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1t eiheritz-Zeitung rageszetlung Mii Anzeiger siir DippnMswalte, Schmiedeberg «. L Beziigsprel«: Für «Inen Monat L2V NM. mit Zutragen, einzelne Nummern 1» «etcht- Pfennige :: Gemeinde - Velban-s - Girokonto Nr. S. :: Fernsprecher: Amt MppoMswatLe- Rr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 1254« str--r---7--,^„ «ettOst, Aett«» »es «eLi«»» Mel»» Lia« enlhäll »I« amUiche« Lekaaul»ach«»-e« »e» «mlshaüelmamifchafi, »e« Amlsgerlchl» «i» te, Slaöwüs t« Dlppvlßlsmal»« «»zetgenpreit: Die 42 Millimeter dreit« petitzeil« 20 Neichtpfennigr. Tingesanöl «nö Reklamen 80 Aeichtpfennig« Deranbvorllich« Lrdakle«», Seifte Jetzne« — Druck und Verla«: S«I S«»«< t» Vt»»»Iti«oal-«. : - - Nl.S2 96. Jahrgang Montag, am 3. März 1930 Folgende im Grundbuche für Obercunnersdorf, Niederreins berger Anteil, für Höckendorf und für Klingenberg auf den Namen des Landwirts «nstav Adolf Pabst z. Z. in Obercunners dorf eingetragenen Grundstücke sollen am 18. April 1930, vormittags 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. 1. Blatt 6 für Obercunnersdorf N. A, nach dem Flurbuchs 88 Hektar 89,1 Ar groß, auf 8089» NM. — Pfg. nebst 48 38« NM. für lebendes und totes Inventar sowie Vorräten geschätzt. Die Brandoersicherungssumme beträgt 76600 NM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Zähre 1914 <8 >1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GVBl. S. 72s. Das Grundstück besteht aus Wohn- und Seitengebäude, 2 Ställen, Scheune mit 4 Anbauten und Getrnde- wohngebäude nebst Feld, Wiese, Wald und Teich. Die Gebäude liegen an der Strotze in Obercunnersdorf. 2. Blatt 127 Mr Höckendorf, nach dem Flurbuche 33 Hektar 32,6 Ar groß, auf 44300 NM. — Pfg. geschätzt. Das Grund stück, bestehend aus Feld, Wiese, Teich und Wald, liegt in Flur Höckendorf und bildet mit den unter 1 und 3 aufgeMhrken Grund- Mcken ein Wirtschaftlich Ganzes. 3. Blatt 84 für Klingenberg, nach dem Flurbuche 35 Ar grotz, auf 240 NM. — Pfg. geschätzt. Das Grundstück, bestehend aus Holzrand mit Wies«, liegt in Flur Klingenberg und bildet mit den unter 1 und 2 aufgeführten Grundstücken ein wirkschaftlichGanzes. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grundstücke betreffenden Nach Wei sungen, Insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 14. 10. 1929 und 21. 1. 1930 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn Ler Gläubiger Widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berück- sichtigt und bei der Verteilu ng des Versteigerungserlöses dem An sprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer «in der Versteigerung entgegenskehendes Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung' oder die einst weilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls kür das Recht der Verste-igerungserlös an die Stell« des ver steigerten Gegenstandes tritt. Ja. 20/29. Dippoldiswalde, den 28. Februar 4930.Amtsgericht. Versteigerung. Am 4. März 1930 sollen 10 Ahr vorm. in Hirschbach verschieden« Wohnungsmöbel, öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelvrt der Bieter: Gaschos Hirschbach. Der GerichtSvollFeher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Oerttiches und Sächsisches. Mppol^Swalde. Nach einem milden Winter wiils nun schon Frühling werden. Wenigstens läßt der gestrige erste Märzsonntag ganz darauf schlichen. Zwar lag morgens glitzernder Reif auf Wiese, Flur, Garten und Haus, gar bald hatte ihn aber die aufsteigende Sonne hinweggenommen und sandte wärmende Strahlen. Schon erklang wieder der Sing sang der Jugendwanderer. Gegenüber dem glotzen Verkehr vor 8 und 14 Tagen blieb der Eisenbahn- und Kraftwagen- verkehr etwas zurück. Wohl ist Wintersport ganz oben im Gebirge noch möglich, aber man sah doch wesentlich weniger mit Schneeschuhen hinausfahren. Auch die Privatkraftwagen hatten sich diesmal andere Ziele als Zinnwald und Rehefeld gewählt. Grotz war an diesem Sonntag die Zahl der Spazier gänger, die den benachbarten Orten zustrebte. Eine Wan derung in die erwachende Natur ist ja auch von ganz be sonderem Reiz. Noch darf man nicht glauben, datz der Winter endgiltig vorüber ist, aber hoffen wollen wir, datz auch der Nachwinter nicht astzuschlimm wird. Dippoldiswalde. In der Nacht zum Sonntag hat sich auf der Altenberger Stratze zwischen Vorwerk Wolframsdorf und Vorwerk St. Nicolai bei lcm 18,5 ein schwerer Unfall zu getragen. Gegen '/22 Uhr morgens war der auf der Schuh gasfe 106 wohnhafte Bildhauer und Zementarbeiter Bruno Fischer auf dem Heimwege vom Huthaus nach seiner Wohnung. Er lief etwa 2 m vom rechten Strotzenrande auf der Stratze, als ein Motorrad in grötzter Geschwindigkeit nahte, datz ihn vorschriftsmätzig rechts zu überholen versuchte. Fischer wurde ersaht und auf die Stratze geworfen. Er erlitt einen Bruch des rechten Unterschenkels, mehrere Rippenbrüche und Ver letzungen am Kopfe. Der auf dem Kontrollgang befindliche Hauptwachtmeister Eenauck hörte die lauten Hilferufe des Verunglückten. Mit anderen herbeigeeilten Personen brachte er sthn in das nahegelegene frühere Gärtnereigrundstück, wo Sanitätsrat vr. Voigt erste ärztliche Hilfe leistete. Er ordnete die Ueberführung des Verletzten in die Diakonissenanstalt Dresden an, die dann auch sofort durchgeführt wurde. Der rücksichtslose Motorradfahrer ergriff mit seinem Soziussahrer die Flucht. Sie schoben ihr Rad über die Weitzeritzbrücke nach - der Lohmühle und den Berg hinauf. Die alsbald aufge- ! nommene Verfolgung zeigte eine Spur bei der Mendenmühle, den Berg aufwärts, über den Kirchsteig, zuletzt über eine Wiese nach Elend. Schon am Sonntag morgen konnte der Schlosser Funke in Elend als der Schuldige ermittelt werden. Er wurde vorläufig festgenommen und dem Amtsgericht Dippoldiswalde zugeführt. F. gab an, datz er mit seinem Soziusfahrer das Rad bis auf die Höhe geschoben und erst außer Hörweite den Motor wieder laufen gelassen hat. Dippoldiswalde. An der Einmündung der Freiberger Stratze in die Staatsstraße stießen Sonntag spätnachmittags ein Auto bus und ein Motorradfahrer zusammen. Der Zusammenstoß verlief aber ohne Personen- und Materialschaden. Dippoldiswalde. Sonnabend mittag gegen 1/212 Uhr scheuten auf der Aue die Pferde des Landwirts S. aus Niederfrauendorf und gingen durch. Bei dem Versuche des S., der auf dem Wagen saß, die Tiere aufzuhalten, ritz der Zügel des Handpferdes. Dem Wagenführer gelang es trotz dem die Pferde in die Stratze noch dem Bezirkshaus zu lenken und dort zum Stehen z^Mngen. Mhei wurde ein vor dem Arbeitsamte stehendes Motorrad mugeuommen und stark beschädigt. Personen kamen nicht zu Schaden. Ist auch der Sachschaden für den Motoreadbesitzer wenig erfreulich, so ist der ganze Unfall doch glücklicherweise noch glimpflich abgelaufen. DippolttÄoakbe. Gestern hielten die Männergesangvereine des Bezirkes Dippoldiswalde ihre Gruppenversammlung im Gasthof „zum goldenen Stern" ab. Kurz nach 3 Uhr eröffnete der Gruppenoorsitzende Göldschmiedemelster Mieth die vor schriftsmäßig einberufene Versammlung, indem er die zahl reich Erschienenen, in Sonderheit den Ehrenchormeister Kegel, herzlichst begrüßte. Anschließend gedachte er des in« ver gangenen Jahre verstorbenen treuen Mitgliedes Franz Krüger—Reichstädt, welcher im Besitze der goldenen Bundes- medaiste und des Ehrenbriefes des Deutschen Sängerbundes für 50 jährige treue Mitgliedschaft war, ehrend erhoben sich die Anwesenden dabei von ihren Plätzen. Zur Tagesordnung übergehend wurde festgestestt, daß von 18 der Gruppe an gehörenden Vereinen 16 ihre Vertreter gesandt hatten, die fehlenden waren Possendorf und Wilmsdorf. 2m Jahres berichte erwähnte Gruppenvorsitzender Mieth nochmals die im verflossenen Jahre mit der goldenen und silbemen Bundes medaille ausgezeichneten treuen Sänger und alle wichtigen Vorkommnisse. Der Kassenbericht wies zwar keine großen Zahlen, aber doch viele Arbeit aus. Den Einnahmen von 86,04 M. stehen Ausgaben von 79,35 M. gegenüber. Der Kassenbestand der Gruppe war am Ende des Jahres 95,08 M. Das Rechnungswerk ist von den Rechnungsprüfern für richtig befunden worden. Der Kassierer konnte entlastet werden. Der Gruppenchormeister schlug vor, in Pirna zum Bundessänger fest, Sonntag, dem 15. Juni, als Gruppeneinzelvortrag das Lied „Des Liedes Heimat" mit Orchester zu singen, was eint stimmig gutgeheißen wurde. Eine Hauptprobe dazu soll am 1. Juni in Äppoldiswal-e, wahrscheinlich in der Reichskrone, stattftn-en; dazu soll -er Bundeschormetster Büttner, Pirna, eingeladen werden, -a gleichzeitig -ie Massenchöre geprobt werden sollen. Die einzelnen Vereine sollen ober vorher diese Chöre tüchtig üben; auf Borschtag auch möglichst einige Ber- eine zusammen. Auch wird -er Gruppenchormeister an ver schiedenen Orten noch Gesamtproben abhalten. Hieraus überreichte Borsitzender Mieth dem Gruppenchormeister Oberlehrer i. R. Kegel Mr seine 45 jährige Tätigkeit beim MBB. .Apollo", Rabenau, den Ehrenbrief -es Elbgau- sängerbundes und beglückwünschte ihn in -essen Namen so wie im Namen der Gruppe. Gleichzeitig ist Kegel über 10 3ahre Gruppendirigent. Der Jubilar wurde von allen Seiten beglückwünscht, wofür er bestens dankte und versicherte, weiter treu seinem Verein und der Gruppe zu bleiben. Be kanntgegeben wurde, -ah eine sächsische Sängerzeitung her ausgegeben werden soll. Darüber sprach man sich mißliebig aus, da doch bereits zwei Zeitungen Mr Sänger bestehen und dem Bunde sowie jedem einzelnen Sänger dadurch immer mehr Ausgaben erwachsen. Gleichfalls war man gegen die Auflage eines fünften Bandes des Bundesliederbuches, zu mal schon der vierte Band eine Anzahl Mr manche kleine Bereine unsangliche Lieder enthalte, wovon auch ein Lied Mr den Massenchor zum Bundessängerfest nicht recht passend sei. Einstimmig verneint wurde, ein Gruppenkonzert in diesem Jahre abzuhalten. Nach Dank an den Borsitzenden und Ber- lesen der Niederschrift schloß Borsitzender Mieth die Ber- sammlung, worauf noch einige Lieder gemeinsam gesungen wurden. Obercarsdorf. In einem Walde des Gutsbesitzers Müller, hier, wurde am Sonnabend gegen >/23 Uhr nachmittags von einem Erwachsenen der als vermißt gemeldete 14 Jahre alte Nabols Ottmann erhängt ansgcsunden. Die Aushebung der Leiche erfolgte durch die Ortsbehörde. Die Leiche wurde in die Leichenhalle Sadisdorf gebracht. kürendurg. So schön abgetrocknet die Straßen im Nieder- lande bereits wieder sind, im Gebirge sind sie stellenweise, zumeist am Rande, noch stark vereist. Vereiste Straße war auch die Ursache eines Unfalles, der sich gestern nachmittag in der ersten Straßenkurve hinter Tak Bärenburg an der sogenannten Ranftwiese zutrug. Ein Dresdner Fabrikdirektor fuhr mit seinem Kraftwagen, einer Limusine, in der noch sein Sohn und der Fahrer saßen, in Richtung Altenberg. Mit nur etwa 20 km Tempo ging er in die Kurve. Trotzdem kam der Wagen ins Schleudern. Bei den Versuchen, ihn auf Straßenmitte zu bringen, prallte er an einen Straßenbaum an, wodurch der Hintere Wagenteil nach rechts geschleudert wurde, so daß das rechte Hinterrad frei hing. Der Wagen legte sich nun aus die Straße und überschlug sich den 8,80 m hohen Abhang hinab auf die Ranstwiesen. Wunderbarer weise blieben die Insassen fast unverlttzt, trugen nur Haut abschürfungen und Verstauchungen, der Chauffeur noch Rippenquetschungen davon. Der Wagen war allerdings stark beschädigt. Er wurde vom Schneepflug der KVG. wieder auf die Straße gezogen und am Montag abgeschleppt. liauenltein. Am 20. Februar fand die Wahl des neuen Pfarrers für Lauenstein statt. Sie fiel einstimmig auf Pfqrrer Johannes Roch aus Böhlen bei Leipzig. Voraussichtlich findet seine Einweisung am Sonntag Judica statt. Dresden. Am Donnerstag gegen 1.25 wurde auf her Hohe Brücke nahe der Wille-Straße ein etwa 20—25 jähriger Bursche beobachtet, welcher eine Eisenstcmge von der Brücke auf die Eisenbahngleise warf. Das etwa 11/2 Meter lange starke Gasrohr konnte noch rechtzeitig von den Gleisen be seitigt werden. Dresden. Anfang Februar erhielt ein Dresdner Professor einen Brief, worin er aufgefordert wurde, his Ende des Monats 50000 Mark unter Chiffre hauptpostlagernd niederzulegen, andernfalls werde Gewallt angewendet werden. Das Schreiben, dem ein Zeitungsausschnitt mit einem Artikel über „Chikagos Verbrechergesellschast auf dem Höhepunkt" beilag, war mit „Geheime Organisation Deutschlands" unterzeichnet. Die Kri minalpolizei leitete sofort Maßnahmen zur Ergreifung der Erpresser ein. Am Freitag erschien im Hauptpostamt ein Mann, der das hinterlegte Geld abholen wollte. Der Post beamte ließ ihn sofort vom nächsten Posten der Schutzpolizei festnehmen. Es wurde festgestellt, daß der Festgenommene^ ein 46 Jahre alter Bauarbeiter aus Pirna, bis zum Jahre 1910 bei dem Empfänger des Erpresserbriefes als Diener be schäftigt gewesen war. Trotz der vorhandenen Beweismittel leugnet er zunächst noch. — Wegen größerer Unregelmäßigkeiten wurde ein Bank beamter Meirner festgenommen und der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Dresden zugeführt. Der ungetreue Pempte war in einer Zweigstelle der Dresdner Male einer Leipziger Großbank beschäftigt, wo er sich an Depotbeständen vergriffen und schätzungsweise gegen 50000 Reichsmark dadurch erlangte. Wie verlautet, will er unglücklich spekuliert und deshalb die Verfehlungen begangen haben. Die Untersuchung dauert gegenwärtig noch fort. Meißen. Die Stadtverordneten wählten die unbesoldeten Ratsmitglieder. Ls lagen zwei Listen vor, eine der bürger lichen Fraktion und eine der sozialdemokratischen Fraktion. Abgegeben wurden für die erste 16, für die letztere 18 Stimmen, so daß auf jede sechs Sitze entfallen. Der Kommunist hatte einen weißen Zettel abgegeben und die Nationalsozialisten hatten Beteiligung an der Wahl abgelehnt. Die sozialdemo kratische Liste erklärten sie nicht wählen zu können, da diese nur Parteieingestellte bringe, die die Arbeiterschaft zu ver treten nicht in der Lage sei. Auch die bürgerliche Liste ge- nieße ihr Vertrauen nicht. FrMerg. 2n Mulda wurde die 1. Klasse der Volksschule wegen zahlreicher Masernerkrankungen unter den Schulkindern bis auf weiteres geschlossen. Pegau. 2m benachbarten Stöntzsch ist der 22jährige Land wirt K. Pfanter auf noch ungeklärte Weise ums Leben ge kommen. Lr fuhr mit seinem Geschirr Dünger aufs Feld und ist dort unter die Räder gekommen. Vermutlich sind die Pferde durchgegangen. Sie kamen ruhig in das Dorf zurück. Ivetten kür morgen: Nachdruck verdaten! Nachts un- am Morgen verbreitet nebelig, im übrigen heiter. Oertlich schwacher Nachtfrost, tagsüber im Flachland mit- und bis zu -en höchsten Gebirgslagen Wärmegrade, Schwache Luftbewegung veränderlicher Richtung.