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Tageszeitung m- Anzeiger Mr DWoMswal-e, Schmie-eberg N.U, Bezogtpret«: Für einen Monat 2.20 UM. mit Zutrauen, einzeln« Aummern IS RetchS- Pfennig« :: Gemeinde - Berdandt - Girokonto Rr. S. :: Fernsprecher: Amt DippowiSrvawe Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden ISS« Ae8r»»i »e» «»zeigeaprei«: Di« « Millimeter breit« Petitzeit« SV Neichtpfenntg«. Eingesandt »nb Reklamen SV Reichspfennig« rem rtzen- rigen csetzt, schen, ilgen ängt. Stier; der i wie hl in nten, füllt, i ma racht t der mehr Der : das >esser - von Jn- '^3- sache llhcit >aher ein wohl cilder ßbett sind , der mach s den e Le nden h so- aften sieht, ange ! Ar- n am zeigt rück- uzeit r sie und zur und lnter auch cr - DenmiworN!»« «odaklem Seifte 8«»«» - Druck und Verla,: ««I a«G« i» - ^^-<MA>M2WWEVWWWWM»^MW»eWWWWWW>MMWMM»MSMM>MtW^WM>WNMN»WWW^WWDW^WWMMWWWAMWMWWW^MWWMM»W»W^^>M>MMWWW^>>WM«»>»«W Nr. 62 Freitag, am 14 März 1930 UHM» II-^.7 , i >171 1 1 96. Jahrgang Verkündung der Houng-Gesetze genießt, wird die Bewirtschaftung am I.April d.J. übernehmen. Schaden g lommen. Freital. In den Sächsischen Gußstahlwerken brach gestern vormittag auf noch unermittelte Weise ein Feuer aus, das zwei Kühltürme ergriff, wovon der eine völlig eingeäschert wurde. Er war zur Zeit außer Betrieb. Der Feuerwehr ge lang es, ein Uebergreifen des Brandes auf die Nachbar gebäude, von denen die elektrische Zentrale schon Feuer ge fangen hatte, z» verhindern. Menschenleben sind nicht zu wettei' tüp morgen: Keine wesentliche Aenderung des Witterungscharakters. Temperaturen schwankend; im Flachland teils einige Grade über Null, teils unter Nullgrad; höhere Lagen der Mittel gebirge auch tagsüber Frost. Wechselnd bewölkt, zeitweise Niederschläge, im Flachland teils als Schnee, teils als Regen, int Gebirge Schnee. An Stärke und Richtung veränderliche Winde. Wie verlautet, erstrecken sich die verfassungsrecht lichen Bedenken des Reichspräsidenten gegen das Po lenabkommen aus die Entschädigungsfrage und die Form des Abkommens, das in zahlreiche Nebenabreden zersplittert ist. Der Eindruck der Entscheidung des .Reichspräsidenten war auf arte politischen Kreise außer ordentlich stark Das Abstimmungsergebnis im Reichsrat Die Sitzung des Reichsrats, in der die Dring lichkeit der Younggesetze beschlossen wurde, fand untev Vorsitz des Retchsaußenministers Dr. Curtius statt. Der Antrag Thüringens, gegen die Younggesetze Ein spruch zu erheben, wurde mit 42 gegen 5 Stimmen Thüringens und der preußischen Provinzen Ostpreußen, Brandenburg und Pommern abgelehnt. Der Stimm« enthielten sich die Länder Bayern, Sachsen und Meck lenburg-Schwerin. Mit derselben Stimmenzahl und Stimmverteilung beschloß der Reichsrat dann die Dring lichkeit der Younggesetze. Das Polcnabkommeu wurde mit 35 gegen die 10 Stimmen Thüringens, Mecklenburg-Schwerins und der preußischen Provinzen! Ostpreußen, Pommern, Grenzma« f, Brandenburg, Ober- schlesien, Schleswig-Holstein und Rheinland, bei Stimm enthaltung Bayerns, Sachsens, Oldenburgs, Bremens und der Provinz Niederschlesieu als dringlich erklärt. ^^Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die dünne Schneeschicht, die heute morgen auf der Erde lag, ist im Laufe des Bormiltags wesentlich verbessert worden. Zu Zeiten herrschte ein ganz heftiges Schneegestöber. Das Thermometer zeigte aber noch Wärme grade. Wir glauben nicht, daß die Winterherrlichkeit lange anhalten wird. Dippoldiswalde. Seit einigen Tagen war in kommuni stischen Kreisen die Parole zum Hungermarsch nach Dresden für Donnerstag, 13. März, ausgegeben worden. Während sich vernünftig Denkende bestens bedankten, der Parole zu folgen, gab es doch ein Teil junger Leute, die sich auf den Weg machten. In Trupps zu 2, 3 oder 4 zogen sie von der Reichskrone aus los. 3m ganzen sollen es 32 gewesen sein. Auch von Schmiedeberg kamen, ebenfalls in kleinen Trupps, Teilnehmer hier durch. s' - Dippoldiswalde, 16. März. Gestern bot der Arbeiter- Bildungsausschuß im warmen Schützenhaussaale wieder eine Lausbildvorführung, und zwar eine sehr wertvolle. Der Film „Chang", der hochinteressante Bilder aus dem Menschen- und Tierleben der hinterindischen Dschungel zeigt, ist nicht neu, aber deshalb nicht weniger wertvoll, im Gegen teil; und er wird immer wertvoll bleiben. Noch viel, viel mehr Hütten ihn sich anschen müssen. Lag hier der Schwer punkt im Belehrenden, so boten die beiden vorhergehenden Filme „Die letzte Psaume" und „Doktor Dolittle und seine Tiere" Humor; aber nicht den amerikanischen mit „Stichslammen" und allem möglichen Raffinement, sondern jenen schlichten, gemütvollen Humor, der immer lachen läßt, über den Kinder von 6—8 6 Jahren sich herzlich srcuen können. Gar manche Stimme des Lobes konnte man auf dem Heimwege hören. Interessant war gewiß vielen auch die Erläuterung der Ent- ftehung des letztgenannten Filmes. Dippoldiswalde. Der am 19. 12. 09 geborene Scholar Herbert Kattner in Witzenhausen war angeklagt, am 25. August in Luchau bei Glashütte, wo er früher beschäftigt war, den Schirrmeister Hutzelmann gelegentlich einer Auseinandersetzung mit den Fäusten und mit seinem Taschenmesser bearbeitet zu haben, so daß Hutzelmann über dem linken Auge eine 1 cm lange, starkblutende Wunde und im Gesicht und an der Schulter Schwellungen davontrug. Der Angeklagte erhielt einen Strafbefehl über 30 RM. Dagegen legte er Einspruch ein und beantragte gerichtliche Entscheidung. In der gestrigen Haupt verhandlung erkannte das Gericht wegen Vergehens nach 88 223, 223» Abs. 1 wiederum auf 30 RM. Geldstrafe, Hilss- wei,e 6 Tage Gefängnis. Kattner hat auch die Kosten des Verfahrens zu tragen. Das bei der Tat benutzte Messer wurde eingezogen. - " Kirschsprung. Das altbekannte Gasthaus Ladenmühle hat abermals seinen Besitzer gewechselt; es ist durch Kauf in die Hände des Cchiffswirts Mar Füssel aus Dresden übergegangen. Der neue Besitzer, der den Ruf eines tüchtigen Fachmannes Hindenburg an das deutsche Volk Mahnung zur Einigkeit und zur praktischen Ar beit für Volk und Staat. Reichspräsident von Hindenburg gibt folgendes bekannt: Während des Kampfes um Annahme oder Ab lehnung des Youngplanes sind mir von Verbänden, Vereinen und Einzelpersonen viele Hunderte von Zu schriften zugegangen, die, von Sorgen für die Zu kunft unseres Vaterlandes erfüllt, mich in dringenden Worten baten, das Zustandekommen des^YoungPlans durch die Verweigerung meiner Unterschrift unter die Gesetze und Ratifikationsurkunden zu verhindern. Da ich mich mit allen denen, die sich teils mit kurzen Protesten, teils mit langen Ausführungen an mich gewandt haben, nicht einzeln auseinandersetzen kann, gebe ich nachstehend meine Antwort auf diesem Wege: Schwere», aber festen Herzens habe ich «ach reif, kicher, gewissenhafter Prüfung die Young-Gesetze mit meinem Ramen unterschriebe». Rach Anhörung von «esiirwortern und Gegnern des Planes, nach sorg fältiger Abwägung des Für und Wider bin ich zur Nebcrzcugnng gelangt, daß trotz der schweren Be lastung, die der Neue Plan dem dcuts-lze» Volke auf lange Jahre hinaus anserlcgt und trotz der großen Bedenken, die gegen manch« seiner Bestimmungen er hoben werden können, der Yonngplan im Vergleich zum DaweSPla» eine Besserung und Cut'^stnug dar stellt und wirtschaftlich und politisch einen Fortschritt auf dem schwere» Wege der Befreiung und deS Wie- derausbaneS Deutschlands bedeutet. Zu einer Ablehnung konnte ich mich im Gefühl meiner Verantwortung für Deutschland und seine Zu kunft nicht entschließen, da die Folgen einer solchen für die deutsche Wirtschaft und die deutschen Finanzen unabsehbar sein und schwere Krisen mit allen ihren Gefahren für upser Vaterland bringen würden. Ich bin mir durchaus bewußt, daß auch die An nahme des Youngplans uns nicht von allen Sor gen für die Zukunft befreit; aber ich glanbe trotz dem zuversichtlich, daß der nnnmehr eingefchla- gene Weg, der dem besetzten deutschen Gebiet die langersehnte Freiheit und «nS allen die Er wartung weiterer Fortschritte gibt, sich als der richtige erweisen wird. Viele der Zuschriften haben in wohlmeinender! Absicht an mich persönlich die Bitte gerichtet, meinen, des früheren Heerführers Namen nicht dadurch vor dev Geschicke zu verdunkeln, dah ich mit ihm diese Gesetze! decke. Hierauf erwidere ich: Ich habe mein Lebe« in der großen Schule der Pflichterfül lung, in der alten Armee, verbracht und hier gelernt, stets ohne Rücksicht auf die eigene Person meine Pflicht gegenübev dem Vaterland zu tun. Deshalb hatte bei mei ner Entscheidung jeder Gedanke an mich selbst voll ständig zurückzutreten. Es konnte auch der Gedanke» durch einen Volksentscheid oder meinen Rücktritt di« Verantwortung von mir abzuschieben, bei mir nicht! Boden fassen. Der parlamentarische Kampf um die Younggesetze ist mit deren Verkündung im Reichsgesetzblatt zu Ende; damit muh nun auch im deutschen Volke der Streit um diese Frage beendet sein, der so viel neue Gegen sätze hervorgerufen und die von mir von jeher so schmerzlich empfundene Zerrissenheit in unserem schwergeprüste« Vaterland stark erweitert hat. Ich richte daher an alle deutschen Männer und Frauen die ernste Mahnung, sich ihrer Pflichten gegen über dem Vaterlande und der Zukunft der Nation bewußt zu sein und sich nun endlich unter Ueberwin--- dung des Trennenden und Gegensätzlichen zusammen zufinden in gemeinsamem Wirken für unsere Zu kunft, in der es wieder ein freies, gesundes und starkes deutsches Volk geben soll. Die politische« Auseinanversetz«»-«» «ab Kämpfe der letzte« Monate müssen «««mehr einer <«t- schlossen-« Praktische« Arbeit Platz mache«, welche Vie Ges«nb«ng ««serer Fi«a»zen, Vie Be leb««- «ttferer gesamten Wirtschaft ««v damit Vie Beseitig««- ver ungeheure» Arbeitslosigkeit ««v «icht zuletzt Vie Li«der««g ver schwere« Lage ver deutsche« Landwirtschaft ««d die Wiederher stellung ihrer Rentabilität zum Ziele habe« ««ß. Ich habe der ReichSregierung die Erledigung die ser Arbeit in einem Schreiben an des Herrn Reich», kanzler vom heutigen Tage zur Aufgabe gestellt und fordere hiermit gleichzeitig alle Deutschen auf, sich über die Grenze der Parteien hinaus zur gemeinsamen Mitarbeit die Hände Lu reichen. Vor bald KO Jahre« habe ich bei »er Reichs- grü«d«ng de« Jubel milerlebt, der das gesamte Vent» sche Volk über seine endlich erreichte Sini-nn- be seelte; ich kann mir «icht denke«, daß dieser Seift dahingeschwunden ist «nd dauernder inuerpolitischev Zwietracht Platz gemacht hat. Wir müsse« ««S trotz «nd wegen der Not der Zeit auf uns selbst besinnen und wieder eins werden in dem Gedanke«: Deutschland über alles? Haager Bertragswerk von Hindenburg unterzeichnet. — Polen-Vertrag znrückgestellt. - Berlin, 14. März. Reichspräsident von Hindenburg hat nunmehr, nachdem auch der Reichsrat — die «ertreterversam«-- lung der deutschen Länder — am Donnerstag mit 42 gegen S Stimmen die Younggesetze als dringlich erklärt hat, das Gesetz über die Haager Konferenz 1S2S/3V «nd sie damit in Verbind««- stehenden Vorlagen unter- zeichnet «nd ihre Verkündung im Reichs gesetzblatt veranlaßt. De» „Gesetzentwurf zur Regelung vo« Frage« ves Teiles des Versailler Vertrages", der das deutsch polnische LiquidationSabkomme« enthält, hat der Reichspräsident noch nicht vollzogen, sonder« ih« i« ««Sübung der ihm nach Artikel 70 der ReichSverfas- fung obliegenden Pflicht zur Prüfung des verfassungs mäßigen Zustandekommens der Gesetze einstweilen z«- kückgestellt. Wegen der eingehenden Prüfung der Frage, ob »iescs Gesetz verfassungSändernden Charakter hat, hat sich Reichspräsident von Hindenburg bereits «tt dem Reichskanzler und den beteiligten Reichsministern 1» Verbindung gesetzt. Das im Grundbuche für Obercunnersdorf Riederreinsberger Anteil Blatt 22 aus idem Namen des Landwirtes Gustav Mols Pabst irr Obercunnersdorf eingetragene Grandstück soll am «. Mal 1930, vormittags S Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung .versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 1 Hektar 31,4 Ar groß und nach dem Berkehrswert, einschließlich Inventar, auf 38 780 RM. geschätzt. Di« Brando« rsicherungssumme beträgt 40 70V RM.: sie entspricht dem Frledensdviupreis vom Zahne 1914 <8 1 des Ges. v. 18. 3. 1S21, GBl. S. 72). — Das Grundstück liegt abseits des Ortes Obercunnersdorf im Tale der wilden Weitzeritz, besteht aus 2 Wohngebäuden, Hotzbearbeitungswerkstatt, Futter- schuppen und 2 Hühnenställen. Gin Teil 'der Anbauten ist als Schlachthaus und Kühlraum eingerichtet. Das Grundstück ist mit 5V Obstbäumen bepflanzt und der Hühnerhaltung nutzbar gemacht. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 18). " ' - — - ÄMgunH ES dem Grundstücke sind, soweit sie jung des am 47. Februar 1930 verlautbarten vkS aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spä ns im Bersteige rungStermine vor der rung zur Abgabe -von Geboten anzumelden und, wenn dev widerspricht, glaubhaft zu machen-. Die Rechte sind sonst bei Feststellung deS geringsten Gebots nicht M berücksichtigen und bei der Berteilung des BersteigerungserlöseS dem Ansprüche deS Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusehen. Wer ein der Versteigerung «ntgegenstohendeS Recht Hal, mutz vor der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einst weilige Einstellung' !des B-ersahre-nS he-rbeisühren, widrigenfalls für das Recht der BersteigerungserlöS an die Stelle 'des -versteigerten Gegenstandes tritt. Zu. 4/39. Dippoldiswalde, den 19. März 1939. Das Amtsgericht.