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Weitzeritz-Jeibmg Tageszeitung mr- Anzeiger sür DippoMswalüe. Schmie-eberg u.T 8 Btzogtprell: Für «inen Monat 2.20 MM. g mit Zutragen, einzeln« Nummern 18 «eicht- 8 Pfennige :: Gemeinde - Verband» - Girokonto » Nr. S. :: Fernsprecher: Amt Dippolbitwalbe E Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 348 «» ? «ettrpr Aett«»« »e« »eLtr»« Oiele» Lia« «UM »le amtlich« Lekam»l»achu»s« öe» Amlahauplmauafchast,»« Amls-ertchi» «» tz« Sla-lral» -u Dl-poltiamatt« Auzeigenpreil: Di« 42 Millimeter breit« Petttzeil« 20 «eich»Pfennige. Eingesandt und Reklamen 80 «eichtpfennige Leranttvorftich« «8-aUe»; «elfte «««» - Druck und Verla«: Lar»««»«t» »ft»»*»!-««!»«. 96. Jahrgang Mittwoch, am 12 März 1930 Nr. 60 eine in «den Bühnenangehörigen, Spielgruppe Dresden, in ihrer neuen Vorstellung bringen. Es soll die „Fledermaus" gegeben werden, die Wiener Meistercperette von Johann Straub mit ihren unsterblichen Melodien, ihren wiegenden Walzern und ihrem sprühenden Witz. Alle glotzen Städte, voran Professor Mar Reinhard—Berlin, und die Staatsoper Dresden haben jetzt wieder die Fledermaus erstehen lassen, und sie soll auch den Einwohnern unserer Stadt ihren unwiderstehlichen Zauber bringen. Die Gastspiele haben alles aufgeboten, um diese Vor stellung zu einem wirklichen Genuß zu gestalten. Sie bringen Dippoldiswalde. Gestern abend durcheilt« die Tr-au-erkun-de u nist re badt, dost Studienrat Georg Wolf, stellv. Direktor der Deutschen, Mimerschule, allen unerwartet, in einem Dresdner Kronikenhaufe plötzlich verstorben ist. Mit ihm ist ein Mann von hohem, reifem Misstn, von aukerordenMcheM Lvhrgsschick, von unermüdlichem Arbeitseifer und größter Rechtschaffenheit und Charakterfestigkeit dohingegangen. Schier unersetzlich will ollen sein Verlust erscheinen. Geboren am 18. AM 1871 in Leipzig- Reudnitz als Sohn eines Lehrers wurde ihm keine" leichte Äugend zuteil, lüenn sein Vater starb, als Georg W. noch nicht 6 Ähre -war. Bei seinen Großeltern wuchs er auf. Rach Besuch, der Volksschule besuchte er -dos Seminar Grimma und war dann an verschiedenen Schulen im Erzgebirge und Vogtland tätig. Von Chemnitz aus -kam er am 1. April-1889 als Lehrer für Mathema tik und Naturwissenschaften an die hiesige Deutsche Müllerschule. A>r widmete er alsdann seine ganze Kraft. Die Schule konnte und durfte nicht stehen bleiben auf den Lehrzielen um die Jahr hundertwende; er half am Ausbau tätig mit. Vor allem die Nach kriegszeit brachte -eine große Umstellung auf -dem Gebiete der Mü-Hlenchemie. Mühlenchemiker und Mühlen-Kaufmann treten jetzt -weit mehr hervor als früher; der Mühlentechniker kommt, Fotze der wirtschaftlichen Notlage der Mühle-nbauansbalten, ;n Hintergrund. Hier hat besonders in den letztvergangenen Wochen noch Studienrat Wolf in neuen Lehrplänen vieles ge schaffen, was der Deutschen M-üll-er-sch-ul-e zum Segen gereichen sollte. Die Früchte dieser großen Arbeit sollte er nicht mehr reifen -sehen. Seine Ttätiok-e-tt fand Anerkennung durch die Verleihung des Oberl-ehr-er-DttetS am 2S. Mai 1913. Seit 192-1 führte er die Dienftbe-eich-nung- Sbudienrat. Ws im Kriege die Zwangsbewirt- schoftung auf Getreide eingeführt -wurde, wurde er zum Sachver ständigen der Amtshauptmannschaft für die Durchführung der Ausmahlung»-, Back- und Verfütterungs-Verordnungen ernannt. Auf ungezählten Revisionsgängen und -führten hat er in jener Zeit dl« Mühlen und Bäckereien geprüft, auch, rode es hauptsäch- tich setne Ausgabe war, auf Schwa-rzmahlvrei und Sch-warZb-äckerei ein wachsames Auge gehabt. Und doch auch hierbei zeigte er- sich -ganz als verstehender Mensch, griff aber auch unerbittlich durch, wo es am Platze war. Studienrat Wolfs Lebensbild wäre aber unvollkommen, wenn inan nicht noch- die Harmonie erwähnen wollte, die zwischen ihm als Lehrer und seinen Schülern bestand. Er verstand es mit -seinem hervorragenden Lehroesch-ick, ihnen den -Stoff leicht verständlich zu machen. Die Schüler lernten bei ihm. Ein seiner Kern in einer etwas rauhen Schale brauste er, wenn» die Äugend gar zu toll trieb, wohl einmal aus, doch in der . nächsten Minute war der Ae-ryer wieder verraucht und er war ihnen wieder der verstehende väterliche Freund. Kein Wunder, daß die Schüler mit treuer- Liebe an ihm hingen, ihm unbegrenzte Hochachtung zollten, ihn verehrten wie ihren Vater. „Papa Wolf war ein Ehrentitel, geboren aus den innersten Gefühlen seiner Schüler. Mochten «in Jahrzehnt schon vergangen fein, seit sie von hier geschieden, die Liebe zu Sbudienrat Wolf war in der Ferne die gleiche geblieben, das bezeugte -die Verehrung, di« sie ihm zollten, wenn sie einmal- hierher zurückk-ehrten. Dem öffentlichen Leben- blieb Sbudienrat Wolf fern, Laboratorium- und die still« Ge- lehrbenflub-e- war sein Reich in der Freizeit. Viel« wissenschaft- t-iche Artikel in den ge-les-ensten Mühlenzeitungen zeugen davon. Wer ihm außerhalb der Schule näher treten dürft«, der schätzt« ihn als einen- treuen Freund und' lieben Kameraden. Viel zu früh ist er dohin-geschi-eden. Unzählige stehen schmerzerfüllt an seiner Bahre und -trauern mit seinen Angehörigen um- ihn, von dem sie noch so viel erwartet. Nun ruht er aus von seiner Lebens arbeit, ober f«ine Werke folgen- ihm noch. Er wird unvergessen blechen bei seinen Kollegen, seinen Schülern, seinen Freunden. Leicht fei ihm di« Erde! Dippoldiswalde. Wien! Walzer! Lachen! Das alles wollen dieses Mal die Gastspiele der Genossenschaft Deutscher Nutzholzversteigerung Staatsforstrevier Wendischcarsdorf. Donnerstag, am 20. März 1930, vormittags ^,<11 Uhr, im Gasthof „Zur Talsperre" in Malter. 7381 w. Stämme 10/40 cm — 1823 tm; 30 h. Stämme, 12/38 cm — 7 km; 1407 w. Klötze, 7/38 cm — 92 km; 67 h. Klötze, 15 42 cm -- 13 km; 1500 w. Derbstangen Klosse 1 bis 3, 61 km; 6700 w. Reisstangen Klasse 4 bis 8; 45 rm w. Nuhknüppel. — Htrschbachheide: Kahlschläge Abt. 4, 5, 20, Durchforstungen Abt. 7. 14, 16, Absäumungen Abt. 2, 5, 7, 19. — Dippoldiswalder Heide; Kahlschläge Abt. 28, 35, 48, 65, Durchforstungen Abt. 26, 30, 32, 58, 61, Absäumungen Abt. 24, 34, 41, 52, 54, 56, 68, Elnzelh. Abt. 28, 46, 58. — Nabe- nauer Lett: Kahlschläge Abt. 72, 73, 81, Absäumungen Abt. 73, 75, Einzelh. Abt. 75, 76, 77, 93, 94, 104. - Höckendorfer Le«: Kahlschläge Abt. 108, 118, 122, Durchforstungen Abt. 113, 117, 125, Absäumung Abt. 113. — Döhlener Teil: Kahlschläge Abt. 173, 178, Absäumungen Abt. 165, 173, 174. Forstamt Wendischcarsdorf. Forstkafse Dresden. Oertliches und Sächsisches. Mppoldiswalde. Ganz winterlich wird es wieder in der Natur. Nach den schönen Tagen zu Wochenbeginn trat gestern nachmittag zeitweise Schneefall ein und auch am heutigen Vormittag wirbelten bei etwa 1 Grad Wärme die Schnee flocken lustig vom Himmel und haben Wald und Feld mit einer weißen Decke überdeckt. ein großes Personal von anerkannten Künstlern und ein eigenes Orchester. Die Spielleitung liegt in den Händen von Aenne Schönstedt, die musikalische Leitung hat Kapellmeister Herbert Nerlich—Dresden übernommen. — Aus Anlaß der bevorstehenden Neufestsetzung der Kraftfahrzeugsteuer ist von Krastfahrzeuginteressenten die Behauptung aufgestellt worden, daß das heutige Steuer aufkommen fast die Hälfte der Straßenbaulasten decke. Das ist unzutreffend. Einem Nettoelngang an Kraftfahrzeugsteuer von 200 Millionen im Jahre 1929 entspricht eine Jahres ausgabe von mindestens 522 Millionen. Diese 522 Millionen sind nur als ein vorläufiges Erhebungsergebnis der Länder regierungen festgestellt und beziehen sich nur auf die Haupt- landstraßen. Die Anpassung der 180 000 km Landstraßen an die Erfordernisse des modernen Verkehrs würde eine Auf wendung von 41/2 Milliarden Mark erfordern. Aus den Er trägnissen der Kraftfahrzeugsteuer, die restlos dem Straßen bau zugute kommen, kann nur das allernötigste gedeckt werden. Eine anderweitige Verwendung der Mittel als für den Straßen bau ist seit dem 1. April 1927 gesetzlich ausgeschlossen. Eine Modernisierung des Straßennetzes auch nur im bescheidensten Umfange würde das vielfache des Auskommens der Kraft- fahrzeugsteuer erfordern. Ob die heutige Art der Festsetzung der Kraftfahrzeugsteuer für die Fahrzeughalter das Richtige trifft, kann dahingestellt bleiben. Eine Senkung des Auf kommens würde für den Straßenbau und dadurch für die Fahrzeughalter selbst nicht wieder gutzumachende Schäden nach sich ziehen. — Eine wichtige Entscheidung für die Gemeinden hat das Sächsische Oberlandesgericht gefällt. Der Bürger meister von Oberneuschönberg hatte gegen mehrere Kraftfahrer Strafverfügungen erlassen, weil sie mit ihren Fahrzeugen auf der Staatsstraße Olbernhau—Hirschberg durch einen ge schlossenen Ortsteil der Landgemeinde Oberneuschönberg mit einer Stundengeschwindigkett von 30 Kilometer gefahren waren. Das Amtsgericht hatte die Strafverfügungen wieder auf gehoben, weil der Bürgermeister zu ihrem Erlaß nicht befugt war, da die Verkehrspolizei auf Staatsstraßen den Land gemeinden auch für Straßenstrrcken innerhalb des Gemeinde bezirkes nicht übertragen sei, sondern auf Grund der sächsischen Verordnung über die Zuständigkeit in Wege- und Brücken polizeistrafsachen vom Staate selbst ausgeübt werde. Daran habe sich auch durch die Gemeindeordnung nichts geändert. Das Oberlandesgericht ist dieser Auffassung beigetreten und hat die Revision der Staatsanwaltschaft verworfen. Für die Strafverfolgung in Fällen der vorliegenden Art seien aus schließlich die Amtshauptmannschaften zuständig. — Der Bezirk Dresden im Gewerkschaftsbund der Angestellten hält in diesem Jahr seine Bezirkstagung am Sonntag, dem 23. März, in Radeberg ab. Mehr als 100 Vertreter der verschiedenen Ortsgruppen haben sich bereits zu der für die Angestellten des Dresdner Gaubezirks außer ordentlich wichtigen Tagung angemeldet. Gerade in der jetzigen Zeit ist das Interesse der Angestellten an sozial- und wirtschafts politischen Fragen besonders stark. Die Tagung wird sich aus diesem Grunde besonders mit diesen Fragen beschäftigen. Geising. Nach einer Mitteilung des Sächsischen Verkehrs verbandes ist in der am 28. Februar in Stolpen tagenden Hauptversammlung des Verkehrsverbandes Bürgermeister Schulze einstimmig in den Gesamtvorstand des Sächsischen Verkehrsoerbandes gewählt worden. Dies ist sowohl für Geising, als auch für das gesamte Ost-Erzgebirge sehr erfreulich. Wienberg. Schon mehrmals -ist -dos Vevkawfshä-uschen des Fremde nhofbesitzers Ssid-sl om- hiesigen Bahnhof von Einbrechern -heim-g-esuch-t worben. In be-r- Nacht zum Sonnabend- würbe -dort wi-eber- «-in Einbruch verübt, her aber -dem «Spitzbuben zum Ver hängnis w-uirbe. Ws Nachtschutzmann Liebisch -in -der 1. Morgen- si-unde bei feinem Rund-gangs an bas erwähnte Häuschen kam, be merkte er, bah «in Fenster nur angelehnt war. Er sah im Jn- n«rn einen Mann in -der Ecke kauern, ber ber Aufforderung, herauszusl-ei-gen, nachkam, aber plötzlich -bi« Flucht ergriff, als er festgenommen werben sollte. Der Nachtschuhmann nahm sofort die Vers-olyuna auf unb -gab m-ehrma-ls- Schreckschüsse auf -den Flüchtenden ab, -der trotzdem weiterra-nnl-e. Als -er an der- Anger- Aen Villa nach- links Sie Biittnerstraße hin-aufflvh, glückte -seine Festnahme, und ber- Nachtschutzmann lieferte -den- Spitzbuben in bas hiesige Amtsgerichtsaesängnis ein. Damit war ein gutsrFang gemacht. Es handelt sich um einen mehrfach vorbestraften, ans Bitterfeld -gebürtigen Schiosser Kart Bunge, -der erst -kürzlich aus dem Gefängnis en-tlasfen worben war. Er hatte zirka 40 Diet riche bei sich. Bannewitz. Aus der letzten Gem-einbeverorbnetensitzung ist erwähnenswert u. a. den Tätigkeitsbericht -ber Arbeitersanitäis- kolonne. Nach diesem-ist sie-im vergangenen Jahre-24 mol- im öffentlichen Dienste tätig gewesen. Sie hat 175 mol «rite Hilfe ge leistet, 15 Transporte ausgesührt, 2 Hebungen abg-ehalten und 237 Nach-t-wachbiewststunden getätigt. Bet dem neuo-egründe-ben Wass-er- versorgungsverband Goldene Höhe find di« Anteile -ber -einzelnen Gemeinden berechnet und festgesetzt sür Bannewitz mit 3-3, Hä nichen mit 12, Kleinnaundorf mit 19, Possendorf mit -18, Rippien mit 12 und Wilmsdorf mit 6 n. H. Die Verba-ndsversammlung wird auf drei sichre gewählt, jede Gemeind« cntstndet vier Mit glieder. Es ist gelu-ngeir, das zur Errichtung des neuen Hoch- dehälters nötige Kapital- in Höhe von 80000 AM. zu beschaffen. Der Auszahlungs-kurS stellt sich auf- 93,7S bei 8 Pr-o-z. Verzinsung, '/, v. H. Verwaltung und -1ft, v. A. Tilgung. Dresden. Das Gemeinsame Schöffengericht hatte den 47 Jahre alten Oberverwaltungssekretär der Uhrmacherschule in Glashütte, Gustas Tripmacker, wegen Unterschlagung im Amte zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Er war be schuldigt worden eigenmächtig über 9000 RM. verfügt zu haben, bestritt aber, daß eine Unterschlagung vorlag. Auf dessen Berufung hin hob die vierte große Strafkammer des Landgerichts das Urteil der Vorinstanz auf und erkannte auf Freisprechung. Dresden, 11. März. Nach Mitteilung der Pressestelle des Polizeipräsidiums ist auch die heutige Nummer der kommu nistischen Arbeiterstimme wegen eines darin enthaltenen auf hetzerischen Aufrufs der Bezirksleitung Sachsen der KPD. zur Unterstützung des Hungermarsches beschlagnahmt worden. Auch diese Nummer ist natürlich von einem immunen Reichs- tagsabgeordneten der KPD. verantwortlich gezeichnet. — Wegen sittlicher Verfehlungen, begangen gegenüber Schulmädchen, war der Glöckner und Hausmeister einer Dresdner Kirchgemeinde vom Gemeinsamen Schöffengericht zu drei Jahren Gefängnis und fünfjährigem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Hiergegen hatten der Beschuldigte wie auch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt, die aber von der zweiten großen Strafkammer des Landgerichts verworfen wurden. — Wie- bevslts berichtet worben ist, würben zu Anfang bes Jahves -rm Dr«sbw-ev -Stabtg-ebi-et -in vu-nb 25 Fällen bis auf öffentlichen Straßen wnb Plätzen stehenden Fsrnfpr-e-chawtomak-en geöffnet -u-nb -ihr-eS zumeist nur geringen Inhaltes -beraubt. Am Abend -bes 11. Za-nuar- konnte- her betriebsam« Spitzbube auf frischer Tat ertappt unb festgenommen werben. Eine kurz zuvor angelegte Alarmeinvichtung würbe ihm zum Verhängnis. Ei- war -ein vor bestrafter Masch twc n schlossen- Lange, ber sich bies-erhalb am Diens tag vor be-m Sch-öffen-gericht Dr-ssben zu -verantworten hatte. Bet bissen Diebereien will-«v Beträge von 1,80 bis -etwa 4 Mark er beutet haben. Dem Angeklagten würbe noch «in Diebstahl -zum Nachteil feines Wirtes wnb eins Kleins Unterschlagung zur Last gelegt. DaS -Gericht verurteilte Lange zu einem Jahr sechs Mo naten Gefängnis wnb br-e-i Jahren Ehrenrechtsv-erl-u-st. Freiberg. Das Schwurgericht Freiberg hält seine 2. Tagung vom 17. bis 20. März ab. Zur Verhandlung kommen zwei Straftaten wegen Kindestötung, eine wegen Totschlags (es handelt sich um uneheliche Kinder) und drei Straftaten wegen Meineids. Koitzsch, 11. März. Kupfer und Kupferdraht scheinen eine begehrte Diebesbeute zu sein. Kürzlich wurde wieder ein solcher Äupferdiebstahl ausgesührt, und zwar schnitten nachts Unbekannte von einem außer Betrieb befindlichen Bagger der Roitzscher Zuckerfabrik aus den dort befindlichen drei Leitungen von je 180 Meter Kupferdraht heraus und schleppten ihn fort. Die Fabrik hat eine Belohnung für die Ermittlung der Täter ausgesetzt. Leipzig. Das Schöffsiwevich-t hat -den- Kvaftwagenftihr«r Alfr-eb Drffner wsg-sn s-ahr-läss-iger Tötung iw zwei Fällen zu- brei Monaten Gefängnis vevu-rtsw unb -hat ihm eins br-ei-jäh-vigs Be- währ-unosfr-ist zugebilligt. Dufner -ist am -15. Nove-mb-e-r vergange nen JahreS gegen Mitternacht -mit 40 Stundenkilometern Ge- schwinbigke-lt -durch bis Delitzscher Straß-e- in Leipzig gefahren. Ein Buchdrwck-er-eidesitze-r unb sine Kontoristin kreuzten die Straße; Dufner- vevfu-chte- sie zw wmfahren, nachdem er auf 25 StuNd-eNk-Uo- meter abgestoppt hatte; die beiden- Personen würben unschlüssig und würben durch bas stark gebremste- Anto angefahren- wnb so schwer verletzt, -daß sie beide -roeni-ge Tage- -später starben. Dufner brachte zw feiner Entschuldigung vor, fein Wagen -sei alt- wnb fei mit einer- nur mangelhaft wirkenden- Bremsvorrichtung u-evs-ehen ge-rossen. Chemnitz. In der am Montag- abgehaltenen G-eneralver-samm- l-ung des Verba-Ndes -der Lanb-wtrt-e -im Erzg-sbir-ge würbe nach einem Referat bes Geschäftsführers, Rvd-a-k-te-ur Bäcker, Berlin, und nach «mgehsndev Aussprache einstimmig folgend« Entschließ ung angenommen, -die d-sm Reichstage tsl-e-graphdsch übermittelt wurde: „Alle Not- wnb Mah-n-ruf-e -der deutschen, insbesondere -der erzgebirgifchen Landwirtschaft zur Verbesserung ihrer Lao« durch energisch« R-e-gtevun-gsmaß nahmen sind wn-g«hört verhallt. Dis M-aßnahmen des Reichsministers für Ernährung und Landwirt schaft Haden sich als ungenügend erwiesen. Unsere Kraft wnb Ge- oul-d -ist zu Ende. Wir sprechen -dem Ernähr-u-ngsmi-nister bas schärfste Mi-h-trawen aus und fordern seinen sofortigen Rücktritt. Teplitz. Zn Turn- bei Tsplitz wurden bi« berüchtigten Kassen einbrecher- Josef Krahl wnb Wenzel Meiß -iw -der Nacht zum letzten Samstag in -dem Augenblicke gefaßt, als sie -dem Verwa-lbungs- gedäu-de be-r Turner Brauerei einen unerwünschten Besuch ob- siolten wollten. Krahl -ist «in viel-gesuchter -Kasseneinbrecher, ber in ganz Norbb-öhmen Gastspiele gab. — Weiter- -wurden- von be-r Siche-rheit-swache fünf Personen oe-rhaftet, die zahlreicher in den letzten Togen verübter Diebstähle überwiesen erscheinen. Mette»' küp morgen: Keine wesentliche Aenderung des Witterungscharafters. Wechselnd bewölkt mit zeitweiligem Niederschlag. Flachland örtlich Nachtfrost, tagsüber wenige Grade über Null; oberes Erzgebirge auch tagsüber Kältegrade. Schwache, Gebirge mäßige bis frische Winde, vorwiegend aus nördlichen Richtungen.