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chön, und gerade das Schöne kann ui- richt malen. Zeig mir doch bitte, wie inan das macht, du hast doch die Men- Ichen erschaffen!" Da hatte der liebe Bott Mitleid mit dem Mann und Holte aus seiner Manteltasche sieben Karben heraus, die legte er auf die Hand und zeigte sie dem Maler. Da leuchteten dessen Augen froh und er lachte; da legte der liebe Gott die Far ben auf einen Stein und sagte: „Jetzt kannst du das Schöne auch bunt malen." Bald malte der Maler nun einen Jäger mit Pfeil und Bogen und ein großes Tier. Das war ein Wisent. Solche riesigen und stolzen Tiere gibt es heute gar nicht mehr. Und die Farben gingen nie aus. Immer füllten sie sich von neuem selbst. Und das Bild war so bunt und schön; alle Menschen kamen und staunten es an. Und einer jagte einmal: „Du kannst Menschen machen wie der liebe Gott." Ta wurde der Maler stolz: und da )ie Menschen ihn so überschwenglich lobten, wurde er zuletzt übermütig. Als nach einem Jahr der liebe Gott wieder einmal vorüber tam, da guckte er ihn kaum an, jo stolz war er und so be schäftigt. Und die Menschen alle ließen den lieben Gott ohne einen Gruß und ohne ein dankbares Wort Vorbeigehen. Sie meinten, der Maler wäre mächtiger als der liebe Gott, und der liebe Gott könnte längst nicht so prächtige Menschen machen wie der Maler. Da wurde der liebe Gott zornig und sprach den Maler an: „Weißt du mcht mehr, daß ich dir die Farben geschenkt habe?" Der aber zuckte nur die Achseln und meinte: „Ku kannst nur die Farben machen, ich aber kann Bilder machen." Der liebe Hott wurde sehr ernst: „Weißt du nicht, daß ich dir die Farben wieder nehmen kann?" Aber der Maler woNte nicht demütig werden und lachte nur: „Sie werden nicht alle; sie füllen sich immer wieder neu!" Da entzündete der liebe Gott in seinem Zorn ein schreckliches Gewitter. Es donnerte und blitzte gewaltig. Die Menschen erschracke-r tief und verkröche» sich m ihren Hütten. Ban nie siele» um und der Regen stoß in aroßen Bäche» durch den Walv. Als das Ge- .. .cer aushörte, war der liebe Gott nicht mehr da. Seit der Zeit hat ihn niemand mehr gesehen. Und als lang sam die Sonne wieder kam und die Menschen furchtsam auf die schwarzen Wolken schauten, standen die sieben Farben in einem großen Bogen am Himmel. Da mußte der Maler weinen. Viel später, aw einmal ein Dichter ein jubelndes Gedicht über den Regen bogen machte, war der liebe Gott ver söhnt; da durften die Maler wieder mit Farben malen. Aber sie mußten sie sich selbst bereiten. So kommt es, daß der Regenbogen noch heute nach Ge witter und Regen an den dunklen Wolken strahlt. Stabreime. In der Klasse werden Redewendungen besprochen, in denen zwei bedeutsame Wörter mit dem gleichen Buchstaben anfangen. Der Lehrer nennt als Bei spiel: „Hoffen und Harren, mit Kind und Kegel, gang und gäbe," und for dert die Knaben auf, ähnliche Ausd ückc zu suchen. Da werden genannt: „Haus und Hof, frank und frei, mit Mann und Maus" und viele andere. Endlich scheint die Reihe erschöpft. Alle schweigen. Da ertönt eine Stimme von der letzten Bank: „Mit Zimt und Zucker'" W. Ignatius. Bilderrätsel. Wie heißt die Stadt? Rätsellüsungen. Silbenrätsel: Berlin, Reichenberg, Allenstein, Raumburg, Dessau, Essen, Nürnberg, Bingen, Unna, Rostock, Gör- ich; Brandenburg. -Besuchskarten- Esel: Pyramiden.