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AgeszeiMg mH Anzeiger für DippsMswal-e, Zchmie-eberg V.L AsUsft« ZeUAWE »er »eLirüK Attfes SlaN enlhä« »le amMche» BekaAul»achu»seN »er Umlshaiwlmanafchast» »es «mlsgertchf» «ch »es Sleölna« -v Dippsttiswach» s A»z«ig«nprei1: Dt« 42 Millimeter breite l Petikzell« 20 Reich tpfennig«. Eingesandt »nd Reklamen SO ReichSpfennitz« »»»»»»»»»»»»»»»^'»»»«»»»OeWeOOOeGVGGWWW^GWeAEGemMOGMO—sM >F««s««»sss»«s«»»»s»»»ssssss««so»»«s««srs»so»s»««so«xro»s 2 Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. A mit Zutragcn, einzelne Nummern IS Reicht- Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto K Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde , Nr. 403 :: 'Posticheckkonto Dresden 12548 V— i D«aab»«Klü« M«da»lem Selik J«H«^ -- Druck und Verlas? Aart 8rt«< i« St»»»chü«al-«. Mittwoch, am 19. März 1930 Nr. 66 96. Jahrgang Der Bezirksausschutz der unterzeichneten Amtshauptmann- schaft besteht nach erfolgter Neuwahl auf dem am 13. Mürz 1929 stattgefundenen Bezirkstag aus folgenden Mitgliedern: 1. Oekonomlerat Welde—Oberhäslich, 2. Gutsbes. Osw. SeMer—Pretzschendorf (Rundhof), 3. Prioatus Otto Grahl—Liebenau, 4. Bürgermeister Barthel Schmiedeberg, 5. Hutmachermstr. Stadtrat Schwind—Dippoldiswalde, 6. Berteilnngsstellenletter Nacke—Altenberg, 7. Lehrer Reinboth—Oelsa und 8. Dreher Kupke-Mederpöbel. B 1,20. Amtshauptwannschast Dippoldiswalde, am 17. März 1930. DaS im Grundbuch« für Dippoldiswalde Blatt 185 auf den Namen des VloserS Ioftf Zeichner in Dippvtdiswatde eingetragene Grundstück sott am 13. Mai 1930, vormittags 9 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 2 Ar groß und nach , dem Berkehrswert auf 18170 RM. geschäht. — Die Brand- vcrsicherungssumme beträgt 12160 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Zähre 1914 (H 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GBl. S. 72). — Das Grundstück liegt in Dippoldiswalde am Obertorplah, besteht aus Wohngebäude mit 2 Anbauten sowie Nebengebäude, und enthält außer Wohnungen einen Vaden und eine Werkstatt. Die Einsicht der Mtteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 46). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 22. Januar 4080 verlautbarten VerMgerungsnermerks aus dem Grundbuche nicht erfichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte find sonst bei der Feststellung des geringsten Gebols nicht zu berücnsichtigen und bei der Verteilung des Verstelgerungserlöfes dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzufehen. Wer ein der Versteigerung entgegensteyendes Recht hat, muh vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einst weilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für bas Recht ider Versteigerung seriös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. 32/29. Dippoldiswalde, den 15. März 1930. Das Amtsgericht. Erledigt hat sich die für 19. März b. Z„ mittags 12 Uhr im Gasthof Ruppendorf anberoumte Versteigerung von Möbeln. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Berbandsberufsschule Dippoldiswalde und Umgeg. Die Entlassung der abgehenden Schüler und Schülerinnen findet Montag, den 24. März 1930, nachmittags 4 Ahr statt. Die Ausstellung der Nadelarbeiten der Heiden Vollklasten ist Sonntag, den 23. d. M. 9—42 Ahr und 8—5 Ahr und Montag, den 24. d. M. 9—12 Ahr und 2—'/^ Uhr. Di« geehrten Behörden, Eltern und Lehrherren der Schüler und Schülerinnen, sowie alle Freunde und Gönner der Schule werden hierdurch «rgehenst eingeladen. Die Schulleitung. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der Berbandsberufsschule findet nächsten Montag die Entlassung der abgehendenSchüler und Schülerinnen statt. Die Ausstellung der Nadeläxbeiten der beiden Dollklassen ist Sonntag und Montag voy und nachmittags gpöffnet. Hs — 5m Bericht über den Bezirkstag in voriger Nummer sind durch ein kleines Versehen sinnentstellende Fehler entstanden. Zeile 7 von unten in der Mitielspalte muh heihen: „700 000 M. zur Bekämpfung dir Arbeitslosigkeit und der" und in Zeile 24 der 3. Spalte statt 20-300000 „20-30000 Mark". kelnkolllskaln. Der bekannte Film „Chang", der kürz lich in Reichstädt und im Schützenhaus Dippoldiswalde lief und beifällig ausgenommen wurde, wird morgen Donnerstag im hiesigen Gasthofe wiederholt. Als Beifilm läuft „vr. Dolittle und seine Tiere". Menberg. 2n der Möbeltischlerei von M. Eichler war der Lehrling Gerhard Mende mit seiner Gehilsenprüfungs- arbeit beschäftigt und benutzte dazu die Kreissäge; dabei kam er der Säge zu nahe, und sie ritz ihm den rechten Daumen weg. Dresden. Am Montag fanden, die ersten Strafverfahren gegen kommunistische Demonstranten statt. Der 1906 zu Striegau geborene, in Dresden wohnhafte Arbeiter Hermann Fritz Paul Lache und der 24 Jahre alte Bauarbeiter Ewald Rudolf Richter waren beschuldigt, am 7. März sich an den Demonstrationen beteiligt und dabei die Polizeibeamten be leidigt zu haben. Lache wurde zu zwei Wochen, Richter zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Dresden. Vertreter der Landtagsfraktion der Rechtsparteien einschließlich der National-sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei j waren am Dienstag zu einer Besprechung wegen Neubildung i der Regierung zusammengetreten. Zu einem Abschluß sind; die Beratungen noch nicht gekommen, sie sollen am kommenden , Montag fortgesetzt werden. j Brand-Erbisdorf. Dem Stadtrat ist eine Mitteilung der Oberpostdirektion Chemnitz zugegangen des Inhalts, daß die Einstellung der Krastpostlinie Oederan —Brand-Erbisdorf— Freiberg für Anfang April in Aussicht genommen worden sei, weil sie zu große Zuschüsse fordere. INittellallla. Der hiesige Wirtschastsbesitzer Neubauer mußte die Beobachtung machen, daß seine Tauben aus ihrem Schlage verschwunden waren. Als er der Sache nachging, fand er in dem Taubenschlage eine Eule, die die jungen Tauben getötet und in ein Nest mehrere Eier gelegt hatte. ^ültenbranü bei Chemnitz. Die Sorge um ausreichende Wasserbeschaffung beunruhigte die Gemeinde seit einer Reihe von Jahren. Nach mehrfachen vergeblichen Versuchen hatte sich die Gemeindevertretung entschlossen, in Frage kommendes Gelände von Rutengängern absuchen zu lassen. Gemäß den dabei gemachten Feststellungen wurden alsdann Bohrungen auf einem der Gemeinde gehörigen Areal unternommen, wo bei in 30 Meter Tiefe eine Quelle erschlossen werden konnte, die in der Minute 300 Liter Wasser erbringt. Radebeul. Aus der Elbe geborgen. Auf Gauernitzer Flur wurde ein etwa 30jähriger Mann als Leiche aus der Elbe gezogen. Seine Persönlichkeit konnte noch nicht festgestellt werden. Pirna. Tödlicher Absturz eines Reichs wehrsoldaten. Bor einigen Tagen war in Königstein der Kanonier Neumann vom Art.-Reg. 3. von der Königsnase abgestürzt. Er erlitt jo schwere Verletzungen, daß er im Krankenhaus starb. Seine Leiche wird nach Breslau überführt. Uhyst a. T. Unterschlagungen in der Dar ke h e n s k a s j e. Bet der Darlehenskasse Uhyst sind in letzter , Zeit Unstimmigkeiten aufgedeckt worden, die bis in den ! Herbst vorigen Jahres zurückgreifen und auch mit der Ent lassung eines Angestellten in Zusammenhang stehen sollen. Wie hoch sich die Unterschlagungen bemessen sollen, steht nock» nicht fest. Wurzen. Auto durchbricht das Brücken geländer. Aus der während des Umbaus der Landbrücks errichteten Holzbrücke kam der Wagen eines Borsdorfer Automobilisten, der in mäßigem Tempo fuhr, auf dem schlüpfrigen Holzbohlenbelag ins Schleudern und durchbrach das Holzgeländer der Brücke. Als ein Wunder ist es zu be zeichnen, daß das Fahrzeug nicht abgestürzt ist, obgleich es bereits üb er die Brücke hinaushing. Der Fahrer war im letzten Augenblick aus dem Wagen gesprungen. Die Sache ist also noch einmal gut abgelaufen. Es konnte auch anders kommen. Bei dem starken Autoverkehr, der über die Brücke führt, ist es immerhin verwunderlich, daß noch kein ernstes Unglück passiert ist. Wittichenau. Großfeuer. Durch ein Großfeuer wurden Ställe und Schuppen dreier Besitzungen nebst reichen Erntevorräten vernichtet. Man vermutet Brand stiftung. Lhemnih. Hier hat ein Unbekannter abends zwei gegen 9 Jahre alte Mädchen, die in dem Flur eines Hauses der Müllerstraße spielten, gefragt, ob sie ihm den Weg nach dem Schloßteich zeigen wollten. Daraufhin haben die Mädchen den Unbekannten von der Müllerstraße nach dem Schloß- teich und bis an den Schloßberg gebracht. Dort ist eines der Mädchen, weil der Mann noch die Matthssstraße gezeigt haben wollte, nach Hause gegangen. Der Unbekannte ist mit dem anderen Mädchen sodann den Schloßberg entlang und nach dem Küchwald gegangen. Daselbst hat sich der Unhold in der gröbsten Weise an dem Mädchen vergangen. Am linken Ufer der Zschopau wurde von Spazier gängern etwa 300 Meter unterhalb der Diedenheimer Mühle eine männliche Leiche gefunden. Der Tote hatte mehrere Verletzungen am Kopf und lag dicht am Flußufer. An dem steilen Felshang in Höhe von etwa 15 Meter lehnte ein Herrenfahrrad. Bis jetzt konnte der Tote noch nicht ermittelt werden. Er ist etwa 65 Jahre alt, 1,73 Meter groß, von kräftiger Gestalt, hat graues, kurzgeschnittenes Haar und Schnurrbart. Ob ein Verbrechen oder Unglücks fall vorliegt, steht noch nicht fest. Zwickau. Unterschleifs bei der Güterkasse Wilkau. Eine Nachprüfung der Hauptkasse der Güter verwaltung Wilkau, die mit dem Tode des Verwalters der Kasse Reichsbahn-Inspektor Beyrich zusammenhängt, hat einen beträchtlichen Fehlbetrag ergeben. Die Unterschla - gungen, die bis 1924 zurückgehen, waren durch Fälschun gen so geschickt verdeckt worden, daß selbst bei früheren Re visionen keinerlei Verdacht auftauchte. Es fehlte eine Summe von über 40 000 Mark. Die Aufdeckung ist dadurch möglich geworden, daß die Reichsbahn seit Anfang d. I. ein neues Ueberweisunasversahren eingeführt hat. Beyrich hat sich, am 11. d. M. als eine neue Revision bevorstand, in seiner Wohnung erschossen. Rodenbach. Riesenbrand in den Kabel werken. Nachts gegen 11 Uhr brach ein riesiger Brand in den Kabelwerken der Firma Krizik und Co. aus. Die Feuerwehren der Stadt und der Umgegend bemühten sich , sofort um die Löschung des ungeheueren Feuers, doch konnten sie es erst gegen Morgen auf die Hauptgebäude lokalisieren. Das Werk ist vernichtet. Dadurch werden 40V f bis 500 Arbeiter brotlos. ! Erste Ausfahrt der „Europa". Lie Uebernahme des Schiffe«. — Glückwunschtelegram« Hindenburgs. Am heutigen Mittwoch tritt das Schwesterschiff der „Bremen", die „Europa", von Bremerhaven aus ihre erste Ausfahrt nach den Bereinigten Staaten an. Das Kommando führt Kapitän Johnsen. Die Ueber- nahme des Schiffes durch den Lloyd erfolgte «ach Beendigung der Probejahren auf der Höhe von HornL- Riff. Kapitän Johnsen hielt bei der Uebernahme des Kommandos eine kurze Ansprache, in der er insbeson- dere des Reichspräsidenten von Hindenburg gedachte und dabei aussührte: „Wir wollen diesem Schuff uNd damit dem Norddeutschen Lloyd uud durch den Lloyd wiederum dem deutschen Vaterlands dienen. Da für ist uns ein leuchtendes Vorbild gegeben in der Person unseres allverehrten Reichspräsidenten vo» Hin denburg, in der sich so wundervoll Pflichtgefühl, Wahrhaftigkeit, Treue und Unparteilichkeit verkörpern. An den Reichspräsidenten von Hindenburg und den früheren amerikanischen Botschafter Schurman wurden Telegramme gesandt. Reichspräsident von Hin denburg erwiderte das Telegramm mit folgender Drahtung: „Lem Vorstand und dem «ufsichtsrat des Nord deutsche« Lloyd Paule ich für die erfreuliche Mel dung vo« der glücklich beendeten Probefahrt de« neuen Schnelldampfers „Europa". Ich wünsche de« neuen Schiff allzeit glückliche Fahrt. Möge es stets deutschem Schiffbau und deutscher Seefahrt Ehre machen «ud so unsere« Baterlande auf de« Mee ren erfolgreich dienen." Ebenso ging von Botschafter a. D. Schurman, oem Paten der „Europa", ein Glückwunschtelegramm ein. Die Sühne für Hartmannsdorf Vor dem Gemeinsamen Schöffengericht in ChemniH begann unter starkem Andrang der Kommunisten imv großem Polizeiaufgebot am Dienstag der Prozeß wegen de« Rommunistendemonstrationen in Hartmannsdorf am 15. Januar, bei denen die Menge gegen die zum Schutze der Wirkwarenfabrik „Recenia" und der in ihr arbeitenden Arbeiter herangezogene Polizei tätlich, vorging, und bei hem mebrere Demonstranten erschossen und andere schwer mnd leicht verletzt wurden. Ungesagt find der 35jichrioe Scherer Naumann aus Oberfrohna, der 25jährige HeA- b i g aus Chemnitz, der 20jährige Handarbeiter B u sch - Heck aus Chemnitz, die in Untersuchungshaft befindliche 31jährige Schlossersehefrau und Stadtverordnete Knoth aus Chemnitz, der 19jährige Autoschlosser Kühnert au« Wittgensdorf, der 17jährige Handarbeiter Wagner aus Chemnitz, der 19jähriae Hausdiener Wagner aus Chem nitz, der 29jährige Maurer Klemm aus Heiersdorf und der 20jährige Strumpfwirker Hertel aus Chemnitz. Di» Anklage lautet auf schweren Landfriedensbruch, schweren Aufruhr und öffentliche Beamtenbeleidigung. In der Vernehmung der Angeklagten leugnen diese ihre Schuld insoweit, als ihnen Körperverletzung und Beleidigung vor geworfen wird. Sie geben nur zu, daß sie bei der Demon stration beteiligt gewesen sind. Zwischen Verteidigern und den Zeugen entspinnt sich eine längere Auseinandersetzung darüber, ob es notwendig gewesen sei, daß so viele Schüsse (gegen hundert) abgefeuert wurden. Die nächsten Zeugen sind Mannschaften des Polizeikommandos, die übereinstimmend bekunden, daß die Polizei beschimpft und bedroht wurde und erst dann gegen die Menge vorging, als sie tätlich angegriffen wurde. Auch die folgenden Zivilzeugen, zum Teil Angestellte und Arbeiter der Fabrik Recenia, sind der Auffassung, daß die Polizei in Notwehr gehandelt hat. — Die Verhandlung wird ani Mittwoch weitergeführt. Mtter lüi» morgen: Nachdruck verboten! Unsichere Weilerlog«: veränderlich mit vereinzelten Nieder schlägen bei etwas schwankenden, aber nicht grundlegend geänder ten Temperaturen. Schwache bis mäßige Winde aus wechselnder Achtung.