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Es zwingt ihn zum Händefalten — da singt das keimende Korn, 8 vs L An diesem heiligen Tage, keiner mag es sehn, Werden über Deutschland der Gefallenen Füße gehn. Die in Frankreich schliefen und in den Wäldern der Araonnen, Die von Ostlands kalten Schneewassern überronnen, Die in der Wüste bleichten und in Afrikas Sand, An Felsen und steilen Schlüften in Karstes kalkiger W"«d Die in Wogen ruhten, gewiegt vom fremden Meer, Sie alle wandern heute durch Deutschland, ein graues yee». Sie streifen mit leichten Sohlen die Lande im Morgenwind' O deutsche Heimaterde, wie bist du unS füß und lind! Und wenn zur Mittagsstunde der Bauer am Acker schafft, Da fühlt er wie Ruch der Scholle jäh ihn umbrausende Kraft, .F'' - ZV Zs« r:L S «ZS LV- EZ Z>Zs zj^ Er spürt wie des Herzens Quellen den sprudelnden Waldesborn, Die' Säfte steigen und rauschen im starren verkrampften Baum, Und alles ist Frühling und Blühen, und um ihn schwillt der Raum. In seiner Seele zittert das Sehnen der wachsenden Saat, Und er selbst wird Volkeserde, und sein Gebet wird Tat. Und in die Werkelstuben, in der Kontore Grau Bricht durch verstaubte Fenster plötzlich ein Himmelsblau,^ ^Sonnenschein lächelt schimmernd um krauses Zahlengespinst Und wischt durch die kluge Rechnung von Zinsen und Gewi«kj Bon fremder Hand gezwungen die schnelle Feder schreibt: Hilf Gott, daß Volkes Wohlfahrt mir höchster Nutzen bleibt! Da dämmern die großen Fabriken; wie erzenen Schicksals Gang ^Stampfen und donnern Maschinen — und mahnen mit hartem MaM Fluch und Gestöhn der Masse, wie Eisen das Eisen bricht. Und ein dumpf unruhig Flackern dustert aus bleichem Gesicht. Doch leise mit Geisterwehen streichelt kühlender Schein Brennende Stirne und Wangen: Bruder, du bist nicht MeiHd Die für dich starben, sie wecken Liebe für deine Not, Bruder, dein Zukunstsgarten leuchtet im Morgenrot* An diesem heiligen Tage, keiner mag es sehn, Werden über Deutschland der Gefallenen Füße gehn- Mo sie einst lebten und schafften neigen sie segnend sich^ Zeichnen das Mal der Liebe, das unserm Volke verblich, Zeichnen es sanft in die Herzen, die ihrem Hauche kerM Daß sie nun glühen müssen im Feuer der Ewigkeit. / Aber der Jugend, die selber Flamme im Sturme ist, Singen sie heimliche Lieder — Lieder, die keiner Leise noch hallt es in Träumen, wenn längst sie geschielt« sW^ O^Leutsche. Heimaterde, wie^Wdu uns^süß und lind!