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Sprenganlagen der Besatzung. Un rheinischen Eiscnbahntu»»cls. — Rach der Räumung fcsigcstellt. — Koblenz, 31. Mai. Elnc rheinische Zeitung bringt folgende aufsehen, erregende Meldung: „Im Jahre 1923, in der Zeh des Nuhrkampfes, als die Franzosen das Eisenbahn Personal vertrieben hatten und die Eisenbahn besetz, hielten, wurde bemerkt, das; von den französischer Genietruppen monatelange umfangreiche Arbeiten ar verschiedenen Eisenbahntunnels vorgenommen wurden ohne daß man den wirklichen Sinn dieser Arbeiten bis her feststellen konnte. Nachdem nun die Franzosen abgezogen sind, wer den aus Grund von jetzt stattfmdendcir Nachforschung« zum Teil recht unangenehme Entdeckungen gemacht Dieser Tage unterzog ein Sprengmeister im Auftrag der Ncichsbahnverwaltung den Kammcr-Eck-Tmmel bo Obcrwescl einer genauen ttntcrsnchung, -ei der ei grohangelegte Sch^chtanlag-n mit QucrstoNcn und Pul vcrkammer» s st) ^lte, mit denen die Franzosen jeder zeit einer, Teil der viele» Tunnels auf den Rhrin- -ahnen in die Lust sprenge» konnten. Ueber dem genannten Tunnel hatte das 12. Genie- Bataillon einen acht Meter tiefen Schacht in den Berg gebaut, dann seitwärts zum Rhein hin einen Ber- bindungsstollen nach einem weiteren 10 Meter tiefen Schacht getrieben. Am Ende des Seitenschachtabschnit tes befand sich je eine Pulverkammer so eingerichtet, daß in dieser etwa 300 Zentner Dynamit hätten zur j Entladung gebracht werden können. Bei der Unter suchung wurden Sprengmassen nicht vvrgefunden, aber trotzdem wird wohl eine genaue Untersuchung aller solcher Anlagen geboten sein, die wohl auch an anderen Stellen, wie an der Mosel und besonders an der Lahn vorhanden sind. Am Tunnel bei Obernhof an der Lahn wurde gleichfalls eine derartige Anlage festgestellt." Zeppelinkurs auf Lakehurst. Verzicht auf die Zwischenlandung in Havanna. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" hat auf seiner AKlgroute von Pernambuco über die Kleinen und Gro- M« Antillen nach Nordamerika schlechtes Wetter an- trvffen. Die Geschwindigkeit des Luftschiffes hat sich wegen des in diesem Gebiet tobenden Sturmes zeit weise erheblich verringert. Um weiteren Zeitverlust zu vermeiden, entschloß sich Dr. Eckener, auf die in Aussicht genommene Landung in Havanna zu ver zichten und nahm direkten Kurs auf Lakehurst. „Gras Neppelin" hat übrigens nur für 100 Stunden Brenn stoff an Bord genommen. Im weiteren Verlauf der Fahrt konnte das Luft schiff seine Fahrtgeschwindigkeit wieder beschleunigen. We betrug, als der „Graf Zeppelin" westlich den Ba- Hama-Jnseln von dem Dampfer „Ciamo" gesichtet wurde etwa 150 Kilometer in der Stunde. Lin Wonnemonat, der gar keiner war. — Himmel fahrtstag und Herrenpartien. — „Tag des Herrn?" — Mirte«. — Der Psychiater hat das Wort. — Frohes Fest! Fast überall in deutschen Landen hat in seinen letzten Tagen der Mai noch zeigen wollen, daß er der Wonnemonat sein soll. Damit hat er aber längst nicht bewiesen, daß er ein Wonnemonat war. Es gibt nicht viele, die ihm eine Träne nachweinen. Der Himmelfahrtstag, der mancherorts der Tag der Herrenpartien ist, also der „Tag des Herrn", war fast überall in diesem Jahre ein Außenseiter. Das traditionelle Regenwetter, das sonst zur inneren An feuchtung geradezu herausforderte, blieb aus. Damit soll aber nicht gesagt werden, daß es diesmal bei den Herrenpartien weniger feucht zugegangen ist. Auch Hitze soll bekanntlich Durst erzeugen. Aber die alte Entschuldigung für den Affen, den man sonst nut brachte, die nämlich, daß das schlechte Wetter einen in den Kneipen festgehalten habe, zog diesmal bei der „besseren Hälfte" nicht. Es soll furchtbare Gardinen predigten gegeben haben. Uebrigens hat die neue Zeit auch die Herren partien angefressen. Der Wochenendgedanke brach sich unwiderstehlich Bahn, jeder Sonn- und Feiertag will von der ganzen Familie im Freien zugebracht werden. So kam cs, daß die Herren diesmal bereits augenfällig seltener unter sich waren als in früheren Jahren. Besonders war das in der Umgebung der Reichshaupt stadt festzustelleu. Eine Menge von Skat-, Kegel-, Rauch-, Turn- und sonstigen Klubs „himmelfahrteten" freilich auch am letzten Donnerstag mit dem üblichen Klamauk unbeweibt, aber bei einer ganzen Menge solcher Vereine sah man auch die Frauen und die Kin der, und die große Mehrzahl der Familienväter war mit Kind und Kegel draußen. Familien zogen um her, Väter mit Kindern auf dem Buckel, Mutter mit Stullenpaketen, Kinder mit nackten Beinen; man „lagerte in Hängematten und auf Eierschalen". Tag der Herrenpartien? Nicht mehr ganz. Die grauen und Kinder ließen sich eben auch nicht halten, »nd die Zahl derer, die zu zweit oder zu dritt heim wankten ohne Familienanhang, voll von den — Ein drücken des Tages, war eben nicht allzu groß. Und nun greift die Erinnerung zurück in die Düsseldorfer Ereignisse. Die Stadt ist Vvn einem Wweren Alb befreit, denn mit der Festnahme des Scheusals Kürten steht es fest, daß man ohne Zweifel den Haupttüter gefaßt hat. Es ist unnötig, auf nähere Einzelheiten hier einzugeycn, tagtäglich laufen ja neue, Nschütternde Nachrichten ein. Man fragt sich nur: , Wie ist cs möglich, daß ein Mensch ein solcher blut- j gieriger Teufel sein kann, der lächelnd, zynisch immer neue Mordtaten eingesteht, der sich mit blutoesudelten Fingern gegen jeden Reuegedanken wehrt, der stotz darauf ist, daß er Rache genommen habe dafür, daß man ihn gemartert habe? Wer ihn gemartert hat, daß er auf so entsetzliche Rache verfiel, das sagt er nicht. Weiß er es? Weitz er es nicht? Warum, um des Himmelswillen, warum wird ein Mensch so eine Bestie? Ist der Mann noch nor mal? Ist er es nicht? Mich dünkt, die Psychiater haben hier in erster Linie zu arbeiten. Von ihnen wird es abhängen, was mit diesem Kürten zu ge schehen hat, und von ihnen müssen wir verlangen, daß Mittel und Wege gefunden werden, die es unmög lich machen, eine ganze Großstadt monatelang in atem loser Furcht und panischem Schrecken erzittern zu lassen. Und wenn die Gerichte dekretieren sollten, daß der Mann seinen Kopf verwirkt hat, dann ist mit einer Vollstreckung des Urteils so oder mit Begnadi gung zu lebenslänglichem Zuchthaus die Sache nicht aus der Welt geschafft. So, wie die Dinge nun einmal liegen, kann jeden Tag ein neuer Kürten auftreten. Ein Denke, der die Menschen schlachtete und auffraß oder ihr Fleisch verkaufte, ein Haarmann, der aus an deren Trieben heraus in Tonnen von Blut watete und jetzt dieser Kürten, der den Mädchenmord sozu sagen am „laufenden Band" verübte, sie haben alle schon ihre Vorgänger gehabt. Daß sie keine Nach folger mehr bekommen, das ist Sache der neuen Ge sellschaft und derer, die sie führen, seien es Politiker, feien es Richter, seien es Mediziner, seien es Schul männer. Nochmals: ich glaube, die Psychiater haben das Wort, dem bald die entsprechenden Taten folgen müssen. Wir gehen in die Pfingstwoche hinein. Darum soll dieser Rückblick nicht schließen mit den obigen Erwägungen. Vertrauen wir in diesen Tagen bis zum Fest, am Fest selbst und weiterhin darauf, daß die guten Kräfte in unserem Volke, die durch eine moderne Wissenschaft zu immer größerer Machtentsaltung gestei gert werden können, die finsteren, unseligen, nächtlichen Triebe verscheuchen werden! Beleben wir uns mit neuer Hoffnung, zu der ja das Pfingstfest mit seinem Blüten zauber und seinem Symbol des Werdens geradezu herausfordert! So, mit dieser Hoffnung im Herzen, feiern wir alle, sofern wir noch einen Rest guten Willens haben, ein frohes Pfingstfest, das ich allen Lesern aufrichtigen Herzens wünsche. H. D. öM MUSS MHmMtkWUW Nai-Lnde — Abschied vom Drei .chen — Sensationen Man muß es dem Mai 1930 schon lassen: er hat sich mit illem Anstand aus der Affaire zu ziehen gewußt. Aus der !lffaire nämlich, in die jeder Mai verwickelt wird, dem Dich- er und Dichterinnen in überschwänglicher Form Vorschuh- orbeeren midmen, die dann gewöhnlich sehr schwer verdient ein wollen. Die Maibilanz 1930 kann schon so viel Aktiv- wsten aufweisen, daß die Passivseite wirklich nicht sonder- ich ins Gewicht fällt. Sachsen und Mitteldeutschland sind überdies auch noch von schweren Unwettern und anderen Naiüberraschungcn gnädig verschont geblieben. Auch die rerschiedentlich augekündigte Mgikäferplage ist an uns eini- rermaßen schadlos vorübergezangen. Daß ausgerechnet im Wonnemonat Mai die „Dreierbrötchen" wieder einmal von )cr Bildfläche verschwanden, das kann unmöglich auf das Schuldkonto dieses Monats gebucht werden. Man wird üb- ügcns gut tun, gerade diese Geschichte nicht gar so tragisch ;u nehmen. Der Hausdichter eines Dresdener Blattes fand ichon die rechten Worte, wenn er dies Zeitereignis mit fal zenden Versen feierte: Nun ward das Dreierbrötchen auch Ein Opfer unserer Zeiten. Die Bäcker können es nicht mehr Zum alten Preis bereiten. Wir trauern ihm mit Wehmut n^ch. Wir hatten's lieb in Sachsen. Als Viererbrot ist's an Gewicht Und Umfang nun gewachsen. Na, hoffentlich wächst sich's nicht gar Zum Meißner Fummel aus, So rund und groß, und wenn man's bricht Kommt nischt wie Luft heraus... Daß Sachsen gerade in den Tagen, in denen ganz Deutschland die sensationellen Aufklärungen über den Düs- Morfer Massenmörder mit einem gewissen Heißhunger oerschlang, durch die Aufklärung über den rätselhaften Mord an der Leipziger Studentin Charlotte Müller ebenfalls im Mittelpunkt einer bedauerlichen Sensation stand, das ist wie der einmal ein Beweis für die Duplizität der Geschehnisse. Auf dem Gebiete der hohen Politik brachte der verflos sene Monat die seit langer Zeit erwartete Auflösung des sächsischen Landtages. Nun stehen die kommenden Wochen im Lande der weißgrünen Grenzpfähle nicht nur im Zeichen »er lieblichen Rosen, sondern auch jener „duftenden Blüten", die als Wahlblüten ebenso spassiges wie langes Leben fri sten. Nun kann man die Kandidaten miteinander wetteifern hören. Da wird es wieder losgehen: „Ihre Parei ist eine Eintagsfliege, hinter der weiter niemand sitzt als kaum ein halbes Dutzend Wähler". Oder ein anderer wird seinen Geg ner mit der Weisheit niederschmettern: „Hinter ihnen steht überhaupt niemand als höchstens Sie selber". Prächtig klingt es auch, wenn ein Redner mit besonderem Scharfblick be hauptet: „Die Not besteht nicht nur, sie ist sogar vorhanden". In einem der letzten Wahlkämpfe sagte einmal ein Redner: „So klingt es jetzt, wo durch die schwarz-weiß-roten Fahnen, geadelt durch das Hakenkreuz, zum Sammeln geblasen wird". Zu Beginn einer Riesenversammlung meinte einmal ein Kandidat: „Die Sache hat ein zweischneidiges Gesicht. Ueber- haupt werden wird auf eine Beseitigung der Mißgeburt hin- »rbeiten müssen", und ein anderer Redner meinte: „Wir «allen das Bad aussaufen, das andere uns eingebrockt ha ben." Ulkig sind auch folgende Redensarten: „Wir wollen oie religionslose Schule. Gebe Gott, daß alle Eltern ihre Kinder ;u uns schicken", und weiter: „Der Vorredner hat uns selber len Fingerzeig gegeben, mit dem wir ihn totschlagen kön nen". Solches und ähnliches werden wir in Sachsen in den Wochen vor und nach dem lieben Pfingftfeste nun wieder zu hören bekommen. Hoffentlich können wir es alle recht gut verdauen... Scherz und Ernst. Flugunfall -er englischen «ustralienfliegeri«. Die englische Australienfliegerin Johnson hat bei der Lan dung in Brisbane nur etwa 300 Meter vom Flug- >latz entfernt, einen Unfall erlitten. Das Flugzeug ließ bei der Landung gegen einen Zaun und über- chlug sich. Fräulein Johnson blieb unverletzt. Die Fliegerin beabsichtigt die Rückkehr von Australien nach England über den Pazific und die Vereinigten Staaten zu machen. Sie wird wahrscheinlich von New York aus erst im Spätherbst nach England zurückkehren. Erich Kleiber wird in der nächsten savon lew» Wochen lang die großen Konzerte des New Yorker Phil harmonischen ShmphonieorchesterS in New York und Phi ladelphia dirigieren. * Eine Meute wildernder Hunde, die sich in den Dünen der Insel Sylt herumtreibt, hat bei einem Ueber- fall auf die Schafherde der Gemeinde Tinnum zehn Schafe und zwanzig Lämmer zerrissen. * Infolge falscher Weichenstellung stürzten in Eng land die Lokomotive und acht Wagen eines Schnellzuges um. Der Lokomotivführer wurde getötet, vier Passagiere ver letzt. Handelsteil. o Dresdner Börse vom 30. Mai: Bei uneinheitlicher Kurs bewegung blieb das Geschäft abermals völlig belanglos. Größere Veränderungen kamen nur vor in Marienberger Mosaik mit minus 9, Greizer Vereinsbrauerei minus 5, Dresdner Schnell pressen mit minus 3, sowie Schubert und Salzer mit plus 7,75 Prozent, Rentenwerte abgeschwächt. § Dresdner Produktenbörse vom 30. Mai: Weizen inl. 307 bis 312; Roggen 169—165; Sommergerste sächs. 195—205; Fut- iergcrste 169-182, Hafer 159—160, Mais 195—215, Mais cinqu. 25—26; Wicken 25—26; Lupinen blaue 20,5—21,5; do gelbe 25—26; Peluschken 25—26; Erbsen kleine gelbe 26—27; Trocken- schnitzel 9,3—9,5; Kartoffelflocken 11,7—15; Futtermehl 12,5— 13,5; Weizenkleie 8—8,4; Roggenkleie 9,6—11; Kaiserauszug 55—56,5; Väckermundmehl 49—50,5; Weizennachmehl 15,5— ' 17,5; Lnlandsweizenmehl 46—47; Roggenmehl 01 28—29; do 9 ' 26,5—27,5; Roggennachmehl 15—17. j - Berlin, 30. Mai 1SS0. / Am Devisenmarkt herrschte weiter ruhige Tendenz ! bei geringer Kursveränderung. Am Effektenmarkt regte die in Aussicht stehend« Börsenreform die Spekulation an, so daß die Börse in überwiegend fester Haltung eröffnet«. Nach einer vorüber gehenden Abschwächung trat am Schlüsse wieder eine feste ! Haltung ein. Am Geldmarkt zog Tagesgeld infolge des ' erhöhten Ultimobedarfs an. Der NeichSvanrdiskont betrug ' 4Vr, der Privatdiskont 3Vr Prozent für beide Sichten. Am Produktenmarkt zeigten die Mühlen große Kauflust für Weizen, der weiter fest blieb. Das Roggen- . angebot ist noch größer geworden. Der Mehlhandel war recht schwach und die Preisgestaltung des Hafers zeigte ! fallende Tendenz. Devisenmarkt. i Dollar: 4,186 (Geld) 4,194 (Brief), engl. Pfund: ' 20,341 20,381, holl. Gulden: 168,36 168,70, ital. Lira: ; 21,93 21,97, franz. Franken: 16,41 16,45, Belgien (Belga): 58,425 58,545, schweiz. Franken: 80,995 81,155, dän. Krone: 111,99 112,26. schwed. Krone: 112,28 112,50, norw. Krone: 111,98 112 20. tsch ch. Krone: 12 421 12,4-11, österr. Schilling: 59,06 59,18, span. Peseta: 51,05 51,15. j Warenmarkt Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten Per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 298-299 (am 28. 5.: 297-298). Roggen Märk. 172—177 (169—177). Futter- und Jndustriegerste 165-180 (165-180). Hafer Märk. 147-151 (146-156). Weizenmehl 32,50-40,50 (32.50-40,50). Noggenmehl 21,96 ! bis 25,40 (21,90-25,40). Weizenklete 8-8,75 (8-8,75). ' Roggcnkleie 8,25-9 (8,25-9). Viktoriaerbsen 24—29 ! (24-29). Kl. Sveiseerbsen 21-25 (21-25). Futtererbsen i 18-19 (18-19). Peluschken 17—18 (17—18). Ackerbohnen ! 15,50-17 (15,50-17). Wicken 19-21,50 (19-21,50). i Lupinen blane 16-17,50 (16-17,50), gelbe 21,50-24 > (21,50-24). Rapskuchen 12-13 (12-13). Leinkuchen ' 17,30-17,70 (17,50-18). Trockenschnitzel 8-8,50 (8 bis 1 8,50). Sojaschrot 13,20-14,20 (13,30-14,30). Kartoffel- ; flocken 12,40-12,80 (12,40-12,80). i I ' kerkelmorkt vippoläiswolüe am 3i. Mai 1930. Die aufgetriebenen 43 Ferkel wurden alle zum Preise o»n > 70-90 Mark pro Paar verkauft. Geschäftsgang gut. z Sächsisches ! — Di« unter dem Namen Iustus Naumanns Buchhandlung bestehende Dresdner Buchhandlung kann am 4. Juni auf ein 90- jähriges Bestehen zurückbllcken. Ihr Begründer Ist der auch als erster Verleger des ,/Pilger aus Sachsen bekannte Iustus Nau mann. Sie hat feit Beginn neben allgemeinem Sortimentsbuch handel sich besonders der Pflege evangelischer Theologie und christlicher Kunst gewidmet, eine Tradilion, die fie bis zum heu tigen Tage auftechlerhält. — Die Stellen der durch das Inkrafttreten des ToungplaneS ausgefchiedenen ausländischen Mitglieder des Verwaltungsrates der Reichsbahn sind, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, folgendermaßen besetzt worden: durch das Milglied' der Handels kammer in Lörrach, Hack«lsbecgcr, der von der badlfchen Regie rung in Vorschlag gebracht worden ist, durch' Grund von der ' Handelskammer in Breslau und durch den Gewerkschaftsfekrelär Kaiser. Der vierte Posten ist noch nicht besetz!. Für ihn soll ein Vertreter von Sachfen benannt werden. — Bis 1628 war Kreis- Hauptmann Buck Mitglied des Verwaltungsrates der Reichsbahn. Als seine Amtszeit gelaufen war, wurde «in preußischer Ver treter an fein« Stelle berufen. ' — Am Freitag wurde von der zuständigen Gendarmerie in Bärenhecke ein tschechischer Deserteur sestgenommen. Dieser i hatte am 27. d. M. die Grenze bei Schandau überschritten, ! sich Zivilsachen versorgt und war nach der hiesigen Gegend ! gewandert. Er wurde dem Amtsgericht Dippoldiswalde zu- I geführt. — Die Gnufachgruppe der Angestellten bei Behörden und össentlich-rechtlichen Betrieben im Gewerkschaftsbund der An gestellten Gau „Freistaat Sachsen" hält am 3l. Mai und l.Juni in Dresden ihre diesjährige Gaufachgruppentagung ab. Reinhardtsgrimma. Morgen Sonntag wirb der Turnverein (DT.) fein Autu rnc n abhaltcn. Von nachmittags S Ahr ist Turnen und Spielen auf dem Platze, abends findet Ball im Gol denen Hlrfch statt. kärentlecke. Als Endziel ihrer Herrenabendwanderung hatte sich diesmal am Vorabend des Himmelfahrtstages die Sängerveretnigung Glashütte den hiesigen Gasthof gewählt und auch den M.-G.-V. Sängerlust, Johnsbach eingeladen.