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Weißeritz-Zeitung : 14.03.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193003140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19300314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19300314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-03
- Tag 1930-03-14
-
Monat
1930-03
-
Jahr
1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.03.1930
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Sachsen und die Boung-Gesetze Dresden, 14. März. Zu der Stimmenthaltung Sachsens bei der Beschluß fassung des Reichsrates über die Young-Gesetze übermittelt die sächsische Gesandtschaft in Berlin folgende Erklärung: „Die zustimmende Haltung, die die sächsische Negierung im Reichsrat bei der ersten Beratung des Hanger Vertrags- Werkes eingenommen hat, hat zu ihrem Sturz geführt. An ihrer Auffassung hat sich nichts geändert. Sie sieht sich aber nicht in der Lage, sich in der gleichen Angelegenheit als geschäftsführende Regierung an der Abstimmung über die Frage des Einspruchs zu beteiligen." Sächsische Regierungsbesprechungen Dresden, 14. März. Zwischen Vertretern derDeutsch - nationalen, der Deutschen Volkspartei, des Landvolks und der Wirtschaftspartei haben gestern in Dresden Besprechungen zum Zwecke der Regie rungsbildung begonnen. Irgendwelche Beschlüsse sollen jedoch noch nicht gefaßt worden sein. Nach der Absage der Demokraten dürften diese Ver handlungen jedoch kaum zur Bildung einer neuen Regie rung führen, es sei, daß ganz besondere Umstände einträten, mit denen aber zunächst nicht zu rechnen ist. .Mmerus claOs" bei de« WWMen Instituten Dresden, 14. März. Zu einer in diesen Tagen durch die Presse gegangenen Notiz über den „Numerus clausus" bei den Pädagogischen Instituten wird amtlich mitgeteilt: Schon in der Landtagssitzung vom 28. Januar d. I. hat die Regierung, ohne Widerspruch zu finden, für diese In stitute eine Begrenzung der Zahl der Studierenden in Aussicht gestellt. Abgesehen davon, daß beide Institute räumlich sehr beschränkt sind und oie außerordent lich angespannte Finanzlage des Staates der Erweiterung der bestehenden Einrichtungen und des Lehrkörpers Schran ken setzt, fühlt sich das Ministerium zu der Maßnahme be sonders im Interesse der Studierenden selbst verpflichtet. Ferner muß bedacht werden, daß es aus rein Menschlichen wie aus wirtschaftlichen Gründen nicht verantwortet werden kann, diesem Berufe eine unbegrenzte Zahl von Anwärtern zumlführen, die den Bedarf weit überschreiten und vielen jungen Leuten zum beruflichen Verhängnis «erden müßte. Die Zahl der Studierenden ist daher für das kommende Jahr aus 250 in jedem Institut begrenzt worden. Die Auswahl wird keineswegs in der Form geschehen, daß ein fach nach dem Zeitpunkt der Anmeldung entschieden wird. Die Direktion der Pädagogischen Institute werden vielmehr aus der Gesamtzahl aller Bewerber, die sich melden, die jenigen auswählen, die ihnen nach Befähigung und bis herigen Leistungen für die Anforderungen des Volksschul- kehrerberufs in besonderem Maße geeignet erscheinen. Die Stteren Angestellten Dresden, 14. März. Der Landesausschuß Sächsischer Arbeitgeberverbände veröffentlicht soeben eine mit statistischem Material versehene Denkschrift über die Arbensmarktlaae der älteren Angestellten, in der er mit den gewerkschaftlichen Forderungen für einen besonderen Schutz der älteren Angestellten durch Eingreifen des Gesetz gebers auseinandersetzt. Der Landesausschuß hatte auf Grund eines einheitlichen Fragebogens im Jahre 1929 im Anschluß an erfolglose Verhandlungen mit dem Deutsch nationalen Handlungsgehilfenverband eine Erhebung durchgeführt, um zahlenmäßig festzustellen, in welchem Um fang der gesetzgeberische Grund für die Forderungen der Gewerkschaften zutrifft. Die Erhebung erstreckt sich auf männliche und weibliche Angestellte, und es sind etwas über 88 000 Angestellte, ge- gliedert nach kaufmännischen, technischen Angestellten und Werkmeistern, erfaßt worden. Es geht daraus hervor, daß von den zum angeführten Zeitpunkt beschäftigten kauf männischen Angestellten 22,5 Prozent über vierzig Jahre alt waren. Von den technischen Angestellten be trug der entsprechende Prozentsatz 36,43 und von den Werk meistern sogar 73,83 Prozent. Endlich ist aus dem bei gebrachten statistischen Material ersichtlich, daß die sächsi schen Arbeitgeber bei Neueinstellungen von Ar beitskräften durchaus nicht nur jüngere Kräfte bevorzugen. Im Durchschnitt der acht Monate von März bis Dezember 1929 wurden über 19 Prozent männliche Angestellte in die Betriebe ausgenommen, die über vierzig Jahre alt waren. Sachsen- Bäcker und das Brotgeseh. Für Roggenbrotgesetz. — Gegen Beimischungszwang. In einer Versammlung der Dresdener Bäckerzwangsinnung gaben die Maßnahmen des Rei ches zur Bekämpfung der Not der Landwirtschaft den Anlaß zu einem Bortrag, den Landtagsabgeordneter Obermeister Kaiser über das Brotgesetz und den Beimahlungszwang hielt. Die bisherigen Maßnah men des Reiches, so führte der Redner aus, verfehlten ihren Zweck, deshalb legte die Reichsregierung dem Reichsrat das Roggenbrotgesetz vor. I« Sachsen ist schon bisher Ivüprozentiges Roggenbrot hergestellt worden. Die hiesigen Bäcker find schon mit gutem Beispiel vorangegangcn und haben schon das getan, was jetzt von den Münchener Bäckern empfohlen worden ist. Die Bäcker Sachsens haben also nicht den geringsten Anlaß, sich gegen das Roggenbrotgesetz zn «enden. Anders ist es mit dem Beimischungszwang. Dieser bedeutet, daß mit 40 Prozent Weizenmehl 6b Prozent Roggenmehl gemischt werden sollen. Klein gebäck, das aus solchem Mehl hergestellt werden muß, (würde unansehnlich sein. Deshalb wenden sich die Bäcker gegen den Bcimahlungs- oder Beimengungs- Swang, da die Nachfrage nach Weizengebäck sehr Kark ist. Um der Landwirtscl)ast zu helfen, sollte das Reick Me Bevölkerung in der Richtung aufklären, daß das deutsche Volk auf ausländische Nahrungs- und Genuß- Mittel verzichtet und den Verbrauch der Erzeug nisse der heimischen Landwirtschaft steigert. * Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Dunkle Schatten ziehen über unsere Deutsche Müklerschut«. Einer ihrer besten Lehrer, Slu- dienvat Mols, ist kurz, ehe -das Wintersemester 1929/30 zu End« ging, von hinnen geschieden, und- tief« Trauer darüber hat feine Kollegen- und Schüler ergriffen. Unter dieser Trauer stand auch die Se me st«r--Schtu h f« ie r am DonnerÄag vormittag, die, rvie üblich, im großen- Lehrsaa-le der Anstalt slattfa-nid. Stud-ien- rat Sacher begrüßte zu Beginn der Feier Obcrregiemngsrat Beh nisch als Bettreter d-eS Ministeriums, Bürgermeister Dr. Höh mann, die Mitglieder beS Schulau SschusseS Stadt rat Petzold und Stadtverordnete Frau Feldmann, Mühtenbesitzcr Heise als Vcr- treter des BerbandcS Deutscher Müller, den- Bertreter des AH.- Verbän-d-cS des Vereins „Glück zu!", -die Presse. Er gedachte dann -des schweren Vettuste-s, der -die Schute mit dem Ableben Studienrat Wolfs betroffen und bat, ihm ein stilles Gedenken zu widmen. 3n seinen -weiteren Motten betonte er, daß mW großer Berechtigung im Programm der Schule -vor deren Besuch Praxis -verlangt wird, denn nur der, der in Müllerei, Mühle-ntech-nik, in -den kaufmännischen Fächern und in Machemalik -die nötigen Grundlagen m-itbringt, werde dem Unterricht voll folgen können und oom Besuch der -Anstalt befriedigt sein; die andern Würden nur schwer- aus ihre Rechnung kommen. Die -erteilten Zensuren seien ein- Gradmesser des Erreichten, sie -sollen Fingerzeige geben, wo noch nachzuhoie-n ist. Aber auch die, -die mit guten Zensuren scheiden, sollten nicht rosten, -dann würden sie den schweren Wirt schaftlichen Kamps bestehen. Er entließ -die Abgehenden dann mit dem aldt-en Müllergruß „Glück zu!" Besucht wurde -das Semester von 119 Schülern und 3 Schülerinnen. Zur Prüfung meldeten sich -17; ein Schüler mußte zurückgewiesen werden, einer -bestand die Prüfung, nicht, 15 wurde -das Reifezeugnis zuerkannt. Belo- -lmngen für besonderen Fleiß und gutes Bet-ragen erhielten sämt liche A-bgehenden aus IV1, Haeseler, Brockenem, -Hiemisch, Dres den, und Tangen, -Skien; aus III dl Lanm Kriegern (ESR), Schneller, Nordheim, Werther, Camburg (Saale). Bücher-preis-e wurden zuerkannt- den Abgehenden -Schwarzkopf, Winseldorf (Holstein) aus III dl und Mittafch, Geißlitz (Sa.) aus IV1. 3m Anschluß an -die Ansprache Studienrat -Sachers- nahm Büvg-er- meister Dr. Höhmann -das Mott- und- sprach etwa folgendes: Unsere heutige Abschiedsfe-ier steht rm Zeichen -schmerzlicher, tiefster Trauer -um einen vortrefflichen Mann, dessen Verlust Stadt und Gchulle schmerglich betroffen hat. Sludie-nrat Wolf -weilt nicht mehr unter uns. T-befe-rsch-üttett hörten wir hie schmerzliche Kunde; -kaum -vermögen -wir zu fassen, daß dies-er kräftige und rüstige Mann, der bis -vor -wenig Tägen in geistiger und körpetticher Frlsch-e -seine Lehrtätigkeit ausübte, obgerufen worden- ist. Mehr als 30 3ahre -hat er hier als Lehrer gewirkt. -Ausgestattet mW reichen Gaben des- Geistes und gründlichen Kenntnissen, verstand er es, den -Schülern den nötigen Wissensstoff zu vermitteln und -ihn -so an sie h-eranzubttngen, daß der Besuch der DMD. für ihren Lebensberu-f von größtem Vorteil! war. Dankend wunde das von ollen -ftinen früheren Schülern anerkannt. -Siudienrat Wolf war seinen- Schülern aber nicht nur -ein ausgezeich neter Lehrer, er war -ihnen auch- «in treuer Freund und- Berater, der nur das Beste für- sie wollte und erstrebte und so auch -der Sta-dt wertvolle- Dienste leistete. Als Mitglied d-eS Schu-lausschusfes hat er mitgearbeiiet fürs Wohl! -der Schule, auf -seine Anregungen hin sind viele wert volle Einrichtungen erstanden. Herzlichen, wärmsten Dank rufen wir -dem- Verblichenen in die Ewigkeit nach. Sein Andenken wird unter uns in Ehren bleiben. Den -Schülern rief Dr. Höhmann zu, sich -durch die Trauerstimmung nicht übermannen zu lassen, sondern sie als ernste Mahnung alles Vergänglichen zu- betrachten und die kurze Zeit des Lebens auszun-ützen, um -das gesteckte Ziel zu er reichen. Dabei möchte ihnen -der Verstorbene feuchtendes Vorbild sein. Mit besten -Wünschen für die Zukunft schloß Bürgermeister Dr. Höhmann. Auch Buchoruck-ere-ibesitz-er Felix 3ehne, -der im Auftrage- des A-H.-Verbandes- -des Vereins „Glück zu!" den Kom militonen Werther -und Tangen Bücherpreise überreichte, er innerte d-ie -Schüler und insbesondere die Glück zuer an- -Studienrat Wolf und -die schönen- Slunden, -die sie mit ihm im Verein ver leben durften und forderte sie ach, ihm nachzul-eben- und nachzu- sire-ben. Zum Schluß -dankte der- Schüler- Tangen noch- der -Lehrer schaft für alles -das, was sic -den Schülern gegeben haben und bat um eine Minute stillen Gedenkens- für Sludienrat Wolf. Dippoldiswalde. Die Ar-Ni-Lichtspiele jbringenH ab heule Freitag wieder ein sehr reichhaltiges Programm.^Ein neuer Eroßfilm betitelt sich „Abwege". In der Hauptrolle spielt Brigitte Helm. Der zweite Film „Der einsame Adler" gilt der Ehrung der Flieger aller Welt, ein Heldenlied von den Kämpfern der Luft.^t Dazu? läuft noch ein reichhaltiges Eunnerschorf bei Schlottwitz. Heute Freitag, abends 7 Uhr, findet in Uhlmanns Gasthof eine öffentliche Sitzung des Vorstands und Ausschusses der Berufsschule Cunnersdorf-Luchau statt. Tagesordnung: I. Eingänge, 2. Ausgestaltung der Schul- abschlußfeier (Bewilligung der Kosten), 3. Schularztvertrag, 4. Antrag des Schulleiters auf Umschulung der Knaben nach Cunnersdorf, 5. Vorschläge des Schulleiters zur Verbilligung des Küchenbetriebes, 6. Aenderung der Schulordnung und der Satzungen des Schulverbandes, 7. Beratung des Haushalt- planes 1930(31, 8. Verschiedenes. Stadträte und Museumsdirektoren bei Schönheitswett bewerben. Auf eine Anfrage, ob es mit den Aufgaben und der Stellung von Stadträten und Museumsdirektoren ver einbar sei, als Preisrichter bei sogenannten Schönheits wettbewerben mitzuwirken, teilt der Leipziger Rat mit, daß keine Veranlassung vorliege, gegen die Teilnahme von Ratsmitgliedern und Beamten an den vom Reichsverband für Schönheitswettbewerbe getroffenen Veranstaltungen Schritte zu unternehmen. Eine solche Maßnahme würde nur dann gerechtfertigt sein, wenn sich die Beamten durch ihr Verhalten außer dem Amte der Achtung und des An sehens, die ihr Beruf erfordere, unwürdig gezeigt hätten; das aber sei nicht der Fall gewesen. Abgesehen davon, be stehe keinerlei Zweifel, daß sich die Beteiligten über die künstlerische Bedeutung der Angelegenheit in gutem Glauben befunden hätten. Für den Ausgang der Veranstaltung in Leipzig, der den Erwartungen der Preis richter nicht entsprochen habe, feien sie nicht verantwortlich zu machen. Schmiedeberg. De-r De-werk-sch-aftsbun-d -der An-gefteltt«n (GDA.) ko-n-nüe am Mittwoch abe-üö -in- -der Bufchmüh-te feinen MiWiedern- -und- deren Angehörigen -etwas ganz d-cfond-er-es bieten. War «S ihm -doch gelungen, Reg.-Oberfekr. Klose, Dippolld-iswal-de, zu einem LichMl-de-rvvr-tra-g über Palästina zu gewinnen. Wie wohl vorauszufehen war, hatte- vi-efes- allgemein interestierende Thema «ine zahlreiche Zuhörerschaft herveig-elockt. Der Vor tragende, -der während -des Krieges -zwei öahre lang im Ottenü sich aufhiel-t, hab -dies« Gelegenheit, vie -nur wenigen zuteil wurde, be nützt, um vom he-il-igen- Lande eine relch-e -Sen« überaus wettvoller Origina-laufnahmen -selbst anzufettige-n. 3n der Einleitung schilderte er vie verschiedenen Er-l-ebniss« und Eindrücke von feiner- Fahrt, die am M. 9. 1617 von Breslau ausging und durch Ungarn, Ser bien, Bulgarien- zunächst nach Konstantinopel- führte, einer Stad-t von außerordentlichem Verkehr, mit D-ittem. Sehenswürdlgk-e-i-ten. Rach -der U-eberfahtt Über -den Bosporus ging dl« Reise bei herr lichem Sonnenschein (das Wetter -Ist im Orient ja immer fonnl-g, außer in der Regenzeit) in -die asiatische Türkei -hinein. Sn der Adana-Ebene bot sich ein herrlicher Anttlick -der ersten blühenden Baumwollenfelder. Mit der Bv-gdadbahn- gingS weiter und Über den Libanon nach- Damaskus und Tarsus, der Geburtsstadt des Apostel Paulus. Von den- berühmten- Zeder-nwalda-ngen haben die Türken nur wenige Reste übriggelafs-en. Aus Bequemlichkeit und Trägheit sind keine neuen Bäume wieder angepslan-zt worden. Der Türke baut- ja eben nur das an, was er unbedingt haben muß, sonst nichts. 3m zweiten Telle -d«s Abends folgten nunmehr die Lichtbilder selbst, di« mit besonderer Schärfe und Klarheit In herr licher Wiedergabe alle die Sehenswürdigkeiten des hei-l-igen Lan des an den- Mlgen -der Anwesenden vorüberziehen: ließen. 3n den Bildern von Konstantinopel fielen uns die Moscheen und -die Mi- n-a-eis auf, -das sl-Nd schlanke Türme, von dessen Zinnen dreimal täglich -das Volk zum Gebet aufger-ufen wird. Handel und Ge werbe -der Türken- spielt sich meist auf -den Straßen ab. Dann sahen- wir die Stadt Damaskus mit der Kirche, di« das Haus des A-namlas birgt. Sämtliche heilige Stätten in Palästina find von der kalholi-schen Kirche a-ufgekaust Worden, um- sie vor dem Ver fall durch die Nachlässigkeit der Türken zu schützen. Sie sind alle in -Kirchen umgewaNdelt worden. Ein prächtiges Bild bot die Stadt Nazarely -bei Abenöbeleuchbung. Seine Erlebnisse daselbst fchi-lder-te der Vortragende als -bes-onderS eindrucksvoll. Ihm war -es vergönnt, dort näheren Verkehr mit wohlhabenden christlichen Ar<Mlsa-mWen zu pflegen, wo auch- deutsch gesprochen wurde. Die Ansprüche der Eingeborenen sind außerordentlich einfach und ihre Woy-nungen höchst primitiv ausgestaltek. Der- Deutsche gilt daher als be>sonder-s reich, wenn -man hört, -daß hier auch- -der Einfachste -Stube, Küche und Kammer besitzt. 3n den Gärten standen Mandelbäum-c, Aprikosen -und Kakteen im schönster Blüte. Das Frühjahr -ist die schönste Zeit in Palästina. Schon -im Januar ent faltet sich die herrliche Blütezeit. Aber bereits im Mai -ist -die- -Sonne- -so heiß, -daß alle Vegetation -verbrennt und di« Gegend kahl- wird. Weitere Bilder zeigten- -das Leben -in den Straßen. Mir -sähen auch die -Kirche, die sich- über der- Wohnstädte der Maria und die der heiligen Familie erhebt. Dann folgte -die Stadt Belhl-ehem -mit der Ge-buttskirche, der See -Genezareth mit seinem liebl ichen Gestade, dem immer bläuen Master und den in-der Ferne liegenden- -Bergen; -der Berg Tabor und- der Zak-obibru-nnen. Die Frauen tragen große steinerne Masterkrüge auf -dem Kopfe. (In teressante Bilder waren auch -Lie von -Karawanen, mit voll belade nen -Kamelen, angeführt durch einen Es-etsre-iter. Die heilige Stadt hernsalem sahen wir zunächst im GesamMlde vom Tempe-lplatz« aus, als auch- in den einzelnen Bauten. Besonders tiefen Eind-ruck- hinterliehen die Bilder -von den Gärten Gelhfem-ane, dahinter die Grabes-Kirche, -auf der Höhe die Burg Zion. Doch- auch -die-Wüste hat ihre Schänhe-it-en. So sahen -wir Oasen, die in -den weiten -Gan-dfl-ächen den Reisenden als Erh-ol-ungsplütze dienen. Das letzte der Bilder zeigte die Sand-wüste bet Abendbeleuchtung in wundervoller Farbenpracht. Mit -gespanntester Aufmerksamkeit -waren die Anwesenden den Ausführungen des Vortragenden ge folgt, die durch ihre Eindrücke in besonderer Erinnerung bleiben werden. Vorsitzender Ringer brachte -daher für das Dargcbotene Reg.-Obersekr. Klose den wärmsten Dank der Versämm-tung zum Ausdruck. Freital, 14. März. Gestern morgen gegen 4 llhr wurden j im hiesigen Kinderheim der JAH. (Internationale ' Arbeiterhilfe) 21 Kommunisten verhaftet, die aus Freital stammen und den Auftrag hatten, die Erwerbs losen zu dem Hungermarsch nach Dresden aufzuputschen. 17 wurden nach Dresden überführt, während 5 wieder ent lassen wurden. Dresden, 14. März. In der letzten Sitzung des Alten Tierschutzvereins wurde vom Vorsitzenden mit geteilt, daß der Verein zugleich mit dem Landesverband im Landtage die Schaffung eines Gesetzes angeregt habe, wo nach die Blutentziehung bei Schlachttieren ohne vorherige Betäubung in Sachsen verboten werden solle) mit der Einbringung des Gesetzentwurfs sei bereits in nächster Zeit zu rechnen. Bekanntlich hat auch der Bayrische Landtag am 29. Januar d. I. ein Gesetz des selben Ziels angenommen, das am 1. Oktober 1930 in Kraft treten soll. Dresden. Dem B e z i r k s a u s s chu ß wurde nun. i metzr der neue Haushaltsplan für den Bezirks- ! verband vorgelegt. Amtshauptmann Dr. Venus , bemerkte dazu, daß bei der Aufstellung des Etats überall Einsparungen vorgenommen wurden. Der I Haushaltsplan schließt mit einem Defizit von 45 626 s Reichsmark ab, man will versuchen, auch diese Summe - noch einzusparen. — Seit zwei Jahren besteht zwischen I dem Bezirksverband und den Städten Radeberg l nnd Radebeul ein Abkommen, durch das den bei- ' den Städten die Ausübung der Wohlfahrtspflege s übertragen worden ist. Die Aufwendungen, die s Radeberg und Radebeul für ihre selbständige Erledi- s gnng von Fürsorgeansgabeu hatten, wurden ihnen ! znrückerstattet. Am Donnerstag verhandelte das Gemeinsame Schöffen- ; gericht Dresden gegen den 26 Jahre alten Landarbeiter Eduard Max Klengel, den 34 Jahre alten Lagerhalter Otto Franz Friedrich, den 22 Jahre alten Kraftwagen führer Herbert Leonhardi und den 33 Jahre alten Kellner Louis Albin Hantke, sämtlich aus Dresden, von denen den drei erstgenannten Angeklagten eine größere An zahl von Dresden und Umgebung begangener Einbrüche zur Last gelegt wurden, letzterer der gewohnheitsmäßigen Hehlerei im Rückfall beschuldigt wurde. Vis auf den An geklagten Leonhardi sind die übrigen Mitangeklagten den Gerichten längst keine Unbekannten mehr. Es handelte sich um Einbrüche, die Ende Oktober, Anfang November von Klengel und Leonhardi gemeinschaftlich in Meißen, Eitter- see und Dresden verübt wurden. Die Angeklagten waren zum größten Teil geständig und so konnte das Gericht auf eine längere Beweiserhebung verzichten. Das schließlich verkündete Urteil lautete wie folgt: Es werden kosten pflichtig verurteilt: Klengel zu 3 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrechtsverluste, Friedrich zu 2 Jahren S Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrechtsverlustt Leonhardi zu 8 Monaten Gefängnis und Hantke zu 2 Jah ren Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. Leon hardi wurde am Schluß der Verhandlung aus der Haft ent lassen. Dresden. ^Seit Mitte Februar hat sich in mehreren Fällen in Dresden eine Frau mit einem 3—4 jährigen Knaben bet Familien eingemietet. Sie nannte sich Eisenbahnschaffnerswitwe Martha Richter, sowie Anna Schmidt, geb. Kunze, und gab an, in den nächsten Tagen eine Stellung antreten zu wollen. Durch allerlei Vorspiegelungen entlockte sie ihren Wohnungs gebern Geld und Kleidungsstücke. Nach einigen Tagen war sie verschwunden. Auch für Wohnung und Beköstigung blieb sie die Zahlung schuldig. In einem Falle erlangte sie außer Geld einen schwarzen Damenplüschmantel und an anderer Stelle einen grauen Herrenanzug und Herrenwäsche. Nach vorliegenden Anzeigen ist die Schwindlerin auch in Leipzig aufgetreten. Dresden. Am 3. März abends wurden auf dem Slern- platz mehrere Burschen, die einen schweren Sack beförderten.
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