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Lin guter Msn»ü). Von Z. Reuter. Lr war ein armer, ungebildeter Haus- tnecht im Dienste meines Großvaters, und er war der beite Mensch, der mir je im Leben begegnet ist. Lhrlich, treu und voll teinster Herzensgute für alle Kreaturen, «inen«, ob Mensch ober Lier. Wir Kinder hingen wie die Kletten an ihm, und er lohnte uns diese Liebe, die ihm nur Mühe und erneute Arbeit brachte, mit rüh render Anhänglichkeit. Ein Erlebnis aus der Kinderzeit, das leine Herzensgute so recht zutage treten Setz, ist mir noch heute lebhaft in der. Er innerung. Unser junger Onkel, den er be sonders liebt«, hatte als Student dem Alten eine Pfeife geschenkt, eine schöne Pfeife mit seibstangerauchtem Meerschaumkopf end kunstvoller Bernsteinspitze. Ls gab nichts, das der alte Martin höher hielt nnd vorsichtiger behandelte als diese Ehrengabe. 2ho an Zesttogen daraus rauchen zu sehen, war geradezu ein Ver- gnügcn. . .in einem Lonntagnachmlttag saß er «n seinem Stübchen, und während er behag lich schmauchte, blickte er mit aufinerksamen Augen auf den Hof, beobachtete alles, war sich dort zutrug und plauderte mit uns. Plötzlich entstand großer Lärm. Der junge Foxterrier hatte ein Kätzchen erblickt und verfolgte cs laut bellend mit der ganzen ungezügelten Wildheit seiner Nasse, während die Hühner aus dem Hof schreiend auseinanderstieben. Ls war ein weißes Angorakätzchen, unser besonderer Liebling, und dos zähme Tierchen schien verloren. Do legte der Alte eiligst seine Pfeife aus der Hand und, den Hund derb scheltend, lief er dem bedrängten Tierchen zu Hilse. Wie wir es nicht ander» erwartet hotten, gelang die Rettung, aber ein Unglück geschah doch. Während er das zitternde Lierlein auf seinem Arm streichelnd beruhigte und Bobbg ernstliche Vorwürfe machte, daß er so eiaem kleinen Wundertier noch dem Leben trachtete, war, vom Lärm angelockt, des Nachbars kleine Grete hereingeschiichen, spielte mit den schönen Lrodbeln der Pfeife und bewunderte den seltenen Kops. Als sie den Alten auf sein Zimmer wieder zu- kommen sah, legte sie die Pfeife schnell aus der Hand und wollte sich aus dem Staube machen. Aber die Troddeln blieben verhakt in ihren Schürzenbändern hängen. 2m nächsten Augenblick klirrten die Scher ben auf dem Boden, und der glimmende Tabak, der auf das flatternde Schürzchen gefallen war, brannte häßliche Löcher hin ein. Sretei legte den Arm Uber die Augen und heulte los. Der Alte hotte die Untat schon von ......... gqehen und kam schnell heran. Ohne einen Blick auf die zertrümmerte Pfeife zu werfen, zog er sein buntgewür- seltes Luch aus der Lasch«, trocknete dem kleinen Ding die Lräncn von den Wangen, schüttelte sorgfältig di« Aschenrcste vom Schürzchen und fuhr ihr über den blonden Kopf. „Wein' nicht, Grete« Diesmal ist's nur die Schürze gewesen, es hätten aber auch die Händchen sein können; das wäre schlimmer! Lauf nur und sag Mutter, der alte Martin schenke dir ein neues Schürzchen, dann wird sie nicht scheiten." Zroh, so leichten Kaufes wegzukommen, ließ Gretel sich das nicht zweimal sogen und lief davon. — , Vorsichtig sammelte der Alte di« Scherben, legte sie aneinander und schütte«, bedauernd den Kopf. Dann kraute er sich bedenklich Hinterm Ohr und sagte mit einem Stoßseufzer aus tiefster Brust: ,,Na, der junge Herr ist gut, er wird's mir nicht llbel- nehmen." Bilderrätsel: Wie heißt die Stadt? Kammrätsel. Von Lherese Gebhart, u L » d o o « » k r r r b t u Die Buchstaben in obenstehender Zigur sind so zu ordnen, daß der Kammrücke« einen Monat nennt. Die einzeinen Zähn« bedeuten: I. Märchenwesen, 2. Vergnü gungsstätte, ö. Gestalt ans dem Nibelungen lied, 4. Litels Rätsellösungen. Bilderrätsel: Ls leben Götter, die den Hochmut rächen. — Dlamonträtsel: H, Lai, Lampe, Hamburg, Lluhe, Ort, S. — Silbenrätsel: Anfang, Bab», Else, Nonne, Degen, Wasser, 2gel, Rabe, Distel, 5age, Woge, Erich, dole, Elle, Regen- Abend wird as mied er.