Volltext Seite (XML)
keller* eine längere Aufbewahrung der an getriebenen Knollen bis zum Eintritt besseren Wetters. Eine Ertragsschädigung tritt durch dieses spätere Pflanzen nicht ein; es wird nur teurer, da die Handpflanzung zur Schonung der langen Keim« emtreten muß. Zu den Abbildungen sei bemerkt: Ab bildung 1 und 2 lasten die einfache Herstellung des , Erdlichtkellers' erkennen. Abbildung 3 zeigt den Lattenkasten, in den die Kartoffeln rm Herbst hineingeschüttet und später nach und nach angekcimt werden. Abbildung 4 läßt die Uebereinanderstapeluna der Kasten im Keller erkennen. 8 bis 10 Kasten reichen für 15 Zentner Saatgut. Die Pflanzweite ist die übliche. Die Staude entwickelt sich kräftig und ist weit aus ladend. Der starke Lufthunger des »Erstlings* ist zu beachten. In Abständen von vier bis fünf Tagten muß stets erneut geigelt werden, schließlich folgen zwei Handhacken. Dem Auf AMdunz z. vnrkelmkastea «tt «a„»e »er «atze. treten von Spätfrösten sollte durch Bereithalten von Räucherwerk Rechnung getragen werden. Alte Strohabfälle sind dazu am besten geeignet. Man stapelt sie in Abständen von etwa 20 w an Men Setten des Feldes auf, um jede Wind richtung entsprechend auSnutzen zu können. Ist die Ernte herangereist, so beobachte man die Preise innerhalb des Absatzgebietes und halte alle Kräfte zusammen, um im ent scheidenden Augenblick womöglich als Erster auf dem Markte zu erscheinen. Eine falsche Tages einteilung, einige Stunden Verlust, können den Anbauer um den Hauptverdienst bringen. Zum Schluß noch eine sehr wichtige Markttegel: Man sorge für die Aufmachung! Die Schale ist auch bei gut ausgereiften Knollen leicht verletzlich. Ei» Unansehnlichwerden durch mehr- maliges Umschütten ist zu vermeiden. Es wirkt sofort preisdrückend. Man verlese also vom Feld aus marktfertig in Säcke, noch bester in Körbe. Die Größe muß einheitlich sein und dm Marktforderungen entsprechen. Das ab- geamtete Feld wird sofort für die Bepflanzung mit einer zweiten Marktfrucht zurechtgemacht. Am besten eignen sich hierzu die verschiedenen Kohlartm sowie Buschbohnen. Fordert es die Wirtschaft, so kann man auch Futterpflanzen einsäen, wie z. B. Mckfuttergemenge, Grünmais und Pflanzruben. Am ehesten ist aber der Anbau einer »weiten Marktfrucht ru empfehlen. da durch sie am wahrscheinlichsten die Hcrgps- wirtschaftung eines gesteigerten Gesamt-Geld ertrages ermöglicht wird. SM eine WefvenplW in Aussicht? Don W-. Wenn dieses Jahr wieder solchen heißen Sommer und Derbst wie im Jahr zuvor bringen sollte, dürfte die Wespenplage Heuer noch größer werden. Da heißt cs, beizeiten Vorbeugen. Des halb suche man aus den Hausböden, unter Schuppen und Scheunen öfters nach Wespen nestern, die in der bekannten Weise sehr kunstvoll aus zernagtem Holze, also gewissermaßen aus Papicrmasse, angesertigt sind. Sie muffen unbedingt zerstört werden, denn mit fortschreitender Jahreszeit kann die Wespenplage zur Unerträglichkeit werden. Die reisen Früchte werden angenagt und dadurch dem Verderben ausgesetzt, und jede Annäherung an die Schädlinge wird mit Stichen beantwortet. So interessant auch der kunstvoll ausgesührte Bau erscheinen mag, er muß so schnell wie möglich mit seinen Be wohnern verschwinden, bevor die Tiere Heimatrecht erlangen und die ganze Umgebung unsicher machen. Im Freien leistet zur Beseitigung der Nester die Raupenfackel gute Dienste. In der Erde, in Mauselöchern befindliche Nester, werden durch Eingießen kochenden Wassers zerstört. Im Hause habe ich das Nest nach Eintritt der Dämmerung, wenn alle Insassen im Bau sind, mit einem derben, nassen Lappen, einem Scheuertuch, um- schlungen und schleunigst in einen mit Wasser angefüllten Eimer befördert. Am nächsten Morgen läßt sich dann der Inhalt des Wespennestes gründlich untersuchen. Es fanden sich in jedem eine Wespenmutter und zahlreiche, mehr oder weniger entwickelte Larven vor. An völlig unzugänglichen Stellen, wie im Efeu der Hauswand, wo auch nur die leiseste Berührung des Efeus die Nestinsassen mobilmachen würde, muß man in anderer Weise verfahren. Mittels einer kleinen Spritze wird Chloroform oder bester noch der ebenso wirksame, aber weniger feuergefährliche Tetrachlorkohlenstoff (unter dem Namen Benzoform erhälUich) nach Eintritt der Dämmerung «äff das Nest gespritzt. Die Flüssigkeit sickert sofort durch die Papiermaffe hindurch und tötet die Wespen, bevor sie entweichen können. Die Vernichtung muß möglichst frühzeitig, also dann schon beginnen, wenn sich die Wespen noch im Larven zustande im Bau befinden. Ist aber aus dem einen oder anderen Grunde das Zerstören der Wespennester versäumt worden, hat man die Wespenplage im Garten. Im Spätherbst, mit eintretendcr Kälte, aber gehen die meisten Wespen zugrunde. Dor ihrem Tode jedoch verrichten sie noch ein grausames Mordwerk an der eigenen Brut, die sie aus den Zellen reißen und vernichten. Nur wenige befruchtete Weibchen verlassen zum Herbst das Nest, um in einem frostsicheren Versteck zu überwintern. Werden sie hier aufgefunden, ist ihre Vernichtung geboten. Sie bilden die Stammütter neuer Schwärme von Tausenden vonWespen. Würde man diese wenigen befruchteten Wespenweibchen im Herbst vernichten, so müßte das ganze Geschlecht der Wespen aussterben. Das jährliche Herbst sterben ist sür die Wespen eben eine Naturnot wendigkeit und erklärt sich daraus, daß die Wespen nicht wie die Bienen Nahrung auf Vorrat sammeln und in Zeiten der Not zugrunde gehen würden. Um nun jeder Wespenplage wirksam vor- zubeugen, dürste es sich, woraus oben schon hin gewiesen ist, zunächst empfehlen, die Hausböden, Schuppen und sonstigen Baulichkeiten und Schlupf- winkA rechtzeitig aus Wespennester hin zu durch suchen, dieses öfters zu wiederholen und alles zu zerstören, was sich dann dort an Nestern oor- sindet. Dabei muß aber die Vernichtung stets nach Eintritt der Dunkelheit, wenn alle Wespen im Bau sind, vorgenommkN werden, denn sonst würden Ni- heimatlosen Tiere Noch tagelang im gereizten, also gefährlichen Zuftaicke umherschwärmen. billiger 8b« WWllellverMttvag. Von Prof, vr, Kochs. Aus den Apfelsinen: deren feinere Sorten Orang-n genannt werden, läßt sich ein aus gezeichneter Süßwein Herstellen. Jedoch kommt es bisweilen vor, daß er selbst bei größter Vorsicht einen etwas bitteren Geschmack be sitzt, der nicht jedermann zusagt. Dieser bittere Geschmack kommt vor allen Dingen aus den Kernen, daher darf man diese beim Zer kleinern des Fruchtfleisches nicht zerschneiden. Aber auch die Schale hat häufig etwas Bitter stoff an sich, und ganz besonders die weiße Haut zwischen Schale und Fruchtfleisch. Man verfährt daher wie folgt: 10 KZ Früchte werden sorgsam von Schale und weißer Haut befreit, die Kerne, wie schon erwähnt, herausgenommcn und das Fruchtfleisch durch eine peinlich saubere Hackmaschine getrieben. Sodann wird der Saft in bekannter Weise abgepreßt und mit üei gleichen Menge Wasser versetzt, um dann durch ein Tuch oder Sieb zur Entfernung etwaiger Faserstoffe gegossen zu werden. Auf 10 Liter Ge amtsaft kommen 3,5 Kg Zucker und 3 g Chlorammonium, welche unter Umrühren auf gelöst werden. Dann wird die Masse auf 70 bis 80 Grad Celsius erwärmt und wieder er- kalten gelassen. Metallgesätze find zu ver- meiden. Nach dem Erkalten gibt man den Ansatz in das Gärgefäß und fügt Reinhefe in frischer Form, Portweinrasse, welche rechtzeitig von einer Reinzuchthefestation zu beziehen ist hinzu. Es wird in üblicher Weise mit Gär- Verschluß vergoren und nach Art der Beeren weine weiter behandelt. Einen haltbaren, vorzüglichen Limonaden- sirup nach Art der Orangeade kann man sich in solgender Weise bereiten: Zunächst Kochi man den frisch gepreßten Saft ohne Wassei mit Zucker (Verhältnis 4 kx Saft, 6 kg Zucker) einmal tüchtig auf, schäumt .ab, Kochi noch einmal auf und läßt dann erkalten MtMmng « Inneres »es SrdUchtkeNers ml« »en boch,efteS«eii Nelmkasten. ros tzicht »rln,t ntrr«! »In.