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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg «.L Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 NM. mit Zotragen, einzelne Nummern 1» Reich». Pfennig« :: Gemein-« - Verband« - Girokonto Nr. S. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 »48 «ettepe Aett«»» »er Anzelgenprei«: Di« « Millimeter breit« Petitzeile LS Neichipfenniz«. Eingesandt -nb R«KIam«n 60 NeichLpfennig« Deranlw«ckN»« «sdaklem »«ir S«»««, - Druck und D«la»r ««IS«»« i« Nr. 29 Dienstag, am 4. Febmar 1930 S6. Jahrgang ' - 'M - «Ul -- . Nach dem Voungplan weniger «62,4 793,« 726,5 673F 607,2 544,6 526,3 486,8 444^ 426,5 Rechnungs jahr 1929/30 1936/31 1931/32 1932/33 1933/34 1934/35 1935/36 1936/37 1937/38 1938/39 ionen wurden eingesetzt, deren eine da« nach dem Ansland« g«- ' " " ilal zurückdringen sollte und deren andere lwes) die Frage zu beantworten hatte: Was ittschafi zahlen? Di« 132 Milliarden sollten des Reporationsproblems eintreten werden.) Während für die Leistungen noch dem DaweSplon ganz bestimmte Einnahmen iReichsoahn, 3ndustri«belastung, Zölle usw.) von vornherein obzu- liefern sind un- die deutsche Rechnung stark gebunden und beauf sichtigt ist, erhält st« nach dem YounAan di« Freiheit des Han delns wieder, wie die Gelder aufgebracht werden. Damit fällt auch -«r personenreiche Kontrollapporat des Dowesplanes, der 1928 allein beinahe 12 Millionen kostet«. Die Reparationsgelder Deutschland dort ausgegebene Notgeld (sie ist vor kurzem berei nigt worden). Unterm 14. 12. 21 erklärte Deutschland 'das für un möglich. Neue Verhandlung«:, der Reparvtionskommission mutz ten Zahlungserkeichterungen schaffen. Sachlieferungen setzten ein. Unterm 2. 12. 22 behauptete Frankr«ich hinsichtlich der letzteren die erste Verfehlung Deutschlands (Verzug in der' Lieferung von Telegraphenstangen); am 9. 1. 23 die zweite Verfehlung (Liefe rung minderwertiger Kohle). Deutschland droht« mit Einstellung der Sachlieferungen. Frankreich antwortete mit der Äuhr- befetzung, darauf Deutschland mit dem passiven Wider stande. Die Inflation mit der vollständigen Entnervung der deutschen Wirtschaft war die weitere furchtbare Folge. Un term 26. 16. 23 hob Deutschland den passiven Widerstand auf und bat um neu« Prüfung der Reparationszahlungen. Zwei Kommis sionen wurden eingesetzt, deren «ine das nach dem Ausland« ge flossene 'deutsche Kapital zurückbringen sollt« und deren andere (unter Vorsitz von Dawes) die Frage zu beantworten hatte: Was kann Deutschlands Wirtschaft zahlen? M« 132 Milliarden sollten keineswegs die Endsumme sein, durften bei den Ver handlungen überhaupt nicht genannt worden. Vielmehr wurde «ine Bestimmung ausgestellt, wonach Deutschland bet steigendem Wohlstand (den der Feinbund nach raffinierten Grundsätzen fest stellt) Zuschläge zu zahlen hat. Sie würden betragen 1936: 70 Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 2. Februar. Heute vormittag ^-11 Uhr sand der zweite Wochenendvortrag vom Heimatdicnst statt bei — wie immer — etwas schwächerer Beteiligung, trotzdem das Thema „DaS Verhältnis vom Vonn"gplan zum DaweS plan" nicht minder wichtig und eigentlich dauernd ak tuell ist. GewerkschoftSsekretär Müller, Chemnitz, führte dazu in vackender und mit fortreihender Weise — das Gegenstück zum Redner des Vorabends — etwa folgendes aus: Niemand in Deutschland kann den Reparationszahlungsplänen, wie immer sie heißen mögen, auf die Dauer sich entziehen. Der Toungplan ist nur ein Glied in der Kette der Reparationszahlungen. Um ihn bewerten zu können, ist die Kenntnis der geschichtlichen Entwick lung nötig. Nach WilsonS 14 Punkten sollte feder kriegführende Staat besetztes fremdes Gebiet räumen und in den Vorkriegs zustand zurückversetzen. Die Verhandlungen sielen dann freilich anders auS: Deuschland sollte alle Schäden, die über haupt entstanden waren, wieder gut machen. Die ersten Forderungen lauteten auf 1006, dann 860, 500 Goldmilliarden. Als die Unmöglichkeit eingesehen wurde, das auS Deutschland herauSzuholen, wurde eine Kommission eingesetzt, bei der alle Staaten ihre wirklichen Schäden einzureichen hatten. 18« Milli arden wurden «ingereicht, 13 2 erkannte die Kommission an und mutzte schlietzlich auch Deutschland anerkennen, nach anfäng lichem „Rein" durch Besatzung gezwungen (5. 5. 1921). Sieb«- stehen nach dem Dawesolan noch heute zu recht. Die Flüssigmachung! sollte 'durch Ausgabe von Bons geschehen, die Deutschland mit 5 Proz. verzinsen und 1 Pro), tilgen sollte. 50 Milliarden sollten sofort begeben werden (hätte Deutschland jähr lich 3600000 GM. gekostet), die übrigen 82 Milliarden später, wo 'dann Deutschland jährlich! 7 800 060 GM. für Zins und Tilgung Millionen und nach Wahrscheinlichkeitsberechnungen 1946: 1206 Millionen. Der 14. 4. 24 gebar den Dawesplan mit dieser Bestimmung. Am 5. 8. 24 wurden zumerstenMale deutsche Vertreter zu den Verhandlungen zugezogen. Am 21. 8. 24 nahm der Reichstag den Dawes plan mit Zweidrittelmehrheit an. Er trat in Wirksamkeit. Parker Gilbert besorgte mit einem großen Stabe das Einkassieren des Geldes und seine Verteilung. Aber bereits 1926 und 1927 und mit Nachdruck 1928 wies dieser Mann darauf hin, -atz Deutschland das Recht habe, zu erfahren, was man « nd- gittig von ihm verlang«. Reichskanzler Müller forderte auf " Besehung und Freiheit für Deutschland innerhalb seiner vanoesgrenzen. Und schlietzlich brauchte Frankreich ganz notwendig weitere Geldmittel. (Bis zum 36. 9. 29 erhielt es auS den Reparationszahlungen 3202 Mil lionen, England 1464, Ratten 471 usw.) Das führte zu neuen Verhandlungen (zum ersten Mate wurden deutsch« Sachver ständig« zugezogen), deren Frucht der Voungplan ist. Wo durch unterscheidet «r sich vom Dawespton? Er fetzt die Endsumme -er 'deutschen Zahlungen fest mit 115 447 Millionen (eingerechnet sind pro 3ahr 60 Millionen für Verzin sung und Tilgung der von Deutschland in Verbindung mit den Reparationen aufgenommenen Anleihen) biS zum 3ahre 1988. Nach dem Dawesplan wären bis dahin zu zohleni 117 385 Mil ttonen, wozu noch die hohen Leistungen auf Grund der Wohl fahrtsklausel kämen. Di« nächsten 10 Iahreszahlungen betragen in Millionen: Nach dem Dawesplan Nach dem Doang- plan ' 795,9 1458^ 2500,6 1796,4 2500,0 1773,5 2506,0 1826,7 2506,0 1892^ 2500,0 1955,4 2560,0 1973,7 2506,0 2019,2 2500,0 2055,2 2500,0 2073,5 werden durch die zu gründende International« Bank verwaltet, wo allein Direktoren der Notenbanken der beteiligten Staaten (auch drei Direktoren der Reichsbank) zu bestimmen haben. Ausgabe der Bank soll noch sein Hebung' der Wirtschaft und möglichste Ausschaltung der Währungsschwankungen, was gleichbedeutend ist mit Vermeidung großer Vermöge ns Verluste. (Redner erhofft von ihr sogar Schaffung einer internationalen oder doch europäischen Währung, 'da sich sä mtli che Länder mit Goldwährung beteiligen können.) Während nach dem Dawesplan die Uebettragung der Zahlungen restlos in Mark Währung zu erfolgen hat, gestattet d«r Voungplan für einen Teil «ine be liebige Währung. Ein Vorteil des DawesplaneS ist der Transferfchuh (gerät di« Markwährung in Gefahr, ruht die Uebertragung, nicht etwa die Zahlungsp flicht, sondern das Geld bleibt dann für Rechnung der Siegerstaaten in Deutsch land). Nach dem Voungplan sind von den Gesamtleistungen etwa 700 Millionen jährlich oyne Rücksicht auf den Markkurs zu über weisen. Das übrige ist transfergeschützt. Besonders Frankreich, aber auch andere Staaten, w o ll e n mitaller Sicherheit auf gewisse Einnahmen aus den Reparationen rechnen können. Weiterer Widerstand Deutschlands war zwecklos. Schlietzlich bringt der Voungplan für Deutschland di« Möglichkeit, ein« Re vision zu erzwingen, wenn eS glaubt, ihn nicht mehr erfüllen zu können. Der Dawesplan kennt das nicht. Da es unmöglich war, den Voungplan, wie beabsichtigt, am 1. 9. 29 in Kraft zu sehen, ist ein Ueberganggeschaffen: Deutschland zahltheut« bereits nachdem Voungplan. Bedeutet so 'der Voungplan gegenüber dem Dawes plan (und nur so darf man vergleichen, nicht Mischen Voungplan und einem freien, unbelasteten Deutschland) für Deutschland un leugbar einen wirtschaftlichen Fortschritt, so darf etwas ganz Grohes dabei aber auch nicht vergessen werden: Die Befrei ung des Rheinland«s. Was daS zu bedeuten hat, kann nur Ler voll ermessen, der davon betroffen ist oder doch wenigstens an Ort und Stelle die Verhältnisse kennen lernt«. — Nach Prof. Brentano hat Deutschland olles in allem bis Ende September 1929 bereits 50 200 Millionen geleistet. Amerika, das heute etwa 48 Milliarden Goldmark Forderungen an europäische Staaten hat, scheidet bei diesen Verhandlungen aus. Mit ihm hat Deutschland ein Sonderabkommen getroffen.— Das und noch mancherlei' führte Redner aus. 3m Anschluß behandelte Redner in temperament voller Weise an reichem statistischen Material und sonstigen Unter lagen 'den Aufschwung der deutschen Wirtschaft und die Zunahme des Volksvermögens und sah in Verbindung mit dem Voungplan und sicher kommenden weiteren „Plänen" hoffnungsvoll in Deutschlands Zukunft, so hoffnungsvoll, daß trotz -es sehr, sehr lebhaften Beifalls hinter diesen Optimismus doch der und jener «in Fragezeichen macht«. Trohalledem wird gewitz feder wünschen, dieser Optimismus sei berechtigt. 3m Schlußwort dankte Gewerbeoberlehrer Michael dem Redner und bat, dem „Heimatdienst" das gezeigte 3nt«resse weiter zu bewahren. — Zweifellos hat auch 'dieser Vortrag, — man mag zur Sach« stehen, wie man will — beigetragen zu «Mem klaren Blick über ein so heiß umstrittenes Problem, das verständlicher wird erst durch einen objektiven lieberblick über den Weg von Versailles zum Voungplan. — Es nähern sich wieder die Tage 'der Schulentlassung und durch st« ergibt sich für viel« Eltern die schwerwiegend« Frag«: Was soll unser 3unge werden? EM nicht geringer Prozentsatz der Mr Schulentlassung kommenden Rigendlichen wird sich wieder dem kaufmännischen Berufe zuwenden. Wer sich für diesen Be ruf entscheidet, muh ein« tüchtige, ordnungsmäßige Lehre in einem gut geführten und gut berufenen kaufmännischen Betriebe absol vieren. Voraussetzung ist, daß der Betreffende 'die Eignung und die unbedingt erforderliche Anteilnahme für den kaufmännischen Beruf mitbringt. 3st «S schon nicht selten für di« Eltern schwer, di« Eignung des Ringen für den «inen oder anderen Beruf festzu stellen, so ist «S für st« fast durchweg auh«ror>dentlich schwierig, in dem für den Ringen erwählten Beruf die geeignete Lehrstelle zu finden, zumal wenn die Eltern dem betreffenden Berufe fremd gegenüberstehen. Der kaufmännische Berus mit feinen vielen llniernehmungsarten und seinem weitverzweigten Tätigkeitsfeld erschwert di« Wahl der richtigen Lehrstelle besonders. Doch die kaufmännischen Berufsorganisationen stehen den Eltern mit Rat und Tat gern kostenlos Mr Seit«. So hat z. B. der Deutsch- nationale 'Handlungsgehilsen-Verband, der als größte Berufs organisation der kaufmännischen Angestellten anzusprechen ist, und der besonders dafür besorgt ist, daß im kaufmännischen Be ruf der yeeignete Nachwuchs auf den geeigneten Platz gestellt wird, M feinen über das ganz« Reich verteilten Ortsgruppen Vertreter für Stellenvermittlung bestellt, di« auch Lehrstellen vermitteln un- olle gewünschten Auskünfte über den Kaufmannsberuf erteilen. Die Ortsvertreter, in Dippoldiswalde Cutt Metzel, Obertorplotz, können kostenlos von jedermann in Anspruch genommen werden. Dippoldiswalde. Am Sonnabend hielt di« VEG. „Saxonia" im Schützenhaus ihre 7. 3ahr«shauptversammlung ab. 1. Vor sitzender Nöckel gab im 3ahresbericht bekannt, daß di« VEG. zur Zeit 20 Mitglieder aufweist. Das vergangene 3ahr sei rege un- erfolgreich gewesen. Lichtbild«rvorträge wären 7, Berufs- un- sonstige Vorträge 3 veranstaltet worden. Der Glanzpunkt aber sei die Ausstellung Streben und Schaffen gewesen. Welter be schloß man, auch dieses 3ahr zum Stiftungsfest wieder «ine Aus stellung zu veranstalten. Der neu« Rihresarbeitsplan ist sehr reich haltig ausgestaltet. Außer 'den Vorträgen wird im Frühjahr «in Kursus über di« erste Hilfe bei Unfällen abgehaiten. Verschiedene Exkursionen werden zu weiteren Unternehmungen anregen. Ver gnügen werden zwei stattfinden: am 4. 10. das 7. Stiftungsfest und am 27. 12. die alljährlich« Weihnachtsfeier. Eine Neuaufnahme fand statt. Der 1. Vorsitzende sprach den Wunsch auS, daß sich noch recht viel« ehemalig« Gewerbeschüler 'der VEG. anschliehen möchten. Dippoldiswald«. Bor Beginn der 2. Volksschul ausführung am Sonntag in der „Reichskrone" konnte Schulleiter Hesse mit freudigem Danke einen dichtgefüllten Saal begrüßen. Der Verlauf der Darbietungen erfolgte wie am Mittwoch wiederum zum größten Wohlgefallen der Be- slcher. Dippoldiswalde. Ms einer Uebungsfahrt passierten heut« vormittag «in Panzerkraftwagen und mehrere andere Kraftwagen Mit Reichswehr besetzt unsere Stadt. — 3n der Drogen« zum Elefanten findet am Donnerstag eine Vorführung 'der kaltfärbenden Expreß-Batik-'Stoffarben statt. Wir verweisen auf daS 3ns«rait in diefev Nummer. — Vom Gendarmeriepoften Schmiedeberg wurde ein land streichender Arbeiter bayerischer Nationalität, der ohne Papiere ousgegrisfen worden war, dem hiesigen Amtsgericht zugefühtt. Schmiedeberg. An der Gadisdorfer Brücke stießen am Sonn tag zwei Kraftfahrzeuge zusammen. Es entstand nur Sachschaden. Reichenau. Ab 1. Februar gibt di« Staatliche Kraftverkehrs gesellschaft für die hiesige Haltestelle der Eillinie Dresden—Olbern hau Rückfahrscheine auS, die zugleich auch eine Verbilligung der« Fahrt bringen. Bisher kostete z. B. «ine Fahrt von bier nach Dresden und zurück 4,60 RM., bei Löftmo eines Rückfahrscheines ermäßigt sie sich von nun an auf 4,20 ÄM. Dresden. Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat im Landtag eine Anfrage eingebrachk, wie sich die Regierung zur be antragten Stillegung der Schachbanlage „Kaiser-Grube" in Lumm stellt und was sie zu tun gedenke, um eine Stillegung zu verhin dern, durch die 'die auf dieser Schochtanlag« Mr Zeit beschäftigten 685 Arbeiter brotlos würden. Grimma. MS am Sonntagvormittag ein hiesiger Tierarzt von einer Befuchstour heimkehtte, kam in einer Kurve der Leisniger Straße kurz vor Grimma sein Auto inS Schleudern. Der Fahrer verlor dabei di« Gewalt über den Wagen, der gegen «inen Baum fuhr, und zwar kurz vor einem jungen Mann«, der feinen zwei jährigen Sohn und den dreijährigen Schn des LchrerS Priemer aus Rodelschlitten hinter sich Herzog. DaS Auto dreht« sich um sein« eigene Achse, streifte dabei die Rodelschlitten und schob sie in den Straßengraben. Dabei preßte der Kraftwagen' den Kleinen Priemer gegen einen Baum. WaS Kind erlitt hierbei mehrere Schädelbrüche, di« am Abend zu seinem Tod« führten. Chemnitz. Am 1. Februar wurde auf der Landstraße Ws- dorf-LangenchurSdorf «in 71jährig«r Hofarbeiter aus Langenchurs dorf unter Verdächtigen Umständen tot aufgefunden. Die Sonder kommission der Kriminalabteilung Chemnitz nahm in Gemeinschaft mit der Gendarmerie die Erörterungen Mr Klärung deS Sachver haltes sofort auf. SS haben sich aber keinerlei Anhaltspunkte er geben, daß an dem Token ein Verbrechen verübt worden ist. Nach ärztlicher Feststellung ist der Tod durch Erfrieren «ingetreten. Chemnitz. Seit einiger Zeit in der Stadt kursierende Gerücht« von schweren sittlichen Verfehlungen «in«S Kegelklubs, der 'M der Vorstadt Chemnitz-Kappel fein« Spielabende abhi«N, finden jetzt ihre Bestätigung durch «ine amtlich« Meldung, nach der die Kri- minalpolizei tatsächlich im Dezember «egen einzeln« MMeder eines Kegelklubs in Chemnitz-Kappel wegen unsittlicher Verfeh lungen «ingeschritten ist. Der unter dem Verdachte, das Treiben geduldet zu haben, stehende Witt, ist noch vor Abschluß der Er örterungen freiwillig aus dem Leben geschieden. Allerdings haben sich di« weiteren Gerüchte, daß im Zusammenhang mit diesen Vor gängen noch weiter« Selbstmorde erfolgt feien, nicht bestätigt. Ein Strafverfahren ist bei Ler hiesigen Staatsanwaltschaft bisher noch nicht anhängig. Kändler. Am Sonntag nachmittag wurden di« beiden fünf und neun 3ahre alten Töchterchen 'des Tischlers Benedikt im Bade bewußtlos oufgesunden. ES log Gasvergiftung vor. Während das ältere Mädchen ins Leben zurückgerusen werden konnte, waren bei dem jüngeren alle Wiederbelebungsversuche erfolglos. Reitzenhain. Nach einer Meldung des „Erzgebirgischen GeneralanMgerS" ist der Postverwalter beim Postamt Reitzen hain beim Eintreffen eines Revifionsbeamten infolge Unter schlagung amtlicher Gelder geflüchtet, bereits am nächsten Tage aber von der Gendarmerie aufgegrisfen und dem Amtsgericht 3öh- stadt zugeführt worden. Hohndorf. Beim „Haschefpiel" stürzte die achtjährig« Tochter eines in der Poststraße wohnhaften Arbeiters so unglücklich den Bahndamm hinab, daß daS bedauernswerte Kind mit Schädel- und Beinbrüchen in hoffnungslosem Zustand inS Lichtensteiner Krankenhaus gebracht werden mutzt«. Hohenstein-Ernstthal. Nach einem von 'den Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung gefatzten Beschluß wird die kostenlose Totenbestattung in der Weis« abgebaut, daß «in« Uebernahm« der Beerdigungskosten auf di« Stadt nur erfolgt, wenn der Verstor bene in den letzten 12 Monaten nicht mehr als 7000 M. verdient hat. Auch für in der Stadt wohnende Reichsausländer übernimmt die Stadt keine Beerdigungskosten. Aue. Am Sonntag abend geriet ein auf dem Marktplatze zur Abfahrt bereitstehender und vollbesetzter Omnibus beim An lassen plötzlich in Brand, der jedoch bald gelöscht werden konnte. Die Passagiere kamen ohne Schaden davon. Der Wagen mutzte abgeschleppt werden. — Außerdem fuhr abends ein von Lauter kommender, mit vier Personen besetzter Kraftwogen oberhalb deS Bechergutes in 'den Wald, wobei der Wagen schwer beschädigt wurde. Lediglich der Führer E. Friemann aus Zwickau erlitt Ver letzungen. — Schließlich unternahm nachts gegen 1 Uhr auf dem Markt« «in 23 3ahre alter Mann aus Aue einen Selbstmord versuch, indem er sich vor «inen Kraftomnibus warf, von dem er tödlich überfahren wurde. Der Grund zu dieser Tak soll Liebes kummer sein. Zwickau. 3n den letzten Monaten sind fast in allen Schreber- gattenanlagen die Kantinen erbrochen und des Warenbestandes beraubt worden. Als Täter wurden jetzt «in 15 jähriger Glaser- lehrling und «in 16 jähriger Bursche ermittelt. Beiden konnten insgesamt 22 Kantineneinbrüche, 2 Baubuden- und 4 Kontorein brüche nachgewiesen werden. Mttep kün mopgen: Wolkig bis bedeckt, zeitweise etwas Niederschlag möglich Vorwiegend leichter Frost. Schwache bis mäßige Winde ver änderlicher Richtung.