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Ver- Scherz und Ernst. Offi- sächlich in den regenarmen Gebieten Kaliforniens, in denen der Obstbau die Haupterwerbsquclle der Bevöl kerung bildet. Heimgezahlt. „Gestern sah ich, wie ein junger Mann Ihre Toch ter zu küssen versuchte," sagte die Klatschbase zu ihrer Freundin. „Und hat er sie wirklich geküßt?" war die Gegen frage. „Nein." „Dann war es nicht meine Tochter," erklärte die Mutter erleichtert. Handelsteil. — Berlin, den 12. April 1930. Am Devisenmarkt zog der schweizerische Franken wieder sprunghaft an. Am Effektenmarkt war die Spekulation an fangs mit Rücksicht auf die vom Kabinett für heute ver langte Entscheidung in den politischen Fragen äußerst zurückhaltend. Aber schon nach den ersten Kursen wurde die Stimmung zuversichtlicher, die Gesamttendenz erholte sich, obwohl das an und für sich stille Geschäft sich nur auf wenige Spezialpapiere erstreckte. Die Nachbörse ver lies Vann, da die Spekulation mit einem Sieg der Re gierung rechnete, sehr fest und lebhaft. Am Anleihe markt war das Geschäft bei uneinheitlicher Tendenz leb- Räubers bereits so übel zugerichtet worden, daß er bald daraus verendete. Der englische Zoologe fügt hinzu, daß thm persönlich mehrere Fälle bekannt sind, in denen Anglerfische sich auch an Tauchvögeln wie Lummen und Tordalken gewagt hatten. Francis Day, ein anderer britischer Ichthyologe bestätigt in seinem Buch „Fische Großbritanniens und Irlands" diese Beobachtung und ergänzt sie durch einen aus Belfast berichteten Fall, wobei eine voll ständig srischerhaltene Pfeisenente aus dem Rachen eines Seeteufels befreit wurde. In Joughal wurde ferner eine andere noch lebende Ente einem „Gänse fisch" entrissen. Weitere Fälle wurden Day über Ang lerfische mrtgeteilt, die Lummen und Tordalken ver schlungen hatten, Grund genug, um ihn davon zu »überzeugen, daß der Seeteufel wahrscheinlich jeden Bogel verschlingt, dessen er habhaft werden kann. Die ser Ansicht gibt auch Dr. Brown Goode in seinem Buche „Fischerei und Fischereigewerbe in den einigten Staaten" Ausdruck. renoer Mensch jetzt gar nicht um dich anhalten' darfl Weil ich weiß, daß dein Vater gar nicht ja sage» kann . . .!" „Aber um Gottes willen — warum denn nicht?/ xief sie angstvoll. „Du weißt doch, wie er über die Geschichte mei ner Fabriksgründung denkt . . .! Und ich hab' ihn nicht einmal alles gesagt — und darf's ihm nicht sagen, weil mein Wort mich bindet! Er muß aber von mir verlangen, daß ich ihm meine Verhältnisse klarlege, ehe er ja sagen kann! Und da wird er sehen daß ick dem Unternehmen alles geopfert hab', wat ich besitze — das heißt also, daß ich einfach ruiniert bin, wenn die Geschichte schief geht! Sie wird jo nicht schief gehen! Sie kann und darf nicht . . .( Er aber steht auf dem Standpunkt, daß sie schief gehen muß — also bin ich in seinen Augen, sobald er die volle Wahrheit weiß, ein ruinierter Mannl Und vorläufig kann ich ihm das Gegenteil nicht be weisen . . .!" „Aber schau, der Papa ist doch so g'scheit und hat so viel Erfahrung — wenn du ihm das alles genau auseinandersetzt — wenn er die G'schicht ein mal gründlich Prüft, dann wird er gleich sehen, wt« die Aussichten sind . . .!" „Ja das is'S ja eben! Das geht ja nicht! Weil ich grab' die Hauptfach' nicht sagen darf! Wir machen ja gar keine Holzstoffabrik — wir haben ja ganz was anderes vor — aber das ist strengstes Geheim nis! Ich hab' mein Ehrenwort gegeben . . .!" Er schwieg und starrte brütend vor sich hin. Sie sah ihm liebevoll besorgt in die Augen und streichelte sanft seine gerunzelte Stirn. Da schlang er plötzlich die Arme um sie und preßte sie heftig an sich: „Es muß ja alles gut werden! Aber siehst du — so lang' hab' ich eben warten wollen, bis ich's beweisen kann — bis die Fabrik in Betrieb ist . . .! Und das ist vor dem Herbst nicht denkbar!" „Ja aber das ist ja gar nicht so schrecklich lang!" rief sie voll freudiger Zuversicht. „Da warten wir halt einfach! Und bis dahin braucht kein Mensch etwas zu wissen . . .!" und dann neigte sie sich zu ihm und flüsterte ihm glücklich lächelnd ins Ohr: „So lang' behalten wir unser Glück, unser schönes Geheimnis ganz für uns allein . . .!" Er ließ sie nicht ausreden. Stürmisch zog er sie an sich und schloß ihren Mund mit glühenden Küssen. Ihre Lippen sogen sich zuckend fest an den seinen, als könnten sie gar nicht wieder loslassen, und Dieder ging alles andere um sie unter in der Selig keit des Augenblicks . . .! Da schlug wieder die Uhr. Berta riß sich gewalt sam los und sprang erschrocken auf:- ..Um Goike« tk. Amtliche Regenmacher in Kalifornien. Kielle Regenmacher, deren Pflicht es ist, in Zeiten vroßer Trockenheit den Wolken das segenspendende Naß abzutrotzen, gibt es nicht nur im dunklen Afrika, sondern auch in den Weststaaten Amerikas. Noch vor wenigen Jahren durfte sich Kalifornien eines wohl bestallten amtlichen Regenmachers rühmen, der mit einem Jahresgehalt von 10 000 Dollar festangestellt war, mit der Verpflichtung, daß er dafür ein bestimm tes Kontingent des himmlischen Nasses herbeizuschaf fen hätte. Als jedoch nach Ablauf von zwei Monaten der Himmel auf die Bemühungen des Mannes, die sich in der Hauptsache auf das Bombardement mit star ken Explosivstoffen beschränkten, nicht reagierte, wurde er zum Rücktritt gezwungen. Gleichwohl und trotz zahlreichen weiteren Enttäuschungen erfreuen sich die berufsmäßigen Regenmacher auch heute noch immer des Vertrauens und eines erheblichen Einkommens Haupt Gedenktafel für ven 14. April. 1854 * Der Bildhauer Max Kruse in Berlin — 1868 * Der Architekt Peter Behrens in Hamburg — 1926 i Der Asienforscher Gottfried Merzbacher in Mün chen (* 1846) — 1927 ff Der Verlagsbuchhändler Joh. Klasing in Bielefeld (* 1847). «ur. Mn Geldmarkt hat sich nichts geändert. Der Privatdiskont betrug 4"/„ der Reichsbankdiskont 5 Prozent. Am Produktenmarkt schnellten infolge der star ken Nervosität, die aus der politischen Situation resul tierte, anfänglich die Preise für Roggen um etwa vier Reichsmark in die Höhe. Bei Welzen traten PreiSaewinn« von durchschnittlich zwei Reichsmark ein. Nach Festsetzung der ersten Kurse schwächte sich aber die Stimmung sofort ab, da die Mühlen infolge des schlechten Mehlgeschäftes wur geringe Kauflust zeigten. Für Michl und Hafer wurden die erhöhten Forderungen nicht bewilligt. Devisenmarkt. DoNar: 4,1865 (Geld), 4,1945 lBrief), engl. Pfund: 120,364 20,404, holl. Gulden: 168,12 168,46, ,tal. Lira: »21,95 21,99, franz. Franken: 16,395 16,435, Belgien (Belga): 58,435 58,555, schweiz. Franken: 81,13 81,29, dän. Krone: 112,16 112,38, schweb. Krone: 112,52 112,74, norw. Krone: 112,00 112,30, tschech. Krone: 12,40412,424, österr. Schilling: 58,975 59,095, span. Peseta: 52,52 52,62 Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 263—266 (am 11. 4.: 261—264). Roggen Märk. 163-166 (159-161). Braugerste 188-200 (188 bis 200). Futter- und Jndustriegerste 175—187 (178 bis 187). Hafer Märk. 158-166 (155-163). Mais loko Berlin La Plata —(—,—), Rumänien —(—,—). Weizenmehl 29,25-37,25 (29,25-37,26). Roggenmehl 24—27 (23,76 bis 26,75). Weizenkleie 10,25-11 (10,25-11). Roggen- kleie 10,50-11,25 (10,50-11,25). Weizenkleiemelasse -,- (-,-). Raps —,- (-,-). Leinsaat —(-,—). Viktoria- erbsen 24—29 (24—29). Kleine Speiseerbsen 20—23 (20 bis 23). Futtererbsen 18-19 (18-19). Peluschken 17 bis 19 (17-19). Ackerbohnen 15,50-17 (15,50—17). Wicken 20-22,50 (20-22,50). Lupinen blaue 14,50—16 (14,50-16), gelbe 20-22,50 (20-22,50). Serradella neue 32-35 (32-35). Rapskuchen 14,50-15 (14,50 -15). Lein kuchen 19-19,50 (19-19,50). Trockenschnitzel 7,20-7,50 (7,20-7,50). Sojaschrot 15,50-16,10 (15,70—16,20). Kar- tofselflocken 15,20-15,70 (15,20-15,70). Großhandelspreise für iulänvisches Gemüse. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin für 50 Kilo: Weißkohl: hiesiger 4—5: Mohrrüben: ungewaschen 3—4, gewaschen 3,50—5; Kohl rüben: 3—4, Vetschauer 3—4; Rote Rüben: 2,75—4; Bohnen, grüne: Treibhaus 200—275; Spinat: hiesiger 4-8, hies. Blatt- 8-10, Erfurter Blatt- 8-12; Rha barber: Treibhaus 15—35; Meerrettich: 15—25: Zwiebeln: hiesige 3-4,50: Sellerie: I 12-16, II 5-10: Peter- silienwurzel: 7—12; Champignöns: 100—160; Morcheln: 80—100; Salat: Rapunzel 40 -60, hiesiger, Treibhaus (100 Kopf) 8—20, Dresdener (100 Kopf) —; Kohl rabi: Treibhaus Schock 3—12; Gurken: 100 Stück 30 bis 65: Radieschen: hiesige, Treibhaus, Schockbund 3,50 bis 5,50, Dresdener Schockbund 6—7,50, Würzburger 1000 Stück 25—30; Rettiche: Dresdener Schock 8—10, baye rische Schock 6—10; Porree: je nach Größe Schock 0,80 bis 2,00: Petersilie: je nach Größe 100 Bund 3—6 Mark. o Dresdner Börse vom 12. April. Die Kurse waren im allgemeinen wenig verändert; verschiedentlich war noch ein wei teres Abbröckeln nn Ausmaß von 1—2 festzustellen. Kräftig er holt waren Brauereien, von denen Radeberger, Dresdner Fel senkeller, Eßlinger und Reichelbräu um 2—3,5 höher gesucht wurden. Ferner sind hervvMheben Polyphon, die im Termin handel bis 208 gingen, ein Kurs, der sich um 8 über dem Kassa- rurs bewegte. Auch Seidel und Naumann und Strohstoff wur den wieder höher gesucht. Gegenüber der letzten Nnti-rnno wur den Zwickauer Kammgarn um 8 zurückgesetzt. — k?omgn von s?odstt 6rsi Vk/iekenburg 10. Fortsetzung Ja! Jetzt wußte er's! Und er hätte laut heraus jauchzen mögen in heißer, unaussprechlicher Wonne, aber das Glück raubte ihm di« Sprache. Wieder und wieder brannten seine Lippen aus ihrem rosigen kleinen Mund, auf ihren lieblich ge röteten Wangen, auf ihren leuchtenden Augen, auf jedem Fleckchen ihres reizenden Gesichtes, das der Ausdruck seliger Liebe ihm noch zehnfach verschönt« und veredelte! Wer von ihnen zuerst die Arme ausbreitet, wessen Lippen zuerst die des andern gesucht? — sie hätten es nicht sagen können! Das war so über sie gekommen mit elementarer zwingender Gewalt — das war so blitzschnell gegangen . . . und schließlich war ihnen das auch so vollständig gleichgültig! Sie hatten sich ge funden — das „wie' interessierte sie wenig Lange standen sie so in inniger Umschlingung - alles vergessend, was um sie war, nur schwelgend ii der Wonne des Augenblicks! Erst der laute, Helle Schlag der Bronzeuhr voi dem Spiegel schreckte sie aus aus ihren Träumen; weckte sie aus ihrem glücklichen Weltentrücktsein! Und mit dem Bewußtsein kamen die Sorgei wieder. „Was werden deine Eltern sagen?!" waren Reit lingers erste Worte. „Wenn nur die arme Mama wieder gesund wäre!' sagte sie traurig — aber rasch hellten sich ihre Züg< wieder auf: „Sonst hab' ich keine Angst! Der Pap« hat dich ja so gern, und die Mama — die is' einfack verliebt in dich . . .!" Er aber schüttelte ernst den Kopf und zog si< neben sich auf das Sofa nieder. „Es war nicht recht von mir . . .!" sagte ei düster, während sie sich zärtlich an ihn schmiegte „Ich hab's ja auch so fest vorgehabt, noch zu warten — aber wie ich gehört hab', daß ich dich so lang' nicht sehen soll . . .! Nein — das hätt' ich nicht aus< galten . . .!" Da legte sie ihren Kopf an sein, „Hast du's denn nicht schon lang' gemerkt, wi« Ueb ich dich hab' . . .?" Er küßte sie innig: „Geahnt hab' ich's ja -- aber nicht zu glauben gewagt!" „Und warum hast du denn noch warten wollen! du guter, lieber, dummer Kerl du!" „Weil ich als anständiger und vernünftig den TW Nr.i Dein i Rickard. Bezog« MN A pftmih Nr. 3. Nr. 4' Dippol- Gasolm-AK zu einem H die Ar-B Kraftstoffe" Beuthner r hafen/Rheii sten ForffO besonderen Kraftstoffe i und Bered, tion von E tragenden des deutsck Lhoyslar-Ä und Fachs» glaublich l Masch ine r Prüfung a' drennungss gebracht, -< in jeder H Versuche ff Benzin des triebsmitte! sah Motyl, sogar grins Bortrag ht Dippolk tschechoslov, Uniform u fernt hatte — Im T anz -T geworfen Bergwerks Dresden, i Das Preis eine große führen. Schmi« hiesiger Kk feierlich ein der Feier < breiten . . 1/24 Uhr «ine Kons Neukonfirr viele Eäst« vortrage 1 Begrüßun Kunde v ! im Orte S Wallnerin genossen s lande her mal desh« Kaiser Jr sammeln ^Brigitte« I evangelisö I riß. Nack I vortrag , I heitere Ai 1 erzgebirgi I Pfarrer A R mittags r D gesang dc Slash I machersch ck praktischer I abteilung, Jahr stei höchst sei und Groß 1 und Mas I statt- und stellung i von 9— 10—3 U Posse: I oberen G I einen P I fahren. ' Sonne: Aufgang 5,9, Untergang 18,52. Mond: Untergang 5,36, Aufgang SV,50. «evonktafel für de« iS. «PrU. 1632 Steg Gustav Adolfs über Tilly bet Rain am Lech - 1771 * DL österreichische Mdmarfchall Karl Philipp Fürst von Schwarzenberg in Men (ff 1829) — 1800 * Der britische Seefahrer James Clarke Roß in Balsorroch (ff 1862) — 1832 * Der Dichter und Zeichne, Wilhelm Busch in Wiedensahl (f 1908). Sonne: Aufgang 5,7, Untergang 18,54. Mond: Untergang 5,53, Ausgang 22,12. Karwoche. Feststimmung, Jubelstimmung liegt über dem Weg, der in die stille Woche filhrt. Palmen auf dem Wege, auf dem Jesus seinen Einzug in Jerusalem hält, und die Luft erfüllt von dem Hosiannageschrei der Menge. Aber schon flattern unsichtbar schwarze Trauer flore, und der Tod schreitet hinter dem Ümjubelten. Mit wehmütigem Lächeln blickt der Herr auf das Volk^ das in ihm dem Messias zujauchzt, er weiß, es wird bald mit Hohn und Ingrimm „Kreuzige ihn!" rufen. Sein Herz ist voll Traurigkeit über das Volk, das immer nur an das Reich von dieser Welt denkt, an weltlichen Glanz und weltliche Macht. Es will nicht von dem Joch seiner Sünden befreit sein, sondern von dem Joch der Römer. Und eS wird ihn ver werfen, weil er ihm den Traum von irdischer Freiheit und Größe nicht verwirklicht. Palmen auf dem Wege, Jubelgeschrei — aber sein Äuge sieht das dunkle Tor, durch das er hindurch mutz, es führt in die Nacht des Todes, und er hört das Weinen einer Mutter, der es wie ein Schwerr durch die Seele dringt, als der Sohn am Kreuze verblutet. Noch umgeben ihn d:e Jünger, die er auser wählte, uni Verkünder des Evangeliums zu werden. Auch sie werden ihn verlassen, wenn er den bitteren Leidenskelch bis zur Neige leeren mutz, und selbst Petrus wird ihn in menschlicher Schwachheit verleug nen. Nach den Palmen die Dornenkrone! Aber nach der Dornenkrone die ewige Siegerkrone! Die Finsternis, die Golgatha einhüllt, weicht, flieht vor den Strahlen der Ostersonne. Und dieses Licht sehen wir leuchten, die wir mit dem großen Dul der in der Karwoche im Geist und Herzen den Lei densweg gehen bis zu dem Hügel von Golgatha. Lieber August! Du kannst Dick beruhigen! Cher- chez la femme! das ist alles! Sollte mich sehr wun dern, wenn meine Nase mich täuscht! Aber Welchs „femme" — das ist das Interessanteste dybeil Di« Tochter des bekannten Fabrikanten Adolf Bräuner — große Werke in Steiermark — verschiedene Million nerln! Also ein nicht zu verachtender Schwiegervater für unseren Kompagnon! Andrerseits freilich ein ge- riebener alter Fuchs, dem man nicht so leicht ein D für ein U vormacht! Die Geschichte will also sehr wohl überlegt sein!' Vorläufig weiß ich bestimmt nur, daß er viel im Haus verkehrt — alles übrige ist nur Ver mutung, aber es kann nicht schaden, wenn wir jetzt schon die Eventualität ins Kalkül ziehen! Ich komme nächstens zu Dir, dann sprechen wir über die Sache! Heute sehr beschäftigt! . En Eile herzlichst Rundfunkprogramm für Dienstag, den 1S. April: Leipzig und Dresden. 10,00: Wirtschaftsnachrichten, 10,05: Wetterdienst und Ver lehrsfunk, 10^0: Bekanntgabe des Tagesprogramms, 10,25: Was die Zeitung bringt. 11,00: Werbenachrichten außerhalb des Programms, anschließend Schallplattenkonzert. 11,45: Wetter dienst und Wasserstandsmeldungen. 12,00: Die beliebtesten Cha rakterstücke, Schallplattenkonzert. 12,55: Nauener Zeitzeichen. (3,00: Presse- und Börsenbericht, Wettervoraussage und Echnee- bericht. Anschließend Lyrische Musik. 14,00: Neuerscheinungen ruf dem Musikalienmarkt. 14,45: Bücherstunde der Jugend: K. ilrnold Findeisen: Bücher, die von Ostern handeln. 1515: In ünem Stellwerk. 15,40: Wirtschaftsnachrichten. 16,00: Fritz Ditt rich, Dresden: „Die gegenwärtige Situation der deutschen Ly rik'. 16,30—17,40: Heiteres Sonstenkonzert. 17,55: Wirtfchafts- rachrichten. 18,05; Frauenfunk: Ilse Blumenthal-Weiß, Bersin: ,Aus Tagebüchern und Memoiren bedeutender Frauen". 1A30: Wettervoraussage nd Zeitangabe. 19,05: Redakteur Hans Grä- ütz, Leipzig: „Sport und Humor". 19,35: Unterhaltungskonzert. !0,35: Große Reden: Cicero gegen Catilina. 21,10; Sinfonre- lonzert. Anschließend aktuelle Viertelstunde. 22,30: Zeitangabe Wettervoraussage, Pressebericht und Sportfunk. Anschließend Tanzmusik. -I -- > Witten — ou mutzt jetzt fort! Die Mama hat gesagt, ich darf höchstens fünf Minuten bei dir bleiben . . .! Aber morgen kannst du noch einmal kommen — fra- zen, wie's ihr geht . . .! Und übermorgen reisen wir »b — zuerst nach Nizza . . .!" Ihre Worte klangen in einen tiefen Seufzer aus, und auch er schwieg — »er Gedanke an die lange Trennung, gerade in dem Augenblick, da sie sich gefunden hatten, «schnürte ihnen fie Kehlen zu. -Und jetzt küßten sie sich nicht — sie sahen sich nur tief und fest in die Augen und drückten sich die Hände mit aller Kraft — ein stummer Treue schwur fürs ganze Leben! Erst vor der Türe flog sie ihm noch einmal in die Arme — dann schob sie ihn mit sanfter Gewalt dinaus. „rvrorgen sehen wir uns ja noch einmal!" »as waren ihre letzten Worte, die sie ihm noch zwischen Tür und Angel ins Ohr flüsterte . . . Trunken vor Glück taumelt« er die Treppe hin unter — der Schmerz über die bevorstehende Tren nung wurde vorläufig erstickt und verdrängt von de« freudigen Erwartung des morgigen Wiedersehens Vor dem Haustor rannt« er beinah« in die Arme des Herrn Porger, der zufällig vorübergiNK und ihm in überschwänglich freudiger Ueberraschung die Hand entgegenstreckte! Reitlinger war weniger erfreut — er war netzt nicht in der Stimmung, die schwulstige Redseligkeit seines Kompagnons über sich ergehen zu lassen, und er wünscht« ihn nach dem Lande des Pfeffers! Aber da half kein Herrgott! Herr Porgey hängte sich an ihn und war durch keine Macht de« Welt davon abzubrtngen, ihn bis zum Hotel zu be gleiten. Am nächsten Tag holte Gans am Grummauey Postamt folgenden Brief ab: