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Weitzeritz-Jeidmg Tageszeitung unö Anzeiger sür Dip-ol-iswat-e, Schmie-eberg u.U« Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 NM mit Zutragen, einzeln« Nummern IS Neicht- Pfennig« :: Gemeinde - Verband« - Gtrokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt DippolbiSwalb« Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125« «»Urft» Seit»»« »e« »«Li«»» «efe» »IM errlhSll »le amtliche« DekamUmach«»»»« »e, «mtshaüvtmannfchaft, te» Amtegericht» «utz tze»Sta-trat» »u LIppewi»»aI»e Anzeigenpreis: Dt« « Millimeter breite Peiirzetl« LS meich»Pfennige. Tingesanöl »no Reklamen M Neichspfennig« Denmttvorllich« Uebaklem Setir — Druck und Verlag r Sarl S«A»e te M»»»ltl«o«t-«. 96. Jahrgang Freitag, am 7. Februar 1930 Nr. 32 Bekanntmachung. Brennholzversteigerrmg auf Biirensetser Staatsforstrevier (BSreuf-lfer Lett). Am Mittwoch, dem 12. Februar 1030, nachmittags -4 Uhr, sollen in Wahtsmühte etwa 25V rm Hortes und weiches Brennholz (Scheite, Knüppel, Jacken und Aefte) auS den Ab teilungen b, 2, 5, 17, 57, 58, 59, 68, 89, 72, 74, 78, 88 meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Außerdem kommen etwa 3V buchene Langhaufen auS Ab teilung 12V (Rehefttder Revierteil) zum Ausaebok. Forstamt Bärenfels. Versteigerung. Sonnabend, am 8. Februar, 11 Uhr vormittags, so Im ge richtlichen Bersteigerungsraume 1 Schachtisch öffentlich und meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. s— V 1 Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 7. Februar. So viele Menschen, wie gestern zum luftigen Abend des Gewerbe- und Volks- bildungsvereins bekommt der Schützenhaussaal nicht oft auf einmal zu sehen. An die 600 mögens gewesen sein. Der Name Senff-Georgi hatte seine Zugkraft bewiesen. Man erwartete — nachdem man „Karlchen" und die Dresdner Kleinkunstbühne gehört und gesehen hat — nun wohl etwas ganz ganz Besonderes, übersteigerte hier und da vielleicht sogar die Erwartungen bis zum Unerfüllbaren. Dazu kam, daß das Programm so manches manchem nicht mehr Neues brachte und bah die weit hinten Sitzenden doch nicht alles verstehen konnten, ihnen auch die Mimik ganz verloren ging — ein Nachteil der Grütze des Saales —. Jedenfalls gabs eine Anzahl nicht voll Befriedigte. Zu ihnen gehörten auch wieder die, die die Pointe nicht rasch erfassen. Und manche Vortragsnummer hatte deren mehrere; und ging man von der anderen Seite heran, nach ein paar. Jedenfalls hatte aber der Vortragende mit der übergroßen Mehrheit den Kontakt gar bald hergestellt, das bewiesen Frohsinn und immer und immer wieder Beifall, der zum Schluß sogar mit einer Zu gabe belohnt wurde. Der Name Senff-Georgi ist ein Pro gramm für sich, dessen Gehalt erfühlt sein will, dann aber auch eine herzbefreiende Sache ist. Ob die gestrige Vortrags folge seine neueste ist, sei allerdings dahingestellt. Dippoldiswalde. Trotz des außerordentlich starken Besuches einer anderen Veranstaltung erfreute sich auch die Fitm-Vor- führung der Maggi-Gesellschaft in der Reichskrone eines lebhaften Zuspruchs. Die Besucher erhielten Einblick in die Fabri kation der weltbekannten und geschätzten Maggi-Erzeugnisse in allen ihren Teilen, und konnten sich nach Schluß der Borfichrungen an dargereichten Kostproben wieder von deren Güte überzeugen. Allgemein sprachen sich die Besucher lobend über den Abend aus. Dippoldiswalde. Aufgebote: Fleischergehilfe Eduard Gustav Jasmer in Dresden mit Hulda Hilma Gemeiner in Dippoldiswalde; Kaufmann Friedrich Hermann Rudolf Jauch mit Hedwig Margarete Buchmann, beide in Dippoldiswalde; Oberregierungssekretär Hermann Otto Ickert in Dippoldiswalde mit der Bankbeamtin Johanna Luise Meinhard in Berlin- Charlottenburg; Kino-Vorführer Eduard Hellmut Scheffler in Großenhain mit der Stütze Hulda Sidonie Wunderwald in Dresden. — Eheschließungen: Tischler Paul Fritz Gast mit Elsa Liddy Böhme, beide in Dippoldiswalde; Gärtner Carl Ludwig Gerhard Rentzsch in Dresden mit Emma Meta sein, versucht« Peukert in Reinberg. — Mittwoche M den Abendstunden würbe aus 'der Hausflur einer hiesigen Gastwirtschaft ein dort stehendes, fast neues Herren fahrrad gestohlen und ein dafür ganz altes zurückgelassen. — Zn der Nacht vom 2. zum 3. Februar wurden an einer am Berre uther Berge dicht an der Staatsstraße nach Freiberg stehenden kleinen Gerätebude mit Gewalt die Krampen und Haken, womit baS Dach befestigt ist, entfernt und 'das Dach herunderaerissen. Gestohlen wurde nichts. ES scheint sich um einen groben Unfug zu handeln. - . Dippoldiswalde. Am 8. September v. 3. veranstaltete der Ver ein „Freie Turner" anläßlich der Turnhallenweihe im Gasthofe zu Höckendorf ein öffentliches Tanzvergnügen, an dem auch der am 5. 1. 88 geborene, schon' vorbestrafte Jiegelträger Paul Pfeifer in Lübau teiluahm. Ohne von irgendwelcher Seite gereizt worden zu iastftube Streit anzusangen; er beschimpfte die Gäste und wollte durchaus eine Schlägerei herbeiführen. Der wiederholten Aufforderung des Wirtes, die Gaststube zu verlassen, kam Pfeifer nicht noch: dem herbeiaeholten Polizeiwachtmeister leistete er ebenfalls Widerstand. MS ihn die Polizetbeamken mit Gewalt auf die Wache bringen wollten, warf er sich auf den Boden und' stemmte sich ein, so daß die Beamten ihn «in Glück schleifen mußten. Dann schlug' er um sich und suchte sich zu befreien. Erst nachdem vom Gummiknüppel Ge brauch gemacht wurde, ging er mit. Er schimpfte aber weiter, nannte den Gemeindewachtmeister Hantsche Hampelmann und Hanswurst und sagte, er wolle ihn zum Krüppel schlagen, wenn er einmal unter vier Augen mit 'ihm zusammenkomme. BIS zur Fest stellung der Personalien wurde er in der Ortszeit« untergebracht. Dort 'schlug er die Fensterscheiben ein und brüllte so laut, daß die Nachbarschaft in ihrer flacht ruhe gestört wurde. Wegen dieser wegen einfachen md Tragung der s ui Taten stand Pfeifer gestern vor dem hiesigen Schöffengericht. Der Angeklagte machte in der Hauptverhandlung geltend, 'daß er sich auf 'den Vorgang nicht besinnen könne, 'da er 'damals betrunken gewesen sei. Er wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und wegen Beamte nbeleidigung zu insgesamt 1v Tagen Gefängnis und wegen ruhestörenden LärmS zu einer Geldstrafe von 10 RM., hilfsweise 2 Tag« Haft und' Tragung der Kosten verurteilt. Er hat auf Rechtsmittel verzichtet. — Der am 9. 2. 88 geborene, schon vorbestrafte Arbeiter Wilhelm Kempa in Freital war angeklagt, End« Zanuar 1927 auS der offenen Scheune deS Gutsbesitzers Bormann in Höckendorf, wo er damals im Dienst stand, zwei diesem gehörige Säcke mit je 75 Ke Roggen im Gesamtwerte von 36 RM. entwendet zu haben. Der Angeklagte war geständig und wurde wegen einfachen Rück falldiebstahls zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hat auch dis Kosten des Verfahrens zu tragen. — Di« am 21. 10. 04 geborene und wegen Diebstahls schon vorbestrafte Minna verehel. Neumann, geb. Hilbig, in Dresden entwendete am 24. 8. 29 der Händlerin Anna Bierich in Lungkwitz 1 Paar dieser gehörige schwarze Spangenschuhe im Wert« von 15 RM. aus der unverschlossenen Küche, um sie für sich zu behalten. Sie hatte sich gestern deshalb zu verantworten. Sie war geständig und wurde wegen einfachen RücksalldiebstahlS zu , . „ „ Kosten verurteilt. Der Verurteilten wurde hinsichtlich der Ge fängnisstraft ein« 3 jährige Bewährungsfrist bewilligt. -- Endlich wurde noch gegen 'den am 14. 4. 98 geborenen Krastwagenführer Oswald Wenzel in Glashütte verhandelt. 3m November 1929 Gewählten nehmen chre Aemter an. Auf Antrag des Vorstandes für di« Errichtung von 4 Kreisstellen im Landesverband der Kb. und Kh. die Bezirkssteuer pro Mitglied und Zahr um 5 Ps. zu erhöhen, wurde entsprechend' beschlossen. Für das Armee-Ehrenmal der Sächsischen Truppen wurde eine Spende in Höhe von 20 RM. bewilligt. Dem Vorschläge deS Ehrenvorsitzenden, in ^diesem Zähre anstelle des Abendausfluges «in« Autoparkie zu unternehmen, soll nähergetreten werden. Wegen Gründung einer Kleinkaliber- fchützenabteilung und einer Zugenügrupp« soll der Gesamtvorstand noch einmal Vorschläge machen. Zum Schluß dankte Ehren vorsitzender noch einmal allen seinen Mitarbeitern für ihr« treue Pretzschendorf. Ilnftre Kirchgemeinde zählt nach der letzten Volkszählung 2172 evangelisch-lutherische Gemeindeglieder, und zwar: Pretzschendorf 1368, Röthenbach 338, Friedersdorf 466. Geboren wurden im Zähre 1929 50 Kinder (darunter zwei Tot geboren«), und zwar 31 aus Pretzschendorf, 9 aus Röthenbach, 10 auS Friedersdorf. 31 waren männlichen Geschlechts und nur 19 weiblichen Geschlechtes. Zm Zähre vorher — 1928 — wurden 44 Kinder geboren, 1927: 31, vor 100 Zähren — 1829: 65 Kinder. Getauft wurden 48 Kinder <1928: 43), darunter zwei auswärts Geborene (Dresden und Klingenberg). Zn zwei Fällen erfolgte eine Notlaufe. Konfirmiert wurden 42 Kinder (1928 : 54), 22 aus Pretzschendorf, 12 aus Röthenbach, 8 aus Friedersdorf — 20 ' Knoben und 22 Mädchen. Getraut wurden 17 Brautpaare (1928: 22): 1829: 26). Verstorben sind — einschließlich der zwei Tot- ! Geburten — 27 Gemeindeglicder (1928: 19: 1829: 40), 16 auS Pretzschendorf, 3 auS Röthenbach, 7 aus Friedersdorf und' 1 aus Großdeuben bei Leipzig: 14 männlichen Geschlechts und 13 weil>- lichen Geschlechts. Beerdigt wurden 28, darunter 2 in Dresden verstorbene Gemeindeglieder («in« Frau und ein Kind), während eine hier verstorbene Witwe nach Radebeul überführt wurde. Von 'den Verstorbenen waren 13 über 70 Zahre alt. Nassau. Aus unserer Kirchfahrt berichtet der kirchliche ZahreSberlchk: Geboren wurden 31 Kinder (1928: 27), zur heiligen Taufe gebracht wurden 3t (15). Getraut wurden 11 Paar« (14), beerdigt 15 Personen, und zwar 7 Erwachsene und 8 Kinder, während es 1928 nur 8 Personen (7 4- 1) waren. Konfirmiert wurden 27 Kinder, und zwar 16 Knaben und 11 Mädchen gegen über 23 Konfirmierten (14 4- 9) im Zahre 1928. Dresden. Der Rat genehmigte «in Abkommen mit 'der Reichs- anstolt für Arbeilsvermittelung und Arbeitslosenversicherung, mit hatte er von der hiesigen Amtshawptmannschast «ins Strafver fügung über 20 RM Geldstraft erhalten, weil er am 19. Oktober gegen 18 Uhr auf 'der Mügtihtalstrahe beim Begegnen mit anderen Fahrzeugen die starkwirkenden Scheinwerfer feines Kraftwagens nicht abgebkendet und d«S hinter« Kennzeichen nicht beleuchtet hatte. Gegen die Strafverfügung beantragte er gerichtlich« Entscheidung. Er wurde gestern wegen Uebertretung nach ß 17 Abs. 3, 8 50 Abs. 2 der V.O. über Kraftfohrzeugverkehr vom 16. 3. 28 in Verbindung mit 8 21 des Gesetzes über den Verkehr von Kraftfahrzeugen vom 3. 5. 09 zu 10 RM. Geldstrafe verurteilt. Zm übrigen aber frei gesprochen. Oelsa. Am Sonntag, 2. Februar, hielt der Militärverein im Gasthaus „zur Linde" seine Hauptversammlung ab. Ehrenvorsitzen der Max Ziegenhorn konnte 60 Kameraden, darunter 4 von aus wärts, begrüßen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende der im Weltkrieg gefallenen Kameraden und deS am 16. 1. verstorbenen Kameraden ZuliuS Melle mit warmen Worten. Zu ihrem Gedächtnis erhob man sich von den Plätzen. Ein« Gruß- Karte von Ehrenmitglied 'Hamann und «in Dankschreiben des Lehrers Wilfert wurden verlasen. Der Kassierer des Vereins, Kamerad Paul Lohse, berichtete ausführlich über die Finanzlage des Vereins, die als günstig anzufthen ist. Einschließlich der O.- Wolf-Stiftung weist die Kosse «inen Bestand von 1'707,79 RM. aus. Die Vergnügungskosse zeigt «inen Bestand von 108.— RM. Die Kameraden Gustav Beyer und Otto Querner haben die Kassen geprüft, sie in bester Ordnung gefunden und beantragten Richtig- sprechung und Entlastung. Beides wurde einstimmig beschlossen. Kamerad Gustav Müller erstattet« einen erschöpfenden Zahres berichk. Vom Eesamtvorstand neu ausgenommen« Mitglieder, die Kameraden O. Böhm«, K. Nedeß und 3. Oehmig, wurden vom Vorsitzenden mit herzlichen Morten begrüßt und gebeten, den Ver ein in der Erfüllung seiner hohen Ziele jederzeit eifrig zu u nter - stützen. Der 1. Vorsteher, Kamerad Ehrenvorsitzender Map Ziegen horn, der 1. Schriftführer, Kamerad Gustav Müller, und der Schühenzugführer, Kamerad R. Hofmann, wurden einstimmig Wiedergewählt. Als Ersatzleute für die Gewehrabteilung wählt« man die Kameraden Ä. Kästner, O. Schaale, M. Renn«r, A. Baumgart und O. Böhme. 3n den Vergnügungsausschuß wurden neu gewählt die Kameraden M. Lieder, G. Fritzsche, C. Rüdiger, dem die Uebernohme des ArbeitSnachweisgebäudes nebst Znventar aus die Reichsanfialk zu regeln ist. Dresden. Am Donnerstag um 5 Uhr wurde das Ueber- fallkommando des Polizeipräsidiums nach der Zwickauer Straße alarmiert. Dort hatten sich vor der Firma „Univer selle" Erwerbslose mit einem Transparent aufgestellt. Da ge rade Betriebsschluß war, so kam es zu einer Ansammlung, die von der Polizei rasch zerstreut wurde. — In Dresden soll die Konzessionierung des Fremden- sührergewerbes eingeführt werden. Man wird zwei Gruppen von Fremdenführern schaffen, eine, die den Fremden nur die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zeigen wird und eine zweite, die fremde Sprachen beherrschen und auch durch die Sammlungen führen können. Die Fremdenführer müssen sich einer Prüfung unterwerfen. — Am 18. Dezember hatte am Schluß einer Verhandlung im Landgericht Dresden der in Stralsund geborene Schneider Mellin feinen Stuhl gegen den Vertreter der Staatsanwaltschaft geschleudert, das Gericht beschimpft und nach dem Mchterttsch gespuckt. Am Donnerstag stand deshalb neue Verhandlung an. Mellin verhielt sich während der ganzen Beweiserhebung voll kommen ruhig. Er sagt« keinen Ton. Nach Vernehmung der Zeugen beantragt« der Vertreter der Staatsanwaltschaft ein Zahr zwei Monate Gefängnis. Das Gericht entsprach dem Strafantrag und verurteilt« YKellin wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit öffentlicher Beleidigung und. Uebertretung nach den W 223, 223 a, 185, 19«, 200 und 366 Ziffer 7 St.G.B. zu «tnem Zahr zwei Monaten Gefängnis. DaS Urteil ist auch an der Ge- richtstaftl zu publizieren. Nach Beendigung bieftS Termins kam «S zu neuen Schimpfereien. Mellin schrie: „Zhr Strolche, Lumpen hunde, ich werde schon noch einmal Herkommen. Der Angeklagte wurde alsbald obgeführt. — Mit umfangreichen Steuerhinterziehungen beschäftigen sich seit mehreren Tagen die Beamten des Steueraußendienstes vom Landessinamzamt Dresden. DaS Gteuerstrafverfahren richtet sich gegen den Mitinhaber einer der bekanntesten Dresdner Firmen der Modebronche, den Kaufmann Hugo 'Salm, der auf Anordnung deS Gerichts von der Kriminalpolizei ftfigenommen, nach Fest stellung des Sachverhaltes aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden ist. Wie verlautet, soll di« hinterzogene Steuersumm«, dis sich auf mehrere Steuerarten erstreckt, mindestens 250000 RM. betragen. Gerüchtweise wird eine weit höhere Summe genannt. Kaufmann Salm begab sich nach feiner Haftentlassung sofort in ein Sanatorium auf Weißer Hirsch. Leipzig. Am Donnerstag wurde die neue Leipziger Groß- markthalle durch Oberbürgermeister vr. Rothe in Anwesenheit einer großen Zahl feierlich eröffnet. In seiner Weiheansprache wies Oberbürgermeister vr. Rothe noch einmal auf die vielen Schwierigketten hin, die in jahrelanger Arbeü überwunden werden mußten, bis endlich die Möglichkeit gegeben war, den in seiner Konstruktion neuartigen und in allen seinen Teilen so überaus zweckmäßigen Neubau zu erstellen. Die Gesamt baukosten für die zweikupplige Halle betragen 13 Millionen Mark. Jede einzelne Halle ist 156 Meter lang und 75 Meter breit; jede der beiden trägerlosen Kuppeln hat eine lichte Höhe von 30 Metern. Die Kuppeln der Großmarkthalle Leipzig sind die größten Massivkuppeln der Welt, sie übertreffen an Grund- rißfläche die bisher größte Fläche, die der Jahrhunderthalle in Breslau. Planen- (Bogll.) Am Mittwoch abend hatten die Kom munisten und Erwerbslosen eine Versammlung nach dem Alt markt einberufen, die unter freiem Himmel stattfand und zahl reich besucht war. Es wurde dort beschlossen, vor das Rat haus zu ziehen und den Einigungsverhandlungen zwischen Rat und Stadtverordneten über die von den Kommunisten eingebrachten Erwerbslosenanträge Nachdruck zu verleihen. Die Zugänge zum Rathaus waren aber gesperrt. Bei dem Borgehen gegen die polizeiliche Kette benutzten die Demon stranten Zaunlatten und warfen mit Steinen gegen die Po lizei. Die Polizei mußte von dem Gummiknüppel Gebrauch machen und ging wiederholt gegen die Demonstranten vor. 13 Verhaftungen wurden vorgenommen. Bautzen. Zn Luga hatte bi« Familie Pohlan Schlachtfest ob oehalten. Als man bei ben Aufräumungsarbeiten war, entzündete sich burch Funken auS bem Schornstein baS Strohbach und balb stand' baS Wohnhaus nehst Wirtschaftsgebäuben in Flammen: sämtliche Gebäude flnb völlig niebergebrannt und bamit bedeutende Merte vernichtet. Zittau. Am Montag wurd« bl« Witwe bes am gleichen Tage iM Krematorium einoesegneten Kaufmanns unb früheren Geschäfts leiters ber Genossenschaft Leuba, August Rosemann, ber nach ber Todesanzeige an 'Herzschlag gestorben war, unter Giftmord verdacht verhaftet. Nach ber Tötenftier im Krematorium würbe bi« Leichs beschlagnahmt. Di« Einäscherung unterbleibt vorläufig bis zur erfolgten Sektion. 3nwieweit ber Giftmordverdacht zutrifft, muh bi« Untersuchung ergeben. Frau Rosemann soll 'ihren Ehemann mit Zyankali in Hosfmannstropftn vergiftet haben, um mit einem andern in bi« Welt ziehen zu können. »>.,, i'»« Welle«' küi' morgen: 3n den nächsten Tagen winterliches Wetter. Zunächst bei starker Bewölkung unb Neigung zu strichweifen Schneefällen Temperaturen in der Nähe beS Nullpunktes schwankend, 'später allmählig weiterer Temperatur-Rückgang wahrscheinlich. Schwache bis mäßig«, Gebirge teilweift auch frische Minbe auS Nordwest dis Nordost. '