark «nk- hiölt, spurlos verschwunden. Leipzig. In Leipzig ist am Sonntag ein großes Kegler heim des Deutschen Kegler-Bundes eingeweiht worden, in welchem 45 Kegelbahnen den Leipziger Keglern zur Ber- sügung gestellt werden. Auch eine Reihe von Verwaltungs stellen sind in diesem neuen Keglerheim üntergebracht. Zur Einweihung hat eine Keglersportwoche begonnen, deren erste Ergebnisse am Sonntag sür den Kegelsport von erheblicher Bedeutung sind. Leipzig. Der Landesvorstand der Reichspartei des oeul- lcyen Mittelstandes hat einstimmig beschlossen, den bisherigen Landtagsabgeordneten der Partei das Vertrauen auszuspre chen und sie ohne Veränderung der bisherigen Listen wieder aufzustellen. Von der Bildung einer Landesliste wurde nach eingehenden Beratungen einstimmig Abstand genommen, da durch die Wahlkreislisten das enge Verhältnis zwischen Kan didat und Wähler besser gewahrt und erhalten werde, als durch eine Landesliste. Leipzig. Nach dem Stand vom 15. Mai 1930 beträgt die Zahl der Erwerbslosen im Bereich des Leipziger Arbeits amtes insgesamt 60 088, und zwar Leipzig-Stadt 48 416, Leipzig-Land 11 672. Die Zahl der Unterstützten beläuft sich für Leipzig-Staht auf 32 497, Leipzig-Land 8 528, insge samt also 41 025. Leipzig-Stadt zählt 23 913 männliche und 8579 weibliche Unterstützungsempfänger, während die glei chen Zahlen für Leipzig-Land 6 328 und 2 200 sind. Es ist also noch immer keine Besserung am Arbeitsmarkt zu ver zeichnen. Leipzig. In der Hauptkapelle des Südfriedhofs fand am Dienstagnachmittag eine Trauerfeier für die auf so tragische Weise ums Leben gekommene Studentin Charlotte Müller statt. Die Anteilnahme war derart groß, daß die Schutzpoli zei Absperrmaßnahmen durchführen mußte. Hunderte von Menschen konnten in die Kapelle nicht mehr hinein. Zahl- ' reicha Blumenspenden schmückten den Sara, an dem die i Fahnenabordnung der Universitätssängerschaft St. Pauli die > Ehrenwache hielt. Pfarrer Martin sprach in seiner Trauer- t rede in zu Herzen gehenden Worten von dem tragischen Ge schick, das dieses hofsnungsfrohe Menschenkind aus dem Le ben riß und der furchtbaren Qual der m Unkenntnis über das Schicksal ihrer Tochter gehaltenen Eltern. — Für den Rektor und den Senat der Universität, für die Philosophische Fakultät und für das Chemische Laboratorium der Universi tät widmete Professor Hein tiefempfundene Worte des Ge denkens und des Trostes an die Eltern. Auch ein Vertreter der Studentenschaft legte mit Worten des Dankes für die tatkräftige Mitarbeit an der studentischen Selbstverwaltung einen letzten Blumengruß am Sarge der Kommilitonin nie der. Dann fand unter Glockenläuten die Ueberführung nach der letzten Ruhestätte statt. Aue i. E., 27. Mai. Am Dienstag früh fuhr auf der Staatsstraße Aue—Bockau bei -Kilometerstein 2,5 der Gießer Paul Weih aus Bockau angeblich! mit einem Radfahrer zu sammen, wurde vom Rade geschleudert und -blieb besinnungs los liegen. Er wurde zu einem Arzt gebracht, der einen Schädelbruch feststellte. ?kum. Der langjährige Stadtverordneienvorsteher Ober lehrer Runge ist von dem Vorsitze zurückgetreten und aus dem Stadtoerordnetenkollegium ausgeschieden. Als Stadt- verordnetenvorsieher wurde Buchhändler Emil Delitzsch mit 12:7 Stimmen gewählt. Ebersdorf. Der 12 jährige Schulknabe Werner Hilpert im Kinderheim „Gotkesschutz" verbrühte sich so schwer, dah er nach -wenigen Stunden starb. Die Eltern des Knaben be finden sich zurzeit auf Reisen In Italien. Der Vater ist Pro kurist in einer Dresdner Fabrik; -die Eltern haben den' Klei- I nen dem Kinderheim in Pflege gegeben. Wie sich -er Anfall i ereignet hat, ist noch nicht genau aufgeklärt. Der Knabe ' scheint keim Ankleiden In die Badewanne gefallen zu sein. - Er kam zu der diensthabenden Schwester des Heims, weinte i und sagte Ihr, daß er ins Wasser gefallen sei. Die -Schwester -bemerkte, daß er an der Hund verbrüht war; sie zog den Knaben aus und mußte feststellen, datz er a-uch am Körper Wunden durch Verbrühung erlitten hatte. Schneeberg. In der Nacht zum Montag wurde in daS Dienstzimmer -des Superintendenten Nicolai in Schneeberg durch Einschlagen der Fensterscheiben eingebrochen. Von den Dieben wurden über 20 Opferbüchsen (versiegelte Papp schachteln) geöffnet, indem die Deckel abgeschnitten wurden. Das darin befindliche Geld wurde gestohlen. Die Höhe -der gestohlenen Summe steht nicht fest, dürfte aber mehrere hun dert Mark betragen. Ein aüf die Spur der Diebe gesetzter Polizeihund konnte die Spur nur bis zur Staatsstraße ver folgen. Am Dienstag früh konnten die Diebe In Meerane ! verhaftet werden, und zwar durch Verrat eines Komplizen, i den sie bei der Verteilung der Diebesbeute nicht berücksichtigt , hatten. Es handelt sich um den 25 Jahre alt«n Arbeiter j Schlesinger aus Schneeberg und einen gewissen Schulz aus Cottbus. Plauen. Dienstag früh 4,40 entgleiste auf der Strecke Plauen—Leipzig an dem für den Umbau der Göltzschtal- brücke eingerichtete» Posten „Galgenberg" die Lokomotive des D-Zuges 25 mit der zweiten Laufachse. Da der Zug in folge der Bauarbeiten langsam fuhr, ist kein Personen- ii nd Sachschaden entstanden. Der Betrieb wurde ein gleisig aiifrcchterhastcn. Die Störung war 9,15 Uhr vormit-
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