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HAL Reichsbankpräsidentenwechsel vollzogen. Der vom Gcneralrat ncugewählte Reichsbankprä- ffidcnt Dr. Luther hat nunmehr sein Amt angetreten !und die Führung der Reichsbank übernommen. Die Einführung erfolgte durch den bisherigen Präsidenten Dr. Schockt. Bon dem ursprünglich in Aussicht genom menen feierlichen Akt wurde abgesehen. Automatische Kriegshilfe. Einigung in London? — London, 4. April. s Die für oen heutigen Freitag einberufene neue ; Vollversammlung der Flottenkonferenz, die eine Ari ! Liquidation der Füns-Mächte-Konferenz bringen sollte, ! ist vertagt worden. Eine neue Sitzung wurde für End« - nächster Woche in Aussicht genommen; in der Hoffnung, ! daß dann doch noch ein allgemeiner Vertrag abge- i schlossen werden kann. Die Aussichten dafür sind , nicht ungünstig. Sicher eine überraschende Wendung, bedeutet sie ! doch die Rettung der Konferenz! > Im Brennpunkt des Interesses steht jetzt die , Frage nach den Opfern, mit denen dieses Ergebnis , erkauft worden ist. Wenn auch die Einigungsverhand lungen zur Stunde noch nicht abgeschlossen sind, so ist doch kein Zweifel mehr daran erlaubt, daß die Flottenmächte den französischen Sicherheitssorderungen Zugeständnisse machen werden. Wenn man die Verhandlungen über die neuen Sicherhcitsformeln verstehen will, muß man sich daran j erinnern, daß über den Artikel 16 des Völkerbunds- Paktes z. B. ein heftiger englisch-französischer Streit um die Auslegung seiner Bestimmungen entbrannt war. Nach französischer Ansicht zwingt eine Entschei dung des Völkerbundsrates in der Frage des „An greifers" England automatisch zum Eintritt in den Krieg, oder zur Teilnahme an Sanktionen, während nach englischer Ansicht die Entscheidung unter allen Umständen dem englischen Parlament Vorbehalten blei ben sollte. Die einzige Ausnahme, die England bisher Frank reich zugestand, betrifft die deutsch-französische Si e nze, die Chamberlain für so wichtig hielt, daß er England bei ihrer Verletzung das Risiko eines auto matischen Eintritts in den Krieg aufbürdete. Nach der neuen Sicherheitsformel, die gegenwärtig von den englischen und französischen Juristen noch ausgefeilt wird, gilt in Zukunft folgende Regelung: Wenn ein Land, das den Kriegsächtungspakt unter zeichnet hat, einen anderen Unterzeichner mit Krieg bedroht, treten die Unterzeichner des Kriegsächtungs- patts und des neuen „Konsultativvertrags" zu einer Beratung zusammen, um Maßnahmen zur Verhin derung des drohenden Krieges zu treffen. Gelingt es nicht, den Konflikt friedlich bcizulegcn, dann soll die Konsultativ-Konscrenz entscheiden, welche Macht den Kriegsächtungspakt „v crletz t" hat. Ist der Verletzer in der amerikanischen Zone, so werden die Vereinigten Staaten sich auf Grund der Monroe-Doktrin das Recht Vorbehalten, geeignete Maßnahmen wirtschaftlicher oder militärischer Natur zu ergreifen. Befindet sich das „aggressive" Land in der europäischen oder asiatischen Zone, so werden die Vereinigten Staaten wahrscheinlich ihr Desinteresse ment an militärischen Sanktionen erklären und sich mit einer moralischen oder wirtschaftlichen Boykotterklärung begnügen Zugleich wird den anderen Teilnehmern der Konsultationskonfcrenz nahcgelegt werden, im Völ kerbundsrat Sanktionen gegen den „Uebeltäter" zu beschließen. Bisher nahm nun England auch der Entscheidung des Bölkerbundsrates gegenüber für sich in Anspruch, > daß das letzte Wort über Englands Teilnahme oder Nichtteilnahme an Kriegen oder Sanktionen dem Par lament zusteht Nach den neuen Vereinbarungen dagegen will England auf den Appell an das Unter haus verzichten, wenn der Bölkerbundsrat einstimmig — also mit Znstim::.!-n>i ov. englischen Vertreters — sein „Urteil" g.''äl" h u I:: knsem Falle wäre also England automatisch zur Kriegshilfc verpflichtet, gleich gültig, wo der Konflikt spielt! Die Gründe, die Macdonald dazu veranlaßt ha ben, einer solchen Erweiterung zuzustimmen, liegen einmal darin, die Flottenkonferenz zu retten, zum an dern scheinen Franzosen und Japaner England gewisse Gegenleistungen zugesagt zu haben, des In halts, daß im Falle eines „unprovozierten" englisch- russischen oder englisch-chinesischen Konflikts auch Ja pan und Frankreich zur automatischen Mitwirkung an Sanktionen bereit sind! Nun handelt es sich darum, ob Frankreich diese immerhin wertvollen Zugeständnisse für ausreichend hält, um danach zu der Herabsetzung seiner Tonnagefor derung bereit zu sein, die notwÄrvig ist, wenn ein allgemeiner Vertrag über die Begrenzung der See rüstungen unterzeichnet werden soll. Tardieu scheint zunächst mit dem Erreichten noch nicht zufrieden zu sein, sondern noch mehr herausholen zu wollen. Ferner kommt es nun auf die Haltung Italiens an. Wie verlautet, soll Italien dadurch gewonnen werden, daß man ihm eine neue Konferenz über die Regelung der politischen und wirtschaftlichen Streitfragen, die da« Verhältnis Frankreichs zu Italien immer wieder trüb ten, in Aussicht stellt. Wenn somit ein endgültiges Urteil über die letzte Entwicklung in London noch nicht gefällt werden kann, so zeigen doch schon heute die in Aussicht genommenen „automatischer" Regelungen, daß auf dem beschrittenen Wege nur neue Beunruhigung in die Welt getragen Englische Kriegs-Enthüllungen. DVösfentsichmt- der Erinnerungen Lord Earnocks. — - Sreh erneut delastet. — London, 4. April. Der ehemalige britische Botschaftsrat in Berlin und jetzt« diplomatische Mitarberter des „Evening Hfandarch^« Harald Nicolson, veröffentlicht fetzt die Die Ke« tigen du: verständl sachgemä heilen vi Die AuSflüsst schen zui nachsichtl ahndet > muß stra beiden s Lande s zahlreich, erkennen diesem r öffentlich schwer sä all Beai gäbe un! Diesem Innern Berliner lungskur tet wurd Ein Wohnhar lichen B errichtet und geh, gen der deshalb nungen rung der Einsichti dern ehe Eine wi kämpsuni mit der aufgeztm und dur gesährilä gesehen t denbränd Arbeitskr Im Deutschla BolkSwir oder ohi der Gesa hin noch mit den lich weit beklagen, fern, so» naturgen durch sie Großstäd unter kos mit ihre eine Rct bcnden u Die verschiebt Eingreifc bei Gew Aber au. den Vorst unzulänx Feuerunc Schuld. Die Kraft-, j sich, sobo die stets nungSmä immer a lostgkeit keit und Gebrauch Ttschlams loser Km zu einen Die Wunderwelt der Hormone. Ein Milligramm «ist tötet 10000 Mäuse. Chemiker und Aerzte haben in den letzten Jah ren mit besonderer Aufmerksamkeit die Hormone, die Ausscheidungen innerer Drüsen, studiert. Man war be- müht, diese Sekrete rein darzustellen, sie von Ballast stoffen zu befreien, die Ausbeute bei der Gewinnung aus tierischen Drüsen zu erhöhen, ihre Wirksamkeit auch ohne den Tierversuch ein für allemal zu erproben uni sie im Laboratorium billiger herzustellen. Das Adre- nalin der Nebenniere wird längst künstlich hergestellt Jetzt ist es gelungen, wie man in der „Medi- zinischen Wochenschrift" und der „Aerztlichen Praxis* liest, auch das Hormon der Schilddrüse zu analysieren Kendall in Rochester gewann aus 6000 Kilogramm Schilddrüse 60 Gramm kristallisiertes Tyroxin, Har- rington extrahierte dann 100 Gramm des Präparats auf die mehrere Jahre Arbeit und 60 000 Dollar Kosten ausgewendet worden waren. Ein Milligramm kostet im Handel 7 Dollar. Er klärte die Zusammensetzung auf und fand daß es ein vier Jod-Atome enthaltender, sehr komplt ziert zusammengesetzter, mit dem Eiweitzbaustein Th rosin Verwandler Körper mit einem Gehalt von 6- Prozent Jod ist, der alle physiologischen Wirkungen des natürlichen Hormons zeigt. Barger konnte die Aus beute aus Drüsen auf das Dreitzigfache steigern und den Körper auch künstlich im Laboratorium Herstellen. Die Drüsen enthalten von diesem Sekret im Win ter viel weniger als im Frühling und im Sommer, was mit dem Vitaminmangel des Grünfutters zu sammenhängt. Noch in einer Verdünnung von eine zu Zehnmillionen bis eins zu Hundertmillionen war es wirksam und zeigte die typische Schilddrüsenwir kung der Entwicklungsbeschleunigung von Kaulquappen. Es gibt noch viele andere Medikamente, die in win zigsten Mengen bestimmte Wirkungen Hervorrufen. So konnte ein bei Zimmertemperatur stillstehendes Warm blüterherz durch Radiumemanation in einer Verdün nung von eins zu zwanzig Milliarden belebt und durch Hypophysen-Extrakt von 1 zu 150 000 000 ein vorher durch Eiweiß sensibilisierter Meerschweinchcnuterus kon trahiert werden. Ein Tetanustoxin konnte das hundertsechzigmil lionenfache Gewicht Mäuse töten, also ein Milligramm etwa 10 000 Mäuse; auch Insulin und Vitamine sind in geringsten Mengen wirksam, Kupfer und Silber verleihen in Berührung mit großen Wasser massen hohe keimtötende Eigenschaften. Auch genügt zur Vermeidung des Kropfes ein Mehrverbrauch von nur 22 Milligramm Jodkali jährlich beim Menschen. IchMssel anfertigen oder ohne Erlaubnis der Polizei Nachschlüssel oder Dietriche verabfolgen. Zwar ist hier, nur vom Hausschlüssel die Rede, aber es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die Be stimmung auch auf Wohnungsschlüssel Anwendung fin det, und daß solche ebenfalls nur mit Genehmigung des Hausbesitzers oder seines Stellvertreters angefer- ttgt werden dürfen. Strafbar machen sich sowohl der Besteller wie der Unfertiger. Der Schlosser, der einen Auftrag zur Anfertigung eines neuen Schlüssels erhält, muß sich also zunächst überzeugen, daß der Besteller zur Er teilung des Auftrages auch berechtigt ist. Andernfalls macht er sich nicht nur nach obiger Bestimmung straf bar, sondern er handelt auch fahrlässig und ist für den Schaden verantwortlich, der aus der rechtswidri gen Anfertigung des Schlüssels entsteht. Solche Fälle liegen sehr wohl im Bereich der Möglichkeit. Es braucht z. B. nur ein im Hause be schäftigter Diener sich von dem Hausschlüssel ein zwei tes Stück ansertigen zu lassen, um nach seiner Ent lassung ein wirksames und bequemes Mittel zu einem Einbruch in dieses Haus zu haben. In diesem Falle müßte sich also der Schlosser vorher vergewissern, daß der Diener von dem Berechtigten, d. h. dem Hausbesitzer, tatsächlich den Auftrag hat, einen zwei- !ten Hausschlüssel anfertigen zu lassen. Dann erst ist der Schlosser von jeder Verantwortung frei. Eine Fahrlässigkeit ist eS natürlich auch, wenn man seinen Schlüssel verliert, und, ohne sich weiter um den Verlust zu kümmern, einen neuen anfertigen läßt. Wie leicht kann der verlorengegangene Schlüssel gefunden werden und in unrechte Hände geraten! Für allen Schaden, der daraus entsteht, ist der Verlierer haftbar, da er fahrlässig gehandelt hat. Er mußte dafür sorgen, eventuell durch Mitteilung an den HauS- be itzer, daß das Schloß unverzüglich geändert und neu« Schlüssel angefertigt wurden. Man achte also auf seine Schlüssel und lasse niemals ohne Genehmigung de« Berechtigten solche an sertigen. Erinnerungen seines Vaters, des Lord Carnöcks, der unter dem Namen Sir Arthur Nicolson, als bri tischer Botschaftsrat in Petersburg und später als Unterstaatssekretär im englischen Auswärtigen Amt unter Grey eine bedeutsame Rolle spielte. Kennzeichnend für die sensationelle Ratnr des < Suche« ist, daß bisher nur das Blatt der Arbeiter partei. der „Daily Heralv", Auszüge ans de» Erin nerungen zu bringen wagt. Und in der Tat enthält saS soeben erschienene Buch Dokumente, durch die die Borkricgspolitik Greys erneut schwer belastet und die Verantwortung für die Ereignisse und Stimmungen, die zum Weltkrieg führten, sehr stark zu Ungunsten des damaligen englischen Kabinetts verschoben wird. Die von Nicolson veröffentlichten Schriftstücke ma chen endgültig der Legende von dem wegen der Ver letzung der belgischen Neutralität durch Deutschland erfolgten Eintritt Englands in den Krieg ein Ende und beweisen klar und bündig, daß England gemein sam mit Frankreich noch im Jahre 1916 einen Plan ausgestellt hatte, selbst über die belgische Grenze zu marschieren, um der deutschen Armee in die Flanke zu fallen. Auf Grund der Veröffentlichungen Nicolsons kann jetzt gesagt w.rden, daß die erste eigentlich« kriegeri sche Handlung im F«li 1014 darin bestand, daß lang« vor der von Tcntschland angekündrgtcn Besetzung Bel giens, Grey die englische Flotte Frankreich zur Ber- fügung stellte! Auf Grund der Kenntnis, daß Eng land für Belgien optierte, leisteten dann die Regie rungen in Paris und Petersburg allen Vermittlungs- Vorschlägen der letzte» Tage vor Kriegsausbruch ener gischen Widerstand. Wie sehr sich Grey selbst bewußt war, mit der den Franzosen in Aussicht gestellten Flottenhilfe schon die Entscheidung über Krieg und Frieden gefällt zu haben, geht daraus hervor, daß Grey nach seinem Zugeständnis an Frankreich wiederholt mit der Faust auf den Tisch schlug und dabei äußerte: „Aber ick hasse doch den Krieg, aber ich hasse doch den Krieg!'* Uebrigens soll dieser Entfcheidung eine erregte Auseinandersetzung Greys mit Cambon voraufgegaw gen sein, in der Cambon die Frage an Grey richtete, ob denn das Wort Ehre ans dem englischen Lexikon verschwunden sei. Aus dem Landtag Dresden, 4. April. Dem Landtag ist eine Regierungs vorlage zugegangen auf Gewährung von Staatsbeiträgen zur Deckung etwaiger Fehlbeträge bei der Internatio nalen Hygiene-Ausstellung 1930 in Dresden und der Internationalen Pelzfachausstel lung 1930 in Leipzig. Für di« Hygiene-Ausstellung sollen 2S0000 Mark und für die Ipa 100 000 Mark als Gewähr leistungsbeiträge des Staates zur Verfügung gestellt wer den. Die Kommunisten haben im Landtag den Antrag em» gebracht, jede weitere Beratung des neuen Haushaltsplanes auszusetzen, bis die neue Regierung gebildet worden ist. Auf Grund eines sozialdemokratischen Antrages soll die Staatsregieruna ersucht werden, den staatlichen Stein bruch in Belmsdorf weiter in Betrieb zu halten Ern« internationale Bcnediktiner-Akatvemi« wird im Juni von der Abtei Maria Laach eröffnet werden. In der Akademie, die den Benediktinern aller Nationen zugänglich ist, wird die Geschichte des Mönchtums und der Liturgie gelehrt und erforscht. Die Hörer müssen die philosophischen und theologi schen Studien abgeschlossen und die Priesterweihe empfangen haben. Der Hausschlüssel. Von Justizobersekretär Fr. Wittler in Osnabrück. Jedem Hauseigentümer und Wohnungsinhaber ist eS zur Gewohnheit geworden, seinen Haus- oder Zim merschlüssel bei sich zu tragen. Alltäglichen Dingen pflegt man keine besondere Beachtung zu schenken, und so kommt es auch wohl vor, daß der Hausschlüssel nicht immer mit der größten Sorgfalt verwahrt wird. Häufig verläßt man sich darauf, daß im Notfälle ja noch mehrere Exemplare vorhanden sind, und daß eine etwa erforderliche Neuanschaffung keine uner schwinglichen Kosten verursachen wird. Da ist vielleicht ein Hinweis aus Paragraph 369 Absatz 1 des Strafgesetzbuches geeignet, zu etwas mehr Sorgfalt und Vorsicht in der Behandlung des Haus schlüssels zu mahnen. Diese Gesetzesbestimmung be droht nämlich mit Geldstrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Hast bis zu vier Wochen diejenigen, welche ohne Genehmigung der Inhaber einer Wohnung Schlüs sel zu Zimmern oder Behältnissen in der letzteren anfertigen oder Schlösser an denselben öffnen lassen, und ferner diejenigen, die ohne Genehmigung des Hausbesitzers oder seines Stellvertreters einen Haus- Mittelmeerfahrt »er deutschen Hochseeflotte. Vas Flottenflaggschiff „Schleswig-Holstein" geht durch die Schleuse von Holtenau. tk. ' scher S< vollbraä rungen ! men, es um ihm Vor kur wo es d zu bewu fertigte Fairban an und Fairban fo begei stellte. tk. < eine ner lung vo elektrisch einer V keit gefi entfernt, silter ft fachmäni bruchssi, von groj