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Frage and Antwort. Ein Ratgeber für jedermann. S«>i»l»»«e» Mr »I« A««»m»rt»», »»» Rafra««»: Du Pell der Frag» schrifuich deantwortet werde», da «in Iddr»« «Ler Lntworte» räxwlich »»mdgUch ist. Deshalb »ich t«d»A»sr<w« R« ,e»,»,»drejje de« graaesteller» erthalte». U»»»,ive Krage» werde» gr»»d!atzli4 nicht t<I»O»e»t LnberdtM ii» jeder Frage ei» Axiweir, dad Fragesteller» ve zieder »»jere« Blatte« rst, sowie als Portoerjast der vetr»« »»» SO R»f. deijusüge». Für jede weiter, Frage stad gleichiall» je SO RPf. «itg»se»dr». Anfrage», denen weviger Porto »eigefügt wurde, werde» jurückgelegi »»d erst deimüoartet. wen» der »»I« Portoerlatz erstattet ward», ist. Sw Briefkofte» werde» »ar rei» laadwirtschaftltch, Fragen i«da»t«lt; in Siechtifrage» oder i» Lngelegeaheite», die sich nicht dem Rahme» unsere« Matte« anpajsen, kann Auilunft «ich» erteilt werte». Die Schristleitung. Frage Nr. t. Geben Sie mir in folgenden Zütterungssragen Aufklärung: 1. Kann das preis- verte Sojabohnenmehl in größerem Umfang« ay Milchkühe verfüttert werden? — 2. Bestehen Be denken gegen folgende Mischungen: 25 kg Soja- »ohnenmehl, 15 kg Erdnuhmehl oder Leinkuchen- nehl und 10 kg Weizenkleie sklr reichliche Milch- trzeugung? Ferner 25 kg Sojabohnenschrot, W kg Polmkernmehl und 5 kg Weizenkleie für fettreich« Milch? — 3. Ist bei ungefähr gleichem Preise für Stärke und Eiweiß Leinkuchenmehl »der Erdnuhmehl vorzuziehen? — 4. Ist zur Zeit stalmkern kuchenmehl oder Kokoskuchenmehl — «och den Nährwerten — billiger? Welches dieser »eiden Futtermittel ist — abgesehen vom Preise - sür die Tiere am vorteilhaftesten? v. in G. Antwort: 1. Bei gutem, einwandfreiem Sojabohnenschrot braucht man keine Bedenken zu haben und kann an eine Milchkuh ruhig bis zu 3 kg täglich verfüttern. — 2. Die erste Mischung: Ssjabohnenmehl, Erdnuhmehl oder Leinkuchen- mehl und Kleie, ist gut zusammengesetzt. Sie ist sehr eiweißreich und paßt insbesondere sür ein Grundfutter, das verhältnismäßig stärkewertreich md eiweißarm ist. Das Kraftfutter wird dann die Milchleistung auf das beste beeinflussen. Die Mischung mu Sojabohnenmehl, Palmkernmehl und Kleie ist ebenfalls gut. Die reichliche Zugabe von Palmkernkuchen wird erhöhend auf den Fettgehalt wirken. — g. Muß man im Erdnuß» bzw. Lein kuchenmehl 1 kg Eiweiß und 1 kg Stärkewert gleich teuer bezahlen, so wäre vielleicht gutes Lein kuchenmehl vorzuziehen. Bester wäre es allerdings noch, wenn man Leintuchenmehl und Erdnuß- kuchenmehl im Verhältnis 2:1 vermischen würde. — 4. Nach den letzten Preisberichten ist ent sprechend dem Nährstoffgehalt Kokoskuchenmehl preiswerter. Der Gehalt an Nährstoffen ist im Kokoskuchenmehl etwas höher als im Palmkern kuchenmehl, sonst kann man aber keineswegs sagen, »aß der Palmkernkuchen schlechter als Kokoskuchen ist. Gut «st es natürlich wieder, beide Futtermittel p« mischen. Hat man die Wahl zwischen beiden Futtermitteln, so wird man, abgesehen von dem eben erwähnten Preisunterschied, das Futtermittel lausen, was am frischesten und in der Qualität am besten erscheint. Or.LH. Frage Nr. 2. Ich Hobe eine junge Färse, die Mitte April versehentlich zu srüh gedeckt worden ist, müßte demnach Mitte Januar kalben. Den ganzen Sommer hindurch beging sie die Weide. Jetzt, wo ich das Jungvieh einstalle, bemerke ich, daß das Euter an zwei Strichen ongeschwollen ist und beim Melken eine gelblichgrüne Flüssigkeit absondert. Der angeschwollene Euterteil suhlt sich hart an. Die Färse ist im Gegensatz zu dem anderen Vieh sehr heruntergekommen und kann sich trotz des guten und reichlichen Futtoes nicht erholen. Was fehlt der Färse? P. in K. Antwort: Die Eutererkrankung der Färse ist als Euterentzündung, verursacht durch den vscillu, pyogenes, anzusprechen, die vorzugs weise bei trockenstehenden Tieren und beim Jung vieh angetroffen wird, im Gegensatz zu anderen Euterentzündungen. Die Krankheit ist sehr an steckend und fchwer heilbar. Die Milch ist zunächst schleimig, spater eitrig, grünlich, häufig faulig stinkend. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann sich hochgradiges Fieber sowie Abmagerung ein stellen. Eine Behandlung hat nur in ganz frischen Fällen Erfolg und besteht in Einläufen in die er krankten Viertel von Chtnosol- oder Borsäure lösung. Außerdem ist das Euter stündlich restlos auszumelken und das Tier kyapp zu füttern. Vor- teilhast sind noch feuchtwarme Umschläge um das Euter. Die Färse ist vom Bestand abzusondern, von besonderem Personal zu behandeln, das er- molkene Sekret ist unschädlich zu beseitigen, nicht in die Streu zu melken, und Stall und Stallgerät- sHaften sind gründlich zu reinigen und zu des infizieren. vr. Lz. Frage Nr. 3. Drei Wochen alte Ferkel haben an verschiedenen Körperteilen ein- bis zwei- Markstück große, krustige Blatten, wovon das einzelne Tier zwei bis drei solcher Herde ausweist. Bei älteren Ferkeln treten die Blattern hauptsäch lich an der vorderen Körperhälfte und den Schenkel- innenslächen aus. Einige Ferkel haben am Bauche eine wucherige Hautentzündung, die langsam weiter- friht. Um was handelt es sich hier, und wie ist diesem Übelstand zu begegnen? Dor zwei Monaten war der Bestand aus Grund einer Untersuchung mit chronischer Schweinepest behaftet, seit dieser Zett werden sämtliche Sauen, die zum Ferkeln kommen, sechs Tage vor dem Ferkeln mit Chino carbon behandelt, desgleichen die Ferkel im Alter von drei Wochen. Die Entwicklung ist trotz des Ausschlags normal: Todesfälle kommen nicht vor. I. F. in L. H. Antwort: Die Krankheitserscheinungen sind als Pocken zu deuten, die nicht selten unter den Schweinen austreten. Ein ähnlicher pockenartiger Ausschlag wird auch bei der Schweinepest, be sonders bei der chronischen Form, beobachtet. Es empfiehlt sich, die kranken Tiere von den gesunden abzusondern und mehrmals mit Chinosollösung zu waschen. Die innerliche Behandlung kann die gleiche bleiben. vr. Lz. Frage Nr. 4. Eingesandtes Unkraut wächst aus meiner Wiese und durchwuchert die ganze Wiese, geht mit den Wurzeln sehr tief und ver breitet sich wie die Quecken. Können Sie mir raten, wie ich die Wiese von diesem Unkraut reinigen kann? Gibt es da ein chemisches Mittel zum Streuen, so daß auch die Wurzeln vernichtet werden? F. H. in M. Antwort: Es handelt sich bei dem ein gesandten Unkraut um den Giersch (^egopottium pottsgrsris). Ist zwischen den Unkräutern noch ein guter Grasbestand vorhanden, so streuen Sie im März/April, sobald sich das Unkraut zu ent wickeln beginnt, je Morgen 75 kg ungeölten Kalk stickstoff. Sind die Gräser noch im Ruhezustände, so streuen Sie morgens bei Tau, sonst erst, wenn die Gräser abgetroßnet sind. Eine zweite Gabe Kalkstickstoff von 50 kg je Morgen geben Sie etwa vierzehn Tage bis vier Wochen nach dem ersten Schnitt. Nach dem Streuen worden auch die Gräser mehr oder weniger gelb, jedoch erholen sich diese schon nach kurzer Zeit. Sollte der Gras bestand jedoch gleich Null sein, so wäre es am besten, Sie pflügen jetzt die Wiese so tief wie möglich um und säen zum Frühjahr neu ein, vor her wären alle in der Nähe der Oberfläche liegenden Wurzeln durch Eggen usw. zu entfernen. Vom zweiten Jahre an können dann die Kalk- stickstossdüngungen. wie angegeben, einsctzen, da sich das Unkraut sonst doch wieder stark vermehrt. Außer der Stickstoffdüngung sind natürlich noch Kali- und Phosphordüngungcn zu geben: die Mehr ausgabe wird durch den kräftigen Graswuchs bei weitem überholt. Rz. Frage Nr 5. Seil dem Kriege baue ich Tabak sür den eigenen Bedarf. Die abgenommenen guten Blätter werden unter Dach getrocknet, bleiben aber trotz längeren Schwitzens als Pfeifentabak zu stark. Sie haben eine sehr schöne Farbe und guten Geruch. Die bis zuletzt stehenbleibendcn Stengel mit den oberen Blättern werden auch getrocknet, aus der Maschine kleingeschnitten und in einem verschlossenen Kessel zum Schwitzen sest eingepackt. Diese Masse erhitzt sich sehr stark und ist nach zwei bis drei Wochen zum Rauchen gut, hat aber nicht so schöne Farbe und guten Geruch wie die großen Blätter. Trotzdem ich diese Blätter auch in den Kessel mitverpackt habe, bleiben sie doch zu stark. Wie muß ich die Blätter behandeln, damit sie ganz mild und zu Pfeifentabak ver braucht werden können? K. S. in K. Antwort. Um einen guten, sclbstgebauten Rauchtabak zu erzielen, ist folgendes zu beachten: Als Sorte ist eine langblätterige, rotblühende zu wählen, während die gelbblühende und rundblätte- rige, unter dem Namen Bauern- oder Veilchen- tabak bekannte Sorte mehr Nikotin enthüll u o auch ein schlechteres Aroma besitzt. Der Bodcu zum Tabak soll mehr leicht als schwer sein, am besten ist sandiger Lehm- oder humoser Sandboden. Als Düngung ist verrotteter Stalldünger, möglichst Kuhdünger, in mittlerer Gabe zu verwenden, der aber schon im Herbst untergegraben werden muß, so daß er zur Pflanzzeit krümelig zerfällt. Außer dem sind als Hauptkunstdünger im Februar bis Mörz je Quadratmeter 30 bis 40 g schwefel- saures Kali zu geben. Gerade durch diesen Dünger wird die Qualität des Tobaks bedeutend verbessert und eine weiße Asche erzeugt. Als weiterer Dünger kämen noch 15 bis 20 g schwefel saures Ammoniak und ebensoviel Superphosphat in Frage. Besitzen Sie Holzasche, so können Sie diese im Winter ebenfalls aufs Land bringen. Jauche, Latrine usw. sind gänzlich zu vermeiden. Die Ernte der Blätter hat erst dann zu geschehen, wenn sie gelb punktiert sind. Die oberen,-unreifen Blätter haben nie das Aroma wie die unteren. Wenn Ihr jetziger Tabak trotz der Fermentierung zu stark ist und einen beißenden Geschmack besitzt, läßt sich derselbe milder machen, wenn die ge trockneten und schon geschnittenen Blätter in einen dünnen Beutel geschüttet werden und dieser mit dem Inhalt eineinhalb bis drei Minuten in kochendes Wasser getaucht wird; die genaue Zeit ist mit einer kleinen Probe zu ermitteln. Darauf wird der Tabak auf einer warmen Herdplatte aus geschüttet und getrocknet. Das gute Aroma ist bei dieser Gewaltkur natürlich fort. Das Geheimnis des guten Tabaks liegt im Anbau und in der Sorte. Rz. Frage Nr. 6. Kürzlich erfuhr ich, daß die Magnesia für Obstbäume nicht bedeutungs los sei. Es hieß: Bei Kalkmangel würde der Baum vom Gipfel aus trocken, und bei Mag nesiummangel von unten aus. Stimmt diese Anschauung? G. K. in S. Antwort: Tatsächlich bestehen zwischen Kalk und Magnesia im Boden gewisse Be ziehungen, die aber noch nicht genügend» er forscht sind. Will man dem Magnesiumbedarf des Bodens entgcgenkommen, so empfiehlt sich tatsächlich, statt der hochprozentigen <40 °/o) Kalisalze schwefelsaure Kalimagnesia (Patent kali) zu verwenden, die bei einem Gehalt von rund 50 o/o schwefelsaurem Kali (27 °/o Rein kali) 28 °/o schwefelsaure Magnesia enthält, oder aber bei frühzeitiger Düngung Rohlalze, wie Kainit, dessen Magnesiagehalt noch höher ist. Die Forderung der Bodenkalkung in ge wissen Zeiträumen bleibt dabei -bestehen, ebenso die der nötigen Phosphorsäurezusuhr (Thomas- mehl) und einer den Wachstumsoerhältnissen airgepaßten Stickstoffdüngung. Rs. Frage Nr. 7. Beifolgend übersende ich eine Weinprobe aus einer Gärung des Jahres 1S26. Der Wein gor nicht aus, schmeckte stark nach Hefe und wurde aufgekocht, abgekühlt und unter neuem Zuckerzusatz mit Madeirohefe (Vierka) angesetzt. Er gärt nun nicht mehr, ist mehrfach abgezogen und in der Standflasche schön klar. Aber er schmeckt ölig, obschon bestimmt kein Öl damit in Berührung kam. Ist es möglich, den Wein durch irgendeine Behandlung genießbar zu machen? Er ist ein Produkt aus Hagebutten, reifen Stachel beeren und Apfelsast. W. B. in I. Antwort: Mit dem Wein muß irgendein Dersehen vorgekommen sein, denn er besitzt auch einen ausgesprochen salzigen Geschmack. Dies wird sich nun nicht beheben lasten, wohl aber kann der ölige Geschmack durch Behandlung mit guter Holz kohle beseitigt werden. Wir vermuten, daß der ölig-ranzige Geschack seinerzeit durch die Kerne ent standen ist. Wenn die Hagebutten besonders über reif waren und die zermahlenen Früchte zu lange eingemaischt gestanden haben, kann das öl der zerkleinerten Kerne sehr wohl in die Maische in geringer Menge ausgezogen sein. Sehr wirksam ist das unter dem Namen „Ecolit 0" von der Peska-Union in Kreuznach vertriebene Holzkohlen pulver. 100 bis 300 g davon werden unter öfterem Umrühren einige Tage aus den Wein einwirken gelassen Sodann läßt man ruhig an einem kühlen Ort gut verschlossen bis zur Klärung absetzen und zieht den Wein von dem Kohlenniederfchlag vor sichtig ab. Pros, v» K» All« Z»s«»diwini mi »t« Ochristleituug, «mb «nfra,rv, Und ,» richt«» «n de» Verla, I. Neumana, Mendamm <vr^ Pi, ),