Volltext Seite (XML)
Weitzeriy Zeitung Lageszeilung M- Mzeiger sür DWolNswal-e, Schmieöeberg «.L Bezoglprel«: Für «inen Monat 2.20 MM. mit Zutragen, einzelne Nummern IS Meich»- pfennige :: Gemein»« - Derban-t - Girokonto Nr. S. :: Fernsprecher: Amt Dippol-i-uxüL« Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12548 Aettsst« AeSSnnß »er Le^trks Vtese» Sia« eulhSU »le amtliche« SeLaatUmachuage» »e» Nmlshauplmarrafchafl, De» Amtsgertchl» «D De»Sta»trat» -« DippolDiswal», Auzelgeaprel«: M« 4k MIlltmeter drrlt« Petitzelle k0 Metch»Pfennige. Glngesandk und Reklamen so MeichSpfennigr Nr. 74 0«»»I»»>ai»« n-»« - »m» >m» V«I«, ««I ao« A »!»»»>» Freitag, am 28. März 1930 96. Jahrgang Das Konkursverfahren über «Len Nachlatz »es Verstorbenen Kaufmanns Arthur Oskar HiMa in Oberlöhnitz, alleinigen In haoers der Firma Ehrlich L Hillig in Pofsenoorf, wirb nach Ab haltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. K 10/28. Dippoldiswalde, den 22. März 193(1. Amtsgericht. — ' Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bor dem. hiesigen Amtsgericht stand gestern der am 19. 4. 01 geborene wiederholt vorbestrafte Händler Kurt Matthes, z. Z. im «Gerichtsgefängnis Zwickau, unter Anklage, weil er über eine im Februar 29 von der Firma Schneck in Dresden unter Eigentumsvorbehalt ge kaufte Winterjoppe im Werte von 34 AM. anderweit ver fügt und diese ohne Recht weiter verkaufte. Es war ihm deshalb mittels «Strafbefehls eine Gefängnisstrafe von 3 Wochen auferlegt worden. Sein Einspruch nützte ihm nichts/ das Gericht erkannte in der gestrigen Hauptverhandlung wiederum auf 3 Wochen Gefängnis und Tragung der Kosten. — Weiter hatte sich der am 22. 11. 94 geborene Kraftwagen- führer William Preusker in Dresden zu verantworten. Am 21. Januar gegen 11 Ahr vormittags hatte er auf dem Marktplatz in Dippoldiswalde den von ihm gesteuerten Kraft wagen in einer Entfernung von 4,8 m von der rechten Strahengrenze verkehrshindernd ausgestellt. Vom Stadtrat, hier, erhielt er deshalb eine GttafverfüWng über 5 AM. Auch für ihn hatte der Einspruch keinen Erfolg. Das Gericht erkannte ebenfalls wieder auf eine Strafe von 5 AM. Geld straft, Hilfsweise 1 Tag Haft und bürdete ihm die Tragung -er Kosten auf. — Der am 28. 12. 98 geborene, schon vor bestrafte Bergarbeiter Martin Claußnitzer in Tharandt hatte einen vom Schneidergehilfen Trench Mitte November 1929 zum Zwecke eines Tausches unter Eigenlumsvorbehalt er haltenen Photographenapparat ohne Recht werter verkauft. Auch hier verblieb eS im gerichtlichen Urteil bei «der ausge worfenen Strafe von 3 Wochen Gefängnis und Tragung der Kosten. Dippoldiwalde. Der Viehmarkt gestern war recht schlecht beschickt. Bis auf Ferkel, wovon 55 aufgettieben wurden, wurden Tiere, Pferde und Kühe, nur in den «Ställen zum« Berkauf gestellt. Bei der außerordentlich schlimmen Lage der Landwirtschaft fand kein nennenswerter Berkauf statt. Dippoldiswalde. Morgen Sonnabend soll in einer Ver- sammkmg der Jagdgenosftnschaft die Jagd rechts der Weiheritz auf 9 Jahre weiter verpachtet werden. — Herr Zimmermann, der in der Versammlung der NSDAP, am Mittwoch als 2. Redner sprach, «wünscht be richtigt zu wissen, daß er nicht kommunistisch gesinnt, sondern völlig unparteiisch ist. Das sei hiermit geschehen. Dippoldiswalde. Heute gegen V»9 Uhr morgens ver unglückte Fabrikant Richler—Freital mit seinem kleinen Metsttzigen Opelwagen bei der Einmündung der Gartenftraße in die Altenberger Straße. Richter kam von Ulberndorf. Nach seinen Angaben platzte in der Kurve der Schlauch des rechten Borderrades, «wodurch der Wagen ins «Schleudern geriet, nach Angaben eines Augenzeugen ist aber R. mit so großer «Geschwindigkeit durch die Kurve gefahren, daß dabei -er kleine Wagen ausgehoben wurde, wodurch er aus der Fahrbahn kam. «Tatsächlich geht auch die Wagenspur vom Beyerfchen Grundstück ganz gerade auf das Gelbgießermeister Schneidersitze Grundstück zu. Dort ist der Magen an eine Gartensäule ungefähren Hierbei platzte der Reifen), die ab gebrochen wurde, wurde herumgeschleudert, und legte sich, ein Zaunfeld mitreißend, nach dem etwa 1 m tiefer liegenden Garten um. Der Mitfahrer wurde heraus und auf ein Garten beet geworfen, der Fahrer blieb im Wagen hängen. Keiner erlitt nennenswerten Schaden. Am Auto wurde die Border achse verbogen, die Windschutzscheibe zertrümmert, die linke Karofftrieseite eingebeult. Der Wagenbesitzer ist gegen Haft pflicht versichert. — Me Fa. Zohners, echte Wiener Kaffee - Extrakt- Fabriken, will morgen durch die Delikatessen-Handlung Oskar Kretzschmar, Kirchplatz, Kostproben ihres Fabrikats ver teilen lassen. Mir weisen auf das Inserat in dieser Nr. hin. — In den Ar-Ni-Lichtspielen rollen neben dem «blichen Beiprogramm der interessante Film .Jimmy, der schwarze Blitz' und der Kriminalfilm .Der Staatsanwalt klagt an' ab. — Zwingerlotterle. Damit die Arbeiten am Dresdner « Zwinger weiter forkgeführt werden können, sind neue Geld mittel notwendig, die die Zwingerlotterie bringen soll. Die Ziehung ist bestimmt am 12. und 14. April. — Wie wir hören, hak gestern in Olbernhau «ine Ver- kehrsausschußsihung Les Kraftwagenverbandes für di« Eillinie Dresden-Olbernhau - Mairienberg stattgefun- -em Das Ergebnis ist uns nicht bekannk, da die geschäfis- Rücktritt des Reichskabinetts. - Berlin, 27. März. Wie soeben, 7,3« Uhr »bends, aus dem Reichstag mitgeteilt wird, hat das »eichSkabinett seinen Gesamtrücktritt beschlossen, da über die Krage der Arbeitslosenversicherung keine Siuigung unter den Parteien erzielt werden konnte. Um 8 Uhr begab sich Reichskanzler Mütter znm Reichs- »rüsidenten, um ihm das Rücktrittsgesuch zu überreichen. Beauftragung Brünings? Der Reichspräsident hat den Zentrumsführer Srüning zu sich gebeten. Wie man in parlamenta rischen Kreisen annimmt, wird Hindenburg schon mor gen Brüning mit der Bildung einer Regierung der bür- berlichen Mitte unter Einschluß der Lindeiner-Wildau- Nruppe beauftragen. * Km Verlause der FraktionSverhandlungen über oaS Finauzkompromiß verschärfte sich die parlamen tarische Lage erneut. Die sozialdemokratische Fraktion beschloß nämlich — und zwar fast einstimmig — die ursprüngliche Regierungsvorlage anzunehme«, den Per- «nittlungsvorschlag dagegen abzulehnen. Sine« zweiten »blehnenden Beschluß faßte die Bayerische BolkSpartei. Damit war eine völlig neue Lage geschaffen! Das Keichskabinett trat umgehend wieder zusammen. Der Reichskanzler fragte die Minister, ob das Kabinett geschlossen mit der Regierungsvorlage vor den Reichs tag treten wolle. Die Zentrumsminister machten ihr« Zustimmung von der Haltung ihrer Fraktion abhängig Das von den Sozialdemokraten abgelehnte Kom promiß Brüning-Meyer war, noch bevor der sozial demokratische Beschluß erfolgte, von der Fraktion dei Deutschen BolkSpartei mit einer beachtlichen Mehrheit angenommen worden, so daß nunmehr das bekannt, Kompromiß, hinter dem sämtliche bürgerlichen Regie- rungsparteien stehen, den Forderungen der SPD. g^ - genüberstand, die auf der alten Regierungsvorlage « fußen. Das NücttriLtsgesuch angenommen. Reichspräsident von Hindenburg hat das Rück trittsgesuch des Reichskabinetts angenommen und deu Reichskanzler Mütter mit der Wetterführung der Ge schäfte bis zur Bildung der neuen Regierung beauftragt. Es ist ein eigenartiger Zufall, daß Reichskanzlei Mütter genau zehn Jahre vor seinem jetzigen Rücktritt- ' am 27. März 1920, nach dem Kapp-Putsch zum er- i sten Male mit der KabinÄtSbildung an Stelle des «u rückgetretenen Reichskanzlers Bauer beauftragt wurde. In der entscheidenden Kabinettssitzung formuliert« Reichskanzler Müller folgende Fragen: 1. Soll das Reichskabinett unbekümmert um di« letzten Vorgänge die Deckungsvorlage ohne die Frag« der Arbeitslosenversicherung im Parlament durchhu bringen suchen? 2. Wenn dies nicht möglich ist, soll das ReichSkabi- klärte d» Rücktritt nett zurücktreten? Reichsfiuanzmiuister Dr. Moldenhauer erklärte dar auf, daß Mr seine Partei die Lös««g »er Deckungsfrage ohne die »er Arbeitslosenversicherung ««» »er Steuer senkungen nicht möglich sei, widrigenfalls müßte er, Moldenhauer, zurücktreten. Reichskanzler Müller er» -- - - andere« als »er führende Behörde, Ler Siad trat Olbernhau, entgegen Ler Gepflogenheit im hiesigen Bezirk, die Presse Lazu nicht «in- laLet, sondern ihr nur später Abschrift Ler Niederschrift zu- kvmmen läßt. Altenberg. Reichspräsident v. Hindenburg «hat beim 7. Kinde des Bergarbeiters Milly Gowasch in Altenberg Patenstelle angenommen. OberfrauenLvrf. Wie verlautet, ist das Gut Nr. 12 von Lem jetzigen Besitzer A. Gerisch in Len Besitz von LanLwirt Keeg übergegangen. Dresden. Die Disziplinarkammer verhandelte gegen den Bürgermeister Schuhmann aus «Steinigtwolmsdorf, Lem zahl reich« unL zum Teil schwere dienstliche Verfehlungen zur Last gelegt werden. Nach etwa 10 stündiger Berhandlungsdauer wurde entsprechend dem Anttag des «Vertreters der Anklage behörde auf Dienstentlassung erkannt; Loch wurde Lem An geklagten für drei Jahre eine Rente nach 8 105 der Gemeinde ordnung zugeschrieden. Ms erwiesen gilt die Weigerung des Angeklagten, «ine ihm von den Stadtverordneten in Steinigt wolmsdorf zur Verfügung gestellte Wohnung zu beziehen. Der Angeklagte hat ständig in Beschofswerda gewohnt und «war nachts, obgleich er Inhaber der Polizeigewalt «war, nie in Steinigtwolmsdorf. Ms besonders erschwerend hat die Tat sache gewirkt, Latz sich Ler Bürgermeister etwa 1'/- Jahre lang von seinem Amte ferngehalten hat. Die «Gemeinde wußte meist überhaupt nicht, wo sich Ler Bürgermeister aufhielt. Festgestelltermaßen hat sich der Angeklagte in der Zwischen zeit anderwärts um Bürgermeisterposten beworben und dabei auch Kandidatenreden gehalten. Weiter gilt als festgestellt, Laß Ler Bürgermeister mit sogenannten Dienstreisen viel zu- weik gegangen ist und dadurch die nur 2000 «Seelen zählende Gemeinde ganz außerordentlich belastet hat. Die Disziplinar kammer hat Lie Verfehlungen Les Angeklagten für so schwer wiegend gehalten, daß eine weitere Belassung im Amte nicht mehr infrage kam. — Dem bevölkerungspolitischen Ausschuß Les Reichstages liegt eine interessante Ueberstcht über Lie Bevölkerungs bewegung in den deutschen «Großstädten innerhalb der Jahre 1900 bis 1927 vor. Da ist ftstzustellen, Laß der Geburten überschuß gegenüber den «Sterbefällen in sämtlichen deutschen Großstädten seit 1900 eine ganz rapide Abnahme aufweist. Berlin hat sogar, allerdings als einzige deutsche Stadt, einen Ueberschuh der «Sterbefälle zu verzeichnen, denn während im Jahre 1900 in der Reichshauptskadk der Geburtenüberschuß durchschnittlich 7,7 v. T. beträgt, war im Jahre 1927 «in ! Ueberschuh der Sterbefälle von 1,4 v. T. festzustellen. Gleich hinter -er Reichshauptstadt kommt Lie bayrisch« Landeshaupt stadt München. Dort betrug der Geburtenüberschuß im Jahre 1900 noch 10,6 v. T, um in stetig absteigender Kurve im Jahre 1927 Len Tiefstand von 0,9 v. L. zu erreichen. In kleinen Abständen folgen dann Dresden mit 1,2 v. T., Hamburg mit 1,4 v. T., Frankfurt/Main und Magdeburg miß 1F v. T., Altona m it 1,7 v. T. und Leipzig mit 2,0 v. T. Bei «den übrigen deutschen Großstädten sind die Zahlen etwas höher, doch geht in nur «ganz wenigen der Geburtenüberschuß über 10 v. T. hinaus, während um die Jahrhundertwende ein Satz von 15—20, in einem Falle sogar 34 v. T. gang und gäbe war. Srohkartmannsüorf. Spielende Kinder sanden in Groß hartmannsdorf im Neuen Teich, dessm Wasserstand gegen wärtig sehr niedrig ist, mehrere Blech- und Holzkisten, die ztrka 1000 Schuß scharfe Maschinengewehrmunition enthielten. Es steht noch nicht fest, ob sich in dem Teich noch mehr Mu nition befindet. Die zuständigen Polizeiorgane haben den Antrag auf Ablassung des Teiches zwecks näherer Unter suchung der Angelegenheit gestellt. velsoltz lErzgeb.) Auf dem stillgelegten Werk Hedwig- Frieden der Gewerkschaft Deutschland wurden dieser Tage durch Sprengungen alte Werksanlagen lSchlammbassin) nieder gelegt. Die unter heftiger Detonation in großem Bogen durch die Lust geschleuderien Sprengstücke landeten größtenteils auf den Dächern der Friedensschachtgebäude, wo ein Teil der Fenster zertrümmert wurde. Nur den umsichtigen Absperr- maßnahmen der Werksleitung ist es zu verdanken, daß von den zahllosen Neugierigen niemand zu Schaden gekommen ist. Aelnkstönau. Unter dem Verdachte der Brandstiftung wurden der Glasmaler Richard Schöberl und seine Frau ver haftet. Schöberl hatte zur Erlangung einer unverhältnis mäßig hohen Versicherungssumme das Haus, in dem er wohnte, in Brand stecken wollen. Das Feuer wurde jedoch noch im Entstehen gelöscht, wobei die Vorkehrungen zur Brandlegung festgestellt wurden. Löbau. In der Nacht zum Donnerstag fuhr der in weiten Kreisen der Umgebung und vor allem in der Landwirtschaft bekannte Mühlenbesitzer Zücker mit seinem Rade den steilen Galgenberg herab und stieß dabei auf einen vor ihm gehenden Fußgänger. Zücker stürzte und blieb mit einem Schädelbruch tot liegen, während der Fußgänger leichte Verletzungen davontrug. Ivetten tüt' morgen: Zunächst vielfach heiter, später auch wolkig, tagsüber mild bis sehr milL. Nie-erschlagsneigung nur allmähsig aus- kommend; strichweise etwas Regen voraussichtlich erst Les morgigen Tages oder übermorgen. Flachland schwache Gebirge mäßige südliche bis südwestlich« Milche