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„Vie Mode vom Tirge" ,!!!!!!! ! I' " ! I Knöergar-erobe für öie Zerienreise ,Ü84 '585 '686 1587 1588 1589 1590 1591 1592 1593 1594 1595 UM die Ferrenreise soll dem Kinde nicht viel, sondern nur das Richtige angeschafft werden. Eine Mutter, die ratlos und kopfschüttelnd vor dem geöffneten Kleiderschrank steht, ohne zu wissen, was sie mitnehmen und was sie daheim lassen soll, macht sich ihr Leben unnützerweise schwer. Es wird wohl in der Hauptsache darauf ankommen, wohin die Reise geht. Für ein Kind, das mit seinen Eltern nach dem Gebirge fährt, wird neben derbem Schuhwerk eine feste Lederhose, die je schäbiger und abgewetzter bekanntlich desto schöner ist, mit ein paar Leinenhemden oder Pullovern unentbehrlich sein. Ein kleines Mädchen wird für diesen Zweck ein Dirndlkleid mit bunten Schürzen und einen Loden, mantel am besten gebrauchen können. Auch für den einfachen Landaufenthalt, wo man die meiste Zeit im Walde zubringt, wird diese Kinderkleidung sehr passend und vorteilhaft sein. In Badeorten und überall da, wo das Bad die Hauptsache Ist, muß ein netter Schwimmanzug für das Kind im Vorder- «runde stehen. Helle Leinenschuhe, ein oder zwei Leinen kleidchen, die ärmellos und schlicht gearbeitet sind, und even tuell noch ein Bastseidenanzug werden neben einem warmen Mantel vollkommen genügen. Der warme Kindermantel ist selbstredend unerläßlich. Denn auch während des heißesten Sommers gibt es ja kühle Regentage und kalte Abende. Für den Sonntag und für Stunden, die das Kind mit seinen Eltern im Restaurant oder im Kaffeelokal zubringt, wird dann noch ein sogenanntes gutes Kleid nötig sein. Zartgeblümter Georgette, Heller Tast und leichte Bastseide sind das beliebteste und geeignetste Material. Für den kleinen Jungen ist ein Heller Matrosenanzug immer sehr kleidsam. Trotz der „Ferienfreiheit" schadet es dem Kinde nichts, aus diese guten Kleidungsstücke achtzugeben, und man kann die erzieherischen Fähigkeiten eines Elternpaares an dem ordentlichen Aussehen eines solchen Kleidungsstückes unschwer erkennen. Ein Kind, das schon früh Sachwerte schätzen lernt, wird späterhin mehr Pflichtgefühl und Verantwortlichkeit besitzen als eines, dem man lachend zu verstehen gibt, daß Kinderkleider lediglich zu dem Zwecke da seien, abgetragen und möglichst bald gebrauchsunfähig gemacht zu werden. Doch dies nur nebenbei! Eine fürsorgliche Mutter soll in der Hauptsache Kinder garderobe mitnehmen, deren Reinigung kein Problem dar- stellt. Es gibt Stoffe, die man ohne weiteres in einer Wasch schüssel reinigen kann, und die überdies nicht mal geplättet zu werden brauchen. Trikot, Trikoline und alle Arten von Baumwoll- und Wollkrepp haben diese , gute Eigenschaft. Wenn man die Alltagskleidung des kleinen Mädchens daraus verfertigt, wenn man den kleinen Jungen zu seiner dunklen unempfindlichen Hose Baumwollpullover, die ja ärmellos sein können (sogenannte Ruderleibchen), tragen läßt, und wenn man seine Kinder anhält, auf ihre guten Kleider acht- zugeben, so kann man mit solch jungen Erdenbürgern wochen lang auf Reisen sein, ohne daß die Instandhaltung ihrer Garderobe besondere Mühe oder gar irgendwelche Kolle» zu verursachen brauchte. Frauen, Sie nachmachen l Wir alle haben schon irgend einmal etwas „nachgemacht" und gewiß nicht immer nur das Nachahmenswerteste. Ich spreche hier besonders von Kleidungsfragen. In der Groß stadt geht das Nachmachen allenfalls noch an, solange du das UMld deiner Träume nicht gerade triffst — oder solange du ihren Geschmack deiner Eigenheit anpassest und nicht nur em sklavisches Nachbild schufest ... Auf dem Lande, in der Kleinstadt ist das Nachmachen schlimm. Mehr und mehr Frauen und Mädchen wollen etwas scheinen, was sie nicht sind und was sie nicht sein können. Da gibt es auch welche, die alles, was sie haben, auf sich herumtragen: ihres Putzes entkleidet, bliebe ein geistig und seelisch höchst armseliges Wesen übrig. Ein junges Mädchen erzählte mir, daß sie zum Maskenball als „Florentiner Goeldame" gehen werde, wie sie das bei einer Freundin gesehen. Diese hatte sehr in dem Kostüm gefallen, die andere hier aber konnte es gar nicht kleiden,denn sie war rundlich, rosig, von niederdeutschem Schlag. Dennoch — sie ging als Florentinerin! Auch sie hatte „Erfolg", nämlich den, daß sie den ganzen Abend sitzen blieb. Dieses Beispiel sei mit Bezug auf das tägliche Leben erzählt. Wie nett kleidet ein kariertes Kleid die Hobe schlanke Frau — nicht aber die Dicke. Warum trägt wiederum die Schlanke ein längsgestreiftes Kleid, welches sie unheimlich dünn erscheinen läßt? Sehr unkleidsam ist ferner für den deutschen Frauentyp aller Art Karmesinrot — und Gift grün — „man" trägt es Heuer und schadet sich lieber damit, als auf oie „Modefarben" zu verzichten. Vor Jahrzehnten trugen Pelzwerk z. B. nur Damen der sogenannten höheren Gesellschaft — jetzt rechnen sich alle zu diesen und keine will ohne Pelz sein. „Dann die „Juwelen" — Ketten, Broschen, Ringe mit Rubinen, Smaragden, Saphiren und Diamanten — für ein paar Mark I Und dafür besonders große Juwelen natür lich. Diese Nachahmung zu tragen, ist fast wie eine Selbst. Verhöhnung der Frau. Eine Frau von Geschmack und Selbst achtung sollte echte oder keine Juwelen tragen! Dagegen gibt es schöne Halbedelsteine zu geringen Preisen. Vor manchem Jahrzehnt trug man Schmuck nur zu be sonderen Anlässen, jetzt ist die Unsitte allgemein, zu jeder Tageszeit zeigen zu wollen, „was man hat". Warum endlich dieses Jagen nach den „Merkmalen" der letzten Mode? Ich kenne eine kluge und hübsche Frau, in deren Leben jede Minute in Haus und Kinderstube aus- gefüllt ist — und die immer eigenartig und schick aussah l Sie war stets passend gekleidet. Sie nahm aus der Mode einfach nur das ihr Anstehende. Wenige verstehen dass Die bisher aus Frankreich gekommene Mode ist von der dortigen Lebewelt geschaffen, für diese geeignet und branch bar, nicht aber für andere Typen und LebensumstLnd«. Es ist ein heiliges Recht der Frau, zu gefallen, aber es hingt nicht von den neuesten Moden und Juwelen ab' Unsere Modelle- Kleid ist aus kariertem Leinen, ein weißer Lemenkragen und gleiche Manschetten statten dasselbe aus. 1584. Für 8—10 Jahre. Sporthemd aus Panamastoff. Das kurze, gerade Beinkleid wird mit Gürtel getragen. 1885. 8—10 Jahre. Bolerokleid mit Faltenrock und Heller Waschbluse. 1586. 10—12 Jahre. Der Vlisseerock wird einer ärmel losen Bluse angesetzt, das lose Jäckchen zieht man darüber. 1587. 4—6 Jahre. Trägerrock mit hochschließender Bluse. 1588. 10—12 Jahre. Kleid aus bunter Seide mit kurzem Cape. 158». Knabenanzug für 10—12 Jahre. 1590. 6—8 Jahre. Mantel aus gestreiftem Wollstoff mit ausgearbeitetem Cape. 15S1. Hängerkleidchen von 2—4Jahren mit gebvgterPal'- 15S2. Knabenanzug von 4—6 Jahren. 1593. Knabenulster von 8—10 Jahren. 15V4. -Alnzug aus blauem Leinen von 4—6 Jahre». 15V5. Elegantes Kleidchen aus buntbedrucktcr Se»e mU aufgearbeitetem Bolerojäckchen, mit aufgearbeitetem kür Mädchen von 10—12 Jahren. - «erlagöschutttmuper nur für Abonnenten. Mäntel, Kostüme, Kleider 1.- M., Blnse«, Röcke, KinLergarderove, Wäsche 80 Pf. Zn beziehen bnrch Lie «efchästSflaKe.