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Berantto«Mch««e«r««»«. - »«»'m»»«l««r «««««»»»k Sonnabend, am 10 Mai 1930 96. Jahrgang Nr. >08 «»^igenpret«: Die « Millimeter »reite Prtitzetl« kV Metchtpfemüg«. Lingesandt «n» ReUamen Iv 'Retchspfeuuig« «KM «MM «M« «elmiluvuachmi,«» »« «MVtzEvmumschast, »e» ««w-errchr, «chitzesSl-rlnü» v Dtpp»ltl.«alt. WeitzeritzZeitung r«a»-»<>»mii> m» Anzeiger Pir Dippoldiswalde, SchMetederg «.II. Lett«» öe« «EL«,», BezagSprei«: Für einen Monat AM- Mit Zotragen, ringln« Rammern 1» Metchs- pfennige :: Gemeint - Verband« - Girokonto Rr. S. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. «66 :: Postscheckkonto Dresden 12 «S Evdsturz - Katastrophe im Harz Bienenbur- Vienenburgs Schicksal besiegelt. Keine Hoffnung auf Wiederinstandsetzung der Schachtanlagen. Im Kreistag von Goslar, de« »nie« de« frischen Eindruck der Katastrophe i« Kalidergwerk Bieneudürg stand, teilte der Landrat «it, daß nach einer Mittei lung des Generaldirektor» der Prentzag kein« Hoffnung »uf eine Wiederinstandsetzung des Scharbe» gestehe. Damit sei da» Schicksal der Kaliindnstrie i« »ieuenburg besiegelt. Kür die Bergleute, de« Ort Bienenbnrg und seine Umgebung ergebe sich eiue trostlose Lage. MNei» küp morgen: In Len nächsten beiden Lagen langsamer Wechsel zwischen Eintrübung mit strichweisem Niederschlag und Aufheiterung. Temperaturen schwankend, Labei im Flachland vorwiegend nur gemäßigt, im Gebirge kühl bis kalt. Schwache bis mäßige, Gebirge mäßige bis frische Minde au» westlichen Richtungen. Nachtfrostgefahr besteht in Len nächsten beiden Tagen noch fort. Rach de« neuesten Feststellungen sind alle drei Schächte ersoffen. Bor dem Schacht II ist ein« ne«e Ein- bruchsstelle entstanden, die 7« Meter im Durchmesser und 30 Meter Tiefe hat. Buch bei dem Wiedelah hat sich ein neuer Trichter gebildet. Auf dem G«lande der Firma Sievers ist da» Erdreich im Umkreis von 3» Metern drei Meter tief gesunken. Biele Häuser i« Bie nenburg zeige« Risse. Bienenburg zählt 4800 Einwohner, die Beleg schaft etwa 450 Köpfe. Die wirtschaftlichen Auswir kungen der Katastrophe sind nicht abzusehen, zumal wenn man bedenkt, daß im Harz speziell im Bergbau die Wirtschaftsnot ohnehin schon sehr groß ist. Im Zusammenhang mit dem Ersaufen des Kali- ' bergwerks setzten Erdbewegungen ein. So senkte sich plötzlich der Boden unter dem Schuppen der Zucker- i fabrik, im Mauerwerk bildeten sich lange Risse, und ! kurze Zeit später stürzte der Schuppen in sich zusam- ' men. Fieberhaft arbeiteten die Pumpen, um den Lau geneinbruch abzudämmen und das Werk zu retten, doch waren alle Mühen vergebens. , Wenige Stunden später nahm die von einem erd- bebenartigen Krachen begleitete Erdbewegung eine« noch größeren Umfang an. Auf der an der Zucker- . fabrik vorbeiführenden Straße bildete sich ein tiefes ' Loch von nenn Meter Breite. Tann erfolgte, be gleitet von einer gewaltigen Detonation, ein unter irdischer Wassereinbruch, der di« durch den Ort Bie nenburg führenden Bahnstrecken untergrab. Mit lau- ' tem Getöse verschwand der Bahndamm in einem 7S -reiten und 3S Meter tiefen Schlund. Die Enden der Eisenbahnschienen hängen abgerissen in der Luft. Ein Auto, das kurz nach dem Einbruch die Stelle passierte, stürzte in den Krater, doch konnten sich die fünf In- s fassen vorher durch Abspringen reiten. Angesichts des großen Umfangs der Katastrophe ersuchte die Bergverwaltuna die Behörden, die Bewob- lm Bahnverkehr. — Räumung von Wohnhäusern. ner der in der' Nähe der' Unglücksstätte befindliche« ! Häuser zum «erlassen der Wohnungen aufzufordern. , Auch die Direktionsgebäude des Kaliwerkes wurden - geräumt. ! Die Rettungsarbeiten mußten vorläufig eingestellt werden, da sich in den Schächten schlechte Gase bildete«, die ein Eindringen unmöglich machten. Der Eisen- ' bahnverkehr wurde umgeleitet. Di« B-zIrkSarztstell« in Dippoldiswalde ist ab 1. Mal d. I. dem Reg.-Med.-Rat vr. Horstmann übertragen worden. Die Sprechstunden werden Dleuotags und 0 von 10—12 Uhr in seinem Dienstraume im Bezirksverwaltungs geballde^abgchalbm.dlich Nr. 374 Amt Dippoldiswalde zu seiner Abwesenheit nimmt die Amtshaoptmann- schäft, Gwndsteueradteilung, Nr. 451 Amt Dippoldiswalde, Mit teilungen entgegen. Hie Amtshauptmannschaft. Kaliwerk Bienenbnrg ersoffen. — Störungen — Vienenburg, 10. Mai. In dem Kaliwerk Bienenburg, das dem preußi- schen Staat gehört, ereiguete sich ei« schweres Gruben- ««glück, dem glücklicherweise keine Menschenleben zu« Opfer gefallen find. Infolge einer Erdstnrz-Kataftrophe drangen Wassermasfe« in den Schacht 1, der danach vollständig ersoff. Die Belegschaft konnte sich noch rechtzeitig in Schacht 2 in Sicherheit bringen. Jnzwi- schen sind aber auch schon die übrigen Schachtanlagen vom Wasser überflutet worden. Übungen, dem sich Geräteturnen und Spiele und am Abend ein flotter Turnerball anschließen. Auch der hiesige Turn verein und der benachbarte Turnverein Luchau werden nächsten Sonntag ihre üblichen Anturnen abhalten. Infolge ander weiter benachbarter turnerischer Veranstaltung wird aber der hiesige Verein seinen Ball acht Tage später abhalten. Dresden. In dichtbesetzten Straßenbahnen, Autobussen und i im Borraum eines Dresdner Theaters ist in den letzten Tagen j ; wieder ein Kleiderzerschneider aufgetreten. Seine Opfer sind Frauen und Mädchen, denen er unbemerkt Löcher in die , Kleider schneidet. Der Täter war bisher nicht zu fassen. ! Wilsdruff. Nach Lem Turnunterricht in Ler Berufs- i schule rannten noch einige Schüler mit Lem MeLizinbaU ; herum. Dabei beachtete Ler 16 jährige SchmieLelehrling nicht Lie in Kopfhöhe befindliche Reckstange, rannte mit Lem Kopf dagegen und Merzte, wobei er sich eine Gehirnerschütterung zu»og. Annaberg. Bei einem der letzten Gewitter wurde auf einem Feldwege eine Fortbildungsschülerin aus Königswalde, die zwischen zwei Kameradinnen ging, vom Blitz getroffen. Sie wurde vollständig gelähmt und verlor die Sprache. Die Schülerin wurde dem Krankenhaus Annaberg zugeführt, wo die Lähmungserscheinungen nach wenigen Stunden wieder verschwanden. Die Sprachfähigkeit ist jedoch noch nicht wieder eingetreten. üullig. Seit Menschengedenken hat das böhmische Elb tal keinen solchen Frühlingsrummel erlebt, als am letzten Sonntag. Den Mittelpunkt des Büumblut-Eebietes, die Sommer frische Salesel, passierten an diesem Tage nicht weniger als 3500 Autos, gleichzeitig parkten an allen verfügbaren Plätzen 500 Wagen, nicht gerechnet die Unzahl von Motor- und Fahrrädern. Die Wirtschaften hier, wie in Tschernosek, Libo- chowan u. a. waren auf einen Riesenbesuch vorbereitet ge wesen und hatten angeschafft, was nur möglich war, allein schon in den ersten Nachmittagsstunden zeigte es sich, daß aller Borrat unzulänglich war. Man schätzt den finanziellen Erfolg des Baumblut-Sonntags für die Volkswirtschaft des Elbtales auf 3 Millionen Kronen. Spakkasse gWoWwM Derziasungder Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 6 Proz. bei monoÄicher Kündigung und 7 Proz. bei einvierteljährllcher Kündigung. . , . .. Annahme von Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark laulend) in offen« Depots. Abschluß von Bausparverträgen für Lie Landcsbausparkasse Sachsen in Dresden. Stadtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschluß Nr. 541. Oertliches mrd Sächsisches. Dippoldiswalde. Die «Ar - N i"- L ichtsp i e l e brin gen diesmal Len Bergwerkssilm .Morgenröte". Spannend und nicht ohne seelische Vertiefung verläuft die Handlung. Der wackere junge BergwerkSbesitzerssohn Stephan Schwai ger muß durch Len Ruin seines Naters in Las Heer Ler Ar beitslosen. Durch Glück bekommt er Anstellung in der Grube, deren größter Aktionär einst sein Baker gewesen war. Er lernt Las Los der Bergarbeiter kennen und nimmt selbst teil an der Not in Len Bergarbeiterfamilien. Die Schwägerin Les ersten Bergwerksdirektors verehrt den aufrichtigen jungen Kohlenarbeiter' sie überschüttet ihn heimlich mit Ge schenken. Kein Wunder, Laß nach einigem Widerstreben — er „läßt sich nicht gern unterkriegen" — Lie Liebe auch in Stephans Herzen erwacht. Das geschieht aber just in Lem Augenblick, als das größte Unglück Lem Bergwerk droht. Eine Schlagwetterexplosion bricht aus und auch Stephan ge rät mit in Las Unglück. Stephan wird verletzt. Seine Ge liebte wartet an Ler Grubenpforte. Noch liegt Grauen auf Stephans Stirn, als er die Grube verläßt, aber schon lächeln seine Lippen Ler Geliebten entgegen. Stärker als Ler Tod ist Lie Liebe. Die Geschichte entwickelt sich durchaus lebens wahr und Las Spiel -er Darsteller laßt erkennen, Latz man es mit tüchtigen Künstlern zu tun hat. Die schöne Elga Brink spielt die kleine Arbeiterdraut und Lie zwei Männer werden von Werner Fuetterer und Carl -e Bogt sehr wirksam Lar- gestellt. ES ist ein Filmstück, Las in Lie Höhenregion guter Filmkunst erhoben wird. — 3m Beiprogramm wäre Lie Deu- ligwoche und Ler Kulturfilm unterhaltend zu nennen. Der Film .Hilfe, Polizei!" paßt schlecht für deutschen Geschmack. — Heute über acht Tage, am 17. Mai, ist es SchmieLe- Annungs-Obermeister Iulius Men Le, hier, vergönnt, mit seiner Gattin Lina geb. Böhme das goldene Hochzeiksfest M begehen. Beide sind noch außerordentlich rüstig, keinem Ler beiden Jubilar« merkt man Lie Last der Jahre an. Ober meister Mende, der gleichzeitig auch sein 50 jähriges Meister- jubiläum feiern kann, führt noch mit sicherer Hand das Steuer Ler Schmiede-Innung und wirkt und schafft von morgens bis > abends. Einen herzlichen Glückwunsch Lem rüstigen Jubel paar schon heute. vbeiliäslick. 3n vergangener Nacht wurde in das Ma- terialwarengeschäft des Bäckermeisters Schlade, hier, einge brochen. Der Täter Hot durch das Fenster des Ladens einen Stein geworfen und durch die Bruchstelle hindurch das Fenster aufgewirbelt und ist eingestiegen. 3m Laden hat er nach Zigaretten und Geld gesucht, Eßwaren wurden nicht ange- rührt. Bon Zigaretten wurden etwa 1000 Stück gestohlen, Geld fand der Täter nicht. Schmiedeberg. Don plötzlichem Unwohlsein betroffen, mußte am Mittwoch abend Sanitätsrat Or. meck Germar in Leipzig seine Urlaubsreife unterbrechen. Er begab sich zu einer daselbst wohnenden Verwandten, wo er am Donnerstag mittag infolge E"^,?^^lchmSes verschied. Diese ganz unerwartete Trauer nachricht nef in unserem Orte allgemeine Bestürzung hervor. Ist es dem Entschlafenen doch vergönnt gewesen, während Aer langen Reihe von Jahren als Arzt hier wirken zu können. 3n seiner weit ausgedehnten Praxis hat er stets die Liebe und da» volle Bertrauen seiner Patienten, wie über- ganzen Gemeind« besessen. In unermüdlichem Schaffen für da» Wohl seiner Mitmenschen arbeitete er noch bi, zuletzt vor seiner Abreise, die er frisch und fröhlich antrat. Auch in ärztlichen Kreisen genoß der Berstorbene ein hohes Ansehen. Ganz Schmiedeberg betrauert seinen Verlust und ein bleibendes, ehrendes Andenken wird man ihm bewahren. Schmiedeberg. Am Mittwoch versammelten sich Li« SchmieLeberger Bunde skeglev zu gemeinsamer Beratung zwecks Gründung eines örtlichen K eg le rv« rbon-L« s im Gasthaus zur Buschmühlc. Bom Sächsischen KeglerbunL war Geschäfts führer Raumann, Dresden, als Referent entsandt worden. 2n klarer, sachlicher Weise gab er in lei chtve rstäüblichem Borlrag Auskunft über Bundes- und BerbandSfragen und beleuchtete vor allem Lie Borteile eines Berbandes gegenüber eines Einzelklubs, interessant war es zu hören, wie mit verhältnismäßig geringem Aufwand sowohl Ler deutsche, als auch Ler sächsische Keglerbund ihre gewaltigen Ausgaben lösen. Alle Aemter im Bundesvorstand sind Ehrenämter. Bon Lem gezahlten Jahresbeitrag entfallen auf jeden Bund S RM., «davon gehen zurück RM. 3Hy insgesamt für Zeitung und Unfall- und Hafipstichtverstcherung. Die Borteile eines Berbandes sind hauptsächlich folgende: Ueoertraguny Ler Kegelbrüderlichkeit vom Klub auf Len BerbanL, Unterbindung LeS Austritts von Einzelklubs aus Lem BerbanL, einfache Besteuerung, vereinfachtes Geschäfts-Verfahren, geschäftliche Belebung im Orte, Sitz im BerwaltnngSrat Lurch Len Berbandsvorsitzenüen. An Lie sen Bortrog schloß- sich «ine eingehende Aussprache, -di« folgend« Punkte berührt«: Finanzierung eines Berbandes, BerbanL und wirtschaftliche Lage, Beitrags«rl-eichteruna, BUnidesbeitrag und Gegenleistung, Bund und Ginzelkegler, Bund und Mitglied Ler Begräbniskasse. BersommlungÄeiter Schröter stellt Li« Beschluß fassung einer Berbandsgründung Mr Aussprache. Einzelne Herren wünschten für ihr« Klubs Bedenkzeit bez. Gründung- Les Berbandes durch Li« Bersammlung. Nach Einzelbesprechungen unter -den Mitgliedern der einzelnen -Klubs erklären sämtliche Bor-sthenLe Len Beitritt -ihrer Klubs zum BerbanL. — Damit er folgte am 7. Mai nachts 22,30 -Uhr Lie Gründung des „Kegleruer- bandes Schmiedeberg, Bez. Dresden u. U." im Gasthaus Mr Bulchm-ühl«. Dem Berband gehören an die Klubs „Schiebe mit Liebe", „Unter uns", „Mastelbrüder", „Rasse rein" und „Sorgen brecher" <55 Männer und 15 Frauen). Der Berbon-dSvorstan- etzt sich, auf alle Kegelklubs verkeilt, wie folgt zusammen: 1. Bor- itzender: Carl -Schröter, 2. BorsihenL-er: -Max Heinze, 1. Schrifl- -ührer: Ewald- Reuter, 2. Schriftführer: Bruno Herrmann, 1. Kos-- ier«r: -Hermann- Arnold, 2. Kassierer: Poul Meutzner, 1. Sport - wark: Curt Dietrich, 2. Sportwart: Ernst Mal-Ke, zwei Revisions- beamte: Emil Schütze und Kurt Lehmann, PreffeauSschuh: Wil helm Große und Georg -Stecher. Anerkennende -Worte des Ge- schäflsführers Naumann, Dresden, beschlossen Li« Bersammlung. Sein Gruß galt Lem neuen Keglerverband Schmiedeberg, Bezirk Dresden u. U. Der Bersamm-lUng folgte «in Eröffnunospreis- k-egeln auf der spiegelglatten und neuzeitlich eingerichteten- Bundes bahn Ler Buschmü-Hle, wozu der Herbergswrrt Krumpoll drei wertvolle Preise gestiftet hotte. Glashütte. Am Dienstag wurde Las neue Schuljahr an -der llhrmacherschule eröffnet. Dabei -wurden 26 Schüler neu ausgenommen, darunter fünf Ausländer. Zur Zeit besuchen 66 Schüler die Anstalt. Iohnsbach. Schon seit Jahren ist es in den Turnvereinen Sitte, nach beendigter Winterarbeit gegen Ende April oder Anfang Mai das Anturnen als Beginn des Turnens im Freien abzuhallen. Am Nachmittag beginnt der Ausmarsch nach dem Turnplatz, der den Winterschlaf gehalten hat und daß turnerische Treiben nimmt^dann seinen Anfang in Frei-