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Arbeitsamts verschafft, richteten-ort den Fahnen mast auf und versuchten dreimal, eine rote Fahne zu hissen Das eintreffende Ueberfallkommando zer streute die Demonstranten und säuberte den Platz. In der Jakobstratze wurden Straßenlaternen gelöscht und mehrere Fensterscheiben durch Steinwürfe zer- trümmert. In der Gustav-Adolf-Strahe wurden ein Schokoladen-, ein Zigarren- und ein Blumenladen geplündert. Die Polizei verhaftete drei der Täter. In Bitterfeld bildeten sich in den Nachmit- tagsstunden mehrere Demonstrationszüge, die auf gelöst wurden. Die Schupo wurde beim Einschreiten mit Steinen beworfen. 10 Personen wurden fest- genommen. Aus Jeßnitz, Greppin und Wol- fen versuchte ein Demonstrationszug in Stärke von etwa 450 Mann zum Bitterfelder Markt zu ziehen. An der Dessauer Straße wurde er jedoch von einem starken Polizeikommando auseinandergetrieben. In Hakle kam es von 14 Uhr ab auf dem Hall- markt, dem Böllberger Weg und in der Gr. Ulrich- stratze zu starken Ansammlungen, die von der Polizei immer wieder zerstreut werden mußten. Viele Ver haftungen sind erfolgt. Zum ersten Male seit elf Jahren hatte Nord hausen Kommunistenkrawalle. Die Polizei hatte dadurch vorzubeugen versucht, daß sie den Kvm- muntstenführer, einen Erwerbslosen, zu Notstands- arbeiten zur städtischen Kiesgrube beordern ließ. Im Newerkschaftshause fand trotzdem eine Kommunisten- und Erwerbslosenversammlung statt. Bet einem Zusammenstoß zwischen einer Polizeiradfahrer. Patrouille und Demonstranten mußte vom Gummi- knüppel Gebrauch gemacht werden. Vor dem „Vogel" wurde die Polizei mit Steinen beworfen. Mehrere Personen wurden festgenommen. Kleinere Zwischenfälle gab es noch inEisleben, Merseburg, Weißenfels und Aschers leben, doch war die Polizei Herr der Lage und ver- hütete durch rechtzeitiges Einschreiten größere Zu sammenrottungen. Halberstadt blieb verhältnis mäßig ruhig, nur au einer Stelle gab es einen Zusammenstoß. Montag Beisetzung von Tirpitz. Nach einem gemeinsamen Beschluß der Angehöri gen des Großadmirals von Tirpitz findet die Bei setzung des Großadmirals am Montag, mittags 12 Uhr, aus dem Münchener Waldfriedhof statt. Der Standort München hat Befehl erhalten, für die Trauer feierlichkeiten die besonderen Vorschriften, wie sie für die Beisetzung von Generalfeldmarschällen und Groß admiralen bestehen, zur Anwendung zu bringen. Als Vertreter des Reichswehrministeriums wird der Chef der Marineleitung, Admiral Räder, teilnehmen. Für den früheren Kaiser wird Prinz Adalbert oder Ad miral von Schröder entsandt werden. Erlaß an die Wehrmacht« «eichswehrminister Groener gegen Kommunisten und Nationalsozialisten. — Berlin, 8. März. Reichswehrminister Groener hat aus Anlaß er neut festgestellter Zersetzungsversuche in der Reichs wehr einen Erlaß herausgegeben, in dem es u. a. heißt: „Nach einer kurzen Spanne ruhiger Entwicklung steht die deutsche Republik wieder im schwersten Schick salskampfe. In dieser Zeit schwersten Ringens treten die Kräfte wieder auf den Plan, die glauben, nur in radikaler Abkehr von den heutigen Zuständen sei der Weg in die Zukunft zu finden. Die Kommunisten glauben die Zeit näher gerückt, wo sie den heutigen Staat und die heutige Ge sellschaft umstürzen können. Sie sehen ihre erste und wichtigste Aufgabe mehr als je darin, die Machtmittel des Staates zu zersetzen. Auch das Ziel der Natio nalsozialisten — so unklar es auch ausgesprochen wird — liegt in derselben Richtung. Auch sie wollen die gewaltsame Zerschlagung des heutigen Staates und die Diktatur ihrer Partei. Sie unterscheiden sich von den Kommunisten nur durch die nationale Grundlage, auf der sie fußen. Nur einer starken Reichsgewalt wird es gelin gen, Teutschlands Geschicke in der Zukunft zu meistern. Zn der einigen, geschlossenen, überparteilichen Reichs wehr findet das Reich sein schärfstes und vornehmstes Machtmittel. In sich mutz die Wehrmacht zusammen geschmiedet sein durch Gehorsam und Ver trauen. Tem Soldaten verkörpern die Vorgesetzten den Staat. Wer nicht auf diese, sondern auf radikale Schreier, gleichgültig wo sie stehen, blickt, ist ein Schäd ling: er wird in der Stunde der Entscheidung ver sagen." ReichsbanLdiskont 5,5 Prozent. Die Gründe für die Ermäßigung: die internationalen Diskontsenkungen und die dentsche Wirtschafwdeprrssion. — Berlin, 8. März. Die Reichsbant hat mit Wirkung vom heutige» Sonnabend ab den Wechseldiskont von 6 auf 5-/2 Pro zent und den Lombardzinsfuß von 7 auf , Prozent herabgesetzt. ES ist dies die dritte Ermäßigung des Reichsbaurvislouts im Fahre 1030k Aus der Begründung dieser Maßnahme im Zen tralausschutz ging hervor, daß es zwei Gründe ge wesen sind, die den Entschluß der Reichsbank veran laßt haben: Einmal die neue Diskontermätzigung in London, zum anderen der Depressionszustand der deut schen Wirtschaft. Technisch mar die Reichsbank dazu in der Lage, weil die deutschen Banknoten noch immer anstatt non 40 v. H., wie gesetzlich vorgeschriebc», zu 00 v. L. durch Gold und Devisen gedeckt sind. So sehr auch die Wirtschaft die Erleichterung der Zinslasten begrüßen wird, so muß man sich doch darüber klar sein, daß die neue Diskontermätzigung kaum große Wirkungen für die Wtederankurbelung der Konjunktur haben wird. Denn trotz der starken Verflüssigung und Verbilligung der Kreditkoften zeigt der wichtigere Markt für langfristige Leihkapitalien noch immer keine wesentliche Entspannung. Ferner hält die Reichsbank ihre neue Ermäßigung anscheinend selbst nur für eine vorübergehende Maßnahme, di« wieder rückgängig gemacht werden soll, wenn im Früh jahr verstärkte Nachfrage nach Geld auftritt. Reichstag und Schachts Rücktritt Erklärungen des Rcichsfinanzministers. — Fortsetzung der Noungpaln-Dcbatte. - Berlin, den 7. März 1930. Der Reichstag setzte heute die zweite Beratung det Aoung-Plans und der damit verbundenen Gesetze fort. Abg. Frhr. v. Nhcinbabcn (D. Np.) berichtete über du Ausschußverhandlungen über die Liquidationsabkommen unl betonte zum Liquidationsabkommen mit Polen, trotz der schweren Mängel des Abkommens liege seine Annahm« im Interesse der Ostpolitik und der deutschen Minder heiten in Polen. In seiner Eigenschaft als Abgeordneter erklärte Redner, die Zustimmung zum Polen-Abkommeri bedeute keineswegs irgendein Ostlocarno oder freiwillig« Anerkennung per Ostgrcnze. In dieser Frage werde fick Deutschland immer den Weg zum Haager Schiedsgericht offen lassen. Redner empfahl noch die Entschließung, i» der die Reichsregicrung ersucht wird, alle völkerrechtlich vorgesehenen Mittel zur Anwendung zu bringen, um der deutschen Minderheit Recht und Freiheit zu sichern. Abg. Danch (D. Vp.) erklärte, daß auch die Deutsche Volkspartei iin Noung-Plan keine endgültige Liquidation des Krieges sehe. Auch dieser Plan bedeute immer noch eine Gewalttätigkeit der anderen gegen Deutschland. Tat sächlich habe Deutschland längst vaS gezahlt, was ihm in den Waffenstillstandsbedingungen auserlegt war. Die bis herige Leistung Deutschlands betrage 34 Milliarden. Der Äonng-Plan sei kein freiwillig abgeschlossener Vertrag, sondern gründe sich aus den Versailler Vertrag und da« Londoner Ultimatum, also ans zwei Diktate. Von den Kriti kern werde der große Erfolg nicht gewürdigt, der mit der Befreiung des Rheinlandes und dem Wegfall der Kon trollen erzielt worden sei. Wenn man jetzt den Bouna- Plan ablehne, werde man die ganze Welt gegen Deutsch land auf den Plan rufen. Abg. Stöcker (Komm.) lehnte den Uoung-Plan ab. Die Internationale Bank sei die Kriegsrasse der west lichen Finanzmächte. Abg. Dr. Vredt (Wirtschp.) erklärte, es sei bedauer lich, daß die Regierung noch immer das Volk mit der Ver heißung von Steuersenkungen täusche, an die sie selber nicht glaube, und warnte vor weiteren Erhöhungen des steuer freien Existenzminimums, da der große Ausfall bei der Lohnsteuer neue Steuererhöhungen, auf anderen Gebieten notwendig machen werde. Der Rücktritt des Reichsbank- präsidenten sei ein sehr bedauerliches, aber auch bedeut sames Symptom. Mit aller Deutlichkeit müsse betont wer den datz in Deutschland niemand die Tragbarkeit der Lasten des Aoung-Plans behaupte. Abg. Koch-Weser (Dem.) führte aus, keiner der deutsch nationalen Redner habe einen anderen Weg als die An nahme des Uoung-Plans gewiesen. Den Haager Unterhänd lern müsse man zugestehen, datz sie aus den Empfehlungen der Sachverständigen das Beste gemacht hätten. Die Revi- ion werde umso sicherer kommen, je weniger man von ihr preche. Der Polenvertrag verbürge, datz das Gros der deut- chen Bauern nicht vertrieben werden könne. Darauf komme es politisch an. Voraussetzung jeder Ostpolitik sei die ver mehrte Sorge für den deutschen Osten. Der Anschluß Oesterreichs mutz mit erhöhter Kraft betrieben werden. Im weiteren Verlauf der Sitzung nahm dann noch Reichsfinanzminister Dr. Moldenhauer das Wort. Der Minister erklärte, die Transferbestimmum gen des Dawesplans hätten zu Maßnahmen des Reparm tionsagenten geführt, die praktisch eine Drosselung der Ausländsanleihen für Deutschland bewirkten. Die Stabst lität der deutschen Währung, so fuhr der Minister fort werde durch den neuen Plan ebenso wie durch den Dawes' plan verbürgt. (Abg. Reichert: Warum ist dann Schach! zurückgetretcn?) Sie wissen, datz zwischen dem ReichSbank> Präsidenten und der Reichsregierung Meinungsverschieden' heiten über die Auslegung des Haager Protokolls bestehen. Das hat mit der Frage der Unabhängigkeit der Reichsbani und des Reichsbankpräsidenten aber nicht das geringste zu tun. Wir haben uns im Haag für die Unabhängigkeit dei Reichsbank eingesetzt, und in den neuen Bestimmungen ist nichts enthalten, was irgendwie der Unabhängigkeit der Reichsbank Abbruch täte. Es ist das gute Recht deS Reichsbankpräsideuten, von seinem Amt zurückzutrcte», weun er glaubt, die Verant wortung für den Nonng-Plan nicht übernehmen zu können Ich kann nur betonen, daß von feiten »er Reichsregierung aus den Rcichsbankpräsidenten nicht der geringste Poli tische Druck ausgeübt worden ist nach »er Richtung, deu Rücktritt zu veranlassen. Ick Persönlich habe bis zum letzten Augenblick den Reichsbankpräsideuten gebeten, aui seinem Posten zu bleiben, weil ich ihn für seine Auf gaben als eine durchaus geeignete Persönlichkeit betrachte Ueber seine politischen Fähigkeiten habe ich mir aller- dings ein anderes Urteil gebildet. Schacht geht den Weg, den ein Mann gehen mutz, wenn er sich einmal so in das politische Leben vorgedrängt hat, um die großen Aufgaben der Reichsbank nicht zu schädigen. Datz er im Augenbliä der Reichsregierung eine gewisse Unbequemlichkeit schafft, ist nicht zu leugnen. Auf einen Zuruf von rechts erwidert der Minister, daß der Nachfolger vom Generalrat gewählt werde, in dem di« Reichsregierung nicht vertreten sei. Der Generalrat werd« eine Persönlichkeit auswählen, die Gewähr dafür biete, datz die Reichsbank gut und sicher geführt wird. Auf weitere Zurufe erklärte der Minister, der Reichs- bankpräsident habe ihm persönlich mitaeteilt, datz er kei nerlei Abfindungssumme, sondern lediglich eine Pension in Höhr von 30 «VS Mark erhalte. Eine Gefährvung »er Währung sei unter »em Noung- Plan nicht möglich. Die Furcht vor einer Inflation ent behre jeden Grundes. Was befürchtet werden könne, sei eine Wirtschaftskrise infolge zu starker Verknappung des Geldbedarfs, uud datz unter diesen Umständen die Durch führung deS Noung-PlanS Schwierigkeiten bereiten könnte Deutschland habe aber die Möglichkeit, ein Moratorium zu beantragen und damit den Transfer auf zwei Fahr« yiuauSzuschieben. Außerdem sei auch die Einberufung einer neuen Sachverftändigenkouferenz möglich. Zu den Ausführungen über die Goldwertklausel er klärte der Minister, 1929 sei zwar eine Preissenkung gegenüber 1928 zu verzeichnen, aber sie sei noch weit ent fernt von den 10 Prozent, die erfüllt sein mühten, um ein Anrecht auf Senkung der Reparationsleistung nach vem .DaweSplan zu geben. Der bewegliche Fckkkör des DaweSplan würde uns übrigens l929 bereits 37V,' Mil lionen Mark gekostet haben. Mnister Moldenhauer schloß seine Ausführungen mit der Erklärung, wenn wir den Uoungplan ablehnten, müß ten wir außer den bereits bekannten noch weitere Steuer erhöhungen im Gesamtbetrags von elfhundert Millionen Mark aufbringen und mit der — allerdings nicht zu be streitenden Feststellung — wenn Deutschland seine Kassen nicht in Ordnung bringe, vielmehr weiter in der Welt Herumpumpe, müsse die Wirtschaft ruiniert werden. Abg. Emminger (Bayer. Vp.) erklärte, ein ungeheu rer Fortschritt liege in der Rhetnlandräumung. Der Red ner dankte der pfälzischen Bevölkerung für ihr treues Ausharren. Durch den LtquidationSvertrag mit Polen wür den die Hoffnungen vieler Tausender Liquidationsgeschädig- ter begraben. Das Polen-Abkommen sei so ungünstig, daß nur wenige Fraktionen geschlossen dafür stimmen würden. Trotzdem müsse der Moungplan angenommen werden, da es keinen anderen Ausweg gebe. Abg. v. Sybel (Christl.-Nat. Baucrnp.) führte aus, solange Ostpreußen durch den polnischen Korridor von dem übrigen Deutschland getrennt sei, seien alle Versuche auf Wiederherstellung friedlichen Lebens zwischen den beiden Völkern sinnlos und gegen das nationale Gefühl Deutsch lands. Das Liquidationsabkommen sei eine große Gefahr. Der ihm folgende Handelsvertrag werde der deutschen Ostmark den Todesstoß versetzen. Die Liquidation der Ver- gangenheit sei die Preisgabe der deutschen Zukunft. Abg. Feder (Natsoz.) erklärte, Reichsbankpräsident Dr. Schacht sei zurückgetreten, weil er die Politik der Regie- rung nicht mehr mitmachen könne. Redner beantragte dann noch die Aufhebung des Kriegsgerätegesetzes und die Auf lösung des Reichstags. Der Reichstag nahm dann noch eine Erklärung des Abg. Meyer (Dt. Han.) entgegen, mit der diese Partei die Uounggesetze ablehnt, und vertagte danach die Wetter beratung auf Sonnabend. Handelsvertrag mit Polen. Die Berhanvlunge» im wesentlichen abgeschlossen. — Rauscher erstattet in Berlin Bericht. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, sind die Verhandlungen über den deutsch-Polnischen Han- delsevrtrag bis auf eine angcl-tich unwesentliche Frage abgeschlossen. Der deutsche Gesandte in Warschau, Rauscher, ist mit dem Text des Vertragsentwurfs in Berlin eingetroffen. Der Entwurf liegt zur Zeit den verschiedenen Ministerien zur Begutachtung vor. Sein Inhalt soll vorläufig nicht veröffentlicht werden. Von privater Sette erfahren wir, datz das Abkommen auf dem Grundsatz der gegenseitigen Meist begünstigung abgeschlossen ist. Deutschland soll Polen ein Kohleneinfuhrkontingent von 32000« Tonnen monatlich und ein gestaffeltes Kontingent für die Einfuhr polnischer Schweine zugestanden ha ben, nach dem im ersten Jahr 200 000, im zweiten 275 000 und im dritten 350 000 Schweine nach Deutschland eingeführt werden können. Wirtschaft gegen Finanzkompromiß. - Berlin, 8. März. Die Spitzenverbände der deutschen Industrie, der Landwirtschaft, des Handels und der Banken hielten in Berlin eine Sitzung ab, und beschäftigten sich mit dem Finanz- und Steuerprogramm der Reichsregie- cuny. Als Ergebnis der Besprechungen wurde der Regierung und den Koalitionsparteien zum Ausdruck gebracht, datz dieses Programm nicht den Notwendig keiten einer auf die Belebung der Wirtschaft und die Verminderung der Arbeitslosigkeit gerichteten Po litik entspreche. Erforderlich sei vielmehr die sofor-- tige Inangriffnahme der bekannten Reformvorschläge der wirtschaftlichen Spitzenverbände. Seeamt lobt Kapitän Dreyer. Abschluß der Erhebungen über den Untergang des „Monte Cervantes". — Hamburg, 8. März. Das Seeamt in Hamburg brachte seine Erhebung über den Untergang der „Monte Cervantes" in den südamerikanischen Gewässern zum Abschluß und fällt« folgenden Urteilsspruch: „An dem Anflaufen des Schiffes, dessen Kurs und Ravigierung nicht zn beanstanden sind, trifft de« Kapitän Dreyer »nd de» ihn assistierenden Kapitän Heye sowie die Schisssoffizierc keine Schuld. Die schnell« und sichere Ausbootung der >517 Passagiere und deS größten Teiles der 330 Mann starken Besatzung ist hoch anznerkennt«. Kapitän Dreyer, der das Schiss als letzter verlassen wollte, hat sich dadurch einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, der er beim Keuter» de» Schiffes zum Opfer gefallen ist. Das Verhalten deS Kapitäns, der in Erfüllung seiner seemännischen Pflichi verunglückt ist, verdient höchste Anerkennung. Die vo« dem Transportdampser „Vieente F. Lopez" und vo» de» argentinischen Behörden in Ushuaia geleistet« Hilfe verdient dankbare Anerkennung. Eine Nach» prüsnng der Wassertiefe in dieser Durchfahrt ist drin gend zn wünschen." Politische Rundschau. — Berlin, den 8. März 1930. — Der preußische Ministerpräsident Braun richtete an den tschechischen Präsidenten Masaryk ein Glückwunsch- telcgramm zum 80. Geburtstag. :: Kein OOprozentigcr Bcimahlu«gszwang. Wie verlautet ist der Plan der Einführung eines Rog- gen-Beimahlungszwanges für Weizen, nach dem Wei zenmehl zu 00 v. H. Bestandteile aus Roggen enthalten sollte, fallen gelassen worden. :: Zuständigkcitswechsel in der Vomben-Unter» snchung. Durch Beschluß der Strafkammer des Land gerichts I Berlin ist die Zuständigkeit in der Unter suchung der Sprengstoffanschläge nunmehr auf das Landgericht Altona übergcgangen. Rundschau im Auslande. * Der beratende Oberste Grenzverteidigungsausschutz des französischen Parlaments hielt unter dem Vorsitz des Kriegsministers Magi not seine erste Sitzung ab.