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„»,!»,»»> >»»»»»« MLakwvr s-ltr Sr»«o - »ruck und Verla«! Gari Sa»« tr Mi»»,lrl«oa!»^ Donnerstag, am 10 April 1930 96. Jahrgang Nr. 85 Das neue Agrar - Gesetz — Berlin, 10. April. lpril: 's Ermächtigung der Rei erung Weller kür morgen Meist schwache Winde aus westlichen Richtungen, haupt- I sächlich starke Bewölkung, Temperaturen verhältnismäßig I wenig geändert, zeitweise leichte Niederschläge. zu sein die auf n Tode, ihr den eck und icht, dis Reichstag zugehen. Da das Kabinett Brüning zurück« u brtn» Schlaf. Glasgow n Sowjet- 1924) - in Berlin i Sünnes Spinat! -20; Rha» 26; Awie- iü; Peter- öalat: Ra lf) 8-18, aus Schock Dresdener ach Grütze 100 Bund >eschimten- alkenberg, ittagskon- mk. 18,40' ,05; Carl g". 19^5: »beslieoer. ". 21,18: ervoraus- tille. im Reichstag über eine Verabschiedung den Reichstag nur HlszelgeapreU: Die « Millimeter dreit« Petitzeite 20 Reichtpfennig«. CingejaE und Reklamen 80 Reich-Pfennig« der Ägrarvorlage zu garantieren, das Gesetz damit erst nach seiner Gpielplans in der nächsten Zeit dar. Zn Ler Aussprache wurde am Spielplan namentlich von Leutschnationaler Sette Kritik geübt. Die Regierung bezeichnete die Anstellung eines vier ten Operndirigenten für notwendig. Ans Anfrage äußerte sich der Generalintendant dahin, Latz von Len neueren Opern sich bisher nur ganz wenige wirklich erfolgreich ausgewirkt hätten. Allen Ansprüchen auf Len verschiedensten Gebieten Rechnung zu tragen, biete ungewöhnliche Schwierigkeiten. Deutsche Opern seien im letzten Jahre noch stärker als sonst berücksichtigt worden. Aon verschiedenen Seiten wurde Her vorgehoben, die Dresdner Oper möchte auf Uraufführungen nach wie vor grötzten Wert legen. Hiernach wandte sich der Ausschuß den Ausgaben zu. Diese sind für das Opernhaus in den letzten wahren wesentlich gestiegen; in erster Linie kommen hier Lie Kapelle, der Chor und das technische Per sonal in Betracht. Die Besprechung der Einnahmen und deren Steigerung soll in Ler nächsten Sitzung erfolgen. Schlucken««, d. April. Zn den letzten Tagen stürzte in einem unbewachten Augenblick ein dreijähriger Junge in Großschönau in den Orksbach. Ein zufällig vorbeigehendes sieben Jahre altes Schulmädchen erkannte Lie Gefahr, sprang beherzt in das eisige Wasser und zog das dem Untergehen nahe Kind heraus. Auf seine Hilferufe kamen Erwachsene herbei, die beide Kinder retteten. sie wie- nl keine ackte sie wllstän-- )abe ich ndeln?" n Kohl- e Frau nd nicht ' »Ich Schlaff tet, wie arm sie MM« liik M-MWU« M.WM« nir Beseitigung der Frost chäden gewährt werden Künne Näge sind bis spät-ft-ns 18. d. M. einzureichen b Stadtrat itzen in rterhal- Frage i damit gt der- rächsten damit sowohl >rt der ommen A, der s Pas- keine feste Mehrheit verfügt, ist des Landwirtschaftsgesetzes durch dann möglich, wenn die deutschnationale Frak tion der neuen Regierung zu Hilfe kommt. eitzeritz-Jeitung mi» Anzeiger für DWoltiswaUe, Schmiedeberg «.L HUÜüf!» »ET — ir»,,,, < »iere» «KM eulhSN »le amMche« Le»aAulmkchu«gev "^LkWsha^lma««scha»k »e« «mlsgerichl, »e« Sladlral« zu Dippottiswal-« märkischer ieichsmark Seizenstroh >erstenstroh ngepretztes -1,20. - ,10. Heu, » lose 3,40 itgepreßtes erregten. Die Mittemachtsstunde schlug bereits, als die Be sucher, -bepackt mit Kuchen und Kasfeetöpfchen, ihren Heim weg antraten. Dippoldiswalde. In die Deutsche Müller schule traten in den ersten Teil des Sommerhalbjahres 95 Herren und I Danie ein. Da die Aufnahme für Techniker nur im Herbst stattfindet, fallen in diesem Halbjahr erstmalig die Klassen IT und IIIT weg. GeorgenfelL. Gestern abend kurz vor 9 Uhr geriet etwa 500 Meter vor unserem Orte ein auf der Heimfahrt nach Teplitz befindlicher tschechischer Mietwagen, eine sechssitzige Limusine, in Brand. Der Fahrer und gleichzeitig Besitzer versuchte mit allen Mitteln, Len in Ler Maschine entstan denen Brand zu löschen, was ihm jedoch nicht gelang. Der vordere Benzintank Les ziemlich neuen Magens explodierte und -das Feuer breitete sich weiter aus. Der Wagen ver brannte bis auf Lie Eisenteile vollkommen. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Dresden, 9. April. Am Mittwoch hielt der auherordent- Uche Ausschuß zur Förderung und Ueberwachung der Kunst- und Personalpolitik sowie Les Geschäftsbetriebes der Staats theater ein« -weitere Sitzung ab. Technischer Direktor Brandt vom Opernhaus gab anhand seiner Zeichnungen -Aufschlüsse über die erwünschten Um- und Erweiterungsbauten der Bühnenräume und der Personalgarderoben. Der Ausschuß faßte gegen die Stimmen der Mirtschaftspartei Len Be schluß, Liese Bauten für notwendig zu erklären. Für Lie Kostenfrage und Einzelheiten der Ausführung ist der Aus schuß nicht zuständig: damit wird sich seinerzeit Ler Haushalt ausschuh A zu beschäftigen haben. Generalintendant Dr. Raucker legte dann die Pläne für Lie Ausgestaltung des wr Her- m Herr- raufsll" und Ver- 10,25: außerhalb dsmeldun- Kompliziert wird die parlamentarische Lage da durch, daß das Reichskabinett Agrarvorlagen und Steuer ge setze als ein untrennbares Ganzes be handelt wissen will. Damit ist der Reichstag etneut unter Druck gesetzt. Und das um so mehr, als in der Frage der Steuergesetze die Regierungsparteien selbst nicht eines Sinnes srnd. Im Steuerausschuß gab es nämlich nach der Ablehnung der Mineralwasser-- steuer und der Tabaksteuernovelle am Mittwoch eine zweite Panne: auch die Biersteuervorlage sand keine Mehrheit, so daß damit die vom Vortage her vorhan dene Lücke im Deckungsprogramm der Regierung noch erheblich verbreitert worden ist. Im Zusammenhang damit erfuhr auch die Ein bringung des Landwirtschastsgesetzes eine Verzögerung, indem das Zentrum sich weigerte, vor der Klärung der Finanzlage seine Unterschrift unter das Agrar gesetz zu setzen. Was den Inhalt des Gesetzes zum Schutze der Landwirtschaft betrifft, entspricht er im allgemeinen dem, was in den letzten Tagen darüber bekannt geworden ist. Kurz zusammengefaßt handelt es sich um folgende Maßnahmen: Bewegliche Gestaltung des Systems der Ein- fuhrschetne und seine Ausdehnung auf tierische Produkte; Weichen - Mitte in der >er an- t, und Scheibe „Tag" ) übri- n Arm er gar . erfolgt t. Vor >; wer anae- müfsen werfen Partei fat. zur freien Festsetzung der Zölle für Ge treide- und Hülsenfrüchte in unbegrenzter Höhe, so weit dadurch die Durchschnittspreise von 260 Marl für Weizen und 230 Mark für Roggen nicht über schritten werden. Als Berechnungsmaßstab gilt statt des bisher dreimonatigen der Sechs-Monate-Durch- schnitt. Aufhebung des Gefrierfleischkon tingents mit Wirkung vom 1. Juli; um Härten zu vermeiden, wird der Bevölkerung eine gleiche Menge — 50 000 Tonnen — frischen Fleisches zum Gefrierfleischpreise zur Verfügung gestellt. ^Bezugspreis: Für einen Monat « 20 RM. 8 mit Zutrauen, einzelne Nummern 1» Reicht- 8 Pfennige :: Gemeinde - Verband- - Girokonto 8 Nr. 3- :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde ? Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 848 Das vom Reichskabinett beschlossene Gesetz zum Schutze der Landwirtschaft ist nunmehr fertiggestellt und wird den Reichstag in den nächsten Tagen be schäftigen. Eingebracht werden wird das Landwirt schaftsgesetz nicht durch die Regierung selbst, sondern man hat diese Aufgabe den Regierungsparteien über lassen. Das geschah, um eine schnelle Verabschiedung Dem Reichsrat wird Annahme durch den Erhöhung der Zölle: für Eier von 6 auf 40 Mark, für Frischmilch von 0 aus 5 Mark, fü« Kondensmilch von 5 Mark aus 8,50 Mark, MV Speck von 14 aus 20 Mark, für Schmalz von 8 auf 12 Mark, für Talg von 2,50 aus 20 Mark, f« Sago von 15 aus 40 Mark und für Stärke vo»t 16 auf 24 Mark. Der bisherige Zollsatz für Wetq zur Schaumweinbereitung wird aufgehoben; an dieft Stelle soll eine freie Zollhandhabung gemäß der Wirtschaftslage treten. Der Zoll für Keltertrauben soll von 60 auf 90 Mark erhöht werden. Die Katastrophengrenze für dtt Schweinepreise ist auf 75 Mark, bisher Mark, festgesetzt worden. Sinkt der Preis unten diese Grenze, so tritt ein Zoll von 36 Mark, (biSir her 27 Mark) ein. Bei Schweinepreifen von >73 bis 85 Mark wird der Zoll von 18 aus 24 Marl erhöht, bei Preisen über 85 Mark von 9 auf 18 Mark, Weiterhin wird Paragraph 12 des Fleisch beschaugesetzes wieder in Kraft gesetzt, auch mwd di« Regierung zum Verbot der Fleischeinsuhr! für In nereien ermächtigt. In Fortführung und Ergänzung der Schutzmaß nahmen für den deutschen Zuckerrübenbau soll ein Zuckerrübenzoll neu eingeführt und der Zoll ftir Rübenschnitzel erhöht werden. Für Kartoffeln soll durch die vom Steuerausschuß beschlossene Ermächti gung der Regierung zur Einführung eines Bei mischungszwanges von Spiritus für alle Treibmittel eine weitere Verwendungsmöglichkeit geschaffen werden Neu ist zum Schluß noch die Bestimmung, daß auch die Ueberschüsse der Reichsmaisstelle zur Förderung des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu ver wenden sind. Die Geltungsdauer dieses Gesetzes zum Schutzs der Landwirtschaft soll zunächst bis zum 31. März 1931 begrenzt werden. Die Kündigung von Handels verträgen ist nach Ansicht der Reichsregierung zur Durchführung der Hilfsmaßnahmen für die Landwirt schaft nicht erforderlich. Wohl aber müssen, da einige Zollsätze in Verträgen mit anderen Staaten gebunden sind, Verhandlungen über die Abänderung bestehen der Handelsverträge geführt werden, insbesondere mit Italien und Südflawren. Wenn es gelingt, eine Mehrheit für die Steuerge- fetze und die Agrarvorlagen zu finden, sollen beide Programme noch vor den Osterferien verabschiedet wer den, gleichgültig; ob der Reichstag zu diesem Zweck länger als angenommen werden konnte, zusammen bleiben muß. Scheitert ihre Annahme, dann ist mit der Auflösung des Parlaments und der vorläufigen Inkraftsetzung der Steuer- und Agrargesetze im Wege der Notverordnung zu rechnen, lieber das end gültige Schicksal der Gesetze hätte dann der neue Reichstag zu entscheiden. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 10. April. Gestern abend hielt Ler G e - werbe - und Volksd ild ungsv e re in Meder einen Vortragsabend ab, Len letzten für Las Winterhalb jahr. Ganz anders als sonst gab er sich. In Lie Schailen- seiten Les Menschenlebens leuchtete er hinein, tiefernste Bu der entrollend, erschütternd besonders für den, Ler sie n u r von der menschlichen Seite betrachtete. Kriminal kommissar Ernst Engelbrecht, Bertin, sprach über Erlebnisse und Erfahrungen im Kampfe mit dem Verbrechertum" und erzählte von sei nen in mehr als 15jährig«-Tätigkeit gesammelten Erfah rungen, erzählte Selbstgeschautes, Selbsterlebtes. Es war hochinteressant. Wir erfahren, Laß, während Lie Kriminal wissenschast früher ein Geheimnis war, heute Ler Kriminal beamte Lem Verbrecher nicht nur dienstlich, sondern auch menschlich nahetritt. Redner erzählte vom Verbrechertum Les In- und Auslandes; speziell vom GroßstaLtverbrecher (in seiner „Schale" auftrckenL, gesellschaftliche Form Wahrend, gebildeten, zum größten Teile aber ungebildeten Kreisen ent stammend), der in e i st auch in der Großstadt, vereinzelt aber auch in Ler Kleinstadt dem polizeilichen Zugriff sich zu entziehen versucht (ein entsprungener Zuchthäusler einmal 16 Jahre lang); von hinsichtlich Sauberkeit und Hygiene oft jeder Vorstellung hohnsprechenden, fragwürdigen «Hotels" (ihrem Nachtquartier); von Len Kaschemen, konzessionslosen Nachtlokalen und Koks(Kokain)kellern usw.; vom schweren Kampfe zwischen Ler Gewandtheit der Polizei und der Ge schicklichkeit des Verbrechers überhaupt und von Berlin speziell. Staunend hören wir Genaues von Len italieni schen Verbrecher o rgani sa tione n Camorra (aus Spa nien herübergepflanzt) und besonders der Maffia, die Mitglieder selbst in den höchsten Kreisen des Landes hat (auch MinifterpräsiLent Salandra gehörte ihr an), und deren Macht selbst Lie fest zufassende Hand eines Mussolini nicht zu brechen vermochte usw. usw. Zwischendurch unterstützen zahlreiche, meist vom Verfasser selbst aufgenommene Licht bilder von den Verbrechervierkeln in Berlin, Hamburg, Brüssel, Paris, Marseille (das allerschmutzigste), Barzelona, Genua, Wien, Sofia, Konstantinopel usw. Las gesprochene Wort. Andere Bilder zeigen Kokainisten in Frauenkleidern und illustrieren überhaupt Len streng verbotenen Kokain handel. Unterhaltend ist Las Danebenraten Les Publikums, als es gilt, Las Spezialistentum im Bilde gezeigter Schwer verbrecher zu bestimmen. Andere Bilder zeigen Lie Einrich tung moderner, weniger auf Bestrafung, als aus Besserung abzielender Strafanstalten usw. Ganz besonderes Interesse finden Lie Erzählungen eigner Diensterlebnisse Les Redners, Ler zum Schluß noch Las Thema .Mädchenhandel" streift und Lazu ausführt, Latz es einen solchen im eigentlichen Sinne, wo also ein Mädchen gegen seinen Willen und ohne sein Missen nach Lem Auslände geschafft wird, in Deutschland heute so gut wie nicht mehr gibt. Trotz dem empfehle sich für junge Mädchen bei etwaigem Engage ment nach dem Auslande alle, aber auch alle Vorsicht. Die sehr zahlreiche Zuhörerschaft folgte Len zweistündigen Aus führungen mit größter Aufmerksamkeit und geizte nicht mit lautem Beifall. .Das war interessant!" Wiederholt konnte man Las auf dem Heimwege hören. Mit einem „Ende gut, alles gut!" darf Ler veranstaltende Verein die Saison schließen. Auf Wiedersehen im Herbst! Dippoldiswalde. Einen ihrer alljährlich wiederholenden Werbeabend« veranstaltete gestern abend Lie hiesige Vertei lungsstelle des Konsumvereins «Vorwärts". Wie alle Lie Jahre daher, war auch diesmal der große Schützenhaus- saal überfüllt, so Laß Spätbesucher mit einem Seiten- oder Stehplatz sich zufrieden geben muhten. Geboten wurde aller hand. Gute Musik leitete den iMiend ein, wie auch der Ge- fangv^in «Liederkranz' im Verlaufe desselben zwei Männer- und zwei gemischt« Chöre zum Vortrag brachte. Eine gemütliche Kaffeetafel fand ftatk, wie auch ein Dresd- ner Herr Erbend« Worte für Len Konsumverein „Vor wärts sprach. Hohes Artereff« erweckten Lie Filme und besonders herüber Lie konsumeigene Oldenburger Fleisch- w^nfabrik mit ihrer sauberen und äußerst modern «inge- ^s Fleisches. Ein Zauberkünstler Zeigte noch seine Künste, die ob ihrer Geschicklichkeit Staunen