Volltext Seite (XML)
R«-a»l«m. »«tr SS»«» - »"» und Derlasr Sark««»— t» 96. Jahrgang Montag, am 5. Mai 1930 Nr. 103 Auzet-»»preis: Die 4» Millimeter »rett« Vetitzeit« » Reich-Pfennig«. chingesanbt »»4 ! Reklamen SO R«ichspf«nnigr «eke« BllM Ale ««Mch« Lekam»l»ach«g« ««rAM^cha^ Aml-erichf. «W »«ÄUWWU« 1« Dezag-pr«»: Für einen Monat tiv RM- mit Anträgen, einzeln« Mimmern 1» Reichs pfennig« :: chemelnde-Verbands-lvtrokont» Ar. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 403 :: Poftscheckkonto Dresden lSssS Weitzeritz-Jeidmg y.«,«z<>»img uni Anzeiger siir M-MMsw-l-e, Schmieseber, «.L o «gttgftg sei,««, »es - Der U,S-MMarden-Etat Grund- Rechmr tarden Mark im neuen deu- eine Ent« soll, dann heil'ger Floria», verlltzon an" erreicht werde« «mm, mein HauS, zünd'- andere liarden Mark Mat 1930 in gesetz) erstatteten die sächsischen Gewerbekammern durch die Gewerbekammer Dresden dem Wirtschastsministerium ein Gut achten. Sie kamen darin zur Ablehnung des Entwurfes, indem sie ausführten, bah die Wohnungsnot zurzeit weniger ein Problem der Bodenbeschaffung, als ein Problem der Bau kosten und der Baugeldbeschaffung sei. Der Entwurf bringe zahlreiche Eingriffe in das Privateigentum, ohne dabei den Interessen der Privatwirtschaft gerecht zu werden. Außerdem sei die weitgehende Regelung des behördlichen Eingriffsrechtes mit der gegenwärtigen Wirtschaftslage nicht vereinbar. Ab gesehen von den der Wirtschaft hierdurch auferlegten Fesseln bringe sie anstatt der allgemein erwünschten Vereinfachung eine Uebersteigerung der Verwaltungstätigkeit. — In der zum Rittergut Lockwitz gehörigen alten Schäferei wurden in den letzten Tagen über 20 Hühner mit Arsenik vergiftet. Der Täter ist noch unbekannt. — Sonnabend nachmittag kam in Blasewitz, unweit der Loschwitzer Brücke, ein neunjähriger Junge mit seinem Roller auf der neber der Brücke führenden abschüssigen Straße herab gefahren und verlor die Gewalt über sein Fahrzeug, fuhr schließlich über die Kaimauer und fiel in die Elbe, di« dort sehr tief ist, da wenige Meter weiter die Dampfschiffe anlegen. Ein in der Nähe stehender junger Mann sprang dem Knaben sofort nach und konnte ihn retten. Der Junge wurde in sehr erschöpftem Zustande ins Krankenhaus gebracht. Oelsa. Am Mittwoch findet in der Schule >/r3 Uhr Mütterberatungsstunde statt. Oelsa. Der I. Mai ist hier wie alle Jahre verlaufen. Am zeitigen Morgen sangen die „Freien Sänger" in Lohens Busch ihre Mailieder über da» Dorf und am Abend fand im Oberen Gasthof eine Feier statt, unter dem Motto: Krieg dem Kriege. Die Arbeiterjugend hatte den Abend veranstaltet und zeigte an Lichtbildern, Rezitationen und szenischen Dar stellungen die Schrecken des Krieges. Darbietungen eines Trios (Cello, Violine und Klavier) umrahmten den Abend, der hätte besser besucht sein können. Schmiedeberg. Mit dem Vormittagsgottesdienst am Sonntag Misericvr-ias Domini war die Eröffnungsfeier -es Konfirmandennnterrichts verbunden. 12 Knaben und 14 Mädchen werden denselben besuchen. Kackeberg, 5. Mai. Ein schweres Motorradunglück er eignete sich gestern abend gegen 6 Uhr. Beim Einbiegen von der Bismarckstraße in die Pulsnitzer Straße stieß der 26jährige Motorradfahrer Kast mit dem Verkehrs-Straßenomnibus zu sammen und geriet mit seiner 21 jährigen Mitfahrerin, Fräulein Mautsch aus Radeberg, unter den Omnibus. Kast erlitt eine schwere Gehirnerschütterung sowie schwere Arm- und Bein brüche. Seiner Mitfahrerin wurde das rechte Bein voll ständig abgequetscht. Erst durch Aufwinden des Omnibusse» konnten die beiden Schwerverunglückten aus ihrer Lage be freit werden. Sie wurden nach dem städtischen Krankenhaus gebracht. Kauter. Spielende Kinder brachten auf der hiesigen Teichstraße einen dort lagernden Baumstamm ins Rollen. Dabei geriet ein 4jähriger Knabe unter den schweren Stamm und wurde so erheblich verletzt, daß er in bedenklichem Zu- stand ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. sen, um die sich in ständiger Kurve nach »ben bewe gende Entwicklung der Ausgaben gesunder, wirtschaftlich und sozial läge nach und nach zu absteigender Entwicklmro z» bringen. Leider ist das Gesanäbtld de- neuen Haws- hattsplanes vom Standpunkt der SParaMon an« wertig ermutigend. lastung von 614,4 Mill. M. erfahren hat, die aber leider nicht ausreichte, um das Jahr 1929 in sich aus zugleichen. Ms Schl»ß«rg«b»lS dieser Betrachtung er- sich: Wenn endRch der allgemeine Ruf »ach gvö- : Sparsamkeit in der öffentlichen Verwaltung Er- abenetnschrünknn- ssen- (Vetter list morqtn: NechdMch oechotevl Allmählig an Stärke zunehmende Winde au, südlichen Richtungen, langsame Bewölkungszunahme, nacht, mild, am Tage mäßige Erwärmung; Gewitterneigung. 2m übrigen vorläufig höchstens leichte Niederschläge. Im ordentlichen und außerordentlicher: Etat schließt der Haushaltsplan 1930 in Einnahme und Ausgabe mit 8442,9 Mill. M., während der Haushalt 1S2S nur 7550 Mill. M. vorsA. ES verbleibt also PK 1930 «in Mehr von 892,9 Mill. M.l Zu den Reichs- aaben für die Arbeitslosenversicherung und für soziale Zwecke machen. Das Schwergewicht der Sanierung der öffentlichen Haushalte muß deshalb auf der Au-gab«« seit« - Berlin, 5. Mai. Der Haushaltsplan für das Finanzjahr 1930-31, der schon am 1. April hatte in Kraft treten müssen, hat nunmehr den Reichstag irr erster Lesung passiert und beschäftigt in der neuen Woche den Hauptausschus des ReichsparlmnentS. Seine endgültige Verabschiedung durch den Reichstag ist, sofern alles gut geht, Gnlx Juni zu erhoffen. Bis dahin gilt ein Nvtetat. Als im Haag die Skparationskonserenzen tag ten und sich Aussichten für eine baldige Erleichterung der schweren Bürde dec deutschen Tributlasten eröff neten. dachte man in Berlin daran, das Jcchr 1930 zu einem Jahr der Entlastung der Wirtschaft zu machen. Im Verlaufe der Etats-Vorbereitungen un- unter den katastrophalen Kassenschwiertakeiten der letz- ten Zeit ist nun aber aus dem Jahr der Entlastung der Wirtschaft ein Jahr der Sanierung der Sf. fentlichen Haushalte und der Steueverhbhungeu geworden. Aus den Mitteln des Haushaltsplanes 1930 müs sen so z. B. der Fehlbetrag des Jahres 1928 in Höhe von 154 Millionen Mark und der doppelt so Hoh« Fehlbetrag des Jahves 1929 abgedeckt werden, un wenigstens für 1931 freie Bahn und damit Möglich ketten für die Durchführung der EntlastungSakttov der Wirtschaft zu schaffen. Abgesehen von dieser Belastung mit den Fehl- betrügen der vergangenen Jahre sieht das Jahr 193L noch insofern in einem besonderen Lichte, als eS das erste Jahr der Durchführung des „Neuen Planes" ist Gegenüber dem Dawesplan brirwt der Rene Plan — der Noungplan — eine Eirtlastuim des Haushalts 1930 in Höhe von 703,8 Mill. M., naWem das Jahr 1929, in dem der Neue tember ab rückwirkende Kraft erb Versteigerung. Dienstag, den 6. Mai 1930, 10 Uhr vormittags, sollen in ^^vLsch. W-Hnungomöb.l, «in Klaoi-r (AnEls,«ine Handdrehmangel, versch. Bette« mit Matratze« «. ei« Lalbverdeckmage« tdlan an-geschlagen) öffentlich meistbietend »ersteigert werden. Sammelort der Bieter: Safthos daselbst. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Dippoldiswalde. Oerlliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Frühling ist mit Macht ins Land gekommen, es hält einem nicht mehr in der Stube; die Tage werden lang, die Freude an den winterlichen Tanzver- gnügnngen schwindet. Da heißt «S in den Vereinen schließen mit den Mintervergnügen, wenn der Vorstand nicht schließ lich allein dastehen will. Das letztere war nun freilich nicht der Fall beim Schlußvergnügen der Gesellschaft «Erho lung " am vergangenen Sonnabend im Schützenhause. Hier war dem Rufe des Vorstandes eine stattliche Gästezahl, ein großer Damenflor gefolgt. Es wäre nicht nötig gewesen, den großen Schützenhaussaal zu verkleinern, das Gute hatte die Maßnahme aber doch, es wurde noch gemütlicher, als es wohl sonst der Fall gewesen wäre. Ein schönes Programm war fürs Konzert zusammengestellt worden. Den musikalischen Teil bestritt in vorzüglicher Meise die Kapelle Ossi Mitt mann, Freital. Besonders ein Komzak'scher Mälzer und zum Schluß ein Potpourri «Rheinischer Gang" fanden vollsten Beifall der Anwesenden. Die Begrüßungsansprache -es 2. Vorsitzenden Langbein, in der besonders der Ehrenmitglieder, der Damen, der ehemalig Treuen, der Abordnung V. e. H. Hansa gedacht wurde, wies hin auf den vergangenen Winter un- die in ihm in der „Erholung" verlebten schönen Stunden, voll von guter Stimmung und Geselligkeit und schloß mit dem Wunsche, daß Liese frohe Stimmung und rechte Geselligkeit auch noch an diesem Abend herrschen möchte. Außerordent lichen Beifall sand ein Tylophon-Vortrag des Erholungs bruders Hilmar Mohr. Nur eine Zugabe konnte dem Beifall ein Ende bereiten. 3n einem lustigen Terzett traten drei wei tere Mitglieder (Schwind, Mcchn, Hans Heine) auf. Auch ihnen wurde gleiches Lob für ihren Vortrag gezollt. Als weitere Mitwirkende war noch die von früher her bestens be kannte Frl. Angeborg Gönnert, Dresden^ zu Tanz^Vorfüh- rungen gewonnen worden. Drei Tänze bot sie, einen Walzer «Frühling, wie bist du so schön', einen Tango und einen El fästischen Bauerntänz. Gegen früher hat sich ihr Können noch wesentlich vervollkommnet, ist noch gereifter, künst lerischer geworden. Vor allem in dem Tango zeigte sie ein ganz besonderes Anpaffen an die Musik, während uns -er Walzer weniger gefasten wollte. Mag sein, -ah hier auch die Kleidung etwas stöne. Der Bauerntanz war bildnerisch ein wandfrei, voll humoristischer Szenen und Mimik, nur wäre eine ander« Bezeichnung als «Elsässischer Bauerntanz" wohl angebrachter. Warum soll gerade «ine «lsäfftsche Bäuerin gar so dumm sein! Alles in allem aber standen die Vorfüh rungen Frl. Gönnerts auf der Höhe und -er Dank, -er ihr in lautem Beifall gezollt un- in Blumen auS der Hand des Vor sitzenden -argebracht wurde, war wohlverdient. Ein fröh licher Balk von langer Dauer schloß sich ans Konzert an. Har monisch und, wie der Vorstand gewünscht, in edler, schöner Geselligkeit, schloß auch das Schlußvergnügen der «Er holung". Man weiß es ja auch schon im vorhinein, in der „Erholung" tst's immer nett, anregend, unterhaltend. Möge es immer so bleiben. DlppoldtRoald«. vir guter Fang glückte gestern der städtischen Polizei. Der tschecho-slowakische Staatsangehörige O. wurde von ihr wegen Paßvergehens und Rückfalldiebstahls fest genommen und dem hiesigen Amtsgerichte zugeflihrt. O. ist ein vielfach vorbestrafter Einbrecher, der ein in feinem Besitze besindliches Fahrrad vor einigen Tagen in der Nähe von Bautzen gestohlen hatte. Dippoldiswalde. Zu dem Inserat der Bauuntemehmung Lehn wühle, Baubüro, sei, um Zweifel und Jrrtürmer zu zerstreuen, hierdurch richtig gestellt, daß die Bauarbeiten nicht völlig eingestellt sind. Fortgeführt werden die Arbeiten am Straßenbau, begonnen di« des Erddammes, auf dem die Staatsstraße Dippoldiswalde—Frauenstein überführt werden soll; lediglich die Arbeiten an der Sperrmauer sind eingestellt worden. Es steht aber zu hoffen, daß auch da bald mit einem Wiederbeginn zu rechnen ist. Dippol-iswat-e. Am I l. Mai sinket im Gasthof zu Ruppen dorf von nachmittag« H«; Uhr ab die diesjährige Bezirks- Militärvereine des Bundrsbezirks 3u dem Entwürfe eines Reichsgesetzes über die Er- fchließung und Beschaffung von Baugelände (Bauland- fentlichen Verwaltung Er- . . st dazu erforderlich, daß Reich, Länder und Gemeinden jede unnütze Ausgabe vermeiden, die Parlamente Sparbeschlüsse durchhalten und in allen Schichten der Bevölkerung die Erkenntnis sind. Beim allgemeinen StaatSan Steigerung dabei 40 v. H., beim auswand 19 v. H. Die stärkste Steigerung weisen die Ausgaben für Wvh lfahrtSzwecke mu> für di« Schuldentilgung auf. 1925 wurden für die So zialversicherung 259,4 ANN. M. und für die Erwerbs- losenfürsorge 159 Millionen Mark ausgegeben, im Etat 1930 sind für die Sozialversicherung 578,9 MM Mark und für die Erwerbslosenfürforge 435,1 Mill, Mark Egeworftn. Jur Gegensatz zu den Ausgabe- gruppen Wohlsahrtswesen mw Finanz- mW Schulden- wesen ist es bei den übrige,: mehr rwer weniger gelungen, einer Ausga gebieten; teilweise konnten sogar sparungen gemacht werden. Vergleicht man den neuen Haushaltsplan mit den der ve neu Jahve, dann «gibt sich, von 6, Aufgabe des Reichstags wird es nun sein, di« Haushaltsführung in dem neuen Finanzjahr so zu gestalten, daß am Jahresschlüsse abermalige ungün stige Uebe, aschungen vermieden werden. Der Reichs tag darf nicht vergessen, daß die wirtschaftliche De pression, in der wir uns fett langem befinden, zu einem großen Teile durch die zu starke Betastung der Wirtschaft mit Steuern und sonstigen öffentlichen Abgaben verschärft worden ist! Durch neue Steuer- «Ähöhungen, diesem im Uebermaß angewandten Pri- mttiven Mittel der Finanzpolitik, ist der Not der öffent lichen Finanzen nicht mehr beizukomnwn. Denn ?ed« weitere Belastung durch neue Steuern muß neue Wirt- , - - - , schastszioeige zum Erliegen bringen. Und dann fallen sondern daß di« erforderlichen A nicht nur Steuereinaänge aus, sondern Reich, Lande: ' oen von all«« getragen werde» und Gemeinden müssen neu«, unvorhergesehene Aus- — die 8,2 S