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Das Reich der Frau das schönste Weib zum König oder — ein Geschöpf, das den Mann LAaven machen kann. und zwischen den Fingern zu einer Spitze zu drehen, holen ^it ist das Verfahren evtl, zu wieder- jeden Schmuck. Nur im schwarzen Haar schaukelte sich rtue schillernde Agraffe. Sie war Praktische Ecke. Schnürsenkel. Wenn die Pinnen der Schnürsenkel fehlen, ist das Durchziehen durch die Oesen mühevoll und zeitraubend. Es empfiehlt sich in diesem Fall, die Enden mit Leim oder Syndetikon zu befeuchten <23. Fortsetzung.) Sie, die an Ateliers gewöhnt war, deren Luxus sprichwörtlich und berühmt geworden, die nur für die größten Meister zu „haben" war, wie sie lächelnd zugab — sie kam den endlosen Weg zu ihm in sein elendes, kleines Gelaß. Und hier ward in aller Heim lichkeit das Werk begonnen, an dem seine Zukunft hing. Seitdem war Eberhard mit seinem Fühlen und Denken nicht mehr aus der Erde. Er lebte nur noch durch Sidonie, in ihr, die ihm seine Kunst selbst war. Jede Anforderung des Alltags war ihm wie ein Anruf, der ihn mit beinahe körperlichem Schmerz aus seinem Rausche riß. Er ward blaß und hager. Seine Züge drückten eine fast grausame Härte des Willens aus. Seine ganze Wesensart trug in dieser Zeit inner lich und äußerlich den Stempel einer Ekstase, die mit jüwm Pulsschlag spricht: „Dir habe ich mich mit Leib nnd Seele in die Arme geworfen — töte mich — wenn ich nicht siegen kann." Peter Hochaus sah immer länger seinem Arbeiten zu. Meistens war ein freudiges Anerkennen in seinem vkick, ost aber auch eine Besorgnis. „Mehr Ruhe! Mehr konzentrieren!" sprach er leise. „Geduld, Eberhard! Alles will seine Zeit — «ch das Können und der Erfolg." Geduld! Hohn schrie in seiner Seele. „Mit dem selben Rechte predige sie dem Reiter, der auf rasendem Rosse dem Ziel entgegenjagt." Sein heimliches Werk und die Helferin dazu — darüber hinaus ging kein Gedanke, kein Herzschlag — Weit, weit in der Ferne versank Erdmutes Bild — und alles, was er von Frauenliebe wichte. Gläserkltrren, Lachen und der Gesang einer vhünen Männerstimme drang aus Sidonies Salon auf den Vorplatz hinaus. Betty, ein nettes junges Ding, die Tochter der Hauswirtin, kam mit einer Platte Lüter Speisen aus der Küche. Sie setzte ihre Last nieder, um Eberhard beim Ablegen zu helfen. „Die Herrschaften sind alle schon lange da," sagte sie vorwurfsvoll. Eberhard beachtete sie gar nicht. Er horchte aus de« Gesang — das mutzte doch Felix Stimme sein —? And doch war's nicht denkbar — der hier —? Die Unverfrorenheit konnte er unmöglich haben. Nie würde sich Sidonie das bieten lassen. Nach solchen Beleidigungen — gewitz nicht. Weit hielt ihm das kleine Mädel die Tür offen — sie wußte genau, was ihrer Herrin dieser Gast be- ze«tete — — und da sah er denn wirklich seinen Bruder vor dem Klavier sitzen — neben ihm Sidonie. Einige Herren und eine junge, sehr hübsche Schauspielerin saßen um den mit Gläsern und Blumen geschmückten Tisch. Stumm blieb Eberhard auf der Schwelle. Musik, Lichterglanz, schwerer, schwüler Blumin- d»ft, Schönheit, der leise Hauch einer kaum merkbaren Fessellosigkeit — lud nicht dies ganze durch Schönheit veredelte Bild ein zu mitreißender Freude, jauchzender »ust? Sidonie kam ihm entgegen. Sie trug ein loses, purpurrotes Gewand, besetzt mit Borden von dunklem LUa und Gold — Hals und Arme entblößt, ohne wie sie den schäumenden Kelch an die Lippen hob und ihn, den wundervollen Hals ein wenig zurückgebogen, in durstigen Zügen leerte. Die Augen noch empor auf die Lichterkrone ge heftet, setzte sie das Glas nieder — leise klirrend brach der Fuß — . Sie blickte blaß und wie verstört eine Sekunde* auf die Scherben — dann nahm sie den unversehrt gebliebenen Kelch und warf ihn leicht gegen den Bronze fuß des Tafelaufsatzes — wie seines Singen verklang das Zersplittern des Kristalls — und sie schauerte,' trotz der warmen, duftschweren Luft, fröstelnd zu sammen dann ein Aufraffen, ein Dehnen der ge schmeidigen Glieder. „Klirren und splittern soll's heute um mich — lachen und tosen — und singey —" Sie packte Felix' Arm „Geh, spiel' mir mein Lied — Das Lied des Meisters, der Geist ist von meinem Geist!" Und nun rauschten vom Klavier her die funkeln den, glühenden Melodien — und Sidonie stand am Tisch, hob den Kelch und blickte Eberhard mit lodern den Augen gerade in das Gesicht Und in des Spielers Gesang mischte sich ihre leidenschaftliche Stimme: „Auf! Hebe die funkelnde Schale empor zum Mund Und trinke beim Freudenmahle dein Herz gesund. Und wenn du sie hebst, so winke mir heimlich zu — Dann lächle ich und dann trinke ich still wie du — Und wandle hinaus in den Garten zum Rosenstrauch Dort will ich dich erwarten nach altem Brauch — Und will an die Brust dir sinken, eh' du'S gehofft, Und deine Küsse trinken, wie ehmals ost —" Und flechten in deine Haare der Rose Pracht — O komm! Du wunderbare, ersehnte Nacht!" Enue herrschte, »re Hanv ver jungen, yavskyen Schauspielerin lag in der ihres Nachbars, ihre Angen starrten weitgeöfsnet ins Licht — ein paar schwer« Atemzüge verzitterten — Eberhard fuhr mit der Hand über die Stirn — wie im Erwachen. Die Schwüle zerriß. Felix sprang aus. Lächelnd flogen seine Blicke übe« die noch mehr oder weniger verwirrten Gesichter. Er füllte zwei Gläser mit Sekt. Eines bot etz Sidonie Sie wandte ihm langsam ihr Gesicht zu. Er sah sie an — und setzte die Gläser nieder „Wie bist du schön -!" Mit beiden Händen griff er in die Rosenschale — wie einen duftenden Regen ließ er die purpurnen Blätter über sie rieseln. Sie stand regungslos — ihre Augen hingen a« Eberhard — Dem überkam's wie Trauer um Ge storbenes. — Felix hatte sich ungeniert über Bettys kalte Schüs sel hergemacht. „Kinder, langt zu! Sekt und Musik allein tut'« nicht. Und wenn ihr satt seid, dann laßt uns mal ein vernünftiges Wort über die Autogeschichte reden. Was mich betrifft, ich halt unter allen Umständen mit. Wer von euch?" »Ich fahr mit Brenken.' „Ich mit Holdenberg," antworteten ihm zwei, als große Sportsmen bekannte Herren. „Mit wem wollen Sie denn los, Höffner?" Felix lachte. „Bin noch zu haben." »Ja, sagen Sie mal, 'nen eigene» Dings besitzen Sie doch nicht, was?" „Nee, so weit hab tch'S noch nicht gebracht. Abetz die giebt's »och. Die sind doch zu kriegen." „Mieten? Na hören Sie mal! Das ist aber 'n» riskante Chose. Sie müssen doch für alles aufkommen." Und sie wußte das. Nie war ihr Lächeln lockender, ihr Blick berückender gewesen — — Hätte sie jenen dort am Tisch dies Lächeln geschenkt, jede Fiber hätte sie in ihnen in Aufruhr gebracht. Zum ersten Male stand sie als Weib, nur als siegendes Weib vor Eberhard Er sah das seltsame Flimmern ihrer Augen, er spürte den Hauch des Bacchantischen, der sie wie ein betäubendes Parfüm umwehte — und er wich innerlich vor ihr zurück wie vor etwas Feindlichem. - — — Als hätte sie ihm in dieser Minute etwas geraubt, in ihm vernichtet. Edles schien ihm von ihr abgesallen, ihre Götter schönheit, die sie in den heiligen Dienst der Kunst ! gestellt, entweiht, da sie sie zu den kleinen Eitelleiten des Weibes herabwürdigte. Gefüllt die Hände mit Blumen, rot die Lippen, Verheißung in den Augen, würde sie glühendes Ent zücken spenden — in dieser Stunde — um in jener weiterzuziehen wie Wind und Wolken und Wellen und das selig unselige Opfer zurücklassend in Schmerz und Sehnen, erbarmungslos, lächelnd über seine Qualen. Schön war diese Welt, aber sie war nicht die seine, konnte die seine nicht werden. Nie könnte er ihr Abbild, mit Flitter und Tand behängt, beim Bacchanal im sarbenflammenden Fest saal entweihen — licht und rein, in Wetter feierlicher Tempelhalle stand es ihm, schweigend und wissend. Als spüre Sidonie, was sie ihm eben angetan, daß er in dieser Sekunde begann, sich von ihr zu lösen, glomm in ihren Augen ein Funkeln wie Rache aus. Sie kannte diesen eisernen, beinahe grausamen Zug äußerster Willensfestigkeit an ihm. Sie wußte, trug sein Antlitz den Ausdruck, dann war etwas in ihm fertig geworden, und kein Gott änderte seinen Beschluß. Nicht für das praktische Leben brachte er diese Kraft auf, da war er weich, unerfahren, verträumt wie ein Kind — aber alles, was an die Heiligkeit seiner Kunst rührte, machte ihn unerschütterlich hart. Und deshalb, als sie so stumm und feindlich Auge in Auge standen, begriff sie: Nie hatte er in ihr das ! Weib gesehen — nur die Helferin zum höchsten Ziel als Künstler. Blitzschnell, wie ein glühendes Zucken flog ihr die Erinnerung an Erdmute Wald durch das Herz und ! brachte wie eine wilde Welle die bittere Erkenntnis ' mit: Sie ist ihm das Weib — ich das Modell Und vieles, was Sidonie Feuren in ihrem raschen, heißen Leben an Männerherzen verbrochen, büßte sie in diesen Minuten ab. Aber ihr ohnmächtiger Grimm machte sie nicht Willens, ihre Schulden zu bezahlen. Es mochten Sekunden oder Minuten vergangen sein, indessen diese Gefühle über ihre Seelen jagten, wie Wetterwolken über aufgewühlte Flut. Felix war zu ihnen getreten, begrüßte seinen Bruder höchst unbefangen und warf Sidonie ein Witzwort zu, als seien sie die besten Freunde. Eberhard schoß das Blut zu Kops. „Sidonie —, wie konnten Sie ihm wieder Zutritt gewähren —?" Sie hob gleichgültig die Schultern. Zum erstenmal sah er den Zug zynischen Leichtsinns um ihren Mund fliegen. „Gott, weshalb denn nicht? Wir haben uns längst gegenseitig verziehen. Der eine kommt, der andere geht — und wer Lust hat wiederzukommen, den setz' ich nicht raus." Sie wandte sich von ihm ab, ihren Gästen zu. Und nun schien sie ein förmlicher Taumel zy Packen. „Herrgott, was ist das heute für eine Stimmung! Hier trinkt — und dann singt!" j Sie war dämonisch, zum Unstnntgwerden schön. »Nasss 710 «8» ess S7S L37 157 811 SSO (400) ISS 966 884 oss «01 885 (400) »SIMS L40 828 172 952 10V 7S4 1400) »92 12000) 04« 72» 181 84» 1400) SIS SSS 220 11000) 1S4 4SS 112 418 »NN518 SS» 182 »42 740 SSS SOS SIS »»»3411400) 292 874 850 472 072 718 1400) 558 722 »»»405 11000) 108 SSS 722 1S0OO) 0S4 SSS SOS 1400) 431 „»700 770 788 11000) S44 186 477 SS4 1400) 488 »4S »74 2 88 1S4 403 281 1SS »»«137 724 S82 ISS 256 026 I»7S2S (SOO) SSO 861 SSI SOO 631 SSO 853 »»84L4 1400) 101 576 417 1500) 72« SOI L4S SSO 226 774 SSS SIS 114 SS» 110000) 817 23» »»»444 608 767 SSI <2000) 1VL 101 ISS 68Ü 778 »14 1L3 S77 »30863 (400) S4S 272 381 SOS »SO 1500) 4SS 633 1400) SSS 44S <3000) 4S4 254 SSI »54 43» »»»647 480 115 SSS 1SS SS7 87S SSS 407 L7S 873 11000) 882 »»»427 »17 SSO 11» 71S 147 LS« SSL SSI 861 680 821 862 »33895 845 SOS 402 13000) SSS 882 S7V L86 011 SIS 621 358 088 844 685 1400) »»485S 064 6S6 SOS SSS SSS SS4 782 »»»782 1500) SS4 446 280 368 SII 622 72S 1500) »44 SSS »38455 384 SSS SS» »86 238 4SI »06 1400) »88 ,37048 7S6 SSS 878 964 446 887 860 720 538 657 64 » 711 071 »38430 64» 13000) 81» 408 517 658 388 147 835 585 13000) »30404 74» 832 448 SL8 305 007 363 866 484 186 465 853 945 »40261 588 870 <400) 276 782 782 11000) S71 1400) L73 Ä2I 1400) 436 518 SIS 177 834 I4ILSI 1S00) 727 131 841 843 1400) 435 503 1500) 256 12000) 556 874 498 912 SSS 1400) 651 »«»775 758 861 910 »436SI 722 970 6SL 11000) 816 11000) 517 460 »10 SW 8»0 732 SSL (2000) 485 254 1400) SSO 1400) »««SSO ISO 315 1400) 45» 780 1400) 684 622 743 489 (400) 6S6 ISS IS7 760 600 »»I »««449 767 899 29» 104 939 958 668 304 118 »««632 SS6 1500) 802 »47 SSL 684 (SOO) 891 671, 806 7»7 SO» 1400) 368 557 »«»787 768 »28 1400) 408 1400) 539 156 695 36» ISS 212 SSO 12000) 234 765 182 SS6 440 185 851 »«>4703 442 OIS 601 766 1500) 251 485 522 571 121 907 620 811 159 (500) 991 195 117 »«»43» 740 708 SSO 193 074 617 887 483 »«»704 445 014 504 (400) 816 280 334 244 305 434 423 973 »«»808 722 118.189 (400) 630 42!' 087 (2000) 481 (1000) 061 775 746 671 (:88k »52525 443 174 288 863 64« 788 874 146 222 420 552 780 927 796 956 »«»890 007 336 432 640 520 73 4 656 28» 324 678 877 »««708 136 669 (500! 679 037 727 (ISO) 627 306 089 ISI 260 SSI »»»641 894 858 528 759 861 522 328 918 154 965 »50341 220 307 687 226 (400) 044 925 746 451 557 662 800 1S7228 801 528 939 05» 716 364 27» (5000) 659 382 iüOO) OOS 410 391 385 261 816 467 759 832 115 »88672 932 SOI OSS 846 341 820 937 483 254 683 177 5S2 (400) 590 ISS12I 238 749 550 124 860 354 (400) 171 199 077 180 107 150 206 755 «24 Sm SI5«rad« »erb1«iö« nach beut- beendigter Ziehung an größeren Gewinn«! 1 Prämie ,u 25OOO0. Gewinne: 1 zu 200000, 1 in 100000, 2 zu 50000, 1 »u 40000, 2 zu 30000, 12 zu 10090. 44 ,3 5000, 122 zu 3000, 256 zu 2090, LOS zu 1090. Mitteldeutscher Rundfunk. Sonnabend, 15. März. Bastelstunde für die Jugend. Sprecherin: Susanne Bach. * 15.15: Funkschach. Schachmeister R. M. Blümich,' Leipzig, -ß- 16.0Ü: Wie ich meinen ersten Film mit drehew half. (Der 16jäyrige Erwin Wagner, Dresden, der FilM operateur werden will, erzählt.) * 16.3g: Heiteres Konzert. Das Leipziger Funkorcheper. * 18.00: Funkbastelstunde. 4 18.30: Zum Gedächtnis Paul Heyses: Lieder und Briefe deS Dichters. Sprecher: Joseph Krahs. * 19.05: Dr. Arno Schiro- kauer, Leipzig: Freigabe der Kunst. * 19.35—20.30: Unter haltungskonzert. Kapelle Agunle. * 20.35: Kabarett: „Unsere Wände haben Ohren." Heitere Milieustudien aus einem groß städtischen, herrschaftlichen Mietshaus in Minaturhörbildern. Bom Kellergeschoß bis zur Mansarde einschließlich Treppe für Herrschaften und Treppe für Lieferanten. * 22.00: Bekannt gabe des Sonmagsprogramms. Koch-Rezepte. SpinatNöße. (Jastenvezept.) 6 Personen. Zu bereitungszeit 1^ Stunde. 2 Pfund Spinat werden verlesen, gewaschen, roh gehackt und in zirka 50 Gramm Butter leicht gedämpft. Dann rührt man 100 Gramm Butter schaumig, fügt nach und nach 3 Eier hinzu, gibt den Spinat hinein, nebst 12 in Würfel geschnittene und in Butter geröstete Semmeln und >2 Eßlöffel Mehl, würzt nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und einigen Tropfen Maggis Würze, formt hübsche Klöße und kocht diese etwa 10 Minuten in kochendem Salzwasser gar. Warmer Roggenbrotpudding. Man gebraucht zu diesem Pudding anderthalb tiefe Teller voll trockene geriebene Roggenbrotteste. Man rührt drei ganze Eier und zwei Eigelb mit 125 Gramm Zucker ganz schaumig, gibt die Brotreste, 50 Gramm würslich ge schnittene Sukkade, 100 Gramm Rosinen, 30 Gramm gewiegte Mandeln, zwei Löffel dicke saure Sahne, etwas Zimt und geriebene Zittonenschale hinein. Unter den Teig rührt man den steifen Schnee der drei Eiweiß und füllt ihn in eine vorgerichtete Puddingform. Der Pudding mutz 1V» Stunden im Wasserbad kochen, er wird behutsam gestürzt und mit einer Kirschtunke zu Tisch gegeben. Kleine Roggenbrottörtchen. Ein viertel Liter- Milch kocht man mit Zucker, einem Stückchen Butter, einer Prise Salz und etwas geriebener Zitronenschale aus, dann schüttet man 200 Gramm altbackenes geriebe nen Roggenbrot hinein, schlägt alles kräftig und lätzl den Teig abkühlen. Unter ihn rührt man ein Ei, einen Eßlöffel steife Orangenmarmelade und einen Teelöffel Backpulver. Man füllt kleine etngefettete Tvrtenförm- i chen reichlich halbvoll mit der Masse und bäckt sie im j Ofen bet Mittelhitze gar. Die kleinen Törtchen werden gestürzt und mit saurer Ktrschtunke zu Tisch gegeben. Zu der letzteren mutz man 250 Gramm entsteintt Sauerkirschen in einem halben Liter Wasser mit dem nötigen Zucker weichkochen, so datz sie -ich durchstreichen lassen. Dann kocht man die Tunke b i - > Bürsten im Haushalt. Man unterscheidet bei der Bürstenbinderet zwei Arten der Verarbeitung: die Rauharbeit und die Dreh- arbett. Bet der ersten werden die zu Büscheln gebun denen Borsten mittels Leim oder Pech in die trichter förmigen Löcher des Holzrückens eingedreht. In die ser Weise verarbeitete Bürsten sind gegen dauernde lEtnwtrkung von Wasser nicht widerstandsfähig, was ttber bei der Durchzieharbeit, einer anderen Art der Mauharbeit, der Fall ist. Hier werden die zu einer »Schlinge zusammengebogenen Borstenbüschel mit einem Draht in den Holzrücken eingezogen, wobei der Draht von Loch zu Loch weitergeführt wird. Bei der Dreh arbeit werden die Borsten zwischen zwei gespannte Drähte gelegt und diese schraubenartig zusammengedreht, so daß die Borsten rund um den Draht stehen wie bei 'Zylinderputzern, Tüllenbürsten u. ä. Für die Behandlung der Bürsten und Besen im Haushalt sind einige Regeln zu beachten. Leicht be schmutzte Bürsten sind trocken zu reinigen, indem man sie mit heißer Kleie bestreut und dann auf weißem Papier über der Tischkante reibt, bis das Papier sauber ist. Stark beschmutzte Bürsten werden mit warmem Seifenwasser ausgewaschen, dem man etwas Salmiak zugesetzt hat. Ein lauwarmes und darauf kaltes Nach- ßpülen gibt der Borste ihre alte Widerstandsfähigkeit zurück. Zum THscknen lege man die Bürsten aus die Seite, aber nie ckuf den Holzrücken, da dann die Feuch tigkeit in denselben einzteht und die Borsten sich lockern. Nur die Bürsten aus starkem Borstenmaterial, das sich nicht leicht verbiegt, kann man auf die Borstensette legen. Sollten Borsten durch unsachgemäßes Aufbewah ren zerdrückt worden sein, wird der Schaden behoben, Indem man sie kurze Zeit über den Dampf von kochen dem Wasser hält.